Autor Thema: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria  (Gelesen 23870 mal)

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13er

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20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« am: 20. Dezember 2010, 19:50:40 »
Am Ring drunt' is heid überhaupt ka Perfektion...

Seit ca. 18 Uhr soll es am Außenring einen ominösen Gleisbruch, angeblich bei der Bellaria, geben. Bloß - man sieht am Gleis nichts und Einsatzkräfte waren bis vor etwa 10 Minuten auch noch keine vor Ort.

Die Folge waren weitreichende Ablenkungen und Kurzführungen im HVZ-Verkehr, was insgesamt (auch nach Aussagen von ein paar Fahrer, die auch nicht mehr wussten als ich) zu einem größeren Chaos führte und selbst betrieblich absolut keinen Nutzen brachte, außer große Kundenunzufriedenheit der Wartenden.

In FR Schottentor, also am Innenring, wurde ganz normal gefahren. Die Maßnahmen am Außenring im Einzelnen:
* D über Kai
* 2 von Ottakring kommend Reichsratsstraße - Bellaria - Schottenring - Kai - Schwedenplatz - Stammstrecke
* 1 etwas undurchschaubar, einige fuhren über den Kai zum Südbahnhof bzw. zum Karlsplatz, ein paar andere fuhren vom Schottentor kommend Bellaria kurz. Ob es im Südteil einen 1er gab, wage ich zu bezweifeln. Auch der 62er dürfte eine Fahrtbehinderung gehabt haben, die Badner Bahn fuhr aber.

Fotos folgen beizeiten noch.
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ULF

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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #1 am: 21. Dezember 2010, 00:58:29 »
Soweit ich bei einem Marsch von der Bellaria zur Oper sehen konnte, war diese "Fahrbehinderung Gleisgebrechen" (Zitat FGI) an der Haltestelle Burgring. Gegen 17:40 war dort ein Fahrzeug der WL und drei Männer in Jackerl mit Aufschrift "Betriebsleitung". Sie taten jedoch nichts, die vom FGI verarschten Fahrgäste darauf hinzuweisen, dass da wohl in nächster Zeit kein Zug kommen würde (auch wenn die Displays anderer Meinung waren). Die Züge bei der Bellaria müssten zu dieser Zeit von der Polizei gedeckt über den Ring gebracht werden, da sie durch die von der Oper kommenden Züge und den Verkehr am Ring selbst kaum eine Ringüberquerung schafften bzw. eine ganze Weile in der Bellariastraße stehen blieben.

95B

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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #2 am: 21. Dezember 2010, 08:31:40 »
Laut heutiger Heute-Zeitung war es kein Gleisbruch, sondern aufgestellte Großflächenplatten.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Ferry

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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #3 am: 21. Dezember 2010, 09:27:42 »
Die Züge bei der Bellaria müssten zu dieser Zeit von der Polizei gedeckt über den Ring gebracht werden, da sie durch die von der Oper kommenden Züge und den Verkehr am Ring selbst kaum eine Ringüberquerung schafften bzw. eine ganze Weile in der Bellariastraße stehen blieben.
Wie ich schon in einem anderen, uns allen bekannten Forum schrieb, ist das Problem dort die VLSA, bei der es trotz Anmelden meist etliche Minuten dauert, bevor die gewünschte Freiphase gegeben wird. Auch wird das Einbiegen in den Innenring oft wegen dort im Stationsbereich haltender Züge unmöglich gemacht, was zusätzlich Wartezeit verursacht, weil wiederum neu angemeldet und zumindest ein kompletter Phasenumlauf abgewartet werden muss. Der gestrige Stau bei der Bellaria, der zeitweise beeindruckende Dimensionen annahm und wo einige Zeit sogar "gar nichts mehr" ging, ist primär auf diese VLSA bzw. deren fehlerhafte Einstellung zurückzuführen.
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13er

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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #4 am: 21. Dezember 2010, 10:45:02 »
Laut heutiger Heute-Zeitung war es kein Gleisbruch, sondern aufgestellte Großflächenplatten.
Hätte man da nicht einfach die 1-2 Platten herausheben können und nach 15 Minuten gibt's wieder Ringverkehr?
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Linie 41

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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #5 am: 21. Dezember 2010, 10:55:33 »
In 15 Minuten ist der Kranwagen aber nicht da.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #6 am: 21. Dezember 2010, 10:59:34 »
In 15 Minuten ist der Kranwagen aber nicht da.
Dann halt 30 Minuten. Jedenfalls besser als an einem der letzten Tage vor Weihnachten in der HVZ ein riesiges Chaos heraufzubeschwören und die Fahrgäste dumm in der Kälte stehen zu lassen. Zum Beispiel wurde bei der Oper der 2er und der D-Wagen als wegen Gleisbruchs nicht fahrend angezeigt, während beim 1er ganz normaler Betrieb suggeriert wurde. Dementsprechend war die Haltestelle überbordend voll, bis die zwei Gelbjacken (in dem Fall Graujacken), die selbst auch erst nachfragen mussten, was überhaupt passiert ist und ob der 1er nicht doch fährt, die Leute informieren konnten.
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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #7 am: 21. Dezember 2010, 11:56:33 »
.  . . . wo einige Zeit sogar "gar nichts mehr" ging, ist primär auf diese VLSA bzw. deren fehlerhafte Einstellung zurückzuführen.
. . . . und auf die Polizei, der der Autoverkehr am Ring wesentlich wichtiger war, als das rasche Hinüberlotsen der Straßenbahnzüge. Vorerst haben sich die Züge "an den Verkehr angelehnt" und sind halt irgendwie rübergefahren, dann hat sich der (vorerst) einzige anwesende Polizist wichtig gemacht und bestenfalls alle fünf Miunten konnte ein Zug den Ring queren. So ist schnell der legendäre Knopf entstanden, wo sich alle Züge und Busse gegenseitig blockiert haben.

Urschlau waren offensichtlich wieder einmal BI und Disponenten. Selbst einem naiven Gemüt muss wohl klar sein, dass dort alles zusammenbricht, wenn man in der HVZ fünf "starke" Linien dort kreisen lässt. Auf die Idee, wenigstens den 48A nur bis Volkstheater zu führen, ist niemand gekommen. Das hätte die Situation ein bisschen entspannt und zumindest dieser Linie den Zusammenbruch erspart. Auch hätte es gereicht, nur einen Teil der 1er zur Bellaria zu schicken und den (größeren) Rest nur bis Börse oder Schottentor. Dass, zumindest in der ersten halben Stunde, keine Gelbjacken dort waren (bis auf eine Frau, die sich aber resignierend eher zurückhielt), war fast noch ein Glück, weil wenn dort noch zehn Wichtige brüllend rumgewuselt wären und jeder andere Anordnugen gegeben hätte, wäre das Chaos ungleich größer geworden.


Was als Hauptproblem natürlich völlig klar ist (allen, außer den Verantwortlichen und div. Bezirks- und Verkehrspolitikern), ist der von der (Gleis-)Anlage und Verkehrsregelung absolut unzureichende Zustand rund um die Bellaria.  :down:
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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #8 am: 21. Dezember 2010, 12:03:49 »
ich hab vor kurzem grad mit wem aus Zürich gesprochen, der in Wien war und sich den Normalbetrieb bei der Oper angeschaut hat. Einige D-Wagen wurden in die Bösendorferschleife gekürzt, der Stau hinter der berüchtigten Kärntnerstraßenweiche war natürlich uferlos. Er hat sich nur gewundert - in Zürich wär erste Priorität, den Zug wegzubekommen, weil der ja alles aufhält. Dort gibts auch eine neuralgische Stelle, mit einer wilden Wendemöglichkeit quer drüber, aber dort hält die Polizei sofort den Verkehr aus allen Richtungen auf, damit ein Zug wenden kann...

Das ist ja niemandem hier wirklich klar, dass grad in einem Störungsfall die Züge noch höhere Priorität als sonst brauchen. In Wien ist es umgekehrt, da hat die Bim schon normalerweise die Arschkarte, und bei einem Problem kann sie sich extraweit hinten anstellen...
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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #9 am: 21. Dezember 2010, 12:07:28 »
Hier ein paar Fotos von gestern. Da mir bei dem enormen Verkehr ständig Autos ins Bild gefahren sind, hab ich mir die Bearbeitung diesmal erspart und bitte, die Fotos nur als Dokumentationsschnappschüsse zu bewerten!
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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #10 am: 21. Dezember 2010, 12:26:51 »
No, dass die Polizei einmal schaut, dass der Autoverkehr fliesst, is ja wohl mal klar. Wenn die WL aufgrund eines Eigenschadens (Gleisbruch, Betonplatten, gegenseitige Behinderung) behindert sind, liegt das wohl nicht in der Zuständigkeit der Polizei. Da müssen schon WL-interne Maßnahmen greifen.

Und betreffend Ampelschaltung: Die genehmigt/baut/installiert die MA 46(?), also...

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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #11 am: 21. Dezember 2010, 12:44:56 »
No, dass die Polizei einmal schaut, dass der Autoverkehr fliesst, is ja wohl mal klar. Wenn die WL aufgrund eines Eigenschadens (Gleisbruch, Betonplatten, gegenseitige Behinderung) behindert sind, liegt das wohl nicht in der Zuständigkeit der Polizei. Da müssen schon WL-interne Maßnahmen greifen.
Ich hoffe, dass diese Sätze zynisch gemeint sind!



Im anderen Fall wären diese Worte so dumm, dass man nichts mehr hinzufügen kann!  ::)
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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #12 am: 21. Dezember 2010, 12:46:32 »
Falls es nicht bekannt sein sollte: Die Polizei heißt nicht Autopolizei sondern Verkehrspolizei, hat ergo dafür zu sorgen, daß der Gesamtverkehr möglichst effizient abgewickelt wird. Insbesondere ist die Priorität dabei auf jene Teile zu legen, welche die meisten Beförderungsfälle betreffen – also ganz klar der öffentliche Verkehr.
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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #13 am: 21. Dezember 2010, 12:48:00 »
No, dass die Polizei einmal schaut, dass der Autoverkehr fliesst, is ja wohl mal klar. Wenn die WL aufgrund eines Eigenschadens (Gleisbruch, Betonplatten, gegenseitige Behinderung) behindert sind, liegt das wohl nicht in der Zuständigkeit der Polizei. Da müssen schon WL-interne Maßnahmen greifen.
Dann würde ich mir im Gegenzug nur einmal wünschen, dass die Tramway bevorzugt wird, wenn aus Eigenverschulden des IV ein Verkehrsunfall passiert! ;) Meist ist aber genau das Gegenteil der Fall, der Polizei ist das völlig wurscht bzw. behindert sie eher noch den raschen Fluss des ÖV.

Es geht aber sogar ganz ohne IV - man braucht ja auch in vom IV unabhängigen Systemen wie der U-Bahn zwei Stunden, um einen Mann vom Gleis zu bringen :D (scnr)
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Re: 20.12.2010: Gleisbruch Bellaria
« Antwort #14 am: 21. Dezember 2010, 12:54:11 »
Ich hoffe, dass diese Sätze zynisch gemeint sind!
Jahrzehntelange Vorgaben der Politik hinterlassen eben Spuren. E2 kann da nichts dafür, ihm wurde das ja in der Ausbildung auch nur so transportiert, wie es gewünscht war. :(

Insbesondere ist die Priorität dabei auf jene Teile zu legen, welche die meisten Beförderungsfälle betreffen
Sicht des Außenstehenden: 1 Pkw = 1 Beförderungsfall, 1 Zug = 1 Beförderungsfall. :-X

Und, weil's grad so gut dazu passt: Auf dem Weg zum Kino, wo ich mir gestern den neuen Kottan angeschaut habe, kam ich im Bereich Salztorbrücke an einem VU zwischen Pkw und Person vorbei (auf Schutzweg angefahren). Rettung war schon da und stand in der 2A-Haltestelle, vom Kai bog soeben das Unfallkommando mit Blaulicht ein und wollte sich hinter dem Rettungsauto anstellen, war aber wohl etwas zu flott, sodass es zu einem leichten Auffahrer kam. Ernstgemeinte Frage einer Passantin, die die Szene beobachtet hat (war vielleicht am Heimweg vom Kino 8)), an einen der Polizisten: "Woar des jetzt Absicht?"
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