... würde ich jedes Mal am Hbf umsteigen, weil es zwar kein großartiger Bahnhof ist, aber immerhin ein Bahnhof, wie ich ihn mir vorstelle.
Ich stelle mir einen Bahnhof anders vor, nämlich als eine primär auf die Verkehrsbedürfnisse optimierte Einrichtung, und nicht als Sammelsurium langer Gänge und Schläuche eingezwängt zwischen Hochhäuser mit langen Umsteigewegen und Gleisanlagen, die eine überdimensionierte Tramwayhaltestelle darstellen.
Ich bin insofern bei Dir, als der Hauptbahnhof alles in allem enttäuschend ist, verglichen mit dem, was möglich gewesen wäre.
Trotzdem wird der Hbf mMn gut ausgelastet sein, schlicht und einfach, weil er für sehr viele Menschen der einzig relevante Bahnhof sein wird - das wird sich eben auf Meidling und Hbf verteilen, je nach dem, wo man wohnt. Von mir aus soll Meidling 60% der Fahrgäste haben, aber ich mache mir keine Sorgen, dass der Hbf ein Geisterbahnhof sein wird.
Es wird halt auch die Anpassungsfähigkeit der Menschen unterschätzt. Jetzt schimpfen alle über die Veränderung, in zwei Jahren ist alles ganz normal und kaum jemand wird mehr schimpfen. Als der Berliner Hauptbahnhof eröffnet wurde, gab es auch jede Menge Klagen und Kampagnen, der Fernverkehr sollte weiterhin am Bahnhof Zoo halten. Heutzutage redet kein Mensch mehr darüber. Jetzt stimmt es schon, dass Berlin Hbf architektonisch um ein vielfaches spannender ist, als Wien Hbf. Aber es ist genauso im Kern ein Shoppingcenter, und ein Bahnhof der kurzen Wege ist er auch nicht gerade, und eigentlich alles andere als gut an den Stadtverkehr angebunden.
Und: Ich brauche sicher kein Shoppingcenter am Bahnhof (auch wenn ich am Westbhf nach einer Zugsfahrt schon mal T-Shirts gekauft habe;), aber eine Vielfalt an Essensmöglichkeiten, Supermarkt, Drogerie, Trafik, Post, Bank etc halte ich schon für extrem sinnvoll.