Aber ist ja mittlerweile eh wurscht, weil die allermeisten ja eh schon Zeitkarten haben, wie die WL immer wieder rühmen und damit auch Einsparungen bei den Fahrscheinangeboten argumentieren (von Auflassung der Kurzstrecken angefangen bis zu den aufgelassenen Streifenkarten) und das bezahlte Entgelt für die Zeitkarten sich bereits im Säckel des Unternehmens befindet - wen braucht es da noch wirklich zu kümmern, ob die Fahrgäste ihrem im Voraus bezahlten Entgelt angemessen befördert werden oder nicht ... mbMn.
Du darfst aber eines nicht vergessen, dass der Jahreskarten-Nutzer im Vergleich den geringsten Ertrag in die Kasse spült. Im Vergleich mit zwei Einzelfahrscheinen (2 x 2,40 EUR) entgehen dem Unternehmen bei gleicher Inanspruchnahme (2 Fahrten in Wien) 3,80 EUR. Und je mehr Jahreskarten-Besitzer, desto größer ist auch der Zuschussbedarf zu den explodierenden Betriebskosten der U-Bahn. Dazu auch: https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=7876.0
Jein.
Zum einen habe ich mich ja ohnehin darüber - ärgerlich - ausgelassen, dass das Jubelgeschrei über die steigenden Jahreskartenbenutzenden im Speziellen, Zeitkartenbenutzenden im Allgemeinen, groß ist - währenddessen die, die mit Fahrscheinen fahren (aus welchen Gründen u/o Motiven auch immer) ständig die Depperten sind, wenn Angebote gekürzt werden:
> Siehe z.B. keine Kurzstrecke mehr (früher konnte ich zum halben Preis aus der Gegend um den Matzplatz mit dem 14A runter bis zur Pilgramg fahren; oder - um den 50%-Haustarif der ÖBB mit früher gehabter Vorteilscard auf der Schnell-/Regional-/u. Fernbahn zu haben - mit der Kurzstrecke die zwei Stationen rauf zum Matzplatz, in Summe auf weiterer ÖBB-Strecke billiger);
> es keine Streifenkarten mehr gibt (vordergründig, weil ja das System der Streifen mit der Kern- und den Außenzonen aufgehoben und die Tarifierung auf neue Beine gestellt wurde), als wenn die Streifenkarten für das Kernnetz ihren Sinn verloren hätten (wenn es denn ganz so blöde wäre, hätten sie ja auch die sog. Umweltstreifenkarte einstellen müssen!);
> dazu wurden die Preise der Jahreskarten bekanntlich auf den griffigen 1 Euro pro Tag gesenkt und wird aus politischen Gründen wohl nun daran festgehalten werden (zumindest so lange die Grünen in der Stadt mitregieren) - während aber andererseits die Fahrscheinangebote ständig teurer werden. Euro 2,40 für eine Fahrt - egal ob eine Station oder quer durch die Stadt - ist ja auch kein "Bemmerl".
Diese deine Argumentation, auf die du dich oben per indirekt
verlinkter Dissertation beziehst, ist demnach mehrfach hausgemacht:
- Siehe eben oben, Verprellung der Fahrscheinfahrenden und Hofierung der Jahreskartenbesitzer/innen;
- und, wie du richtig schreibst, U-Bahn, U-Bahn, U-Bahn, auf Kosten des immer mehr ausgedünnten Strabnetzes, insb. den "begleitenden" Strablinien.
Da habe ich also wenig Mitleid mit den WL.
Was aber eben auch andererseits nichts daran ändert, dass den für ihre Leistung zahlenden Beförderungsfällen (unerheblich dabei, ob das jetzt kostendeckend ist oder nicht, das interessiert mich als Fahrgast erstmal nicht!) Züge mit derart vera*** Zielanzeigen oder sonstigen Gebrechen (siehe auch das topic des "entsetzlichen Zustand des Rollmaterials") nicht vor die Nase bzw. unter die Füße/den Hintern gesetzt werden sollte, um nicht zu sagen: nicht darf.
Letztlich steigen die WL unterm Strich ihrer Bilanzen ja ohnehin nicht mit Verlusten aus - einerseits, wie in der Dissertation aus dem Jahr 2002 (in dem Zusammenhang schon ziemlich veraltet, weil zwischenzeitlich einige massive Änderungen eingetreten sind und die zugrunde liegenden Verträge schon mehrfach verändert wurden) angeführt, die WL aus dem Verkehrsdienstevertrag mit dem VOR bezahlt werden (die Einnahmen aus den Fahrtentgelten gehen ja an den VOR und nicht getrennt an die beauftragten Verkehrsunternehmen ÖBB, WL und deren Tochter Badner Bahn, sowie die sonstigen VUs). Und der Rest, der den WL danach immer noch fehlt, wird dann ohnehin aus dem Stadtbudget abgedeckt. Das zahlen wir Steuerzahlenden in der Gesamtheit, gleichgültig, ob wir die WL (bzw. beim Bund die Bundessteuern die ÖBB betreffend) benützen oder nicht.