Autor Thema: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung  (Gelesen 18602 mal)

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W_E_St

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #30 am: 14. Mai 2014, 21:43:26 »
Außerdem gibt es in Wien bekanntlich keine Schafe, also brauchen wir kein Grünzeug.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Paulchen

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #31 am: 14. Mai 2014, 22:33:31 »
Außerdem gibt es in Wien bekanntlich keine Schafe, also brauchen wir kein Grünzeug.

Ach, in Wien gibt's genug Schafe. Halt nicht solche, die man als lebenden Rasenmäher einsetzen kann.

13er

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #32 am: 14. Mai 2014, 22:37:36 »
Halt nicht solche, die man als lebenden Rasenmäher einsetzen kann.
Bei vielen wäre das die einzige sinnvolle Tätigkeit ihres ganzen Lebens :)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #33 am: 23. Juni 2014, 17:20:28 »
Weil es im Neubaugebiet vielleicht nicht ganz leicht zu finden ist, hier eine Skizze.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #34 am: 23. Juni 2014, 22:10:46 »
Nochwas zum Thema vom Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik:

Blockgrößen jenseits jeglichen menschlichen Maßstabs, kaum Gewerbe und Gastronomie in den Erdgeschoßzonen, eine monofunktionale Schlafstadt. Soziologen, Architekten und Stadtplaner lassen kein gutes Haar am Nordbahnhof-Viertel.
Und auch verkehrsplanerisch wurde eher an die autoorientierte 60er Jahre Planungsphilosophie angeknüpft: völlig überdimensionierte Straßenquerschnitte, trotzdem keine baulich getrennten Radwege sondern Mehrzweckstreifen in der Dooringzone, Ampeln und Abbiegespuren (und entsprechende Wartezeiten und Querungslängen) in kaum frequentierten Nebenstraßen, beidseitige Parkstreifen trotz sicher ausreichend vorhandener Tiefgaragenstellplätze, ...

Am Dienstag (24.6., 19:00) gibts übrigens eine sog. Nordbahnhofvorlesung. Harald Jahn spricht im Grätzel über "Mobilität und Stadtgestaltung":
https://www.facebook.com/events/1437106933223406/

http://derstandard.at/2000002121632/Wohnst-du-noch-Oder-lebst-du-schon

Harald A. Jahn, www.tramway.at

W_E_St

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #35 am: 24. Juni 2014, 00:11:41 »
Zitat
Blockgrößen jenseits jeglichen menschlichen Maßstabs,
Genau da war bei einer Radtour durch das Viertel mein Eindruck, dass das noch eher geklappt hat als in anderen Stadterweiterungsgebieten, z.B. rund um den Bednar-Park sind mir die Blöcke nicht so groß vorgekommen.

Die Auto-Infrastruktur ist natürlich absolut jenseitig, mein Favorit die eigene MA-48-Spur am Gehsteig in der Vorgartenstraße, und daneben ein fitzeliger Mehrzweckstreifen für die Radler (wobei ich dort an einem Werktags-Nachmittag war, und sich für das Gesamtverkehrsaufkommen problemlos eine Begegnungszone angeboten hätte statt dieser Autobahn).
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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coolharry

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #36 am: 24. Juni 2014, 07:13:08 »
Und auch verkehrsplanerisch wurde eher an die autoorientierte 60er Jahre Planungsphilosophie angeknüpft: völlig überdimensionierte Straßenquerschnitte, trotzdem keine baulich getrennten Radwege sondern Mehrzweckstreifen in der Dooringzone

Zum Schutz der 60er. Damals wurden Fahrstreifen noch mit 2,8-3m gemessen. Manchmal sogar noch darunter. Heute ist eine Fahrstreifen in der Stadt 3,19 - 3,5m breit.
Dazu kommen noch die Mehrzweckstreifen mit 1,2-1,5. Das gesamt ergibt einen Fahrbahnbreite (normale 2-spurige Straße im Gegenverkehr) von 8,78. Jetzt kommen dann noch 2m Parkstreifen und lächerliche 2m Gehsteig dazu und schon bist bei 16,78m. Dass das breit ist, braucht man wohl niemandem erklären.
In den 60er hast auf 9m zwei Parkstreifen und zwei Fahrspuren untergebracht. Soviel zu den technokratischen 60igern.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Linie 41

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #37 am: 24. Juni 2014, 07:29:13 »
Damals fuhren ja auch keine Kampfpanzer SUVs durch die Straßen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

coolharry

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #38 am: 24. Juni 2014, 07:48:41 »
Damals fuhren ja auch keine Kampfpanzer SUVs durch die Straßen.

Auch heute kommst in Nebenstraßen mit 5m Fahrbahn aus. Wurde ja auch noch bis in die 90er so gemacht. Siehe Rosa Jochmann-Ring.
Auch der klassische SUV ist kaum breiter als 2m. Aber dann müsste man ja in einer 30er Zone auch mal weniger als 30 fahren, weil man fürchtet das es sich nicht ausgeht und das geht bei den heutigen Autofahrern nimmer. Die finden das Bremspedal nur bei roten Ampeln und manchmal nicht mal da. Früher wurde auch wesentlich enger geparkt als heute. Sieht man gut auf Bildern der 80er. Da war zwischen vielen Autos kein Platz zum durchgehen. Heute kommst selbst mit dem größten Pampersbomber, in Schiebeform, problemlos durch die meisten Zwischenräume.
Ach wie Pervers die heuitigen Straßennormen sind, sehe ich jeden Tag vor meiner Haustür. Eine Sackgasse mit einer Fahrbahnbreite von 11m + Gehsteig auf einer Seite von 2m. Da wird geparkt wie es grad jedem passt.
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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #39 am: 24. Juni 2014, 07:50:04 »
2 Dinge zeigen in dem Viertel sehr gut, wie endgültig Stadtplanung ist.
Das eine ist der Blick in der G'stetten auf der zukünftigen Bruno-Marek-Allee Richtung Pragerstern. Man sieht sehr deutlich, das dort an der Lassalleestr. Ein Gebäude im Weg ist, dass eigentlich dort nicht stehen sollte.
Das andere Beispiel ist die Vorgartenstr. Durch die versunkenen Gärten wurde die tote EG-Zone für immer einbetoniert. Denn diese Gräben schüttet keiner mehr zu. Da hilft dann auch keine Bim mehr, die schon im Leitbild 1994 eingezeichnet war und eh nie kommen wird. :)

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #40 am: 24. Juni 2014, 09:14:58 »
Früher wurde auch wesentlich enger geparkt als heute.

Früher waren die Autos auch eckiger, sodass die Mehrheit der Autofahrer den Abstand zu anderen geparkten Fahrzeugen recht gut einschätzen konnte. Heute kommt noch dazu, dass viele schon beim ersten Piepser des Abstandswarnsystems stehenbleiben.
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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #41 am: 24. Juni 2014, 11:58:57 »
Damals fuhren ja auch keine Kampfpanzer SUVs durch die Straßen.
Auch der klassische SUV ist kaum breiter als 2m.
Kaum breiter? Alle folgenden Zahlen sind Maße über Spiegel. Audi Q7 2177mm, Q5 2089mm, VW Touareg 2208mm, BMW X5 2197mm, Hyundai ix55 2200mm, Kia Sorento XM 2220mm, Mercedes GL-Klasse 2170mm, Nissan Qashqai 2122mm, Porsche Cayenne 2155mm, Renault Koleos 2120mm, Suzuki Grand Vitara 2145mm, Volvo XC60 2142mm.
Weitere Modele mit Maßen hier: http://www.autobild.de/bilder/bilder-fahrzeugbreite-ueber-zwei-meter-1803521.html#bild1
Und ein kleiner nicht ganz ernst gemeinter Vergleich, ein Hummer H1 hat 2197mm wohl gemerkt ohne Spiegel.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

coolharry

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #42 am: 24. Juni 2014, 12:03:39 »
Damals fuhren ja auch keine Kampfpanzer SUVs durch die Straßen.
Auch der klassische SUV ist kaum breiter als 2m.
Kaum breiter? Alle folgenden Zahlen sind Maße über Spiegel. Audi Q7 2177mm, Q5 2089mm, VW Touareg 2208mm, BMW X5 2197mm, Hyundai ix55 2200mm, Kia Sorento XM 2220mm, Mercedes GL-Klasse 2170mm, Nissan Qashqai 2122mm, Porsche Cayenne 2155mm, Renault Koleos 2120mm, Suzuki Grand Vitara 2145mm, Volvo XC60 2142mm.
Weitere Modele mit Maßen hier: http://www.autobild.de/bilder/bilder-fahrzeugbreite-ueber-zwei-meter-1803521.html#bild1
Und ein kleiner nicht ganz ernst gemeinter Vergleich, ein Hummer H1 hat 2197mm wohl gemerkt ohne Spiegel.

Wieso? Ist ja kaum breiter.  8) Ich hab da einen Amorok als Vergleich heran gezogen der ist 2225mm über Spiegel. Ohne Spiegel ist er knapp unter 2m.
Aber selbst mein 6er Golf ist übern Spiegel 2025mm.
Was aber alles wurscht ist, bei 2,5m Fahrspurbreite der 60er Jahre, hast immer noch Platz mit nem SUV. Einzig die Parkspuren werden da reichlich knapp.
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Anid

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #43 am: 24. Juni 2014, 12:06:34 »

haidi

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Re: 24. Juni 2014, Nordbahnhof: Mobilität und Stadtgestaltung
« Antwort #44 am: 24. Juni 2014, 12:11:21 »
Wegen breiterer Spuren: Hernalser Gürtel habe ich auf Stadtplan.gv.at nachgemessen und komme auf eine Fahrbahnbreite von 10 m und 4 Fahrspuren. Der Maßstab ist dort sicher nicht sehr genau, aber auf 3 m pro Fahrspur kommt man dort sicher nicht.

Heute fahren immer Unfähigere mit immer breiteren und unübersichtlicheren Fahrzeugen. Das sieht man unter anderem in Baustellen auf der Autobahn, wo die 2. Spur auf 2 m beschränkt ist, die kommen dann mit den rechten Rädern auf der 1. Spur daher und wenn man sich in der 1. Spur an der Leitlinie fährt, dann drehens durch.
Unübersichtlich: Werbung für ein Auto (weiß jetzt nicht welche Marke), sie betonen in der Werbung, dass man 4 (?, weniger waren es sicher nicht) Kameras eingebaut hat. Eh klar, das Design war ein Verbrechen, rund, hohe Fensterunterkanten, dicke Säulen, aus dem Auto sieht man einfach nicht mehr raus.
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