[USA] Seashore Trolley Museum

[13er]

Auch in Kennebunkport in Maine (ca. 2 Autostunden nördlich von Boston) gibt es ein großes Straßenbahnmuseum, das ich bei meiner Reise besuchte:

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Schon vom weiten begrüßt einen dieser Wagen:

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Im Eingangsgebäude befindet sich eine kleine Ausstellung, wo ich gleich einmal an einem Fahrschalter herumspielte Ungewohnt, dass die meisten der Wagen keine Bremsstufen besitzen, da sie ja andere Bremssysteme verwenden... die Serien- und Parallelstufen sind hingegen in etwa wie bei uns.

Dann eile ich auch gleich vor das Gebäude, wo der Rundfahrtenwagen schon bereitsteht. Hab ganz vergessen, vorher ein Foto zu machen, also gibts mal vom Zurückfahren einen Nachschuss. Später kommt noch mehr...

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Die Innenausstattung kann sich auch sehen lassen:

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Die Strecke ist nicht wirklich spektakulär, es geht im Prinzip einfach geradeaus und am Ende eine eingleisige Schleife (dort konnte ich leider kein Bild machen). Hier von der Rückfahrt:

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So weit ich verstanden habe, handelt es sich um ein Gleis einer aufgelassenen Eisenbahnstrecke. Die Trasse liegt übrigens auf Privatgrund. Der alte Besitzer benutzte früher noch diese Eisenbahn. Dabei stieg er nicht in einer Haltestelle zu, sondern am nähesten Punkt zu seinem Haus entlang der Strecke. Er winkte dazu einfach und der Zug blieb stehen. Im Winter in der Früh war das natürlich etwas schwierig, in der Dunkelheit gesehen zu werden: Da zündete er einfach eine Zeitung an und gab dem Lokführer damit Signale

Bei dieser Haltestelle steige ich aus, um die erste Halle zu besichtigen:

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Es folgen von den verschiedenen Wagen relativ viele Fotos, da ich denke, dass sie für euch durchaus interessant sind, weil es doch um exotische Fahrzeuge geht, die man kaum zu Gesicht bekommt. Die Herkunft und Geschichte schreib ich nicht überall dazu. Wenn euch ein Wagen besonders interessiert, werde ich in den Unterlagen nachschauen, worum es sich handelt!

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Kaum stehe ich in der Halle, kommt auch schon der zweite Rundfahrtenwagen daher und ich laufe wieder hinaus. Überhören konnte man ihn nicht, die Glocke war quasi in Dauerbetrieb. Ich bin mir nicht sicher, aber das dürften die lokalen Regeln sein, tatsächlich vor Bahnübergängen usw. so oft zu läuten (ohne Übertreibung 10x oder mehr).

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Ein doch schon recht altes Vehikel...

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In viele Wagen darf man auch hineingehen, was ich für das eine oder andere Innenfoto nützte. Auch hier die umklappbaren Rattansitze:

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Manchmal konnte man auch nur so den ganzen Wagen aufs Bild bekommen, sie stehen halt doch Puffer an Puffer. Washington bekommt ja nun nach über 50 Jahren endlich wieder eine Straßenbahn, worüber sich gerade auch in den Museen alle sehr freuen:

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Offene Plattformen nutzte ich natürlich immer auch, um - wie ein paar anwesende Kinder - so weit möglich die Trittglocke der Wagen auszuprobieren

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Dieser Wagen wurde als Versuchswagen für eine neuen "Hochgeschwindigkeits"-Type gebaut, woraus aber m.W. letztlich nichts wurde. Der hintere Zug ist ein Bostoner U-Bahn-Wagen:

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Weiter in Teil 2!

[13er]

Immer wieder nütze ich die Gelegenheit, zur Rundfahrtenstrecke zu sprinten für ein paar Betriebsfotos. Entlang der Strecke durfte man leider nicht weiter hinaus gehen (dort gibt es aber sowieso keinen Weg, sondern nur hohes Gras und wer weiß, welche gefährlichen Tiere es in Neuengland gibt ).

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Hier ein schöneres Foto meines ersten Wagens, der sich gerade aus der Schleife kommend anschickt, in Richtung Wald zu fahren:

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Die zweite Halle, die man besichtigen kann. Der Wagen vorne rechts wird übrigens nach wie vor für Verschubfahrten verwendet, obwohl er schon ein wenig desolat aussieht:

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Na das ist mal ein hübscher Wagen! Auch drin war er in einem super Zustand.

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Solche offenen Wagen waren in den USA recht üblich:

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Wieder einmal ein bequemes Innenfoto, hier könnte man sich in der sommerlichen Hitze auch mal kurz hinlegen:

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Fast ein Niederflureinstieg (innen gibt es aber doch Stufen):

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Fast wie ein unsriger h-Beiwagen?

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San Francisco:

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Und dann auf einmal ganz überraschend: Rom, Italien!

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Spartanisch italienisch - was für ein Unterschied zu amerikanischem Komfort!

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Weiter in Teil 3!

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Und ein weiteres Highlight (zumindest für mich), ein Doppelstockwagen aus Glasgow (Schottland):

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Der Wagen wird in Kürze neu lackiert:

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Besonders spannend ist, dass man auch hier in den Wagen und sogar in den 1. Stock gehen darf. Am Zettel links steht, dass man um Himmels willen vorsichtig sein soll Ist aber wirklich ganz schön eng mit knappen Stufen.

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Auch hier Stoffsitze:

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Von oben hat man eine schöne Aussicht. Muss schon toll sein, mit so was durch die Stadt zu fahren! Schade, dass bei uns keiner erhalten geblieben ist.

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Der 1. Stock ist sogar relativ hoch, sodass man doch bequem zur hinteren Stiege kommt:

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Wechseln wir nun in eine besondere Halle: Die Wagenrevision. Dort kann man aus dem 1. Stock den Arbeitern zuschauen.

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Ganz besonders freut es mich, dass ein weiterer Doppeldecker bald wieder fahren soll (so wurde es mir erzählt):

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Hehehe:

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Ein paar U-Bahn-Wagen:

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Mittlerweile hat man den 303 aus der Halle geholt und übt mit einigen Fahrschülern:

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Die dritte Fahrzeughalle:

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Weiter in Teil 4!

[13er]

1160 wartet auf die nächsten Fahrgäste:

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Derweil bedeutet das auch kurze Pause für die Fahrschüler, wobei dieser Wagen unabsichtlich über eingebaute Trittbrettsitze verfügt

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Auch der andere Rundfahrtenwagen muss warten, bis sich der Stau in Zufahrt auflöst:

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Aber es geht eh schon weiter:

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Nachdem ich meinem Schaffner gleich zu Beginn erzählt habe, woher ich komme, hat er gleich danach alles in Bewegung gesetzt, dass ich mir auch "the Viennese car" anschauen kann. Der Wagen befindet sich nicht in einer öffentlich zugänglichen Halle, daher musste ich einen Haftungsverzicht unterschreiben, bevor sie mich in die hintere Halle ließen. Es begleiteten mich zwei Werkstattler, die selbst schon lange nicht mehr so weit hinten waren und angeregt darüber diskutierten, was wohl an welchem Wagen zu machen sei, damit er wieder in Gang gesetzt werden kann. Und da war er dann auch, der 631er, leider eingepackt, aber doch erkennbar:

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Es fehlt übrigens gar nicht viel (Motorlager sind kaputt) und man möchte ihn auch bald wieder fahren lassen.

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Ich durfte natürlich auch hinein:

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Der wahrscheinlich letzte österreichische Überrest in diesem Wagen:

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Danach zeigten mir die sehr freundlichen Werkstattler noch einige weitere spannende Wagen, darunter z.B. diesen Hamburger:

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Einen uralten Berliner (mit den eckigen Doppeldachsignalen) gab es auch, aber dort war es so eng, dass ich kein Foto machen konnte. Sie haben mir auch erzählt, dass sie einen Metrowagen aus Budapest haben (von der Földalatti), aber ich wollte dann ihre Geduld nicht noch mehr strapazieren, da sie ja eigentlich was zu arbeiten hatten

Ich hoffe, es sind euch nicht zu viele Bilder geworden - wie gesagt, ist für uns eine doch ganz schön exotische Fahrzeugwelt!

Schaut einfach vorbei, wenn ihr in der Gegend seid! Die Homepage ist übrigens auch hervorragend informativ: www.trolleymuseum.org

[W_E_St]

Der wahrscheinlich letzte österreichische Überrest in diesem Wagen:

Das Manometer würde ich auch eher den Rudolfsheimern zuordnen als den New Yorker Bastlern. Kg/cm2 ist keine besonders typisch amerikanische Einheit

[martin8721]

Wow!
Eine ganz tolle Reportage! 

Echt schade um die amerikanische Straßenbahn und dass sie im 20. Jahrhundert so einen Niedergang erlitten hat bzw. dieser auch absichtlich herbeigeführt wurde. 
Wie man auf den Bildern sieht - die Wägen konnten schon was: Stockwägen mit Panorama-Aussicht, gepolsterte Rattansitze usw. - zur damaligen Zeit also durchaus konkurrenzfähig zum Auto was den Komfort betrifft.

Und toll die Geschichte mit den Werkstattlern, die dich zum ehemaligen 4215 gebracht haben und dir dann auch noch den alten Hamburger Wagen gezeigt haben! Da freut sich das Straßenbahner-Herz!
Und überhaupt, dass man in die Wägen hineingehen kann und die Mitarbeiter derart freundlich sind!

[Z-TW]

Sehr schöne Reportage - Tramromantik pur. Besonders der Z-TW gefällt....

[95B]

Das Manometer würde ich auch eher den Rudolfsheimern zuordnen als den New Yorker Bastlern. Kg/cm2 ist keine besonders typisch amerikanische Einheit

Das schaut so aus, als hätten sie in Wien die innere Skala mit der Hand dazugemalt!

[60er]

Das schaut so aus, als hätten sie in Wien die innere Skala mit der Hand dazugemalt!

Stimmt! Nur passt interessanterweise die dazugemalte Skala mit den kg/cm² überhaupt nicht mit den psi zusammen.

[95B]

Stimmt! Nur passt interessanterweise die dazugemalte Skala mit den kg/cm² überhaupt nicht mit den psi zusammen.

Wie kommst du darauf?

http://www.einheiten-umrechnen.de/einheiten-rechner.php?typ=druck

[60er]

Ich habe mich vorher in der Umrechnungstabelle um eine Spalte verschaut. Es dürfte doch passen!

Also zumindest ungefähr stimmt es, denn 1 kg/cm² entspricht etwa 14 psi und nicht 10 psi. Für den Betrieb war diese geringe Ungenauigkeit aber sicher unerheblich.

[Wattman]

Danke für den tollen Bericht! Von dem Museum erfuhr ich als Kind in einem der legendären Micky-Maus-Hefte (es gab damals einen redaktionellen Teil drin) und bis heute habe ich es nicht geschafft, dorthin zu kommen. Ob ich mit einem Besuch dort noch warten sollte bis zur IBN des 631?

[13er]

Ob ich mit einem Besuch dort noch warten sollte bis zur IBN des 631?

Allzu lange wirst du wahrscheinlich gar nicht warten müssen. Angeblich möchte man ihn beim 75jährigen Jubiläum des Museums - jetzt im Sommer - schon wieder fahren lassen. We'll see... ich bekomme ihren Newsletter und werde euch natürlich informieren, wenn es Neuigkeiten gibt!

[Revisor]

Hier ein Foto, auch wenn es nicht sehr gut ist, des Original-Z-Manometers.

[TARS631]

Derselbe Kommentar wie schon vorher beim Shore Line Trolley Museum - vielen Dank für diese herrlichen Bilder mit den jeweiligen Beschreibungen. Ich bin total begeistert.