Autor Thema: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!  (Gelesen 22501 mal)

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diogenes

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #45 am: 13. Februar 2015, 14:27:16 »
Du hast sicher recht, allerdings gehe ich davon aus, dass auch in Sichtweite die meisten Menschen den 8er "übersehen" werden. Was man nicht sehen will, sieht man nicht.

Wer sagt dir, dass sie ihn nicht sehen wollen? Sie haben ihn ja bis 1989 auch sehen wollen. Gerade am Gürtel hat sich durch die Umstellung auf U-Bahn-Betrieb kaum etwas geändert und der 8er würde sicher gut angenommen werden.

Und ich finde, dass der ganze 8er eine Daseinsberechtigung hätte - zumindest von Meidling bis Josefstädter Straße. Wobei es mir jetzt nicht um die Linie ansich geht; eine Verlängerung des 9ers Richtung Süden und des 18ers Richtung Norden wäre genauso ok.

Aber die Wiedereinführung des 8er wäre ein Eingeständnis der Politik, dass die seinerzeitige Einstellung ein Fehler war und somit wird sie sicher nicht kommen. Außerdem würde man eine Präzedenzfall für künftige Einstellungen schaffen, wo unter Hinweis auf den 8er argumentiert würde, dass die Parallelführung von Straßenbahn und U-Bahn durchaus berechtigt und sinnvoll ist - etwas, was ja von jeher in Wien bestritten wurde und wird.

Hat schon jemand hier anders formuliert gesagt: Stadtbahn und Achter waren gesteckt voll, also wurd er gesehen. Die Leute sind ja nicht in den Achter zwangshineinteleportiert worden. Ich persönlich würd überhaupt von Meidlung bis zur Glatzgasse mit dem Achter fahren, wenn nichts mich drängte.

Und ich muss meinen Vorredner wohl recht geben. Mächtige Leute und die von ihnen geführten Institutionen neigen generell dazu, sich für unfehlbar zu halten, und eine Wiedereinführung wäre das Geständnsis, fehlbar gewesen zu sein, und deswegen wird der Achter frühestens eine Ewigkeit nach dem St.-Nimmerleins-Tag plus drei Tage fahren. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, wäre mit eine Insitution, die sich und der Öffentlichkeit ihre Fehlbarkeit eingesteht, weit sympathischer. Ich fordere diese Insitution hiermit auf, sich ihre Fehlbarkeit einzugestehen und den Achter wieder einzuführen  :)  ;) :D  ;D
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

h 3004

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #46 am: 13. Februar 2015, 14:39:52 »
Hier hat der diogenes 100% recht!!!

13er

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #47 am: 13. Februar 2015, 14:58:52 »
Zumindest sollte die nächste Fahrzeug-Generation mehr Türen haben. Auch durchgängige Züge statt Einzelwagen wären vorteilhafter.
Das geht aber eben gerade auf der U6 nicht so einfach, wegen der Station Gumpendorfer Straße.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Werner1981

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #48 am: 13. Februar 2015, 15:39:47 »
Zumindest sollte die nächste Fahrzeug-Generation mehr Türen haben. Auch durchgängige Züge statt Einzelwagen wären vorteilhafter.
Das geht aber eben gerade auf der U6 nicht so einfach, wegen der Station Gumpendorfer Straße.

Ist die Kurve wirklich so viel enger, als z.B. bei der U4 in Hietzing?

Alternativ wären Mittelwägen mit Gelenk eine Möglichkeit. Gibt es sowas?

Ferry

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #49 am: 13. Februar 2015, 16:03:19 »
Ist die Kurve wirklich so viel enger, als z.B. bei der U4 in Hietzing?

Wesentlich enger. Diese Kurve ist ja u.a. der Grund, dass auf der U6 keine Silberpfeile fahren.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Elin Lohner

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #50 am: 13. Februar 2015, 17:35:21 »
Ist die Kurve wirklich so viel enger, als z.B. bei der U4 in Hietzing?

Wesentlich enger. Diese Kurve ist ja u.a. der Grund, dass auf der U6 keine Silberpfeile fahren.
Warum hat man die Station Gumpendorfer Straße während der Umstellung auf U-Bahn nicht einfach Abgetragen und weiter westlich (Sprich: bei der ursprünglich vorgesehenen Abzweigung zum Ostbahnhof) neu gebaut?
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

95B

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #51 am: 13. Februar 2015, 17:36:56 »
Ist die Kurve wirklich so viel enger, als z.B. bei der U4 in Hietzing?

Wesentlich enger. Diese Kurve ist ja u.a. der Grund, dass auf der U6 keine Silberpfeile fahren.
Warum hat man die Station Gumpendorfer Straße während der Umstellung auf U-Bahn nicht einfach Abgetragen und weiter westlich (Sprich: bei der ursprünglich vorgesehenen Abzweigung zum Ostbahnhof) neu gebaut?

Aus demselben Grund, warum man die U6 nicht bis zum Jupiter verlängert hat.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #52 am: 13. Februar 2015, 17:45:58 »
Aus demselben Grund, warum man die U6 nicht bis zum Jupiter verlängert hat.
Gehört die Firma auch zur Media Markt-Saturn Gruppe?  >:D
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Klingelfee

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #53 am: 13. Februar 2015, 17:52:56 »
Ist die Kurve wirklich so viel enger, als z.B. bei der U4 in Hietzing?

Wesentlich enger. Diese Kurve ist ja u.a. der Grund, dass auf der U6 keine Silberpfeile fahren.
Warum hat man die Station Gumpendorfer Straße während der Umstellung auf U-Bahn nicht einfach Abgetragen und weiter westlich (Sprich: bei der ursprünglich vorgesehenen Abzweigung zum Ostbahnhof) neu gebaut?

Ich würde sagen - Denkmalschutz
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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #54 am: 13. Februar 2015, 17:59:45 »
Ist die Kurve wirklich so viel enger, als z.B. bei der U4 in Hietzing?

Wesentlich enger. Diese Kurve ist ja u.a. der Grund, dass auf der U6 keine Silberpfeile fahren.

Mit ein paar Zahlen belegt: Gumpendorfer Straße r=150 m, Hietzing r= 238 m beim Stiegenaufgang übergehend auf 300 m beim restlichen Bahnsteig.

benkda01

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #55 am: 13. Februar 2015, 19:16:58 »
Das Denkmalschutz-Argument hätte aber nicht gegriffen, hätte man die alte Station zwar geschlossen und woanders neu errichtet, aber nicht abgerissen. ;)

Klingelfee

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #56 am: 13. Februar 2015, 19:40:58 »
Das Denkmalschutz-Argument hätte aber nicht gegriffen, hätte man die alte Station zwar geschlossen und woanders neu errichtet, aber nicht abgerissen. ;)

Wenn du genau lesen würdest, war jedoch die Frage wieeso die Haltestelle NICHT ABGETRAGEN wurde. Und deshalb habe ich halt den Grund Denkmalschutz angegeben. Und bei Umbau der Stadtbahn auf U6 war sehr wohl die Frage, ob man die Station Gumpendorfer Straße und die Brücke über den Wienfluß nicht abtragen und die Strecke untertunneln soll.
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60er

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #57 am: 13. Februar 2015, 20:52:12 »
Man hätte die Station ein Stück weiter nördlich, in der Geraden, neu errichten können.

In den 60er- oder 70er-Jahren hätte man den Otto-Wagner-Bau vermutlich einfach abgerissen, in den 80er-Jahren war das aufgrund der strengeren Auflagen des Denkmalschutzes nicht mehr möglich.

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #58 am: 13. Februar 2015, 21:02:19 »
Man hätte die Station ein Stück weiter nördlich, in der Geraden, neu errichten können.

Nördlich ist nicht, da wärst du in die Steigung gekommen.

moszkva tér

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Re: Schnapsidee: Demonstration für den Achter!
« Antwort #59 am: 14. Februar 2015, 00:32:52 »
Ist die Kurve wirklich so viel enger, als z.B. bei der U4 in Hietzing?

Wesentlich enger. Diese Kurve ist ja u.a. der Grund, dass auf der U6 keine Silberpfeile fahren.

Mit ein paar Zahlen belegt: Gumpendorfer Straße r=150 m, Hietzing r= 238 m beim Stiegenaufgang übergehend auf 300 m beim restlichen Bahnsteig.

Hast du auch einen Wert für die Pilgramgasse? Das ist doch die klassische Kurvenstation.
Aber ich denke doch, dass Anno 2015 Kurvenstationen kein Problem mehr für Durchgangswaggons darstellen sollten?

Zur Beschleunigung der U6: Weil zahlreiche Beiträge früher gemeint wurde, man könnte bei Neuerrichtung des 8ers einige Stationen der U6 auflassen: Davon halte ich nichts. Der Verkehrswert der U6 ist deswegen so groß, weil man damit einfach Anschluss an (fast) alle Radiallinien in den Westen Wiens hat.

Was man machen könnte, und das ist rein hypothetisch unter Ignorierung sämtlicher Denkmalschutzauflagen, Jugendstilnostalgie und auch aller Kosten-Nutzen-Rechnungen: Eine Station könnte man einsparen.

- Zusammenlegung der Stationen Thaliastraße und Josefstädter Straße zur neuen Station "Neulerchenfeld", mit einem Zugang ca. beim 2er und dem anderen beim 46er. Das Chelsea müsste dem Kundeninformationszentrum weichen  :)
Problem: Die Linie 48A stadteinwärts verliert die Umsteigemöglichkeit an die U6, das ließe sich aber mit einer neuen Straßenbahn 48, die in beiden Richtungen Burg-Gablenzgasse fährt, leicht lösen  :D

Nach demselben Vorbild könnte man die Station Alser Straße nach Süden verlegen, um zwei Zugänge zu haben, je einen vom 44er und vom 43er.

Ob sich das auszahlen würde, lasse ich einmal dahingestellt.

Und ich muss meinen Vorredner wohl recht geben. Mächtige Leute und die von ihnen geführten Institutionen neigen generell dazu, sich für unfehlbar zu halten, und eine Wiedereinführung wäre das Geständnsis, fehlbar gewesen zu sein, ...
Dabei könnte man aus diesem Dilemma ohne Probleme und ohne Gesichtsverlust rauskommen: "Die Rahmenbedingungen haben sich geändert". Nach 25 Jahren stimmt das auch. Damals ist Wien geschrumpft, insbesondere die Gründerzeitbezirke. Ein Fahrgastrückgang auf der Gürtelstrecke war absehbar. Heute wächst Wien hingegen wie der Teufel. Und keiner der damaligen Entscheidungsträger ist heute noch aktiv in der Politik. Das trifft nach über 50 Jahren auf die Straßenbahnlinie 13 sogar umso mehr zu!