Autor Thema: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5  (Gelesen 410333 mal)

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hema

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #855 am: 09. November 2018, 12:14:29 »
Ob da nicht nur was vorgeschoben wird, in Wirklichkeit aber die Stadt ein wenig auf der Bremse steht? Eigentlich haben wir das Geld für den U-Bahn-Ausbau ja gar nicht und der Stadt Wien geht es finanziell momentan alles andere als rosig!  :o
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

denond

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #856 am: 09. November 2018, 12:18:00 »
Ob da nicht nur was vorgeschoben wird, in Wirklichkeit aber die Stadt ein wenig auf der Bremse steht? Eigentlich haben wir das Geld für den U-Bahn-Ausbau ja gar nicht und der Stadt Wien geht es finanziell momentan alles andere als rosig!  :o

Kann natürlich möglich sein, daß da was im Busch ist und Steinbauer so den quasi 'Sündenbock' abgibt. Wenn er bald in Pension geht, dann ist's offensichtlich...

Bus

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #857 am: 09. November 2018, 12:36:39 »
... nur wird man durch die Bauverzögerung bedingt durch die Inflation wieder etwas höhere Kosten haben.

Tja, Straßenbahnbau ist halt günstiger  ;D

nord22

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #858 am: 09. November 2018, 12:42:05 »
Unter https://wien.orf.at/news/stories/2946332/ wird folgendes berichtet:
"U-Bahn-Bau bis zu zwölf Monate verzögert
Der Bau des neuen U-Bahnlinien-Kreuzes U2/U5 verzögert sich um bis zu zwölf Monate. Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien, nannte als Grund „inakzeptable Angebote“ von Baufirmen im Zuge einer Ausschreibung.

Konkret geht es um ein großes Leistungspaket für den Bau der neuen U5-Strecke zwischen Frankhplatz und der neuen Knotenstation Rathaus. „Wir wissen nach 30 Jahren Erfahrung schon recht gut, was ein Meter Tunnel kosten sollte“, sagte Steinbauer. Für die genannte Ausschreibung seien die Ergebnisse „von der Höhe her nicht plausibel und vertretbar“ gewesen. Deshalb habe man sich entschieden, hier eine Neuausschreibung mit etwas geänderten Rahmenbedingungen und damit mehr Verhandlungsspielraum durchzuführen. Damit dasselbe Problem nicht auch beim großen Tunnelbauauftrag vom Matzleinsdorfer Platz in Richtung Neubaugasse - für die südliche U2-Verlängerung - auftritt, haben sich die Wiener Linien entschieden, auch diese Ausschreibung noch einmal zu überarbeiten und erst später anstatt wie geplant schon in den nächsten Tagen auszugeben.

Aufträge von mehreren hundert Mio. Euro

Durch die Hochkonjunktur in der Baubranche hätten Bauherren derzeit österreichweit mit hohen Preisen zu kämpfen, versicherte Steinbauer. Um wie viel zu teuer die gelegten Angebote aus Wiener-Linien-Sicht waren, wollte er freilich nicht verraten: „Hier Summen zu nennen wäre so, als würde beim Pokern einer die Karten auf den Tisch legen.“ Um welche Firmen es geht, blieb ebenso ein Geheimnis. Fest steht, dass es bei den Aufträgen um Beträge von mehreren hundert Millionen Euro geht. Es sei nicht zielführend, „nur um den Terminplan stur einzuhalten, jedes Angebot zu akzeptieren“, so Steinbauer. Er rechnet damit, dass sich die Bauverzögerung wohl eins zu eins auf die Fertigstellung und damit Eröffnung der neuen Teilstrecken niederschlagen wird. Geht man von einer einjährigen Verschiebung aus, würde die U5 erst ab 2025 (statt 2024) zum Frankhplatz fahren, die U2 erst ab 2027 (statt 2026) zum Matzleinsdorfer Platz.

Keine U2-Sperre im nächsten Jahr

Der Spatenstich für das neue U-Bahnlinien-Kreuz U2/U5 erfolgte Anfang Oktober auf dem Matzleinsdorfer Platz. Von hier aus soll sich eine in 30 Meter Tiefe startende Tunnelbohrmaschine unterirdisch in Richtung Neubau vorarbeiten - mehr dazu in „Maulwurf“ baut neue U2 und U5. Durch die Verzögerung der Bauarbeiten wird es im nächsten Jahr nicht zur geplanten Sperre der U2 im Bereich zwischen Karlsplatz und Schottentor kommen. Auch die Diskussionen über die neue Route für die Linie 13A haben sich vorerst erledigt. Dagegen wird die Sperre der U4-Station Pilgramgasse wie geplant im nächsten Jahr wirksam. „Hier geht es ja nicht nur um den Bau der neuen U2-Station, sondern auch um die Fertigstellung der U4-Sanierung“, so Steinbauer."

Anmerkung: aufgrund der hohen Kosten und des Terminverzugs bei der Fertigstellung der U2 Verlängerung zum Matzleinsdorfer Platz wäre es angebracht, mehr in den Betriebsbereich Straßenbahn zu investieren - Gleissanierungen, Netzausbau, Anschaffung von mehr Niederflurgarnituren.

nord22



schaffnerlos

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #859 am: 09. November 2018, 12:44:26 »
Nun ja, wenn es eine Wiener-Linien-Minute gibt, warum soll es nicht Wiener-Linien-Jahre geben >:D

Ich finde die Entscheidung vernünftig. Ich hoffe nur, dass die Sperre der Station Pilgramgasse deshalb keine doppelte sein wird (jetzt wegen der U4, später wegen der U2).

traveller23

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #860 am: 09. November 2018, 12:55:00 »
Ich frag mich ja, wie man nun anders ausschreibt damit es günstiger wird. Läßt man Sachen weg? Tauchen diese Kosten dann später wieder auf? Im Wohnbau rechnet niemand damit, dass in 1 Jahr die Preise wieder "normal" sind.


denond

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #861 am: 09. November 2018, 13:43:06 »
Anmerkung: aufgrund der hohen Kosten und des Terminverzugs bei der Fertigstellung der U2 Verlängerung zum Matzleinsdorfer Platz wäre es angebracht, mehr in den Betriebsbereich Straßenbahn zu investieren - Gleissanierungen, Netzausbau, Anschaffung von mehr Niederflurgarnituren.

nord22

Auf solche Investitionen würde ich auch setzen, vor allem in die Gleissanierung. Alles andere wird erst vermutlich mit einer neuen Stadtregierung möglich sein.

coolharry

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #862 am: 09. November 2018, 13:44:58 »
Ich frag mich ja, wie man nun anders ausschreibt damit es günstiger wird. Läßt man Sachen weg? Tauchen diese Kosten dann später wieder auf? Im Wohnbau rechnet niemand damit, dass in 1 Jahr die Preise wieder "normal" sind.

Natürlich lässt man Sachen weg. Der Beton wird nicht billiger und die Arbeitszeit nicht günstiger. Und die Vorschriften werden wohl auch nicht gelockert. Man ist halt einfach über den Schätzkosten
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

schaffnerlos

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #863 am: 09. November 2018, 13:57:41 »
Ich frag mich ja, wie man nun anders ausschreibt damit es günstiger wird. Läßt man Sachen weg? Tauchen diese Kosten dann später wieder auf? Im Wohnbau rechnet niemand damit, dass in 1 Jahr die Preise wieder "normal" sind.

Natürlich lässt man Sachen weg. Der Beton wird nicht billiger und die Arbeitszeit nicht günstiger. Und die Vorschriften werden wohl auch nicht gelockert. Man ist halt einfach über den Schätzkosten

Man wird wohl nichts weglassen (z. B. die Station Reinprechtsdorfer Straße >:D), sondern die Spezifikationen so ändern, dass das Anbieterfeld breiter wird. Normalerweise gibt es immer ein paar Punkte, welche die Ausschreibung de facto auf bestimmte Bieter einschränkt, das scheint diesmal nicht so geklappt zu haben.

Klingelfee

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #864 am: 09. November 2018, 14:34:22 »
Nun ja, wenn es eine Wiener-Linien-Minute gibt, warum soll es nicht Wiener-Linien-Jahre geben >:D

Ich finde die Entscheidung vernünftig. Ich hoffe nur, dass die Sperre der Station Pilgramgasse deshalb keine doppelte sein wird (jetzt wegen der U4, später wegen der U2).

Was so rauslese nicht. Denn es geht da ja nicht um die Station bauten, sondern un den Tunnelvortrieb.

Und dann bin ich mir nicht so sicher, ob es bei der Station so einfach wäre, die U2 erst später dazu baut.

Schließlich wurde ja seinerzeit auch am Karlsplatz gleich die U2 Station, bzw am Stephansplatz die U3 Station mitgebaut.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

nord22

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #865 am: 09. November 2018, 15:38:59 »
Es wird sich weisen, ob bei den aufwändigen und risikobehafteten Tiefbauabschnitten der U2 wie Querung der Universität, Querung der U3 Trasse bei der Station Neubaugasse und Tunnelbau im Schwemmsand des Wienflusses bei der Pilgramgasse sowie Unterquerung des Verkehrsbauwerks Matzleinsdorfer Platz (UStrab und ÖBB) größere Rabatte bei den Baukosten erreicht werden können. Der Baukostenindex wird binnen Jahresfrist auch nicht fallen...

nord22

Norbert Waltnerl

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #866 am: 09. November 2018, 15:49:32 »
Das stimmt haargenau. Aber, macht ja nix. Wir haben‘s ja.

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #867 am: 09. November 2018, 16:26:05 »
Abgesehen davon gibt es für Tunnelbau genau eine Handvoll Firmen in Europa, die in Frage kommen. Und ob es plötzlich billiger wird, wenn sich auch z.B. die Schweizer Firma Marti, die beim Semmering Basistunnel tätig ist, bewirbt, wage ich sehr zu bezweifeln. ::)

Natürlich wäre für den - natürlich komplett undenkbaren - Fall, dass hier Schmiergelder* fließen hätten sollen, der einfachste Weg, die Baukosten zu verringern, auf diese zu verzichten. Aber es ist ja bekanntlich nur eine Urban Legend, dass es so etwas früher mal gegeben haben könnte und heute dank des völlig transparenten Informationsfreiheitsgesetzes in Österreich de facto ausgeschlossen - oh wait...  :-X

*) Eine kleine Anekdote aus dem Mund einer Person aus meinem Umfeld:
Es gab in einer größeren Stadt an der Donau in den 1960er oder 1970er-Jahren eine Ausschreibung zu einem Wettbewerb im Verkehrssektor. Besagte Person war in jungen Jahren seitens der Stadtverwaltung involviert und machte diverse Vorschläge zur Verbesserung des Projekts in technischer Hinsicht. Das wurde aber abgelehnt, mit der Begründung, dass die Finanzierung schon genau geplant sei - unter der Hand wurde der Person klar gemacht, dass die Schmiergelder schon „vergeben“ seien. Auf die Frage: „An welche Partei?“ war die sinngemäße Antwort: „An alle!“ - Und wenn die Geschichte nicht wahr ist, ist sie zumindest gut erfunden... 8)
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

Tatra83

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #868 am: 09. November 2018, 18:33:32 »
Natürlich wäre für den - natürlich komplett undenkbaren - Fall, dass hier Schmiergelder* fließen hätten sollen, der einfachste Weg, die Baukosten zu verringern, auf diese zu verzichten. Aber es ist ja bekanntlich nur eine Urban Legend, dass es so etwas früher mal gegeben haben könnte und heute dank des völlig transparenten Informationsfreiheitsgesetzes in Österreich de facto ausgeschlossen - oh wait...  :-X

*) Eine kleine Anekdote aus dem Mund einer Person aus meinem Umfeld:
Es gab in einer größeren Stadt an der Donau in den 1960er oder 1970er-Jahren eine Ausschreibung zu einem Wettbewerb im Verkehrssektor. Besagte Person war in jungen Jahren seitens der Stadtverwaltung involviert und machte diverse Vorschläge zur Verbesserung des Projekts in technischer Hinsicht. Das wurde aber abgelehnt, mit der Begründung, dass die Finanzierung schon genau geplant sei - unter der Hand wurde der Person klar gemacht, dass die Schmiergelder schon „vergeben“ seien. Auf die Frage: „An welche Partei?“ war die sinngemäße Antwort: „An alle!“ - Und wenn die Geschichte nicht wahr ist, ist sie zumindest gut erfunden... 8)

Nun, der AKH1-Skandal oder die Baukartell-Affäre im Wiener U-Bahn-Bau *husthust* könnte einem doch noch in Erinnerung sein und ganz aktuell der Telekom-Prozess, das Cover-Up um das AKH2 oder eine Handballtruppe aus Margareten. Wer also glaubt, dass bei derartigen Projekten nicht irgendwer mitkassiert, dem ist nicht zu helfen.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #869 am: 03. Dezember 2018, 20:50:22 »
Die Umleitungen zum Bau der U2/5 beim Rathaus, und was die Krone daraus macht. Es ist so unfassbar entsetzlich, dass diese Hetzblätter solche Auflagen erzielen...

https://www.krone.at/1819490
Harald A. Jahn, www.tramway.at