Wie immer durchwegs negativ hier... 
Ich kann den Standpunkt der "Negativseher" - um mich für einen kurzen Moment deines Vokabulars zu bemächtigen - durchaus verstehen: wer keinerlei (positive) Erwartungen hegt, kann im Nachhinein auch nicht enttäuscht werden.

Fakt ist, die Straßenbahn war über viele Jahrzehnte nicht unbedingt das Liebkind der Wiener Verkehrspolitik, die Motive hierfür sind denke ich bekannt. Die "negative Haltung" mancher Mitglieder hier ist basierend auf deren Erlebnissen und Erinnerungen historisch gewachsen und dahingehend gerechtfertigter als deine schier grenzenlose Zuversicht, die du an den Tag legst. Versuche doch einfach, dich in einen dieser "Negativseher", der seit Jahrzehnten in Wien lebt und sich leidenschaftlich mit Verkehrspolitik auseinandersetzt, hineinzuleben. Vielleicht erkennst du dann, warum dieser Mensch so denkt und nicht bis in die Haarspitzen von Optimismus erfüllt ist.

Die O- und D-Wagen-Verlängerungen waren von Anfang an in allen Plänen der beiden Stadterweiterungsgebiete enthalten und immer für ~2020 geplant.
Den D und den O (nicht bis FEPl) hat ja auch nie wer bestritten, den braucht sich jetzt nicht der Schienenfreak mit seinem Optimismus auf seine Fahnen heften (der paßt übrigens perfekt in den Fahrgastbeirat), das sind die Verlängerungen, die der Großteil der User erwartet hat.
Sowas lässt sich hinterher immer leicht sagen, und du wirst schwer abstreiten können dass einige Mitglieder hier selbst dann an keine neue Straßenbahn glauben, wenn man ihnen die Baustelle mit den ersten verlegten Gleisen zeigt (
"Solaung i do kane Bim siach, foat do auch kane!"). So wie Schienenfreak sich am Ende des Tages von seinen warmen Eislutschern verabschieden muss, sollten eben auch einige aus deiner Abteilung akzeptieren, das die Wiener Bim mitnichten ihrem unvermeidbaren Untergang geweiht ist.
Zum Thema:
Entlang des 62A entstehen in nächster Zeit neue Wohnflächen (e.g. Karree Atzgersdorf), ob das Fahrgastpotential aber eine Straßenbahn rechtfertigt gehört vorerst, inbesonders gemessen an den im selben Atemzug genannten Umstellungen von 11A oder 48A, im Rahmen mehrerer unabhängiger gründlicher Studien evaluiert. Eine Buslinie auf Straßenbahnbetrieb umstellen nur weil die lokalen Gegebenheiten dies mit geringem Aufwand zulassen, sollte nicht das vorrangige Argument sein. Richtete man sich danach, müsste der 15A noch lange vor dem 62A mit Straßenbahnzügen betrieben werden.
Der Laaer Berg-67er müsste sinnigerweise bis zur Therme fahren, damit das Einzugsgebiet von 68A/B bedient bleibt. Bis Siedlung Südost wäre zu kurz und bevor er irgendwo im Nirvana entlang der Filmteichstraße verendet (wäre wiederum eine praktische Endstelle für den 15er) kann man auf den restlichen Metern entlang der Laaer-Berg-Straße bis zur Therme genauso Gleise verlegen. Die Steigung der Straße dort sollte eine Straßenbahn bewältigen können.
Schade übrigens, dass der 18er durch den Prater ebenfalls von der Bildfläche verschwunden ist. Richtig spekuliert hatte ich mit der Pratertangete zwar nie, sie hätte dennoch ihre Berechtigung als praktischer Lückenschluss zwischen U2 und U3 und insbesonders hinsichtlich Stadionverkehr gehabt.