Eine Schande! Man hätte daraufhin den Bürgermeister und die Seinen mit dem nassen Fetzen verjagen müssen, aber nein, das Volk lässt sich alles gefallen.
Naja, der Mehrzahl der Fahrgäste wird es wohl ziemlich egal gewesen sein, ob sie mit der Straßenbahn oder mit dem Bus nach Sievering gekommen sind - Hauptsache, sie sind gekommen. Und auf der eingleisigen Strecke kam einem ja die Straßenbahn stadtauswärts am "falschen" Gleis entgegen - als PKW-Fahrer musste man auf die Gegenfahrbahn ausweichen, was bei steigendem IV immer problematischer geworden wäre. Denkbar wäre wohl einen Parallelstrecke über die Windhabergasse gewesen, (so wie heute der 39A fährt), aber das hätte auch gekostet... Auch hätte sich die Frage gestellt, wo eine Schleifenanlage hätte errichtet werden können. Die vom Bus befahrene Schleife in der Agnesgasse wäre für die Straßenbahn radienmäßig wohl zu eng gewesen, also wo sonst?
Die Strecke nach Sievering ist ein gutes Beispiel für eine Strecke, die errichtet wurde, als es noch so gut wie keinen IV und nur Zweirichtungsfahrzeuge gegeben hat. Aber diese Gegebenheiten hatten sich eben im Lauf der Jahrzehnte geändert. Manche Strecken konnte man an die neuen Gegebenheiten anpassen, manche eben nicht und da war die Einstellung die einzige sinnvolle Möglichkeit.
Eine andere solche Strecke war die des 17A. Auch hier war die eingleisige, am Fahrbahnrand verlaufende Strecke nicht mehr zeitgemäß und das Errichten einer Schleife am Leopoldauer Platz wegen des Einspruchs der Pfarre der dortigen Kirche nicht möglich. Als Konsequenz blieb nur mehr die Einstellung.