Autor Thema: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?  (Gelesen 20383 mal)

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Klingelfee

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #15 am: 12. Mai 2016, 15:01:21 »
Da ich letztens in Japan war und es dort ebenfalls Zugangskontrollen gibt, fände ich es keine schlechte Idee.
Tatsache ist allerdings, dass es dort bei JEDER Station mehr als eine Ansprechperson gibt, falls man Hilfe braucht, oder etwas nicht funktioniert. Die Qualität der Dienstleistung ist top, man fühlt sich nicht als Bittsteller wie in Wien, sondern als zahlender Kunde.
Weiters kostet der öffentliche Verkehr gar nicht mal so wenig - die privaten Firmen machen in den Städten bestimmt keine Verluste.
Die Zugangskontrollen helfen sicher auch das "falsche" Publikum fernzuhalten. Wobei das auch außerhalb der Züge für mich nicht sichtbar war.

Warum kann in Japan der öffentliche Verkehr teuer sein und wird trotzdem verwendet und in Wien hat man Angst, dass dann alle mit dem Auto fahren? Und es fahren ja trotz 1 Euro/Tag genug mit dem Auto.

edit: ziemlich sicher bewegt sich das durch die Einwohneranzahl auf einer andere Ebene

Und wie viele Sperren waren dort so im Schnitt bei einer Station?

Alleine wenn ich mir den Stephansplatz vorstelle, das wäre dort mMn nicht machbar. dafür ist das Zwischengeschoß viel zu klein
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Bus

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #16 am: 12. Mai 2016, 15:03:07 »
In Wien ist gleich mal alles nicht möglich, weil ohne suddern geht's ja nicht. In London gibt's noch viel kleinere Zugangswege und es geht auch. Im Berufsverkehr staut es sich geringfügig, na und.

95B

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #17 am: 12. Mai 2016, 15:06:55 »
Da ich letztens in Japan war und es dort ebenfalls Zugangskontrollen gibt, fände ich es keine schlechte Idee.
Tatsache ist allerdings, dass es dort bei JEDER Station mehr als eine Ansprechperson gibt, falls man Hilfe braucht, oder etwas nicht funktioniert.

Würde bei uns etwa so funktionieren: Zwei Gelbjacken verstecken sich in einem schlecht einsehbaren Eck der Station, tratschen und spielen mit dem Handy. Ein hilfesuchender Fahrgast nähert sich. Gelbjacke A: "Hean S', jetzt ned, segn S' denn ned, doss i grod wos zum Tuan hob?" (geht weg) Gelbjacke B geht missmutig mit dem Fahrgast zur Sperre: "Steckn S' Ihnan Zettl grod eine, daun gehts Tirl auf! Grod einestecken, hob i gsogt! Wos mochn S' do? So wiad des nia wos." (schüttelt den Kopf und brabbelt Unmutsäußerungen in sich hinein, schaut einstweilen weiter zu, wie der Fahrgast vergeblich versucht, die Sperre zu öffnen) "Heeeean S', foahrn Se des erschte Moi mit ana U-Bauhn? Des gibts jo ned, hinta Ihna woatn aundare Leit aa no! Zaagn S' ma amoi Ihna Koartn!" (Fahrgast überreicht Plastikkarte, Gelbjacke kann nichts Auffälliges entdecken) "Na guat, i loss Ihna ausnahmsweise eine, ned woahr, [seehr deutlich gesprochen] aus-neihms-wei-se bit-te [normal weiter] und des negste Moi schaun S' zua, doss a funkzanierende Koatn ham, weu so geht des jo ned, do kunnt a jeda kumman!"

Warum kann in Japan der öffentliche Verkehr teuer sein und wird trotzdem verwendet und in Wien hat man Angst, dass dann alle mit dem Auto fahren? Und es fahren ja trotz 1 Euro/Tag genug mit dem Auto.

Weil einem in Wien das Autofahren viel zu leicht gemacht wird. Versuch einmal in einer beliebigen anderen Stadt einen innerstädtischen Parkplatz zu finden, wenn du nicht unmittelbar dort wohnst. In den meisten Fällen sind die Parkplätze für Anrainer reserviert oder sehr, sehr teure Kurzparkzone. Bei uns hingegen regt sich schon gegen einen kleinen Anteil an Anrainerparkplätzen massiver Widerstand der rotschwarzen Autolobby und das Kurzparken ist immer noch viel, viel zu billig. (2 Euro in der Stunde wie bei uns zahlt man schon in deutschen Kleinstädten – in den größeren entsprechend mehr!)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #18 am: 12. Mai 2016, 15:09:37 »
In Wien ist gleich mal alles nicht möglich, weil ohne suddern geht's ja nicht. In London gibt's noch viel kleinere Zugangswege und es geht auch. Im Berufsverkehr staut es sich geringfügig, na und.
Detto in Paris, Barcelona oder Madrid. So großzügig gestaltete, breite Zugangswege und Verteilerpassagen wie in Wien, gibt es in kaum einer Stadt. Einzig die Otto-Wagner-Stationen am Gürtel wären wahrscheinlich wirklich ungeeignet für Bahnsteigsperren.

Ferry

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #19 am: 12. Mai 2016, 15:16:28 »
Trotzdem sind 100 € schon am oberen Limit dessen, was ich für eine Schwarzfahrerstrafe für angemessen halte. Man muss immer auch dran denken, dass schwarzfahren nicht nur absichtlich erfolgt, sondern auch mal jemand seinen Fahrschein daheimvergessen kann.

Sorry, aber wenn du deinen Fahrschein vergisst, merkst du spätestens beim Entwerten, dass du ihn nicht dabei hast und steigst raschest möglich wieder aus. Wer ohne Fahrschein weiterfährt und erwischt wird: SSKM.

Und zumindest Zeitkarten kann man (oder konnte man zumindest früher) nachbringen. Mir ist das als Schüler selber einmal passiert. Kontrollor kommt, Ausweis in der anderen Schultasche. Kein Problem, Daten wurden aufgenommen, und am nächsten Tag gab's dann einen Ausflug in die Rahlgasse (da war damals die WL-Zentrale). Ausweis hergezeigt, Sache erledigt.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #20 am: 12. Mai 2016, 15:17:40 »
Aus Paris kann ich folgendes berichten:
- auch bei den modernsten Sperren kann man durchschlüpfen, indem man sich an den Fahrgast davor drängt
- die Sperren halten keinen einzigen Clochard davon ab, in der Metro zu "wohnen"
- es gibt genauso Fahrscheinkontrollen, üblicherweise in einem der Verbindungsgänge oder beim Ausgang glcih hinter den Sperren
- einbauen kann man die Sperren auch in den engsten alten Stationen
- früher gab es Sperrenschaffner, die Stationen sind üblicherweise auf eine Art Einbahnsystem ausgelegt
- es braucht in jeder Station Personal für die Sperren!
- Schlangen gibts an den Sperren nicht, Rollis oder Kinderwägen sind in Paris aber seltener, wegen der nicht barrierefreien Stationen
- Es gibt aber beim "Haupteingang" immer ein Türl, das bei Bedarf vom Personal geöffnet wird
- Den technischen Erhaltungsaufwand schätze ich hoch ein, in Paris ist das System aber zuverlässig
- es gibt Magnerkarten, die durch den Automaten gezogen werden und berührungslose Durchgänge
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #21 am: 12. Mai 2016, 15:22:26 »
Die "Subte" in Buenos Aires besitzt Zugangssperren - und die Frequentierung der dortigen U-Bahn ist subjektiv gefühlt ungleich höher als in Wien. Es gibt aber in jeder Station einen Fahrkartenverkauf und eine zusätzliche Aufsicht bei den Sperren. Und das bei einem Fahrpreis von umgerechnet 35 Cent (bei einem sonstigen Preisniveau, das dem unserem entspricht!). Schwarzfahren ist somit unmöglich.

Bus

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #22 am: 12. Mai 2016, 15:22:48 »
Wobei es in Wien eh noch watscheneinfach wäre, es gibt ja nur die Zone 100. Da kann man nicht mal mit der Ubahn zu weit fahren, um aufzahlen zu müssen.  :)

60er

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #23 am: 12. Mai 2016, 15:26:48 »
Und zumindest Zeitkarten kann man (oder konnte man zumindest früher) nachbringen. Mir ist das als Schüler selber einmal passiert. Kontrollor kommt, Ausweis in der anderen Schultasche. Kein Problem, Daten wurden aufgenommen, und am nächsten Tag gab's dann einen Ausflug in die Rahlgasse (da war damals die WL-Zentrale). Ausweis hergezeigt, Sache erledigt.
Schüler-, Studenten- oder Jahreskarten kann man natürlich nachbringen. Eine stinknormale Wochen- oder Monatskarte aber ist nicht personalisiert und damit übertragbar. Wenn man die daheim vergisst, hat man Pech.

moszkva tér

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #24 am: 12. Mai 2016, 15:35:01 »
Da ich letztens in Japan war und es dort ebenfalls Zugangskontrollen gibt, fände ich es keine schlechte Idee.
Tatsache ist allerdings, dass es dort bei JEDER Station mehr als eine Ansprechperson gibt, falls man Hilfe braucht, oder etwas nicht funktioniert.

Würde bei uns etwa so funktionieren: Zwei Gelbjacken verstecken sich in einem schlecht einsehbaren Eck der Station, tratschen und spielen mit dem Handy. Ein hilfesuchender Fahrgast nähert sich. Gelbjacke A: "Hean S', jetzt ned, segn S' denn ned, doss i grod wos zum Tuan hob?" (geht weg) Gelbjacke B geht missmutig mit dem Fahrgast zur Sperre: "Steckn S' Ihnan Zettl grod eine, daun gehts Tirl auf! Grod einestecken, hob i gsogt! Wos mochn S' do? So wiad des nia wos." (schüttelt den Kopf und brabbelt Unmutsäußerungen in sich hinein, schaut einstweilen weiter zu, wie der Fahrgast vergeblich versucht, die Sperre zu öffnen) "Heeeean S', foahrn Se des erschte Moi mit ana U-Bauhn? Des gibts jo ned, hinta Ihna woatn aundare Leit aa no! Zaagn S' ma amoi Ihna Koartn!" (Fahrgast überreicht Plastikkarte, Gelbjacke kann nichts Auffälliges entdecken) "Na guat, i loss Ihna ausnahmsweise eine, ned woahr, [seehr deutlich gesprochen] aus-neihms-wei-se bit-te [normal weiter] und des negste Moi schaun S' zua, doss a funkzanierende Koatn ham, weu so geht des jo ned, do kunnt a jeda kumman!"
Wenn's nicht so wahr wäre, wäre es ja wirklich witzig.

Gestern ist mir folgendes tatsächlich passiert (Vorverkaufsstelle der Wiener Linien am Praterstern):
- Ich hätte gerne eine Streifenkarte für vier Außenzonen, bitte.
- Do miassn's zua Kollegin do drübn!
...
Kollegin telefoniert - wahrscheinlich was ganz wichtiges! Nach einer Minute:
- Ich hätte gerne eine Streifenkarte für vier Außenzonen, bitte.
- Wozu brauchen's denn sowas?
- Ich will zum Flughafen fahren und nachher wieder zurück.
- Ich verkaufe Ihnen einen Fahrschein direkt bis Flughafen.
- Nein, ich will eine Streifenkarte! Weil ich hab ja schon eine Jahreskarte.
- Macht nix, ich gebe Ihnen einen Fahrschein. Des is dessöbe!
- Ich will aber eine Streifenkarte mit vier Zonen!
- Wozu?
- Weil ich das so will!
- Aber für mich ist es einfacher, ich gebe Ihnen einen Fahrschein bis zum Flughafen!
- Aber ich will die Streifenkarte haben!

Also nach einer solchen Kundenforderung muss die Dame doch die ungeliebte Streifenkarte hergeben. Die kann sie nämlich nicht einfach ausdrucken, sondern sie muss extra wegen mir den Tresor aufmachen (der unter ihrem Tisch steht). Auf eine Kartenzahlung habe ich dann verzichtet (das wäre noch ein Hit gewesen) sondern doch bar beglichen.

- Vielen Dank! Auf Wiedersehen, sage ich freundlich.
- Unverständliches, leicht genervtes Gemurmel kommt zurück.

Da frage ich mich echt, was das sein soll?
- Kunde will etwas ganz Bestimmtes kaufen-
- Verkäuferin will es nicht hergeben.
- Kunde besteht dennoch drauf.
- Verkäuferin wird sauer.
 :ugvm: :bh:

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #25 am: 12. Mai 2016, 15:37:32 »
 :up: genial. Willkommen in Wien  ;)

Kann einem leider auch in so manchem Geschäft passieren.

hema

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #26 am: 12. Mai 2016, 15:38:46 »
Streifenkarten bekommt man doch eh beim Automaten!?
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

haidi

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #27 am: 12. Mai 2016, 15:44:05 »
Also bitte - moszkva tér sichert den Arbeitplatz der Dame und du willst ihn zum Automaten schicken.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

h 3004

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #28 am: 12. Mai 2016, 16:06:39 »
Und in der Trafik auch. (Zumindest in meiner).

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Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
« Antwort #29 am: 12. Mai 2016, 16:09:14 »
Wenn's nicht so wahr wäre, wäre es ja wirklich witzig.

Ich bin ja kein Dichter oder Schriftsteller, sondern nur ein aufmerksamer Beobachter und Denker. :)

Gestern ist mir folgendes tatsächlich passiert (Vorverkaufsstelle der Wiener Linien am Praterstern): [...]

Hehe, jetzt weiß ich, was ich mache, wenn ich das nächste Mal zum Flughafen muss! >:D >:D >:D

Streifenkarten bekommt man doch eh beim Automaten!?

Stell dir vor, moszvka tér hat nur große Scheine einstecken, da kann er beim Automaten maximal baden gehen. Es wird schon Gründe gegeben haben, warum moszvka tér es gewagt hat, das WL-Vorverkaufspersonal zu behelligen. :D
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