Autor Thema: Alt Wien um 1900 - Fotografien von August Stauda - untergegangene Stadtwelten  (Gelesen 225659 mal)

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nord22

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Noch ein bildlicher Vergleich der alten und neuen Laimgrubenkirche:
* Panoramablick über die Mariahilfer Straße; die Kirche links Ecke Stiftgasse steht heute noch (Quelle: gettyimages/ Imagno)
* "Störung" der Bauflucht durch die alte Laimgrubenkirche (Foto: August Stauda, Archiv ÖNB)
* ein Blick von der Mariahilfer Straße auf die neue Laimgrubenkirche (Foto: Norbert Beyer)

LG nord22

T1

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Wahnsinn, die Postkarte in #509! Danke!

moszkva tér

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Noch ein bildlicher Vergleich der alten und neuen Laimgrubenkirche:
* Panoramablick über die Mariahilfer Straße; die Kirche links Ecke Stiftgasse steht heute noch (Quelle: gettyimages/ Imagno)
* "Störung" der Bauflucht durch die alte Laimgrubenkirche (Foto: August Stauda, Archiv ÖNB)
Das Farbbild ist super! Erkennbar ist nicht nur die Störung der Bauflucht durch die Laimgrubenkirche, sondern auch durch die (im Vordergrund) Stiftskirche. Interessant, dass man die eine verlegt hat, die andere aber nicht. Bei der Stiftskirche erinnere ich mich noch, dass vor 1993 - also vor Fertigstellung der U3 und der (Euphemismus) Umgestaltung der Mariahilfer Straße durch Freisetzung der Straßenbahngleise der Gehsteig dort nur durch die Kirche ging. Den Gehsteig neben der Kirche gab es damals gar nicht. Das war immer eine extreme Engstelle.

Erdberg

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Die oberste (Farb-)Postkarte ist tatsächlich hochinteressant, denn es sieht so aus, als wäre das Pferd des Tramwaywagens wegretuschiert worden, oder aber es war schon ein elektrischer Wagen, dann ist die Oberleitung offensichtlich wegretuschiert. Auch einen Stromabnehmer kann man nicht erkennen. Man müßte das Herstellungsjahr der Karte wissen.

Und bezüglich Bauflucht: Nur wenige Jahre lang ragte die Kirche derart aus der Bauflucht heraus, denn noch 1887 war die Bauflucht bündig mit der Kirche, das heißt, die Häuser zu beiden Seiten der Kirche reichten alle so weit in die heutige Straße hinein. Siehe diesen interessanten Artikel (Der Plan von 1887 ist das erste Bild):
https://www.guenteroppitz.at/h%C3%A4user/laimgrubenkirche-1905-1907-verkehrsma%C3%9Fnahmen-1/


95B

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Die oberste (Farb-)Postkarte ist tatsächlich hochinteressant, denn es sieht so aus, als wäre das Pferd des Tramwaywagens wegretuschiert worden, oder aber es war schon ein elektrischer Wagen, dann ist die Oberleitung offensichtlich wegretuschiert. Auch einen Stromabnehmer kann man nicht erkennen. Man müßte das Herstellungsjahr der Karte wissen.

In der Mariahilfer Straße wurde in den Anfangszeiten des elektrischen Betriebes mit Unterleitung gefahren. Das Fehlen einer Oberleitung allein wäre also noch kein Indiz. Imposant ist allerdings die an den Hauswänden angebrachte Anzahl von Isolatoren für Telefonleitungen, eventuell könnte das ein Indiz für den Aufnahmezeitraum sein. Der Straßenbahnwagen weist einen (aufgemalten?) Scheinwerfer, aber keine Wagennummer auf. Ich halte ihn jedenfalls für einen Pferdewagen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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WIENTAL DONAUKANAL

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Seht einmal diese Seite an, im Ordner WIEN sind die Bezirke einzeln gereiht.

http://see.clubcomputer.at/damals.aspx?aid=3670

hema

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. . . .  könnte das ein Indiz für den Aufnahmezeitraum sein.
Den Tapezierer Karl Popper gab es dort (laut Lehmann) von 1897 bis 1901.
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Erdberg

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. . . .  könnte das ein Indiz für den Aufnahmezeitraum sein.
Den Tapezierer Karl Popper gab es dort (laut Lehmann) von 1897 bis 1901.

Aber man weiß, daß solche Aufschriften manchmal noch Jahrzehnte lang zu lesen sind, auch wenn der Inhalt nicht mehr stimmt...

95B

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Aber man weiß, daß solche Aufschriften manchmal noch Jahrzehnte lang zu lesen sind, auch wenn der Inhalt nicht mehr stimmt...

Manchmal wurden sie auch in einem Eck ganz klein mit 's Nfg. ergänzt.
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hema

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Hier ist ein Bild von Anfang 1904 von diesem Haus. Da sind die Schilder bereits anders. Es ist übrigens das Geburtshaus Ferdinand Raimunds und steht heute noch (Durchhaus zur Windmühlgasse und Stiegengasse).


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nord22

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Anbei eine Aufnahme der historischen Bebauung im Bereich Freyung - Tiefer Graben (Foto: Archiv MA59 Marktamtsmuseum)
Das Ringtheater am Schottenring etwa 1880 (Foto: Archiv Wien Museum). Abgebrannt am 08.12.1881, der Brand forderte 384 Todesopfer. Das an dieser Stelle errichtete Sühnhaus wurde 1945 zerstört.

nord22

nord22

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Untergang von Alt Ottakring 1963: Abbruch des Hauses Wattgasse 5 an der Ecke zur Friedrich-Kaiser-Gasse (Foto: Vintage Vienna, 1960er).

LG nord22

Ferry

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Untergang von Alt Ottakring 1963: Abbruch des Hauses Wattgasse 5 an der Ecke zur Friedrich-Kaiser-Gasse (Foto: Vintage Vienna, 1960er).

An diese Hüttln, in denen Material zum Streuen bei Schneefall drin war, kann ich mich noch gut erinnern. Die sind heute auch schon vollkommen verschwunden.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

moszkva tér

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An diese Hüttln, in denen Material zum Streuen bei Schneefall drin war, kann ich mich noch gut erinnern. Die sind heute auch schon vollkommen verschwunden.
Irgendwo habe ich neulich wieder so eine gesehen, aber ich weiß nicht mehr, wo genau.
Sie war aber etwas "schöner" vom Material her.

luki32

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Untergang von Alt Ottakring 1963: Abbruch des Hauses Wattgasse 5 an der Ecke zur Friedrich-Kaiser-Gasse (Foto: Vintage Vienna, 1960er).

An diese Hüttln, in denen Material zum Streuen bei Schneefall drin war, kann ich mich noch gut erinnern. Die sind heute auch schon vollkommen verschwunden.

Nein, in Wien Simmering, Ecke Kopalgasse - Eisteichstraße - Leopold-Abelles-Gasse steht noch eine, die schaut sogar realtiv frisch renoviert aus.

mfg
Luki
Vorsicht, Bösuser!
Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!