Charkiw - die nette, junge und interessante Stadt im Osten der Ukraine hat in den letzten Jahren massiv in die vorhandene Straßenbahninfrastruktur investiert. Die maroden Gleise wurden großteils ausgetauscht und gegen neue ersetzt, gebrauchte Wagen wurden aus verschiedensten Teilen Osteuropas angeschafft (Tschechien, Slowakei, Lettland) und haben den Fahrkomfort um einiges erhöht.
Da dies aber nicht von heute auf morgen vollzogen werden kann, werden immer wieder etappenweise Teile des Netzes für ein paar Monate saniert und für den Straßenbahnverkehr total gesperrt.
Ich war sehr positiv überrascht, wie sehr sich das Netz und die Stadt selbst in den letzten Jahren verändert haben, 2016 war Armut und Krieg absolut präsent (auch wenn der Krieg ''nur'' in der Nähe war/ist), mittlerweile ist die Lage - zumindest in Charkiw - um einiges entspannter.
Etwas OT: Ich hatte auch abermals die Gelegenheit, Menschen aus Donetsk kennenzulernen, die mir abstruse Geschichten aus ihrem Alltagsleben erzählten, so gibt es zb Ausgangssperren in der Nacht, die bei Missachtung hart bestraft werden. Die Straßenbahn Donetsk fährt auch noch (vermutlich mit finanzieller Hilfe unbekannter Herkunft), die Preise sind mit damals (Stand Sommer 2019) ca. 4 (!) Cent pro Fahrt wohl die billigsten auf der ganzen Welt.
Hier ein paar Bilder vom Sommer 2019, inklusive eines interessanten Zeitdokuments aus einem Wohnviertel am Rande der Stadt: