Diese Institute waren für mich das gastronomische Sinnbild der grauen 1970er, in denen ich aufgewachsen bin. B'soffene ohne jede Kultur, grässliche Leute, dreckige Lokale. Ekelhaft.
Auch Wirtshäuser waren damals nicht viel anders. Ich bin zwar ein wenig jünger, erinnere mich aber noch an seltene große Familienereignisse, die in Wirtshäusern stattfanden, wo man sonst nicht hinging-- keine Ahnung, warum: Weil nur diese Grindhütten genügend Platz im Extrazimmer hatten? Oder weil man es seit Generationen so gehandhabt hat
(des woar scho imma so? Jedenfalls verband ich damit (samt der üblichen Fadesse, die so was in dem Alter einfach mitbringt) unter anderem verrauchte Luft, die man schneiden konnte, düstere Beleuchtung, schmieriges Mobiliar, klebrige Plastikhüllenspeisekarten, Salzstreuer mit Reiskörnern drinnen, dunkle Lamperie und stets dieselben Rituale: die Männer ein Krügerl, die Frauen ein Vierterl (Achterln waren nur dem feinen Wein vorbehalten und den trank man hier nicht – vermutlich, weil es ihn gar nicht gab). Dann zuerst eine Maggisuppe und nachher irgendeine fetttriefende Speise (Schnitzel, Bauernschmaus, Schweinsbraten – gab es in den 1980ern im Wirthaus überhaupt was anderes?). Und fast in jedem Wirtshaus, auch wenn es keine Stehweinhalle war, lungerten die Alkofixe an der Budl herum.
Wollte man gehobener speisen, ging man nicht ins Wirtshaus oder Gasthaus, sondern ins "Restaurant". Dort waren das Publikum besser, die Sauberkeit höher, die Preise saftiger, die Bedienung schaasfreundlicher, Auswahl und Qualität von Speis und Trank war aber im Allgemeinen haargenau gleich (mies).