Autor Thema: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung  (Gelesen 97010 mal)

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60er

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #495 am: 21. Mai 2024, 09:56:19 »
Die WL könnten einfach bei der Wahrheit bleiben.

Das Fahrgastaufkommen ist seit Inbetriebnahme der Niederflurzüge erfreulicherweise stark gestiegen. Deswegen sind unter der Woche leider nicht für alle Linien niederflurige Langzüge vorhanden. Im Abwägen hochflurige Langzüge oder niederflurige kürzere Garnituren haben wir uns entschlossen, im Interesse unserer zahlreichen mobilitätseingeschränkten Kunden auf die zweite Variante zu setzen. Mit der laufenden Anlieferung moderner Flexity-Züge wird das Kapazitätsproblem stetig geringer.

So oder ähnlich könnte man argumentieren.
Mit der Konsequenz, dass dann halt die überzähligen kurzen ULFe in der Remise herumstehen. Da kommt dann wieder jemand und beschwert sich, dass barrierefreies Wagenmaterial nicht eingesetzt wird.

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #496 am: 21. Mai 2024, 09:58:50 »
Dann nimmt man die kurzen eben als HVZ-Verstärker.

60er

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #497 am: 21. Mai 2024, 10:07:18 »
Dann nimmt man die kurzen eben als HVZ-Verstärker.
In Wirklichkeit gibt es leider keine für alle befriedigende Lösung.

T1

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #498 am: 21. Mai 2024, 10:49:43 »
Dann nimmt man die kurzen eben als HVZ-Verstärker.
In Wirklichkeit gibt es leider keine für alle befriedigende Lösung.
Deswegen lieber gar keine? ::)

denond

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #499 am: 21. Mai 2024, 11:34:56 »
Dann nimmt man die kurzen eben als HVZ-Verstärker.
In Wirklichkeit gibt es leider keine für alle befriedigende Lösung.
Deswegen lieber gar keine? ::)

Ja, deshalb in der derzeitigen Situation gar keine, da auch nicht möglich.

Denn sowohl am Personalsektor – und da meine ich nicht nur das Fahrpersonal sondern auch das Werkstättenpersonal - als auch am Fahrzeugsektor sind befriedigende Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Das sieht man ja auch an den gemischten Ausläufen auf einigen Linien anstatt wie früher starre Typen-Einsätze auf div. Linien.

Wartungen an den Fahrzeugen sind nun einmal nach wie vor nötig, sind an Niederflurfahrzeugen als intensiver anzusehen als an den E2-c5. Und man hat sich auch mit den div. Auflassungen an Werkstättenstandorten und damit auch Facharbeiterstandorten – die für gewisse Arbeiten an den Fahrzeugen ganz einfach nötig bzw. vorgeschrieben sind - sich innerhalb des Betriebes, jedenfalls am Schienensektor, ebenfalls keinen guten Dienst erwiesen. Am Papier war die Kosteneinsparung natürlich super, aber für den Alltagsbetrieb entstand ein massives Durcheinander bei den Einsatzplanungen. Und eben das zeigt sich Heute…

Bimdose

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #500 am: 21. Mai 2024, 13:30:42 »
Eure Argumente werden von der Liniengeschichte überholt: gemischte Zuggrößen zB auf 71 mit C1+c1 gemischt mit E1+c3 (Kommentar damaliger Betriebsleiter DI Löffler: Das sind eh nur 25 Plätze Unterschied) und Kurzzüge Woche/Langzüge Wochenende Linie 65 werktags Lx+c3 und Wochenende E1+c3 bzw E2+c5 (teilweise mit Beiwagen, dann wieder ohne). Also alles, gegen das jetzt argumentiert wird, hat es schon gegeben.

JochenK

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #501 am: 21. Mai 2024, 14:56:18 »
Dann nimmt man die kurzen eben als HVZ-Verstärker.

Sowas gibts noch ?? Bei dem Intervall

4020er

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #502 am: 21. Mai 2024, 16:02:04 »
Kann es sein, dass RDH weitere Lang-ULFs an HLS abgegeben hat? Weil ich u.a. vor wenigen Tagen B 694 und 695 am 38er bzw. am 2er gesehen habe! Bis vor kurzem waren zumindest ja noch B 693-701 in RDH stationiert

Eigentlich sollte RDH lieber 700er ULFs abgeben. Damit die Klima Quote in HLS steigt. Immerhin sind ja die FLEXIS Klima Züge. ne stattdessen bekommt HLS noch mehr Saunaboxen für den Sommer
Das Referat West besitzt aktuell 8 Stück ULF B (693 - 701) und 18 Stück ULF B1 (702 - 719).
720 - 725 sind, seit die Flexity in West sind, zum Referat Nord umstationiert worden. Das Referat Mitte erhielt wiederum die ULF B 685 - 692 vom Referat West und den ULF B1 771 vom Referat Süd.
Ok! 685 fährt aber eh schon seit Jahren vom Referat Mitte aus! West hatte auf jeden Fall 686-692 bis letzten Sommer ehe sie nach HLS umstationiert wurden. Und anscheinend sind 694, 695, die ich eben vor kurzem auf mehreren Linien, die vom Referat Mitte betrieben werden, gesehen habe nur Leihwagen oder?

60er

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #503 am: 21. Mai 2024, 16:37:50 »
Deswegen lieber gar keine? ::)
Wieso gar keine Lösung? Man hat sich dafür entschieden, die Hochflurer möglichst wenig einzusetzen. Dafür fahren kurze ULFe am 5er, weil man diese Züge seit der Umstellung des 46ers zur Verfügung hat und nirgends sonst einsetzen kann.

Setzt man am 5er werktags wieder bis zu 50% E2+c5 ein, wird es von gewissen Gruppen auch wieder einen Aufschrei geben, dass die Wartezeit auf einen barrierefreien Zug zu lange ist.

Eure Argumente werden von der Liniengeschichte überholt: gemischte Zuggrößen zB auf 71 mit C1+c1 gemischt mit E1+c3 (Kommentar damaliger Betriebsleiter DI Löffler: Das sind eh nur 25 Plätze Unterschied) und Kurzzüge Woche/Langzüge Wochenende Linie 65 werktags Lx+c3 und Wochenende E1+c3 bzw E2+c5 (teilweise mit Beiwagen, dann wieder ohne). Also alles, gegen das jetzt argumentiert wird, hat es schon gegeben.
Größere Fahrzeuge am Wochenende waren aber schon eher die Ausnahme. Sieht man vielleicht vom Ausflugsverkehr anno dazumal ab, wo außerplanmäßig Dreiwagenzüge geschickt wurden.

T1

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #504 am: 21. Mai 2024, 16:44:37 »
Deswegen lieber gar keine? ::)
Wieso gar keine Lösung? Man hat sich dafür entschieden, die Hochflurer möglichst wenig einzusetzen. Dafür fahren kurze ULFe am 5er, weil man diese Züge seit der Umstellung des 46ers zur Verfügung hat und nirgends sonst einsetzen kann.
Es ging um den Übergang von Lang-ULFen zur Schwachlastzeit am Abend auf den 5er.

denonds sind nachvollziehbar, sollten aber – natürlich, ist auch aufwendig, und die Prioritäten dürfen in einer Situation wie jetzt auch woanders liegen – bei entsprechender Planung machbar sein. Es sind ja nicht mehr Fahrzeuge unterwegs, sondern die gleiche Anzahl nur zeitlich und laufleistungstechnisch verschoben.

60er

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #505 am: 21. Mai 2024, 17:06:52 »
denonds sind nachvollziehbar, sollten aber – natürlich, ist auch aufwendig, und die Prioritäten dürfen in einer Situation wie jetzt auch woanders liegen – bei entsprechender Planung machbar sein. Es sind ja nicht mehr Fahrzeuge unterwegs, sondern die gleiche Anzahl nur zeitlich und laufleistungstechnisch verschoben.
Dass das klappen würde, kann ich mir schwer vorstellen. Der Aufwand wäre enorm, täglich alle Züge am Abend auszutauschen. Der 5er kommt zudem nicht direkt bei einem Bahnhof vorbei. Was sicher umsetzbar wäre, ist ein genereller Einsatz von langen ULFen an Wochenenden.

Außerdem hat man dann tagsüber, wenn am meisten los ist, immer noch die kleinen Gefäßgrößen im Einsatz, die eine Fahrt am 5er recht kuschelig gestalten.

T1

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #506 am: 21. Mai 2024, 17:17:07 »
denonds sind nachvollziehbar, sollten aber – natürlich, ist auch aufwendig, und die Prioritäten dürfen in einer Situation wie jetzt auch woanders liegen – bei entsprechender Planung machbar sein. Es sind ja nicht mehr Fahrzeuge unterwegs, sondern die gleiche Anzahl nur zeitlich und laufleistungstechnisch verschoben.
Dass das klappen würde, kann ich mir schwer vorstellen. Der Aufwand wäre enorm, täglich alle Züge am Abend auszutauschen.
Der Aufwand ist bei entsprechender Planung überschaubar: Es wechselt der Lang-ULF Linie und stattdessen zieht vom 5er ein Kurz-ULF ein. Die Planung ist nicht simpel, das ist schon klar. Aber enormer Aufwand? Geh bitte, als ob ein Linienwechsel im Bahnhof stattfinden müsste.

Außerdem hat man dann tagsüber, wenn am meisten los ist, immer noch die kleinen Gefäßgrößen im Einsatz, die eine Fahrt am 5er recht kuschelig gestalten.
Genau das meine ich: Nur weil es das Problem nur teilweise löst, löst man es gar nicht ::)

60er

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #507 am: 21. Mai 2024, 17:37:40 »
Der Aufwand ist bei entsprechender Planung überschaubar: Es wechselt der Lang-ULF Linie und stattdessen zieht vom 5er ein Kurz-ULF ein. Die Planung ist nicht simpel, das ist schon klar. Aber enormer Aufwand? Geh bitte, als ob ein Linienwechsel im Bahnhof stattfinden müsste.
Wenn es so einfach umsetzbar ist, von welchen Linien sollen die Züge zugeführt werden? So viele Langzug-Einzieher gibt es abends z.B. am Westbahnhof gar nicht und bei denen stimmt dann teilweise auch die Wagentype nicht, weil es Flexity sind, die am 5er derzeit nicht eingesetzt werden können.

denond

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #508 am: 23. Mai 2024, 10:16:27 »
Der Aufwand ist bei entsprechender Planung überschaubar: Es wechselt der Lang-ULF Linie und stattdessen zieht vom 5er ein Kurz-ULF ein. Die Planung ist nicht simpel, das ist schon klar. Aber enormer Aufwand? Geh bitte, als ob ein Linienwechsel im Bahnhof stattfinden müsste.
Wenn es so einfach umsetzbar ist, von welchen Linien sollen die Züge zugeführt werden? So viele Langzug-Einzieher gibt es abends z.B. am Westbahnhof gar nicht und bei denen stimmt dann teilweise auch die Wagentype nicht, weil es Flexity sind, die am 5er derzeit nicht eingesetzt werden können.

Es sind mMn sämtliche Betiebssituationen durch die nicht fachgerechten Entscheidungen derzeit bei den WL zu hinterfragen.

Und natürlich färben diese unsachgemäßen Gedankengänge auch auf die Einsatzplanungen der Fahrzeuge sowohl am Bussektor (hier z.B. die Garagierung von E-Bussen in Liesing und Einsatzfeld in Simmering), am Schienensektor als auch am Personalsektor sowohl für die Werkstätten als auch den Linienverkehr ab.
Es ist schon klar, daß es sich – wie bei den E-Bussen angeführt - dabei um die Anfänge dieser Antriebsart handelt, aber trotzdem erkennt man dahinter absolut kein durchdachtes Betriebs-/ Einsatzkonzept. So unter dem Motto: Na ja, mach ma halt was irgendwie, irgendwann, irgendwo, damit man sich halt Umweltfreundlich zeigen kann. Dadurch gehen schon alleine sehr viele Einsatzminuten des Personales mit Fahrberechtigung für den Personenverkehr durch unnötige Einziehfahrten verloren. D.h. auch am Schienensektor das Personal für den Fahrgastbetrieb effizienter einsetzen als es derzeit geschieht mit den div. langen Einführungs-/ Schlußfahrten wie z.B. auf der Linie D, 1, 2, 10, 46, 49 derzeit praktiziert oder praktiziert wurden, denn Überstellungsfahrten die wirklich für Servicearbeiten von A nach B als notwendig erachtet werden, kann auch das Werkstättenpersonal das z.B. keine Fahrberechtigung mit Fahrgästen besitzt, durchführen. D.h.: Auch eine Wiederaufwertung des Verschubes in einem Bahnhof z.B..
 
Außerdem sollte man halt dort, wo wirklich Langzüge auch in den Abendstunden notwendig sind wie z.B. am 5er, 6er, 38er, 43er, 49er, 71er Langzüge einsetzen, auch ev. dort die Intervalle nachbessern und auf Linien, wo am Abend Kurzzüge ausreichen, untertags halt die Intervalle im nötigen Ausmaß durch eben effizienter einzusetzendes Personal verdichten. Ich denke da z.B. an die Linie O, 9, 10 oder auch an den 46er.
Man weiß ja schlußendlich auch ganz genau um die Fahrgastfluktuation auf fast allen Linien (außer den Privaten) über die gesamte Betriebszeit am Tag anhand den Fahrgastzähleinrichtungen Bescheid, die in den div. Fahrzeugen ja installiert ist.

60er

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Re: Umstellung Kurzulf-Langulf und Zukunft der Fahrzeugbeschaffung
« Antwort #509 am: 23. Mai 2024, 12:08:56 »
Es sind mMn sämtliche Betiebssituationen durch die nicht fachgerechten Entscheidungen derzeit bei den WL zu hinterfragen.
Die größte Fehlentscheidung war vor knapp 20 Jahren die Bestellung so vieler kurzer ULFe. Aber das Thema wurde im Forum eh schon oft genug diskutiert.

Für den 5er wären wahrscheinlich nur dichtere Intervalle und das Einschieben von Langzügen (notfalls auch wieder Hochflurer) eine Lösung.