Autor Thema: Stadtbahn  (Gelesen 511942 mal)

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Re: Stadtbahn
« Antwort #90 am: 01. April 2012, 18:20:22 »
Mir ist nicht bewußt, daß es 1976 eine Änderung gegeben hätte.
Ich hab vorhin u.a. den WD und den G genannt. Ersteren gab es ab Mai 1976 nicht mehr und zweiterer fuhr von 1976 bis 1978 nicht mehr nach Meidling.
Ja schon, nur hatte das keine Auswirkungen auf die Abfahrts- und Ankunftsstellen in Meidling. Es hießen nur die Linien anders. Richtung Osten (Gürtel oder Hauptzollamt) fuhr man immer am nördlichen Gleis ab. Und bei der Einfahrt aus dem Osten kommend gab es für jede der einmündenden Strecken ein eigenes Bahnhofsgleis (mittleres vom Gürtel und südliches vom Wiental/Hauptzollamt). Weichen gab es östlich der Bahnsteige nur eine einzige, und das war die Abzweigeweiche vom nördlichen Gleis Richtung Gürtel oder Wiental/Hauptzollamt.

Zitat
Jedenfalls fuhren bis zur U-Bahn die Stadtbahnzüge Richtung Gürtel (G und GD) und Wiental-Donaukanal (WD und DG) vom nördlichen Gleis ab. Das mittlere und südliche Gleis wurde in die Gegenrichtung befahren, wobei die Gürtelstrecke ins mittlere Gleis und die Wientalstrecke von Hauptzollamt kommend ins südliche Gleis einmündete.
Dann stimmt der Beschreibungstext in "Bahn im Bild 22", Seite 36, doch und der dort abgebildete G fuhr mit der roten Deckscheibe voraus in die Wendeanlage. :o
Erst mit der Verlängerung der U4 bis Meidling änderte sich die Situation ein wenig. Die U4 endete dann am südlichen Gleis (27. Oktober 1980 bis 28. August 1981). Und der nördliche Seitenbahnsteig war in den Bereich zwischen nördlichem und mittlerem Gleis verlegt worden, sodaß man vom mittleren Gleis dann auf beiden Seiten aus- und einsteigen konnte. Dieses mittlere Gleis wurde dann von der Linie W genutzt, die nur mehr zwischen Hütteldorf und Meidling verkehrte und am Mittelgleis die Türen auf beiden Seiten öffnete, sodaß man niveauglich sowohl in die U4 (südlich) und in die Linien G und GD (nördlich) umsteigen konnte. Letztere beiden Linien endeten auch in Meidlung, und zwar am nördlichen Gleis. Die Durchbindung bis Hietzing entfiel ab diesem Zeitpunkt, sodaß man in Meidling in *ALLE* Richtungen umsteigen mußte.

Ab 31. August 1981 fuhr die U4 dann bis Hietzing. In Meidling benutzte sie dann das nördliche und das südliche Gleis. Die Stadtbahn (nur mehr Gürtellinie) endete dann am mittleren Gleis. Dafür wurde am östlichen Ende der Bahnsteige unmittelbar nach der Brücke eine Weiche eingebaut, sodaß beide Gürtelgleise dann im mittleren Bahnsteiggleis endeten. Westlich gab es dann noch zwischen den äußeren U-Bahngleisen ein Abstellgleis für die Stadtbahn. Weiter Richtung Schönbrunn gab es dann in der Mitte ein Abstellgleis für die U-Bahn.

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Re: Stadtbahn
« Antwort #91 am: 01. April 2012, 20:03:09 »
Ab 31. August 1981 fuhr die U4 dann bis Hietzing. In Meidling benutzte sie dann das nördliche und das südliche Gleis. Die Stadtbahn (nur mehr Gürtellinie) endete dann am mittleren Gleis. Dafür wurde am östlichen Ende der Bahnsteige unmittelbar nach der Brücke eine Weiche eingebaut, sodaß beide Gürtelgleise dann im mittleren Bahnsteiggleis endeten. Westlich gab es dann noch zwischen den äußeren U-Bahngleisen ein Abstellgleis für die Stadtbahn.

Gab es eigentlich damals irgend einen Grund (ausser "das hamma noch nie..."), warum man Gürtel- und Restwientallinie nicht verknüpft hat?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Stadtbahn
« Antwort #92 am: 01. April 2012, 20:12:59 »
Gab es eigentlich damals irgend einen Grund (ausser "das hamma noch nie..."), warum man Gürtel- und Restwientallinie nicht verknüpft hat?
Was hättest du da verknüpfen wollen? Ein Gemeinschaftsbetrieb von U-Bahn mit Stromschiene und U-Bahn mit Oberleitung war und ist nicht möglich.

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Re: Stadtbahn
« Antwort #93 am: 01. April 2012, 20:24:16 »
Ab 31. August 1981 fuhr die U4 dann bis Hietzing. In Meidling benutzte sie dann das nördliche und das südliche Gleis. Die Stadtbahn (nur mehr Gürtellinie) endete dann am mittleren Gleis. Dafür wurde am östlichen Ende der Bahnsteige unmittelbar nach der Brücke eine Weiche eingebaut, sodaß beide Gürtelgleise dann im mittleren Bahnsteiggleis endeten. Westlich gab es dann noch zwischen den äußeren U-Bahngleisen ein Abstellgleis für die Stadtbahn.

Gab es eigentlich damals irgend einen Grund (ausser "das hamma noch nie..."), warum man Gürtel- und Restwientallinie nicht verknüpft hat?
Unter "Restwientallinie" verstehe ich dann aber die Zeit vor dem 31. August 1981. Ich kenne zwar den offiziellen Grund nicht, nur scheint mir dieser sehr einleuchtend zu sein:

Meines Erachtens war es offensichtlich oberstes Ziel, das Umsteigen vom Westen (obere Wientallinie) nach Norden (Gürtellinie) und Osten (untere Wientallinie) und umgekehrt möglichst einfach zu gestalten, d.h. mindestens niveaugleich. Die U4 konnte vom Osten her wegen der Lage der Gürtellinienviadukte aber nur am nördlichen oder südlichen Gleis enden, jedenfalls nicht am mittleren. Hätte man die Gürtellinie dann mit der oberen Wientallinie durchgebunden und wäre man in Meidling nicht eingleisig gefahren, hätte diese Stadtbahnlinie das mittlere und ein äußeres Gleis nutzen müssen. Dann hätte man aber jedenfalls in eine Fahrtrichtung nicht niveaugleich umsteigen können. Um das zu vermeiden, hat man meines Erachtens in Kauf genommen, dann in alle Richtungen umsteigen zu müssem, allerdings mit dem Vorteil, in den genannten, wichtigsten Relationen nur niveauglich den Bahnsteig auf kürzestem Wege überqueren zu müssen.

Wahrscheinlich war es betrieblich jedenfalls in den Hauptverkehrszeiten nicht möglich, eine durchgebundene Stadtbahnlinie Gürtel - oberes Wiental in Meidling nur eingleisig zu betreiben.

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Re: Stadtbahn
« Antwort #94 am: 01. April 2012, 20:41:29 »
Jetzt verstehe ich erst, was Harald meinte. Die Zeit von Oktober 1980 bis August 1981, als die Linie W nur zwischen Meidling - Hauptstraße und Hütteldorf fuhr. Die brauchte man für den Umbau auf U-Bahn-Betrieb und da konnte man keine zusätzlichen Provisorien brauchen.

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Re: Stadtbahn
« Antwort #95 am: 01. April 2012, 20:59:51 »
(ausser "das hamma noch nie...")
Wäre das behauptet worden, dann hätte es sich um eine glatte Lüge gehandelt. ;)

Meines Erachtens war es offensichtlich oberstes Ziel, das Umsteigen vom Westen (obere Wientallinie) nach Norden (Gürtellinie) und Osten (untere Wientallinie) und umgekehrt möglichst einfach zu gestalten, d.h. mindestens niveaugleich.
Ein ebenerdiges Umsteigen Gürtel - unteres Wiental war allerdings zuvor Jahrzehnte nicht möglich und ist auch jetzt in der Station Längenfeldgasse nicht gegeben, was nicht gerade für die Bedeutung dieser Relation spricht.
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Re: Stadtbahn
« Antwort #96 am: 01. April 2012, 21:04:26 »
... als die Linie W nur zwischen Meidling - Hauptstraße und Hütteldorf fuhr. Die brauchte man für den Umbau auf U-Bahn-Betrieb und da konnte man keine zusätzlichen Provisorien brauchen.
Jetzt verstehe ich etwas nicht. Welchen zusätzlichen Provisoriums hätte es bedurft, um die Linie W mit der Linie G oder GD durchzubinden? Der Bahnsteig am Nordgleis mußte in dieser Zeit so oder so ein Provisorium mit niedrigen Bahnsteigkanten für die N1 bleiben und konnte erst mit der Durchbindung der U4 bis Hietzing angehoben werden.

Einzig unterschiedliche Zuglängen auf oberer Wientallinie und Gürtellinie könnte ich mir vorstellen. Darüber hinaus war sicher die Umsteigesituation in Meidling Hauptstraße ein Treiber für die Trennung der beiden Linien in dieser Zeit.

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Re: Stadtbahn
« Antwort #97 am: 01. April 2012, 21:09:34 »
Jetzt verstehe ich erst, was Harald meinte. Die Zeit von Oktober 1980 bis August 1981, als die Linie W nur zwischen Meidling - Hauptstraße und Hütteldorf fuhr. Die brauchte man für den Umbau auf U-Bahn-Betrieb und da konnte man keine zusätzlichen Provisorien brauchen.

Nix Provisorien - soweit ich mich erinnere , war die Gleislage so, dass man problemlos zweigleisig vom Wiental auf den Gürtel kam, ohne die U4 zu berühren. Und das mit dem niveaugleichen Umsteigen - es war ja nicht immer eine Garnitur zum "durchsteigen" am Bahnsteig.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Stadtbahn
« Antwort #98 am: 01. April 2012, 21:17:59 »
Und das mit dem niveaugleichen Umsteigen - es war ja nicht immer eine Garnitur zum "durchsteigen" am Bahnsteig.
Eine solche Garnitur brauchte man auch nicht zum "Durchsteigen", wenn man vom oberen Wiental zum Gürtel oder unteren Wiental bzw. umgekehrt umsteigen wollte. Man mußte sich nur zwischen rechts oder links aus- bzw. einsteigen entscheiden und den jeweiligen Bahnsteig quer zur Fahrtrichtung überqueren.

Die Relation Gürtel - unteres Wiental war aber weder früher, noch damals und ist auch heute noch kein Thema, wie N1 bereits angemerkt hat. Damals (Oktober 1980 bis August 1981) konnte man in dieser Relation aber niveaugleich umsteigen, wenn man einen W in der Mitte zum "Durchsteigen" hatte.

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Re: Stadtbahn
« Antwort #99 am: 01. April 2012, 21:37:45 »
Die Relation Gürtel - unteres Wiental war aber weder früher, noch damals und ist auch heute noch kein Thema, wie N1 bereits angemerkt hat.

Wieso, es gab ja bis zuletzt HVZ-Verstärker GW.
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Re: Stadtbahn
« Antwort #100 am: 01. April 2012, 21:40:10 »
Untere Wientallinie = Abschnitt der Wientallinie zwischen Meidling und Landstraße
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Hans Rauscher

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Re: Stadtbahn
« Antwort #101 am: 01. April 2012, 22:05:43 »
Seufz. Also, es ist ja nicht wirklich wichtig, betrifft nur ein paar Monate und ist 30 Jahre her, aber nochmal meine Frage: Während es vorher in der HVZ Verstärkerzüge vom Gürtel nach Hütteldorf gab, hat man, als die Wientallinie nur noch aus 6 Stationen bestand, diese lieber separat (vom Gürtel getrennt) betrieben, anstatt die beiden Linien (die sich Intervallmäßig ja nicht so unterschieden) einfach zusammenzuhängen. Die Gleislage war es nicht, die hätte das ohne Probleme zugelassen. Deswegen meine Frage nach dem Grund - war es die unterschiedliche Diensteinteilung, leichtere Disposition von Hütteldorf/Michelbeuern, kam man einfach nicht auf die Idee, oder wollte man keine vorübergehende Verbesserung für die Fahrgäste, die man ja mit Eröffnung der U4 wieder zurücknehmen musste?
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Re: Stadtbahn
« Antwort #102 am: 01. April 2012, 22:23:06 »
Während es vorher in der HVZ Verstärkerzüge vom Gürtel nach Hütteldorf gab, hat man, als die Wientallinie nur noch aus 6 Stationen bestand, diese lieber separat (vom Gürtel getrennt) betrieben, anstatt die beiden Linien (die sich Intervallmäßig ja nicht so unterschieden) einfach zusammenzuhängen.
Die HVZ-G nach Hütteldorf fuhren - aus welchem Grund auch immer - bereits vor den Sommerferien 1979 das letzte Mal. G und GD hatten zusammen dasselbe Intervall wie der W, jedoch unterschiedliche Zuglängen.

Zitat
leichtere Disposition von Hütteldorf/Michelbeuern
Der Betriebsbahnhof Hütteldorf wurde mit der Verkürzung der Linie W auf die Strecke Meidling - Hütteldorf aufgelassen.
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Re: Stadtbahn
« Antwort #103 am: 01. April 2012, 22:55:04 »
Seufz. Also, es ist ja nicht wirklich wichtig, betrifft nur ein paar Monate und ist 30 Jahre her, aber nochmal meine Frage: Während es vorher in der HVZ Verstärkerzüge vom Gürtel nach Hütteldorf gab, hat man, als die Wientallinie nur noch aus 6 Stationen bestand, diese lieber separat (vom Gürtel getrennt) betrieben, anstatt die beiden Linien (die sich Intervallmäßig ja nicht so unterschieden) einfach zusammenzuhängen. Die Gleislage war es nicht, die hätte das ohne Probleme zugelassen. Deswegen meine Frage nach dem Grund - war es die unterschiedliche Diensteinteilung, leichtere Disposition von Hütteldorf/Michelbeuern, kam man einfach nicht auf die Idee, oder wollte man keine vorübergehende Verbesserung für die Fahrgäste, die man ja mit Eröffnung der U4 wieder zurücknehmen musste?
Nochmals: Ich weiß nicht, was sich die Schöpfer dieser Situation gedacht haben. Jedenfalls war die Umsteigesituation gerade von oberer Wientallinie Richtung untere Wientallinie u.z. so für die Fahrgäste optimaler, da dies in allen Fällen niveaugleich möglich war, was bei Durchbindung über die Gürtellinie nicht möglich gewesen wäre.

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Re: Stadtbahn
« Antwort #104 am: 01. April 2012, 23:44:23 »
Nochmals: Ich weiß nicht, was sich die Schöpfer dieser Situation gedacht haben. Jedenfalls war die Umsteigesituation gerade von oberer Wientallinie Richtung untere Wientallinie u.z. so für die Fahrgäste optimaler, da dies in allen Fällen niveaugleich möglich war, was bei Durchbindung über die Gürtellinie nicht möglich gewesen wäre.
Du liegst mit deiner Vermutung höchstwahrscheinlich richtig. Der Jahresbericht 1980 sagt dazu:

Im Zusammenhang mit der U-Bahn-Verlängerung und Stadtbahnkürzung fanden in der Haltestelle Meidling Hauptstraße Gleis- und Bahnsteigumlegungen in mehreren Phasen statt. Sie begannen im Februar und wurden am 23. 12. vorläufig abgeschlossen. /W/ benützt jetzt das Mittelgleis und öffnet die Türen nach beiden Seiten, sodaß ein niveaugleicheds Umsteigen in /U4/, /G/ und /GD/ möglich ist.

Für die neugestaltete Station Meidling Hauptstraße (Einfahrt auf einem Mittelgleis zwischen zwei Bahnsteigen) erhielt eiun Großteil der N1 auf den Fahrerpulten neue Türschalter, die das gleichzeitige Öffnen aller Türen eines Zuges auf beiden Seiten ermöglichen.