Autor Thema: Stadtbahn  (Gelesen 512075 mal)

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N1

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Re: Stadtbahn
« Antwort #120 am: 03. April 2012, 01:40:28 »
Der alte Name der Friedensbrücke war Brigittabrücke. Vielleicht fehlt das "Bri"? Gumpendorfer Straße ist es mMn nicht, (Margareten)gürtel auch nicht, auch keine -gasse.
"Brigittabrücke" kann es aus zwei Gründen nicht sein: Zum einen hieß besagte Station damals schon Friedensbrücke, zum anderen ist auf dem Foto ein Seitenbahnsteig zu sehen. Die Haltestelle Friedensbrücke hatte jedoch schon seit jeher einen Mittelbahnsteig. Da es sich ziemlich eindeutig um eine Tiefbahnstation handelt, scheidet "Gumpendorfer Straße" auch aus.

Also meiner Meinung nach ist das "MEIDLING HAUPTSTRASSE", wo bei das "STRASSE" möglicherweise mit "SZ" geschrieben war.
Hätt ich auch so gelesen. Das sieht halt aufgrund der großen perspektivischen Verzerrung viel kürzer aus.
Auf diese Idee bin ich anfangs, eben wegen der starken Verzerrung, gar nicht gekommen.

Gab es einst Eilkurse auf der Stadtbahn?
Die Frage erinnert mich an ein Foto, auf dem ein Zug der Badner Bahn abgebildet ist, auf dessen Brustwandtafel "Eilzug" zu lesen ist. Vielleicht gab es also dort Eilkurse, nicht aber auf der technisch ähnlichen Stadtbahn.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

W_E_St

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Re: Stadtbahn
« Antwort #121 am: 05. April 2012, 16:52:02 »
In Anbetracht der vielen Sperren würde ich auch auf Meidling Hauptstraße tippen und nicht auf eine der "normal großen" Tiefbahnstationen.

Weiß zufällig jemand, wie die Bahnsteigbeleuchtung damals technisch gelöst war? Nach dem was ich auf einem der Bilder sehe würde ich auf Glühlampen tippen, aber wie stark waren die größenordnungsmäßig? Mehr als 200W kann ich mir bei diesen "Gurkengläsern" kaum vorstellen.
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Wattman

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Re: Stadtbahn
« Antwort #122 am: 05. April 2012, 18:34:36 »
OT:

Die Frage erinnert mich an ein Foto, auf dem ein Zug der Badner Bahn abgebildet ist, auf dessen Brustwandtafel "Eilzug" zu lesen ist. Vielleicht gab es also dort Eilkurse

Ja, die gab es, Anfang der 80er!

N1

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Re: Stadtbahn
« Antwort #123 am: 13. April 2012, 16:00:13 »
Beim Taggen von Bildern aus der Web-Fotokiste bin ich u.a. auf dies hier gestoßen:

Das Foto zeigt den Zug 2942-5993-2916, den es aus Anlass des ersten Tramwaytags am 1. Juni 1985 nach Heiligenstadt verschlagen hat. Nur der n2 5993 existiert - mit neu lackiertem Dach - noch heute, wohingegen die beiden Triebwagen längst Geschichte sind. Deutlich ist noch die ursprüngliche, weiter westlich liegende Trasse für die ankommenden Gürtelzüge zu erkennen. Dort, wo sich der E6-c6-Planzug der Linie G befindet, war von 1954 bis 1976 die Unterführung der nach Heiligenstadt fahrenden Garnituren der Linie WD.

Quelle: Web-Fotokiste
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Hans Rauscher

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Re: Stadtbahn
« Antwort #124 am: 13. April 2012, 16:37:33 »
Hier der selbe Zug in Michelbeuern!
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Z-TW

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Re: Stadtbahn
« Antwort #125 am: 13. April 2012, 17:52:50 »
Bei der erwähnten Fahrt war ich auch dabei...

Ferry

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Re: Stadtbahn
« Antwort #126 am: 16. April 2012, 15:29:53 »
Bei der erwähnten Fahrt war ich auch dabei...
Ich auch, und ich habe die Fahrt mit den markanten Kompressor- und Druckluftgeräuschen sehr genossen.

Die beiden Triebwagen wurden übrigens 1988 durch die besser erhaltenen N1 2872 und 2992 (Rückbau aus NH 6883 bzw. 6889) ersetzt.
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Re: Stadtbahn
« Antwort #127 am: 16. April 2012, 20:31:38 »
Eigentlich gibt es nur einen einzigen Grund, warum ich mich nicht noch mehr ärgere, die N1 nicht mehr erlebt zu haben als ich es sowieso mache - hätte ich sie erlebt würde ich ihr Verschwinden vermutlich noch mehr bedauern.
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Re: Stadtbahn
« Antwort #128 am: 16. April 2012, 22:31:59 »
Eigentlich gibt es nur einen einzigen Grund, warum ich mich nicht noch mehr ärgere, die N1 nicht mehr erlebt zu haben als ich es sowieso mache - hätte ich sie erlebt würde ich ihr Verschwinden vermutlich noch mehr bedauern.

Naja - ich hab die schon als Kind, als ich noch keine Ahnung von Eisenbahn oder Schienenverkehr hatte seltsam gefunden. Die doch recht großzügigen Stationen und Strecken, und dann die Kette von hüpfenden roten Kisten, die trotzdem lähmend langsam waren (in Bezug auf die Infrastruktur); dazu der auf seinem Fahrradsattel wild herumspringende Fahrer vorne, und alles hat gewackelt - ich konnte es damals natürlich nicht formulieren, aber das Grundgefühl war in etwa "das kann's doch nicht sein, das ist doch absurd". Ähnliches dachte ich mir übrigens auch auf unseren Fahrten auf der Nordbahn nach Drösing (weiter nach Zistersdorf), in nur matt beleuchteten zeiachsigen Spantenwagen im Vorkriegsdesign, mit einer seltsam stampfenden schwarzen Maschine und heissen 60 km/h auf schnurgerader Strecke. Unendlich lange und langweilige Fahrten, schon damals dachte ich, "das kann doch nicht alles gewesen sein"  :)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Stadtbahn
« Antwort #129 am: 17. April 2012, 00:08:10 »
Tja, bei mir waren halt die C1 und F gerade ein paar Jahre weg bevor ich mich bewusst für das Thema zu interessieren begonnen habe, und für zufällige Fahrten waren beide Typen in der falschen Gegend unterwegs. Die Erinnerung an Verschwundenes beschränkt sich also weitgehend auf die E, ein paar Linien (21, 25 fallen mir spontan ein) und an die E6/c6. Und natürlich die E1+c3 auf 38, 40 und 41. Ziemlich kurze Liste im Vergleich zu dem, was sich in den Jahrzehnten vorher abgespielt hat.

Dass sich die N1 allerdings (vor allem im direkten Vergleich mit Ux) reichlich lähmend angefühlt haben kann ich mir lebhaft vorstellen, rasante Fahrkünstler sind bei den historischen Wagen eh fast nur die C1. Trotzdem gehört eine Fahrt mit einer N1-Garnitur über die Gürtelstrecke definitiv zu einem meiner größten Wünsche - und wohl auch zu einem der unerfüllbarsten.
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Re: Stadtbahn
« Antwort #130 am: 17. April 2012, 00:26:57 »
Dass sich die N1 allerdings (vor allem im direkten Vergleich mit Ux) reichlich lähmend angefühlt haben kann ich mir lebhaft vorstellen, rasante Fahrkünstler sind bei den historischen Wagen eh fast nur die C1. Trotzdem gehört eine Fahrt mit einer N1-Garnitur über die Gürtelstrecke definitiv zu einem meiner größten Wünsche - und wohl auch zu einem der unerfüllbarsten.

Geschmackssache - mir gehen vor allem die zu öffnenden Fenster ab (sowohl auf der Stadtbahn, sogar noch im c6 möglich, als auch auf der "großen" Eisenbahn - im hochsommerlichen Schlafwagen frühmorgens bei offenem Fenster durchs Rheintal, besser gehts nicht!)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: Stadtbahn
« Antwort #131 am: 17. April 2012, 01:36:26 »
Dabei war die Fahrzeit mit den N1 nicht so schlecht, ich bin oft Hietzing - Schwedenplatz gefahren: 20 Minuten gegen 16 Minuten heute. Ich denke, dass das so in etwa die Durchschnittsstrecke ist, die auf der U4 gefahren wird, also hat der Umbau gar nicht so viel gebracht.

Hannes
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moszkva tér

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Re: Stadtbahn
« Antwort #132 am: 17. April 2012, 08:15:15 »
Geschmackssache - mir gehen vor allem die zu öffnenden Fenster ab (sowohl auf der Stadtbahn, sogar noch im c6 möglich, als auch auf der "großen" Eisenbahn - im hochsommerlichen Schlafwagen frühmorgens bei offenem Fenster durchs Rheintal, besser gehts nicht!)
Oh ja! Und wenn ich jetzt off-topic werden darf:
Besonders geht mir ab, dass man in den modernen Eisenbahnwagen die Sitze nicht mehr zusammenschieben kann. Eine riesige Liegewiese im Sechserabteil - besser als jeder Schlafwagen, wenn das Abteil nur halb voll war. So habe ich einmal von Bruck an der Mur bis Florenz durchgeschlafen und hätte ich den Wecker nicht gestellt, hätte ich sogar meine Station versäumt.

Und jetzt wirds absurd: Nur einmal dazwischen bin ich munter geworden. Ein riesiger Bahnhof, ich schaue im Halbschlaf nach, wo ich bin, und eine riesige blaue Tafel mit weißer Schrift verkündet "Giornali". Seltsam... von dem Nest habe ich noch nie gehört, aber es hat einen riesigen Bahnhof. 2 min später die Erkenntnis... "Giornali" heißt ja "Zeitschriften", und der Bahnhof ist Venezia-Mestre  :-[

Z-TW

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Re: Stadtbahn
« Antwort #133 am: 17. April 2012, 08:23:11 »

 und dann die Kette von hüpfenden roten Kisten, die trotzdem lähmend langsam waren (in Bezug auf die Infrastruktur); dazu der auf seinem Fahrradsattel wild herumspringende Fahrer vorne, und alles hat gewackelt -


Sehr gut beschrieben! So bleibt es auch mir in Erinnerung. Höchstgeschwindigkeit wurde stets bei der "Talfahrt" Meidling Hauptstraße - Margaretengürtel erreicht - heiße 45 bis 50 km/h! Schienenstöße, heulende Motoren, der wackelnde Fahrer, Klotzbremsen...ein unvergleichliches Feeling, das natürlich keiner mehr so haben möchte. An die ganz alten Stadtbahnwagen habe ich nur mehr sehr dunkle Kindergartenerinnerungen (Fahrt nach Schönbrunn) - ich weiß nur, dass mir damals die "neuen" besser gefielen.

Wattman

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Re: Stadtbahn
« Antwort #134 am: 17. April 2012, 09:21:09 »
"Giornali" heißt ja "Zeitschriften"
Nicht "Zeitungen"?