Autor Thema: Linie D  (Gelesen 459509 mal)

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Nulltarif

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Re: Linie D
« Antwort #1170 am: 02. Mai 2023, 14:52:07 »
Während man die Zweiachser (zu denen in diesem Zusammenhang auch die F gehören) wegen ihrer Laufeigenschaften endlich loswerden wollte, hat sich bei den eleganten C1 der Umbau auf schaffnerlosen Betrieb nicht ausgezahlt. Vermutlich nicht nur wegen ihres Alters, sondern auch, weil die entsprechenden Auflagen nicht leicht erfüllbar gewesen wären: Bei den E(1) war die "Totmann"-Einrichtung in die Geamatic integriert, und dass diese bei den Vierachsern nicht so recht funktioniert, hat ja der C3 160 bewiesen. Wirtschaftlich war der Betrieb mit Schaffner das "Todesurteil".
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N1

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Re: Linie D
« Antwort #1171 am: 02. Mai 2023, 18:21:34 »
Vermutlich nicht nur wegen ihres Alters, sondern auch, weil die entsprechenden Auflagen nicht leicht erfüllbar gewesen wären: Bei den E(1) war die "Totmann"-Einrichtung in die Geamatic integriert, und dass diese bei den Vierachsern nicht so recht funktioniert, hat ja der C3 160 bewiesen.
Es wurde sogar ein Umbauplan ausgearbeitet, der analog zur Totmanneinrichtung der N1 ohne automatische Fahrschaltersteuerung ausgekommen wäre. Quelle: Beitrag von User Revisor selig im "Fahrzeuge"-Unterforum.
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Hans Rauscher

Ferry

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Re: Linie D
« Antwort #1172 am: 03. Mai 2023, 09:24:28 »
Auch wenn ich, zu dieser Zeit, noch nicht auf der Welt war: Ich nehme mal an, dass diese Fahrzeuge noch in einem guten Zustand waren und man diese ruhig in anderen Bahnhöfen hätte stationieren können (Zum Beispiel als Ersatz für die kleinen L(4)). Somit hätten diese C1+c1 noch bis (mindestens) 1987 - 1989 durchgehalten, doch bis auf dem Bahnhof Gürtel nahm kein anderer Bahnhof die C1+c1 von Ottakring und Simmering (Breitensee hatte sich, zur dieser Zeit, bereits von seinen C1+c1 getrennt).

Das war wohl auch eine Frage des Personals. Die C1 hatten ja eine eigene Typenschule, ohne das entsprechend geschulte Personal war ein Einsatz nicht möglich.

Möglicherweise war auch das ein Grund für die erste Kassierungswelle 1980/81 - man hatte mehr Züge als verfügbares Personal und hätte nachschulen müssen. Das, einhergehend mit den nicht unbeträchtlichen Kosten für den Umbau auf schaffnerlosen Betrieb für die damals bereits über 20 Jahre alten Fahrzeuge, dürfte nicht unmaßgeblich für die Enscheidung, die noch nicht umgebauten Wagen zu kassieren, gewesen sein.

Neun Beiwagen wurden ja mit Solenoidbremse ausgerüstet und als Reihe c für den Betrieb hinter E1 adaptiert. Leider unterblieb - vermutlich auch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit - der Umbau weiterer Beiwagen.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

nord22

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Re: Linie D
« Antwort #1173 am: 10. Mai 2023, 19:47:09 »
Begegnung zweier Fahrzeuggenerationen in der Althanstraße: M 4131 + m3 und L4 + l3 1843 (Foto: Horst Christian, 06.1977). Der im Bild rechts sichtbare Altbau in der Liechtensteinstraße O. Nr. 137 existiert nicht mehr - er wurde 1984 abgerissen und durch einen Gemeindebau ersetzt. Etwas kurios: M 4131 wurde als MH 6328 per 17.09.1981 skartiert; l3 1843 wurde nicht einmal zwei Jahre später per 15.06.1983 kassiert.

LG nord22 

nord22

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Re: Linie D
« Antwort #1174 am: 10. Juni 2023, 19:12:08 »
M 4147 (mit HU frisch von der HW) + c3 in Nußdorf 1968 (Foto: Harald Riedel).

LG nord22

T1

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Re: Linie D
« Antwort #1175 am: 10. Juni 2023, 19:24:11 »
… und dass diese bei den Vierachsern nicht so recht funktioniert, hat ja der C3 160 bewiesen.
Inwiefern waren Probleme beim Einzelstück ein Beweis? Und was haben die Anzahl der Achsen damit zu tun? ???

Nulltarif

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Re: Linie D
« Antwort #1176 am: 10. Juni 2023, 19:52:10 »
Die Geamatic hat bei den E(1) gut funktioniert, weil sie eine Geschwindigkeits-Referenz von den nicht angetriebenen Achsen im mittleren Drehgestell zum Vergleich gehabt hat. Diese einfache Referenz gibt es bei Vierachsern mit vier angetriebenen Achsen nicht. (Das hat mit Einzelstück nichts zu tun.)
Selbstverständlich kann man heutzutage (etwas aufwendiger) auch Änderungen der Drehzahl auswerten; d.h.: unmöglich ist es nicht, die damals in den E(1) verwendete Geamatic war dafür halt nicht ausgelegt.
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T1

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Re: Linie D
« Antwort #1177 am: 10. Juni 2023, 20:02:28 »
Ja, ok, so war es gemeint. Totmann geht ja auch ohne Geamatic.

Erich Mladi

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Re: Linie D
« Antwort #1178 am: 11. Juni 2023, 01:55:20 »
Die Geamatic hat bei den E(1) gut funktioniert, weil sie eine Geschwindigkeits-Referenz von den nicht angetriebenen Achsen im mittleren Drehgestell zum Vergleich gehabt hat. Diese einfache Referenz gibt es bei Vierachsern mit vier angetriebenen Achsen nicht. (Das hat mit Einzelstück nichts zu tun.)
Selbstverständlich kann man heutzutage (etwas aufwendiger) auch Änderungen der Drehzahl auswerten; d.h.: unmöglich ist es nicht, die damals in den E(1) verwendete Geamatic war dafür halt nicht ausgelegt.

Beim 4557 leider nicht :'(

hewerner

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Re: Linie D
« Antwort #1179 am: 11. Juni 2023, 10:49:15 »
Lg Helmut

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Re: Linie D
« Antwort #1180 am: 11. Juni 2023, 13:22:11 »
Die Geamatic hat bei den E(1) gut funktioniert, weil sie eine Geschwindigkeits-Referenz von den nicht angetriebenen Achsen im mittleren Drehgestell zum Vergleich gehabt hat. Diese einfache Referenz gibt es bei Vierachsern mit vier angetriebenen Achsen nicht. (Das hat mit Einzelstück nichts zu tun.)
Selbstverständlich kann man heutzutage (etwas aufwendiger) auch Änderungen der Drehzahl auswerten; d.h.: unmöglich ist es nicht, die damals in den E(1) verwendete Geamatic war dafür halt nicht ausgelegt.

Beim 4557 leider nicht :'(
Was hat der Unfall mit der Geamatic zu tun, wenn der Fahrer eingeschlafen (Sekundenschlaf hat man damals, glaub ich, noch nicht gekannt) ist? Der Schutz dagegen, ein gewisses Gewicht am Fahrhebel, war in diesem Fall nicht nicht hilfreich, weil der Fahrer die Hand weiterhin mit dem richtigen Gewicht auflag.
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nord22

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Re: Linie D
« Antwort #1181 am: 03. Juli 2023, 10:58:51 »
M 4045 + c2 passiert am 25.03.1960 eine Baustellenwüste (Schottentor); (Foto: Mag. Alfred  Luft).

LG nord22

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Re: Linie D
« Antwort #1182 am: 03. Juli 2023, 12:03:30 »
M 4045 + c2 passiert am 25.03.1960 eine Baustellenwüste (Schottentor); (Foto: Mag. Alfred  Luft).

LG nord22
Einer der wenigen Wagen mit Mittelsignal und Scherenstromabnehmer.

nord22

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Re: Linie D
« Antwort #1183 am: 08. August 2023, 08:41:35 »
M 4095 + m3 in der Heiligenstädter Straße (Foto: Dr. Werner Frank, Archiv Dr. Peter Standenat, 14.05.1971). M 4095 wurde leider frühzeitig per 30.12.1973 skartiert; der Serienbau der E1 machte dies möglich.

LG nord22 

Cerberus2

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Re: Linie D
« Antwort #1184 am: 08. August 2023, 12:15:47 »
Was hat der Unfall mit der Geamatic zu tun, wenn der Fahrer eingeschlafen (Sekundenschlaf hat man damals, glaub ich, noch nicht gekannt) ist? Der Schutz dagegen, ein gewisses Gewicht am Fahrhebel, war in diesem Fall nicht nicht hilfreich, weil der Fahrer die Hand weiterhin mit dem richtigen Gewicht auflag.
Bei den 260ern muss(te) ein Fusspedal in einer leicht gerasteten Mittelstellung gehalten werden. Bei Ohnmacht oder Schlaf wird so sicher ausgelöst.