Diese ganze LSA-Diskussion ist bei genauerer Betrachtung ein dem WL-Moloch entsprechendes Symptom der Ineffizienz. @tramway.at hatte es ja bereits erwähnt, dass der Bereich Straßenbahn stark gewerkschaftlich geprägt war, dementsprechend hoch waren die informellen Machtstrukturen, die sich abseits der "Linie" gebildet hatten. Um auf die Frage zurückzukommen, die diesem Thread zugrunde liegt, die aktuelle Situation ist die Summe von Entscheidungen bzw. Nicht-Entscheidungen, deren Ursache eigentlich das komplette Führungsversagen ist. Führungsversagen aus externer Sicht, meine ich damit, aus Sicht der rückwärtsdenkenden Kräfte erfolgreich.
Zwei wesentliche Dinge muss man sich dabei vor Augen halten: einmal die tlw. mafiös organisierte informelle Machtstruktur unter dem Deckmantel gewerkschaftlicher Arbeit und das WL-interne Ränkespiel der drei Bereiche U-Bahn, Bus und Straßenbahn.
Der Bereich Bus hat es in den vergangenen sieben bis zehn Jahren geschafft, unter den gegebenen Bedingungen effizienter zu werden: Die Erneuerung der Busflotte mit dem Schwenk auf Diesel und der überwiegenden Beschaffung von größeren Transportgefäßen möchte ich anerkennend erwähnen. Demnächst fahren MB Citaro Capacity durch Wien, sodass sich BB mit seinem Fuhrpark deutlich in die Kapazität der Straßenbahn hineinpositioniert. Die Entwicklung schreibe ich allerdings nicht der visionären Weitsicht des Abteilungsleiters von BB zu, sondern der immer wieder ventilierten Option der Ausgliederung des Busbereichs - man musste also besser werden.
Der Bereich Straßenbahn hat es nicht geschafft, sich in geeigneter Weise weiterzuentwickeln. Das fängt beim Fuhrpark an, in dem mit dem zu kurzen Flexity wieder mal der Status Quo einzementiert wurde und hört beim Festhalten an den 24m-ULF auf. Die kurzen ULF müssen aus meiner Sicht auf sieben Module verlängert werden und bei den Flexity hätte man 42m-Fahrzeuge beschaffen sollen (inkl. der vorausschauenden Verlängerung von Haltestellen und betrieblicher Infrastruktur). Nur so wäre es dem Bereich BS gelungen, bei gleichem Fahrzeugeinsatz mehr Fahrgäste befördern zu können bzw. sich von den Kapazitäten vom Bus abzusetzen.