Autor Thema: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017  (Gelesen 64217 mal)

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Signalabhängigkeit

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #255 am: 01. November 2019, 07:43:10 »
Nun es hätte mit Sicherheit große Vorteile, wenn es nur die ÖBB auf den Schienen geben würde.

Blödsinn, es spräche absolut nichts gegen Ausschreibungen mit äußerst klar definierten Bedingungen für EVUs.

38ger

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #256 am: 01. November 2019, 13:40:36 »
Nun es hätte mit Sicherheit große Vorteile, wenn es nur die ÖBB auf den Schienen geben würde.

Blödsinn, es spräche absolut nichts gegen Ausschreibungen mit äußerst klar definierten Bedingungen für EVUs.

Nur wenn ein privater Anbieter dann doch zu knapp kalkuliert hat, dann muss halt doch wieder die Staatsbahn für den Notverkehr bis zur erfolgten Neuausschreibung übernehmen. Und schwupps, sind die Einsparungen, die man durch diverse Ausschreibungen erzielen konnte dadurch auch wieder weg. Und selbst wenn man im Vertrag Szrafzahlungen für diverse Fälle vorgesehen hat... Notübernahmen durch andere Betreiber, durch die Bereitstellung von Fahrzeugen oder Personal von anderen Betreibern kostet immer Geld und bedeutet zumindest temporär eine qualitative Verschlechterung, weil solche Übernahmeverfahren ja auch erst organisiert und verhandelt werden müssen. Ein gemeinsames Infrastruktur-, Fahrzeug- und Fahrplanunternehmen sollte man mMn auf jeden Fall anstreben! Geht in Deutschland ja auch immer mehr in die Richtung, dass Fahrzeugbeschaffung und -wartung, die Fahrplan- und Tarifgestaltung nicht mehr in die Kompetenzen der Betreiber fällt. Wobei Infrastrukturausbauten sich mMn ja viel mehr an tatsächlich gewünschten Fahrplänen orientieren sollten, die Trennung von Infra und PV is da sicher kein Vorteil!

Taurus

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #257 am: 01. November 2019, 21:43:43 »
Nun es hätte mit Sicherheit große Vorteile, wenn es nur die ÖBB auf den Schienen geben würde.

Blödsinn, es spräche absolut nichts gegen Ausschreibungen mit äußerst klar definierten Bedingungen für EVUs.
Sicher ist es möglich. Allerdings muss es dann auch jemanden geben der plant und klug ausschreibt.
Ich glaube das darf man nicht unterschätzen - auch bezüglich der Aufgabenteilung. Wer bestellt Wagenmaterial, wer wartet es...?
Es gäbe zwar im Ausland mittlerweile genug Lehrbeispiele von denen man sich sowohl Fehler zur Vermeidung als auch Positives zwecks Nachahmung abschauen könnte. Aber ob es bei Einmischung der Politik wirklich günstiger/besser wird?
 Die Politik könnte ja auch dafür sorgen, dass die derzeitigen Betriebe super effektiv laufen. Eines ist klar. Ohne Politik läuft es halt bei der Bahn nicht.

Eines muss ich allerdings schon sagen: Ich bin kein Fan davon, dass Firmen auf Grund unterschiedlicher Dienstrechtlicher Vorgaben unterschiedliche Möglichkeiten haben den Preis zu gestalten. Und ein Lohndumping halte ich auch nicht für erstrebenswert.

Rodauner

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #258 am: 01. November 2019, 21:59:06 »
Trennung von Infra und PV is da sicher kein Vorteil!

Weitgehende Trennung von Infra und Betrieb ist aber nun mal die Vorgabe der EU und de facto unumkehrbar. Am sinnvollsten wäre es meiner Meinung nach, Bau und Betrieb der Infastruktur völlig aus den ÖBB herauszunehmen und in eine eigene Gesellschaft zu übertragen, ähnlich wie etwa die Austro Control.

Die Politik könnte ja auch dafür sorgen, dass die derzeitigen Betriebe super effektiv laufen.

Eines muss ich allerdings schon sagen: Ich bin kein Fan davon, dass Firmen auf Grund unterschiedlicher Dienstrechtlicher Vorgaben unterschiedliche Möglichkeiten haben den Preis zu gestalten. Und ein Lohndumping halte ich auch nicht für erstrebenswert.

Merkst du den Widerspruch? Bei Löhnen und Stellenbesetzungen wird oft zuerst gespart, während die verbleibenden Leute immer mehr hackeln müssen!

highspeedtrain

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #259 am: 01. November 2019, 22:59:35 »
Nun es hätte mit Sicherheit große Vorteile, wenn es nur die ÖBB auf den Schienen geben würde.

Blödsinn, es spräche absolut nichts gegen Ausschreibungen mit äußerst klar definierten Bedingungen für EVUs.
Sicher ist es möglich. Allerdings muss es dann auch jemanden geben der plant und klug ausschreibt.
Ich glaube das darf man nicht unterschätzen - auch bezüglich der Aufgabenteilung. Wer bestellt Wagenmaterial, wer wartet es...?
Es gäbe zwar im Ausland mittlerweile genug Lehrbeispiele von denen man sich sowohl Fehler zur Vermeidung als auch Positives zwecks Nachahmung abschauen könnte. Aber ob es bei Einmischung der Politik wirklich günstiger/besser wird?

Das ist eine völlige Themenverfehlung. Die Politik muss sich einmischen:
- weil in einem Land wie Österreich der Großteil des Bahnverkehrs ohne Subventionen nicht möglich ist, und wer soll sonst darüber entscheiden, wofür Geld ausgegeben wird, wenn nicht die Politik (idealerweise unterstützt durch Expertenorganisationen wie dem VOR)? Die Zeiten, wo man den ÖBB ihr Defizit nachgeschmissen hat und sie machen konnten, was sie wollten, sind zum Glück schon lange vorbei;
- selbst der geringe Anteil eigenwirtschaftlicher Verkehre benützt Infrastruktur, die aus Steuergeld errichtet wurde und bei der die Nutzer nicht einmal die Betriebskosten decken, und deren Kapazität darüber hinaus so knapp ist, dass nicht jeder fahren kann, wann er will. Also muss wieder eingegriffen werden, und rationale Systeme wie ein Takt helfen sowohl, die Infra so effizient wie möglich zu nutzen, als auch Willkür und Freunderlwirtschaft zu vermeiden.

Dies gesagt, heißt das natürlich noch lange nicht, dass ein Monopol zwingend ist. Es gibt in Europa für alle Varianten besser und schlechter funktionierende Beispiele. Die österreichische Liberalisierung gehört eher zu letzteren, auch wenn ich zugebe, dass die WESTbahn positive Impulse gegeben und die PV AG aufgerüttelt hat.

Ein reines PV-Monopol in Zukunft würde ich nicht so gut finden, dazu kenne ich Österreich zu gut, wir sind nicht die Schweiz... Ich finde es schade, dass mit den neuen VDVs nicht zumindest erste Schritte in Richtung Ausschreibungen gegangen sind. 

Wie dysfunktional des System derzeit ist, sieht man an der Weststrecke - die Fahrgastnachfrage würde mittlerweile in der HVZ locker halbstündliche „Interregio-Züge“ mit 300 oder 400m Dosto-Länge verlangen (den schnellen, rjx-FV klammere ich jetzt mal aus, obwohl da auch zwei Linien die Stunde sinnvoll wären).

Was haben wir derzeit? Drei Linien (2x WB, 1x PV mir 100/150-Meter-DoSto bzw 200m für diese Art von Verkehr völlig ungeeignete RJ).

Das ist völlig unwirtschaftlich, sowohl was die Infrastrukturnutzung als auch den Betrieb angeht.

Deswegen geht es sich ja auch nicht aus und eine Linie wird jetzt eingestellt.

Die Nachfrage bleibt aber und steigt weiter, dh wir haben ab Dezember noch mehr überfüllte Züge als jetzt schon.

noniq

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #260 am: 01. November 2019, 23:15:09 »
Nur wenn ein privater Anbieter dann doch zu knapp kalkuliert hat, dann muss halt doch wieder die Staatsbahn für den Notverkehr bis zur erfolgten Neuausschreibung übernehmen. Und schwupps, sind die Einsparungen, die man durch diverse Ausschreibungen erzielen konnte dadurch auch wieder weg. Und selbst wenn man im Vertrag Szrafzahlungen für diverse Fälle vorgesehen hat... Notübernahmen durch andere Betreiber, durch die Bereitstellung von Fahrzeugen oder Personal von anderen Betreibern kostet immer Geld und bedeutet zumindest temporär eine qualitative Verschlechterung, weil solche Übernahmeverfahren ja auch erst organisiert und verhandelt werden müssen.

Schönes Beispiel (wenn auch Bus), wie das schiefgehen kann: Busnetz europaweit ausgeschrieben, Bietergemeinschaft aus 2 Unternehmen gewinnt, der erste geht kurz vor Fahrplanwechsel Insolvenz, der zweite kurz danach. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/Europaweite-Ausschreibung-der-Bus-Konzessionen-Wer-ist-verantwortlich-fuer-die-Bus-Misere-im-Hunsrueck,simmern-schulbusse-chaos-verantwortlichkeit-100.html

In so einem Fall kann man sich die Pönale dann auch in die Haare schmieren.

Taurus

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #261 am: 01. November 2019, 23:16:47 »


Das ist eine völlige Themenverfehlung. Die Politik muss sich einmischen:

Deshalb auch mein Satz:
Ohne Politik läuft es halt bei der Bahn nicht.
Das vergessen halt viele - es ist halt einfach kein Markt mit vielen privaten Teilnehmern.
Und deshalb kann man auch herumdoktern was man möchte, es wird nie so sein dass es jeder als optimal empfindet.


Für mich ist wichtig, dass das System Bahn einfach nutzbar ist.
Da spielt unter anderem die Tarifgestaltung(z.B. auf der Stammstrecke kann ich mit einem gültigen Ticket in jeden Zug einsteigen, einheitliche Kaufvorgang für alle Züge), die Infogestaltung (z.B. Zugkategorien) und Fahrplangestaltung eine Rolle. Das wird z.B. mit Westbahn und Regiojet nicht gewährleistet.
Das Ziel sollte ja sein, wenn ein Franzose von Paris-Budapest reisen möchte. Das er in Frankreich bei seinem normalen Buchungsvorgang auch ein Kombination mit einem Westbahnticket bekommt (falls das in meinem fiktiven Beispiel eine sinnvollere Verbindung ergeben würde)...
 

abc

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #262 am: 02. November 2019, 06:51:30 »
Nur wenn ein privater Anbieter dann doch zu knapp kalkuliert hat, dann muss halt doch wieder die Staatsbahn für den Notverkehr bis zur erfolgten Neuausschreibung übernehmen. Und schwupps, sind die Einsparungen, die man durch diverse Ausschreibungen erzielen konnte dadurch auch wieder weg. Und selbst wenn man im Vertrag Szrafzahlungen für diverse Fälle vorgesehen hat... Notübernahmen durch andere Betreiber, durch die Bereitstellung von Fahrzeugen oder Personal von anderen Betreibern kostet immer Geld und bedeutet zumindest temporär eine qualitative Verschlechterung, weil solche Übernahmeverfahren ja auch erst organisiert und verhandelt werden müssen.

Schönes Beispiel (wenn auch Bus), wie das schiefgehen kann: Busnetz europaweit ausgeschrieben, Bietergemeinschaft aus 2 Unternehmen gewinnt, der erste geht kurz vor Fahrplanwechsel Insolvenz, der zweite kurz danach. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/Europaweite-Ausschreibung-der-Bus-Konzessionen-Wer-ist-verantwortlich-fuer-die-Bus-Misere-im-Hunsrueck,simmern-schulbusse-chaos-verantwortlichkeit-100.html

In so einem Fall kann man sich die Pönale dann auch in die Haare schmieren.

Es gibt sogar ein Beispiel aus dem Bahnbetrieb, die Städtebahn Sachsen, die einige Strecken in der Region Dresden betrieben hat. Die hat im Sommer dieses Jahres ohne Ankündigung über Nacht den Betrieb komplett eingestellt und ist später insolvent gegangen. Die betroffenen Strecken waren für Wochen ohne Schienenverkehr, selbst die Einrichtung eines SEV (durch den zuständigen Aufgabenträger, nicht die SBS!) nahm eine gewisse Zeit in Anspruch, so dass Pendler frühmorgens ohne Information am Bahnsteig standen. (Und der SEV war letztlich auch nur möglich, weil zufällig Sommerferien waren und deshalb Busse zur Verfügung standen.) Zwischenzeitlich hat eine andere Privatbahn den Betrieb der betroffenen Strecken übergangsweise mit den gleichen geleasten Fahrzeugen übernommen - einen Betrieb wie vor dem Sommer gibt es noch immer nicht, da durch die zwischenzeitlichen Wirren ein Instandhaltungsrückstand aufgetreten ist und deshalb nicht genügend Fahrzeuge zur Verfügung stehen.

Vor 15, 20 Jahren hat man sich auch in Deutschland über deutliche Einsparungen im Regionalverkehr durch Ausschreibungen gefreut. Nun kommt langsam der Preis zu tage: denn wenn die glorreichen Privatbahnen in der Anfangszeit der Ausschreibungen Probleme hatte, konnte die ach so teure Deutsche Bahn einspringen, weil sie die entsprechenden Fahrzeug- und Personalressourcen noch hatte (u.a. deshalb war sie - in einen ziemlich engstirnigen, rein betriebswirtschaftlichen Sicht - so "teuer"). Die hat sie nun natürlich abgebaut, weil sie in Ausschreibungen sonst gar keine Chance mehr hätte. Die Folge: es knirscht allerorten im deutschen Regionalverkehr.

Dringend notwendige Kapazitätserweiterungen so sind dank der Verkehrsverträge eine Sache von Jahrzehnten, und selbst da, wo sie von Aufgabenträgern bestellt werden, können sie oft mangels Fahrzeugen nicht gefahren werden. Und wenn zu Beginn des Verkehrsvertrags das neue EVU nicht genügend Fahrzeuge und/oder Personal beisammen hat, haben die Fahrgäste halt Pech gehabt. Fragt mal in der Region Berlin z.B. die Fahrgäste der RB26 Richtung Kostrzyn, wie es dort so im Berufsverkehr aussieht, weil Pesa die Fahrzeuge nicht in ausreichender Anzahl und Zuverlässigkeit geliefert hat. Auch DB Regio, das noch vor wenigen Jahren mit ihren Doppelstockwagen auf der Linie RE2 (Cottbus - Berlin - Wismar) aushelfen konnte, wurde erst gestern vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg vorgeladen, weil es bestellte Mehrleistungen nicht fahren kann.

In Österreich hingegen: wenn die neuen Fahrzeuge später kommen, fahren die alten halt länger. Bei gewünschten Kapazitätserweiterungen bekommt Züge irgendwoher organisiert. Mir persönlich sind ältere, aber zuverlässig und in ausreichender Kapazität fahrende Züge lieber als neuere Züge, die dann entweder gar nicht, seltener oder mit nicht ausreichender Kapazität verkehren. Und ich habe die steile These, dass es den meisten Fahrgästen ähnlich geht.

highspeedtrain

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #263 am: 02. November 2019, 09:57:14 »
@abc

Deine Darstellung ist zwar nicht falsch, aber einseitig. Ohne die massiven Bestellerkostensenkungen,die in DE durch den Wettbewerb bewirkt wurden, würden heute viele Strecken nicht mehr in Betrieb sein und hätten viele Fahrplanverbesserungen nicht stattgefunden.

Die logische Antwort ist sicher keine Rückkehr zum Monopol, sondern wie man das Ganze austariert. Ein Fuhrpark, der dem Besteller gehört, ist ein Weg dazu.

Der Arbeitskräftemangel wird sowieso jeden Anbieter treffen.

Rodauner

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #264 am: 02. November 2019, 10:44:04 »
Es geht letztlich immer nur um's Geld: Preise & Gebühren für Leistungen runterdrücken, dann folgen die Löhne. Kein Wunder, wenn die Sache so ausgeht. ::)

highspeedtrain

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #265 am: 02. November 2019, 11:00:43 »
Auch höhere Löhne helfen nicht, wenn es nicht genug qualifiziertes Personal am Markt gibt. Ich sehe allerdings nicht, was dagegen getan wird, wenn gleichzeitig >15% der Jugendlichen weder in einem Beruf noch in Ausbildung sind und man da zusieht.

Ich halte den Arbeitskräftemangel für aktuell die größte Gefahr für den ÖV, egal ob Zug, Straßenbahn oder Bus. Sicher, ob 20 Jahren geht wahrscheinlich viel vollautomatisch, aber das ist eine lange Zeit.

Rodauner

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #266 am: 02. November 2019, 15:31:26 »
Erst Pflegenotstand, dann Öffinotstand ... ::) Die Bildungsmisere ist übrigens auch ein Problem der mangelnden finanziellen Dotierung (und möglicherweise eins von zu wenigen engagierten Fachkräften).

WVB

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #267 am: 02. November 2019, 15:40:08 »
Sicher, ob 20 Jahren geht wahrscheinlich viel vollautomatisch, aber das ist eine lange Zeit.
In 20 Jahren kann man schon froh sein wenn ein geschlossenes System wie die U-Bahn bei uns vollautomatisch verkehrt.  :-X

LH

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #268 am: 02. November 2019, 16:28:06 »
Auch höhere Löhne helfen nicht, wenn es nicht genug qualifiziertes Personal am Markt gibt. Ich sehe allerdings nicht, was dagegen getan wird, wenn gleichzeitig >15% der Jugendlichen weder in einem Beruf noch in Ausbildung sind und man da zusieht.

Ich halte den Arbeitskräftemangel für aktuell die größte Gefahr für den ÖV, egal ob Zug, Straßenbahn oder Bus. Sicher, ob 20 Jahren geht wahrscheinlich viel vollautomatisch, aber das ist eine lange Zeit.

"Arbeitskräftemangel" ist nicht der richtige Begriff. Die Bevölkerung wächst beständig. Dieses Wachstum findet jedoch nicht in einem demographischen Spektrum statt, dass für den wirtschaftlichen Bedarf nutzbar ist. Die Reduktion des Humankapitals werden wir mittelfristig in der Abname der Produktivität und damit des Wohlstands sehen.

38ger

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #269 am: 02. November 2019, 18:49:16 »
Auch höhere Löhne helfen nicht, wenn es nicht genug qualifiziertes Personal am Markt gibt. Ich sehe allerdings nicht, was dagegen getan wird, wenn gleichzeitig >15% der Jugendlichen weder in einem Beruf noch in Ausbildung sind und man da zusieht.

Ich halte den Arbeitskräftemangel für aktuell die größte Gefahr für den ÖV, egal ob Zug, Straßenbahn oder Bus. Sicher, ob 20 Jahren geht wahrscheinlich viel vollautomatisch, aber das ist eine lange Zeit.

Ohne bessere Bedingungen bei den Arbeitsplätzen wird man das Problem nicht lösen können. Und da geht es nicht nur um's Gehalt, sondern auch um die Planbarkeit von Dienstzeiten, regelmäßige Dienstzeiten und einer stärkeren Koppelung von Angebot und Nachfrage an notwendigen Arbeitszeiten (besonders starke Überbezahlung jener, die in der Nacht, an Feiertagen und an Wochenenden arbeiten).