Richtig. Einen Ausgang anzudenken bedeutet ja nicht, ihn sofort zu errichten - aber ihn zumindest nicht zu verbauen und ggf. ein paar Vorleistungen zu treffen.
Meiner Meinung nach könnte man den Ausgang auch sofort errichten. Er hätte schon jetzt seine Berechtigung und würde täglich hunderten Studenten und Mitarbeitern der Boku rund 500 Meter Umweg ersparen.
Der wurde schon 1990 versprochen, damit sich die BOKU dort ansiedeln sollte. Sonst gibt es in diesem Bereich nur ein paar Maxerl von Porsche und der Kronen Zeitung, der Rest ist leer.
Du reduzierst die Funktion eines zusätzlichen Ausgangs nur auf die unmittelbare Nachbarschaft des Ausgangs. Der wirkliche Mehrwert ist aber ein paar hundert Meter weiter zu erkennen: wenn man davon ausgeht, dass Menschen eine bestimmte Weglänge zur U-Bahn bereit zu gehen sind (die sich natürlich bei jedem unterscheidet und sicher auch von Wetter, Tageslaune und Häufigkeit des Weges abhängt), können die eingesparten 200 m die entscheidenden 200 m sein, ob jemand U-Bahn fährt oder nicht. Soll heißen: für Individuum x sind 800 m Fußweg noch in Ordnung, 1 km ist zu lang. Insofern erweitert ein zusätzlicher Ausgang den Einzugsbereich einer Station.
Das ist auch etwas, was nicht nur in Wien schiefläuft: eine U-Bahn ist ein verdammt aufwändiges System. Deshalb liegt es doch nahe, dafür zu sorgen, dass sie einen möglichst großen Nutzen hat. Der mögliche Nutzen wird aber selten voll ausgeschöpft, weil man eben das letzte Prozent an Investitionen für vernünftig geplante Ausgänge scheut. Ein anderes arges Beispiel ist Landstraße, wo eine direkte Stiege vom Zwischengeschoss zur Invalidenstraße fehlt (wo ja auch noch der O-Wagen verkehrt, so dass auch der Umsteigeweg künstlich um mehrere hundert Meter verlängert wird.) Das sorgt sicher auch dafür, dass der direkte Aufzug so überlastet ist wie er es ist. Nicht, weil die Leute Stiegen scheuen, sondern weil sie den völlig sinnfreien Umweg scheuen.