Bitte verzeiht meine Unwissenheit! Ich habe gelesen, daß die Linie 9 erst ab einem bestimmten Zeitpunkt (so weit ich mich erinnere Mitte der 50er oder Anfang der 60er Jahre) mit schienengebremsten Fahrzeugen betrieben wurde. Meines Wissens dürfen (und vielleicht durften?) Fahrzeuge ohne Schienenbremse eine gewisse (ziemlich geringe) Höchstgeschwindigkeit nicht überschreiten. Heißt das nun, daß vor besagtem Datum die Linie 9 ein "Schneckenbetrieb" (ob der geringen Höchstgeschwindigkeit) war? Wenn ja, führte das nicht zu Problemen in den Bereichen, die von anderen Linien (die vielleicht schon modernere Fahrzeuge hatten, wie 48 oder
ebenfalls bedient wurden? Herzlichen Dank für eure Antworten!
Grundsätzlich natürlich ja, aber gerade beim Neuner eher weniger, aufgrund der teilweise sehr hohen Steigungen bzw. Gefälle seiner Strecke, wo beim Bergauffahren mit den damaligen Fahrzeugen ohnehin kaum höhere Geschwindigkeiten zu erzielen und beim Bergabfahren Geschwindigkeitsbegrenzungen (typischerweise 25 km/h oder weniger) vorgegeben waren. Am 9er dürfte es damals wenig Streckenteile gegeben haben, wo ein Befahren mit 50 km/h möglich und sinnvoll gewesen wäre. Abgesehen davon, dass bei den meisten Fahrzeugen dieser Zeit ohnehin bei 40 km/h Schluss war.
Problematisch hätte es bei Strecken in der Peripherie werden können (z.B. Stammersdorf, Strebersdorf, Groß-Enzersdorf, Zentralfriedhof, Möding), bei denen das Befahren mit 50 km/h möglich war. Aber dort kamen Fahrzeuge ohne Schienenbremse eben nicht mehr zum Einsatz.
Die letzten Wagen ohne Schienenbremse (Typen G
4, H
1) wurden übrigens erst im Oktober 1967 ausgemustert. Wäre interessant zu wissen, wo diese Wagen zuletzt stationiert waren und auf welchen Linien sie eingesetzt wurden.