Autor Thema: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)  (Gelesen 39628 mal)

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haidi

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #30 am: 27. Juli 2018, 08:29:19 »
Wie hoch ist denn die geplante Jahreskilometerleistung? 60.000? 65.000?
Was hätte man davon, wenn sie auf 85.000 ausgelegt wären? Nicht nur, dass man höhere Preise für weniger wartungsbedürftige Teile bezahlen hätte müssen, sondern auch, dass man wegen § 61 StrabVO alle 6 Jahre zur HU müsste! Somit müsste auch die Kapazität der HW auf die verkürzten Intervalle ausgelegt werden.
Wie sinnvoll ist es, ein Fahrzeug zu kaufen, dass man nicht (abgesehen von Wartung) 7 Tage in der Woche 24 Stunden lang fahren darf/kann?
Die Anschaffungskosten eines Fahrzeuges wären höher gewesen, allerdings muss man mehr Fahrzeuge anschaffen, was die Sache auch nicht billiger gemacht hat. Kann sein, dass bei einer höheren Kilometerleistung pro Jahr die Gesamtausgaben für die ULFe geringer gewesen wären.
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coolharry

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #31 am: 27. Juli 2018, 08:33:08 »
Wie hoch ist denn die geplante Jahreskilometerleistung? 60.000? 65.000?
Was hätte man davon, wenn sie auf 85.000 ausgelegt wären? Nicht nur, dass man höhere Preise für weniger wartungsbedürftige Teile bezahlen hätte müssen, sondern auch, dass man wegen § 61 StrabVO alle 6 Jahre zur HU müsste! Somit müsste auch die Kapazität der HW auf die verkürzten Intervalle ausgelegt werden.
Wie sinnvoll ist es, ein Fahrzeug zu kaufen, dass man nicht (abgesehen von Wartung) 7 Tage in der Woche 24 Stunden lang fahren darf/kann?
Die Anschaffungskosten eines Fahrzeuges wären höher gewesen, allerdings muss man mehr Fahrzeuge anschaffen, was die Sache auch nicht billiger gemacht hat. Kann sein, dass bei einer höheren Kilometerleistung pro Jahr die Gesamtausgaben für die ULFe geringer gewesen wären.

Fahrzeuge müssen abgeschrieben werden. Dafür wird ein Wertverlust heran gezogen. Ein Fahrzeug das mehr km pro Jahr zurücklegt ist schneller nichts mehr Wert. Das würde sich negativ aufs Anlagevermögen (das hat wiederrum Einfluß auf Kredite etc.) ausdrücken. Weiters muss auch der Neuwert dann schneller Steuerlich erfasst werden. Aber ein Buchhalter weiß das sicher genauer und besser.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #32 am: 27. Juli 2018, 09:05:49 »
Wie sinnvoll ist es, ein Fahrzeug zu kaufen, dass man nicht (abgesehen von Wartung) 7 Tage in der Woche 24 Stunden lang fahren darf/kann?
Die Anschaffungskosten eines Fahrzeuges wären höher gewesen, allerdings muss man mehr Fahrzeuge anschaffen, was die Sache auch nicht billiger gemacht hat. Kann sein, dass bei einer höheren Kilometerleistung pro Jahr die Gesamtausgaben für die ULFe geringer gewesen wären.
Fahrzeuge müssen abgeschrieben werden. Dafür wird ein Wertverlust heran gezogen. Ein Fahrzeug das mehr km pro Jahr zurücklegt ist schneller nichts mehr Wert. Das würde sich negativ aufs Anlagevermögen (das hat wiederrum Einfluß auf Kredite etc.) ausdrücken. Weiters muss auch der Neuwert dann schneller Steuerlich erfasst werden. Aber ein Buchhalter weiß das sicher genauer und besser.
Bei den üblichen Anlagegütern gibt es mehr oder weniger festgeschriebene Abschreibungszeiten (was ich weiß: PC 3 Jahre, KFZ 5 Jahre usw.) Straßenbahnfahrzeuge sind in Österreich eher keine üblichen Anlagevermögen, d.h. der Besitzer kann sich die Abschreibedauer bis zu einem gewissen Grad selbst aussuchen, soferne sie nicht zu kurz sind.
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MK

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #33 am: 27. Juli 2018, 13:19:20 »
Grundsätzlich erfolgt die Absetzung für Abnutzung immer so, dass man den Kaufpreis nimmt und durch die Nutzungsdauer dividiert, um diesen Betrag verliert das Wirtschaftsgut jedes Jahr an Wert. Die Nutzungsdauer wird in Österreich im Vorhinein durch Schätzung oder anhand von Erfahrungswerten festgelegt, in Deutschland gibt es Tabellen, an denen man sich auch in Österreich orientieren kann; hier sind Straßenbahnen mit 20 Jahren Nutzungsdauer angesetzt (die drei Jahre für PCs und fünf Jahre für Kfz sind auch aus diesen Tabellen).

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hema

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #34 am: 27. Juli 2018, 16:11:55 »
Für Schienenfahrzeuge gelten/galten in Österreich eigentlich 33 Jahre als Abschreibungszeitraum.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Taurus

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #35 am: 27. Juli 2018, 18:57:33 »
Im Wiener Stadtwerke Geschäftsbericht wird leider nicht zwischen Bus und Bahn getrennt. Die Nutzungsdauer wird deshalb mit 6-30 Jahren angegeben.
Die WLB hat im Bericht 2015 ( und davor) für Triebwagen 14-20 Jahre angenommen.

Katana

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #36 am: 27. Juli 2018, 20:59:53 »
Wie hoch ist denn die geplante Jahreskilometerleistung? 60.000? 65.000?
Was hätte man davon, wenn sie auf 85.000 ausgelegt wären? Nicht nur, dass man höhere Preise für weniger wartungsbedürftige Teile bezahlen hätte müssen, sondern auch, dass man wegen § 61 StrabVO alle 6 Jahre zur HU müsste! Somit müsste auch die Kapazität der HW auf die verkürzten Intervalle ausgelegt werden.
Wie sinnvoll ist es, ein Fahrzeug zu kaufen, dass man nicht (abgesehen von Wartung) 7 Tage in der Woche 24 Stunden lang fahren darf/kann?
Die Anschaffungskosten eines Fahrzeuges wären höher gewesen, allerdings muss man mehr Fahrzeuge anschaffen, was die Sache auch nicht billiger gemacht hat. Kann sein, dass bei einer höheren Kilometerleistung pro Jahr die Gesamtausgaben für die ULFe geringer gewesen wären.

Kann sein, muss nicht. Ich unterstelle, dass man eine Total-Cost-Betrachtung durchgeführt hat. Aber so ein Betrieb würde auch bedeuten, dass es keine HVZ gäbe. Wie sinnvoll wäre das?

Rodauner

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #37 am: 27. Juli 2018, 22:12:44 »
Eigentlich ist diese ULF-Jahreskilometergeschichte ein handfester Skandal, der von Medien bzw. der politischen Opposition veröffentlicht und bekanntgemacht werden sollte! Fahrzeuge sind zum Fahren da, Flugzeuge zum Fliegen, etc. Alles andere, wie Abschreibungsdauer, Wertverlust, Werkstattkapazitäten, müssen derart angepasst werden, dass ein möglichst dauerhafter Betrieb möglich ist. Umso mehr, als der ULF ja auch wirklich teuer in der Anschaffung war! Bei second- oder gar third-hand-Beschaffungen wird man diesbezüglich um einiges toleraner sein können bzw. müssen.

Jeder kommerzielle Betreiber von neuen oder neuwertigen Flugzeugen - und da ist wesentlich mehr Geld im Spiel! - weiß: Je länger pro Tag in der Luft, umso rentabler. Die neu in Wien operierende Fluglinie Wizzair nützt ihre Flieger 12,5 Std. pro Tag, die AUA 7 Std. Unter anderem kommen so die Kostenvorteile der "Billigairlines" zustande.

Und wenn der Einwand kommen sollte: Auch im Linienflugverkehr gibt es jahreszeitlich bedingt eine HVZ!  8)

 :fp: :fp: :fp: und  :ugvm:

Klingelfee

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #38 am: 27. Juli 2018, 22:14:47 »
Eigentlich ist diese ULF-Jahreskilometergeschichte ein handfester Skandal, der von Medien bzw. der politischen Opposition veröffentlicht und bekanntgemacht werden sollte! Fahrzeuge sind zum Fahren da, Flugzeuge zum Fliegen, etc. Alles andere, wie Abschreibungsdauer, Wertverlust, Werkstattkapazitäten, müssen derart angepasst werden, dass ein möglichst dauerhafter Betrieb möglich ist. Umso mehr, als der ULF ja auch wirklich teuer in der Anschaffung war! Bei second- oder gar third-hand-Beschaffungen wird man diesbezüglich um einiges toleraner sein können bzw. müssen.

Jeder kommerzielle Betreiber von neuen oder neuwertigen Flugzeugen - und da ist wesentlich mehr Geld im Spiel! - weiß: Je länger pro Tag in der Luft, umso rentabler. Die neu in Wien operierende Fluglinie Wizzair nützt ihre Flieger 12,5 Std. pro Tag, die AUA 7 Std. Unter anderem kommen so die Kostenvorteile der "Billigairlines" zustande.

Und wenn der Einwand kommen sollte: Auch im Linienflugverkehr gibt es jahreszeitlich bedingt eine HVZ!  8)

 :fp: :fp: :fp: und  :ugvm:

Rein sachlich betrachtet. Was soll es bringen, wenn du einen Fehler der 1995, also vor über 30 Jahren gemacht wurde, jetzt aufzeigst?
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Bimbim

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #39 am: 27. Juli 2018, 22:16:46 »
Was soll es bringen, wenn du einen Fehler der 1995, also vor über 30 Jahren gemacht wurde, jetzt aufzeigst?

 :o :fp:

Klingelfee

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #40 am: 27. Juli 2018, 22:21:24 »
Was soll es bringen, wenn du einen Fehler der 1995, also vor über 30 Jahren gemacht wurde, jetzt aufzeigst?

 :o :fp:

Ich wollte damit nur ausdrücken, dass man heute nichts mehr ändern kann, was vor 30 Jahren bei der Bestellung vom ULF verbockt wurde.

Werder dass die Züge jetzt vermehrt eingesetzt werden, noch dass man jetzt kaum noch die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen kann.

Und das sehe ich rein sachlich und spiegelt nicht meine Meinung wieder.
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nord22

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #41 am: 27. Juli 2018, 22:40:05 »
Es wäre schon viel gewonnen, wenn die langen Stehzeiten bei ULF Reparaturen verkürzt werden. Da mangelt es an Dingen wie nicht genehmigten Überstunden, viel zu knappen Ersatzteilbudgets und vermeidbaren Fehlern wie z. B. B1 720 mit demontierten Portalverkleidungen (!!!) in der HW im freien abzustellen und zu warten, dass die Nässe der sommerlichen Gewitterregen Folgeschäden verursacht  :down:
Es sei betont, dass die Technik moderner Niederflurstraßenbahnen von Bombardier, Asthom, Stadler etc. ähnlich kompliziert ist wie beim ULF und andere Betriebe mit nicht kaputtgespartem Werkstättenwesen mit der Wartung und Instandhaltung solcher Fahrzeuge besser zurechtkommen.

nord22   

Rodauner

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #42 am: 28. Juli 2018, 08:09:55 »
Was soll es bringen, wenn du einen Fehler der 1995, also vor über 30 Jahren gemacht wurde, jetzt aufzeigst?

Transparenz! Man sollte diesbezüglich auch gleich den Flexity durchleuchten.... ::)

Politisch verantwortlich war damals übrigens die selbe Partei, die auch heute noch Wien regiert.  >:D
Und die Auswirkungen werden noch lange spürbar sein. Ich denke da aktuell z.b. an den Auslauf eines Hochflurers auf einer Ersatzlinie für die barrierefreie U-Bahn (der dann mangels Hitzeablöse auch noch eingezogen werden musste... :down: :down:).

Genügt dir das als Begründung, weshalb sowas sehr wohl auch heute noch aufgedeckt gehört?  ;D

Klingelfee

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #43 am: 28. Juli 2018, 09:07:48 »

Genügt dir das als Begründung, weshalb sowas sehr wohl auch heute noch aufgedeckt gehört?  ;D

Dieses Thema wurde auch von der Presse schon mehrmals aufgegriffen. Aber was bringt es dir, wenn du es nochmals aufwärmst. Es wurden mWn keine Gesetze gebrochen, oder unnötig teure Ausgaben getätigt (Nicht so wie beim Krankenhaus Nord - Stichwort Bauzaun).
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Tramwayhüttl

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Re: Hitzeablöse und Personalmangel (war: Störungen und Fbh.)
« Antwort #44 am: 28. Juli 2018, 12:21:05 »
Ein Betrieb von der Größe und Wichtigkeit der WL MUSS in meinen Augen auf jedem Bahnhof Fahrpersonal im Bereitschaftsdienst haben, welches sofort aktiviert werden kann. Fluggesellschaften halten es z.B. auch so.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.