Autor Thema: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“  (Gelesen 9490 mal)

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tramway.at

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Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« am: 31. Januar 2019, 13:07:17 »
An die Fachleute hier - ist das bekannt? Stimmt das so?

https://kontrast.at/wiener-linien-preiserhoehung-regierung/

"Hinter dem Punkt „Elektrizitätsmarktdesign“ im Regierungsprogramm steckt nämlich eine Millionen-Belastung für Betreiber von Straßen- und U-Bahnen. Insgesamt geht es um 15 Millionen Euro Mehrkosten für die Städte Wien, Linz, Graz und Innsbruck. Am härtesten trifft es Wien – wegen seines dichten Streckennetzes."
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #1 am: 31. Januar 2019, 13:19:05 »
Keine Ahnung, ob das stimmt. Ich glaube aber der roten Propaganda (und so etwas ist die zitierte Quelle nun einmal) grundsätzlich nichts. Ich könnte mir viel eher vorstellen, dass die WL als Großabnehmer ohnehin ganz andere, eigene Konditionen haben und sie diese Umstellung überhaupt nicht trifft.
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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #2 am: 31. Januar 2019, 13:39:38 »
Ich glaube aber der roten Propaganda (und so etwas ist die zitierte Quelle nun einmal) grundsätzlich nichts.

deswegen meine Frage.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

schaffnerlos

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #3 am: 31. Januar 2019, 13:43:19 »
Keine Ahnung, ob das stimmt. Ich glaube aber der roten Propaganda (und so etwas ist die zitierte Quelle nun einmal) grundsätzlich nichts. Ich könnte mir viel eher vorstellen, dass die WL als Großabnehmer ohnehin ganz andere, eigene Konditionen haben und sie diese Umstellung überhaupt nicht trifft.

Ähm, da geht es um ein Gesetz, nicht um Konditionen.

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #4 am: 31. Januar 2019, 13:49:07 »
Keine Ahnung, ob das stimmt. Ich glaube aber der roten Propaganda (und so etwas ist die zitierte Quelle nun einmal) grundsätzlich nichts. Ich könnte mir viel eher vorstellen, dass die WL als Großabnehmer ohnehin ganz andere, eigene Konditionen haben und sie diese Umstellung überhaupt nicht trifft.

Ähm, da geht es um ein Gesetz, nicht um Konditionen.

Natürlich kann man gesetzlichen Zahlungen auch mittels Konditionen gegensteuern, sodass unterm Strich die Summe gleich bleibt. Das eine schließt das andere nicht aus. Aber weißt du vielleicht, ob alle Speisepunkte der WL als Zählpunkte gelten? Darauf könnte es auch ankommen.
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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #5 am: 31. Januar 2019, 13:54:20 »
EIWOG 2010 § 7 Abs 83. „Zählpunkt“ die Einspeise- bzw. Entnahmestelle, an der eine Strommenge messtechnisch erfasst und registriert wird. Dabei sind in einem Netzbereich liegende Zählpunkte eines Netzbenutzers zusammenzufassen, wenn sie der Anspeisung von kundenseitig galvanisch oder transformatorisch verbundenen Anlagen, die der Straßenbahnverordnung 1999, BGBl. II Nr. 76/2000, in der Fassung der Kundmachung BGBl. II Nr. 310/2002, unterliegen, dienen; im Übrigen ist eine Zusammenfassung mehrerer Zählpunkte nicht zulässig;

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #6 am: 31. Januar 2019, 13:56:57 »
Nachdem die U-Bahn einwandfrei in den Geltungsbereich der StrabVO fällt, ist also offensichtlich die Zusammenfassung der Zählpunkte zulässig, oder übersehe ich da etwas?
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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #7 am: 31. Januar 2019, 13:59:37 »
Ich habe das so verstanden, dass man diese Ausnahme abschaffen will. Die WKÖ hat sich darüber einmal beschwert, weil sie darin eine Ungleichbehandlung sieht und selbst Ausnahmen für Saisonbetriebe wollte. Diesen Zusammenhang verstehe ich zwar nicht, aber WKÖ halt.

coolharry

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #8 am: 31. Januar 2019, 14:42:03 »
Diese 9Mio. sind ca. 1% des Budgets welches die Wiener Linien haben und wahrscheinlich rund 10% der Stromkosten. Das wird sich doch wohl irgendwo lukrieren lassen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

maybreeze

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #9 am: 31. Januar 2019, 14:56:33 »
Ich werde mal mit den Familienmitgliedern bei mir im Haus bezüglich Zusammenlegung der Zählpunkte sprechen ... da wird aber Wiener Netze was dagegen haben. Was lernen wir daraus: Bei Wiener Linien als Holdingbetrieb pfui, bei Wiener Netze als Holding Betrieb hui! Oder lieg' ich da falsch?

Und was da noch verdächtig ist: Pauschale! Haben nicht die Briten auch eine "Pauschale" bei den EU-Beiträgen gehabt (Achtung, Briten-Rabatt)


Signalabhängigkeit

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #10 am: 31. Januar 2019, 15:00:02 »
Kann man eventuell die Parteipolitik raushalten?

schaffnerlos

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #11 am: 31. Januar 2019, 15:43:56 »
Sima: Bundesregierung will Öffis massiv verteuern!

Nächste Attacke gegen Wien: Geplante Erhöhung der Ökostrompreise richtet sich gezielt gegen die Wiener Bevölkerung

Wien (OTS) - Als nächste Attacke von türkis-blau auf Wien wertet Wiens Öffi-Stadträtin Ulli Sima die geplante Änderung der sogenannten Ökostrompauschale: „Diese Änderung der bestehenden Regelung würde zu massiven Mehrkosten in Millionenhöhe für die Wiener Linien führen. Sie müssten künftig um das 50-fache des bisherigen Ökostrompreises bezahlen. Das ist völlig inakzeptabel, wir kämpfen schon seit langem und auf allen Ebenen dagegen und werden uns das so nicht gefallen lassen“, so Sima weiter. „In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels das beste Öffi-Netz Europas dermaßen zu attackieren, ist einfach unfassbar“, so Sima.

9 Millionen Belastung für Wiener Linien
Die Bundesregierung plant, die bestehenden Ökostrompauschalen zielgerichtet so zu verändern, dass speziell die Wiener Linien betroffen wären. Konkret würden diese statt bisher 180.000 Euro künftig nach ersten Berechnungen mindestens 9 Millionen Euro bezahlen müssen. „Die Wiener Öffis sind ein einziges Erfolgsprojekt, die 365 Euro Jahreskarte ist europaweit einzigartig und mit 800.000 Jahreskartenbesitzer gibt es mehr Jahreskartenbesitzer als zugelassene PKWs in unserer Stadt. Nun will die Bundesregierung dieses Erfolgsmodell ganz offensichtlich zerstören“, so Sima.

Regierung verfünfzigfacht die Strompauschalen für die Wiener U-Bahn
Im Regierungsprogramm ist die Abschaffung der sogenannten „Zählpunktsaldierung“ verankert. In Österreich gibt es nicht nur verbrauchsabhängige Stromkosten, sondern auch Pauschalbeträge wie die sogenannte Ökostrompauschale. Diese Beträge werden pro Zählpunkt – jener Stelle an dem Strom eingespeist wird - an den Stromempfänger verrechnet. Jeder Haushalt und jeder Betrieb verfügt über einen Zählpunkt. Das Wiener U-Bahn-Netz hat über 100 Versorgungspunkte, über die Strom bezogen wird, weil die Wiener Linien aus Sicherheitsgründen dazu verpflichtet sind, möglichst viele Anschlusspunkte zu haben. Schließlich müssen sie ihre Züge immer mit Strom versorgen können. Bisher wurden diese 100 Punkte zu zwei Zählpunkten zusammengelegt, da Wien zwei verschiedene technische Systeme nutzt und es sich bei den Wiener Linien um einen Betrieb handelt – nicht um hundert Betriebe. Genau diese Zusammenlegung soll nun abgeschafft werden. Es soll künftig mit 100 Zählpunkten gerechnet werden. Kein anderes Unternehmen in Österreich verfügt über eine ähnlich hohe Anzahl an Zählpunkten. „Somit würde eine Änderung a la türkis-blau die Wiener Linien massiv treffen – und somit den öffentlichen Verkehr in der Millionenstadt“, so Sima abschließend.


Quelle: OTS

Hubi

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #12 am: 31. Januar 2019, 16:05:30 »
Zitat
Kann man eventuell die Parteipolitik raushalten?

Aber um nichts anderes geht es leider, Bund Pfui, Stadt Super!

Signalabhängigkeit

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #13 am: 31. Januar 2019, 16:07:55 »
Die Stadt Wien sieht es so, die Regierung umgekehrt - und weiter? So kommt man zu keiner Lösung.

Hubi

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Re: Abschaffung der „Zählpunktsaldierung“
« Antwort #14 am: 31. Januar 2019, 16:10:35 »
Zitat
So kommt man zu keiner Lösung.

Da hast du leider Recht! Vielleicht könnte Sachpolitik die Lösung sein?