@ Personalmangel->
Früher war sicherlich nicht alles besser und es ist auch heute nicht alles schlecht und die Wiener Linien waren immer schon ein roter Haufen mit starren Strukturen, dennoch:
Zum Beispiel: Früher (noch 1970er Jahre) war es ohne Beziehungen extrem schwer bei den Verkehrsbetrieben überhaupt arbeiten zu können (man war dadurch schon "jemand"), heute wird schon (fast) jeder genommen.
Außerdem gab es etliche Dinge, die nach und nach gestrichen wurden (Pragmatisierung, eigenes Gutscheinheft von (befreundeten) Unternehmen für's Personal, etc...)
Was ich damit sagen will: Vielleicht sollte man sich überlegen, wie man einen von den Dienstzeiten her durchaus unattraktiven Beruf (wieder) attraktiver Gestalten kann, um dem Personalmangel entgegen zu wirken und die Mitarbeiter auch wieder langfristig halten zu können (dazu muß man sich als Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren können und das ist halt derzeit zeitweise sehr schwierig)!
Diesbezüglich wäre es schon hilfreich wenn man sich nicht immer wieder mit Vorgesetzten herumschlagen muß, die vom tatsächlichen Betriebsablauf keine Ahnung haben (man könne sämtliche höhere Posten ausschließlich mit Personal besetzten daß im Unternehmen in den entsprechenden Bereichen aufgewachsen ist)
Genau das ist es, was ich immer sage. Früher (da war ich auch dabei 1979-2001) war man Gemeindebediensteter, konnte pragmatisiert werden, hatte aber auch als Vertragsbediensteter der Stadt Wien einen gewissen Kündigungsschutz und bekam ein durchaus gutes Gehalt. Gegenüber der Verwaltung hat sich mein Einkommen schon in der Ausbildung fast verdoppelt. Man konnte auch Überstunden ohne Ende machen, vor allem am freien Tag, wo es 100% Zuschlag gab. Da ein Doppeltag plus ein Restl war schon eine Menge Geld.
Heute ist das alles weggefallen. Man ist "nur" normaler Angestellter, kann jederzeit hinausgeschmissen werden, Überstunden sind sehr begrenzt und durch den unsäglichen Kollektivvertrag ist das Einkommen auch nicht mehr überdurchschnittlich.
Präpotente Vorgesetzte gab es schon immer, aber früher hatten normalerweise alle, sogar der Bahnhofsleiter, die Fahrberechtigung.
Das einzige was so nicht stimmt ist, dass man nur mit einem roten Parteibuch einen Job bekam. Mich haben sie damals schon fast eingestellt, als ich mich nur erkundigen wollte. Allerdings wenn man aufsteigen wollte, war das sehr förderlich, ohne hatte man kaum Chancen.