Autor Thema: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)  (Gelesen 7804304 mal)

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luki32

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10155 am: 08. November 2016, 08:56:21 »
30 , 31 : Verkehrsunfall
Wegen eines Verkehrsunfalls im Bereich Brünner Straße # Floridsdorfer Markt werden die Linien 30 und 31 zwischen Floridsdorf S U und Floridsdorfer Markt in Fahrtrichtung Stammersdorf über die Linie 26 umgeleitet. Update (17:51): Wegen eines Verkehrsunfalls im Bereich Brünner Straße # Floridsdorfer Markt werden die Linien 30 und 31 zwischen Floridsdorf S U und Floridsdorfer Markt in beiden Fahrtrichtungen über die Linie 26 umgeleitet. Update (18:09): Derzeit kommt es auf den Linien 30 , 31 zu unterschiedlichen Intervallen.


Wende vor der Tramway nicht, weil sie sonst die Tür durchbricht.

Also ganz ehrlich, die Autofahrer vertrotteln wirklich immer mehr, siehe solche Unfälle und Autos in Gleisbaustellen, was sich immer mehr häuft.

mfG
Luki
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KSW

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10156 am: 08. November 2016, 09:00:18 »

Also ganz ehrlich, die Autofahrer vertrotteln wirklich immer mehr, siehe solche Unfälle und Autos in Gleisbaustellen, was sich immer mehr häuft.

...aber das Navi hat doch gesagt "bitte Wenden"....

Superguppy

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10157 am: 08. November 2016, 09:30:41 »
Ich denke hauptsächlich, dass man die Platten nahezu bis zum St.-Nimmerleins-Tag wiederverwenden kann, wenn man sich von großzügig abgebrochenen Ecken usw. nicht stören lässt. Asphalt oder Beton kann man nur erneuern. Trotzdem dürfte Wien so ziemlich die letzte Stadt in ganz Europa sein, die noch Groß"pflaster"platten verwendet. Denn im Prinzip sind die Großflächenplatten nichts anderes als riesige Pflastersteine.
Ein Vorteil gegenüber den Pflastersteinen ist aber, dass das Wegnehmen und wieder Verlegen recht flott geht.  :D

Die Wiener Großflächenplatten haben, was den Schall betrifft, auch folgenden gravierenden Nachteil: jede Fuge ist beim Überfahren durch Autos eine Lärmquelle - und je länger (und damit unregelmäßiger) die Platten liegen, desto lauter wird es.
Jetzt wo du es erwähnst... stimmt, ist mir auch schon aufgefallen. :)

In der Breitenfurter Straße werden übrigens bei den gerade neu verlegten Gleisen nur noch zwischen den Schienen Betonplatten eingesetzt. An den Rändern bzw. zwischen den beiden Gleisen dürften Betonfelder zum Einsatz kommen. Ist das dort ein Novum oder ist mir das bisher lediglich nirgendwo anders aufgefallen?  :o

60er

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10158 am: 08. November 2016, 09:45:05 »
Ein Vorteil gegenüber den Pflastersteinen ist aber, dass das Wegnehmen und wieder Verlegen recht flott geht.  :D

Nicht nur ein Vorteil, sondern der Hauptgrund für die Verwendung der Großflächenplatten. Im Bedarfsfall hebt man die Platte einfach weg und schon ist man im Gleistrog. Das zumachen geht genauso schnell.

In der Breitenfurter Straße werden übrigens bei den gerade neu verlegten Gleisen nur noch zwischen den Schienen Betonplatten eingesetzt. An den Rändern bzw. zwischen den beiden Gleisen dürften Betonfelder zum Einsatz kommen. Ist das dort ein Novum oder ist mir das bisher lediglich nirgendwo anders aufgefallen?  :o

Novum sind die Betonfelder keines. In der Breitenfurter Straße benutzt der 62A den Gleiskörper mit. Deswegen hat man sich dort vermutlich für die stabilere Variante entschieden, da sich normale Großflächenplatten nur schlecht mit den schweren Gelenkbussen vertragen und nach kurzer Zeit kaputt werden.

Klingelfee

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10159 am: 08. November 2016, 10:14:10 »
Ich denke hauptsächlich, dass man die Platten nahezu bis zum St.-Nimmerleins-Tag wiederverwenden kann, wenn man sich von großzügig abgebrochenen Ecken usw. nicht stören lässt. Asphalt oder Beton kann man nur erneuern. Trotzdem dürfte Wien so ziemlich die letzte Stadt in ganz Europa sein, die noch Groß"pflaster"platten verwendet. Denn im Prinzip sind die Großflächenplatten nichts anderes als riesige Pflastersteine.
Ein Vorteil gegenüber den Pflastersteinen ist aber, dass das Wegnehmen und wieder Verlegen recht flott geht.  :D

Die Wiener Großflächenplatten haben, was den Schall betrifft, auch folgenden gravierenden Nachteil: jede Fuge ist beim Überfahren durch Autos eine Lärmquelle - und je länger (und damit unregelmäßiger) die Platten liegen, desto lauter wird es.
Jetzt wo du es erwähnst... stimmt, ist mir auch schon aufgefallen. :)

In der Breitenfurter Straße werden übrigens bei den gerade neu verlegten Gleisen nur noch zwischen den Schienen Betonplatten eingesetzt. An den Rändern bzw. zwischen den beiden Gleisen dürften Betonfelder zum Einsatz kommen. Ist das dort ein Novum oder ist mir das bisher lediglich nirgendwo anders aufgefallen?  :o
Das wurde bereits in der Rosensteingasse gemacht. Und ich bin mir jetzt nicht sicher, aber ich glaube auch im Bereich Josefstädter Straße - Blindengasse wurden keine Seitenbandplatten mehr verlegt. Grund ist, dass sich diese bedingt durch den LKW-Verkehr zu leicht verschieben
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

W_E_St

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10160 am: 08. November 2016, 11:28:24 »
Die erste Konstruktion ohne Seitenbandplatten war in der Reichsratsstraße, ist also schon einige Jährchen her. Damals hieß es, dass diese Technik nur bei hochschallgedämmtem Oberbau eingesetzt wird, eine Verwendung von Großflächenplatten in Kombination mit Schalldämmung an der Schienenaußenflanke sei nicht möglich. Im Gleistrog und zwischen den Gleisen benötigt man keine Dämmstreifen, da das gesamte Doppelgleis quasi in einer Wanne aus Schalldämmung liegt.

Unübersehbar extrem problematisch ist das sture Festhalten an der Trennung zwischen Gleistragplatte und Eindeckung bei Ortbeton wie etwa der Donaufelder Straße oder Hausfeldstraße und unten im Jonasreindl, wo über den Grundbeton mit Trennlage (Folie) eine Deckplatte bis zur Schienenoberkante gegossen wird. Diese relativ dünne unbewehrte Betonplatte ist so bruchempfindlich, dass in der Hausfeldstraße schon am Eröffnungstag der Strecke die ersten Brüche ausgefüllt waren!

Ein Vorteil der Großflächenplatten ist natürlich, dass die Strecke sofort nach Einlegen der Platten wieder mit Straßenfahrzeugen befahrbar ist. Beton müsste erst sicher mindestens 24 Stunden aushärten. Asphalt von Schienenfuß bis Schienenoberkante ist meiner Ansicht nach problematisch, weil er vor allem im Sommer relativ weich ist und durch die Reifen schwerer Fahrzeuge total durchgewalkt und verschoben wird - das sieht man schön an Straßen mit viel Schwerverkehr. Besonderer Tipp: einmal den Kai bei der Salztorbrücke mit dem Rad queren! Da wird man seekrank!
Dafür ist Asphalt ziemlich sofort wieder befahrbar.

Interessieren würden mich ja Erfahrungen der Verkehrsbetriebe Norrköping in Schweden mit modernen Fahrzeugen. Deren Gleisbau ist an Simplizität kaum noch zu überbieten. Gleistragplatte asphaltieren, Rillenschienen drauflegen, fein ausrichten und andübeln, bis zur Schienenoberkante mit Asphalt ausfüllen. Ich kann mir weder vorstellen, dass das sonderlich präzise eben wird, noch dass das sonderlich lange stabil bleibt wenn nur der recht schmale Schienenfuß die Last auf die Tragplatte überträgt.

Im Übrigen ist das Ausheben der Platten durchaus ein wesentlicher Aufwand, da die Löcher zum Anschlagen des Krans völlig mit Dreck zu sind. Da ist bei größeren Baustellen erst einmal ein Schani stundenlang mit der Hilti beschäftigt, um die freifzubohren. Dann ist einiges an Logistik notwendig, um die Platten auszuheben, auf den LKW aufzuladen und irgendwo zwischenzulagern.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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haidi

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10161 am: 08. November 2016, 13:33:47 »
Wie oft nach dem Neubau muss man eigentlich in den Gleistrog und wie groß sind die Ausgrabungen?

Ob das dann wirklich so viel besser ist?
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hema

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10162 am: 08. November 2016, 14:36:14 »
. . . . da die Löcher zum Anschlagen des Krans völlig mit Dreck zu sind. Da ist bei größeren Baustellen erst einmal ein Schani stundenlang mit der Hilti beschäftigt, um die freifzubohren.
Die Löcher werden eh mit Watte vollgestopft, die muss man dann bei Bedarf mit einem Schraubenzieher wieder raushebeln.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

W_E_St

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10163 am: 08. November 2016, 14:44:53 »
. . . . da die Löcher zum Anschlagen des Krans völlig mit Dreck zu sind. Da ist bei größeren Baustellen erst einmal ein Schani stundenlang mit der Hilti beschäftigt, um die freifzubohren.
Die Löcher werden eh mit Watte vollgestopft, die muss man dann bei Bedarf mit einem Schraubenzieher wieder raushebeln.

Ich weiß, dass die Löcher ausgestopft werden. Trotzdem habe ich in den letzten Jahren öfters den armen Schweinen zugeschaut, die eine halbe Minute bis Minute pro Loch mit der Hilti und (Augenmaß) 12er-Bohrer in den Löchern herumfuhrwerken um den Dreck herauszukriegen. Bei zwei Löchern pro Platte zieht sich das bei größeren Arbeitsbereichen ziemlich. Vor allem wird das tagsüber gemacht und bei jedem Zug muss das Verlängerungskabel von den Gleisen geräumt werden, sonst knallt es. Am Aumannplatz steht der Generator neben Gleis 2, das heißt bei den Arbeiten an Gleis 1 musste bei Vorbeifahrt von Zügen auf jedem Gleis alles weggeräumt werden. Das verlängert die Arbeitszeiten noch einmal großzügig.

Wie oft nach dem Neubau muss man eigentlich in den Gleistrog und wie groß sind die Ausgrabungen?

Ob das dann wirklich so viel besser ist?

Bei anständigem Gleisbau vermutlich bis zum nächsten Gleistausch nur mehr wenn es Probleme mit Leitungen gibt, die den Gleiskörper queren. Also vielleicht alle paar Jahre. Bei den Wiener Methoden eher jährlich um die dauernden Schweißnahtbrüche zu reparieren, allerdings reicht da ein kleines Locherl rund um die betroffene Schweißnaht, von der Größe viel weniger als eine ganze Großflächen- oder auch nur Seitenbandplatte, d.h. leicht ohne LKW, Ladekran, Bagger usw. beherrschbar.
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nord22

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10164 am: 08. November 2016, 18:47:48 »
Anbei eine weitere Aufnahme vom VU auf der Linie 30 E1 4782 gegen PKW nach dem Entkeilen der Fahrzeuge (Foto: A. Thiel, 07.11.2016).

nord22

martin8721

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10165 am: 08. November 2016, 20:57:28 »
Anbei eine weitere Aufnahme vom VU auf der Linie 30 E1 4782 gegen PKW nach dem Entkeilen der Fahrzeuge (Foto: A. Thiel, 07.11.2016).


Du schriebst, der 4782 wäre schwer beschädigt worden - auf dem Bild sieht man fast gar nichts davon!  :o

W_E_St

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10166 am: 08. November 2016, 22:22:21 »
Mittlerweile bin ich übrigens überhaupt nicht mehr überzeugt, dass Großflächenplatten schneller zu verarbeiten sind als Ortbeton oder Asphalt. Am Aumannplatz sind bereits zwei volle Werktage vergangen und es fehlen immer noch einige Trogplatten und alle Seitenbandplatten - bei 35 m Gleislänge und EINEM Gleis. Hätte man das Ganze ausbetoniert, wäre man schon in der selben Nacht in der die Schienen verschweißt wurden fertig gewesen oder - bei Verzicht auf Nachtarbeit - am nächsten Tag.

In Deutschland wird angeblich fast nur mehr das System Rheda City verwendet, bei dem die Schienen auf unvollständige Schwellen montiert werden, die gleichzeitig die Armierung der Gleistragplatte bilden. Geht sicher schneller als die z.B. in der Radetzkystraße angewendete Methode, die Platte konventionell zu armieren, weil mit dem Einbau der Stahlmatten einige Zeit vergeht. Die Rheda-Schwellen baut man statt der in Wien verwendeten Betonklötze ein und betoniert dann, erhält also für den Aufwand des üblichen Wiener Oberbaus eine armierte Gleistragplatte.

Nachtrag:
http://www.railone.de/fileadmin/daten/05-presse-medien/downloads/broschueren/de/Rheda_City_D_2011_ebook.pdf
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Alex

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10167 am: 08. November 2016, 23:08:09 »

Anbei eine weitere Aufnahme vom VU auf der Linie 30 E1 4782 gegen PKW nach dem Entkeilen der Fahrzeuge (Foto: A. Thiel, 07.11.2016).

Du schriebst, der 4782 wäre schwer beschädigt worden - auf dem Bild sieht man fast gar nichts davon!  :o


Das denk ich mir bei dem Foto auch. Ein paar Lack-Tupfer, ein neues Blinker-GlasPlastik, eventuell den ganzen Blinker ersetzen und weiter geht's. Da fahren andere mit schlimmeren Blechschäden herum (4505, 4742, 4556, uvm.).[/quote]

Klingelfee

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10168 am: 09. November 2016, 05:27:27 »
Mittlerweile bin ich übrigens überhaupt nicht mehr überzeugt, dass Großflächenplatten schneller zu verarbeiten sind als Ortbeton oder Asphalt. Am Aumannplatz sind bereits zwei volle Werktage vergangen und es fehlen immer noch einige Trogplatten und alle Seitenbandplatten - bei 35 m Gleislänge und EINEM Gleis. Hätte man das Ganze ausbetoniert, wäre man schon in der selben Nacht in der die Schienen verschweißt wurden fertig gewesen oder - bei Verzicht auf Nachtarbeit - am nächsten Tag.

In Deutschland wird angeblich fast nur mehr das System Rheda City verwendet, bei dem die Schienen auf unvollständige Schwellen montiert werden, die gleichzeitig die Armierung der Gleistragplatte bilden. Geht sicher schneller als die z.B. in der Radetzkystraße angewendete Methode, die Platte konventionell zu armieren, weil mit dem Einbau der Stahlmatten einige Zeit vergeht. Die Rheda-Schwellen baut man statt der in Wien verwendeten Betonklötze ein und betoniert dann, erhält also für den Aufwand des üblichen Wiener Oberbaus eine armierte Gleistragplatte.

Nachtrag:
http://www.railone.de/fileadmin/daten/05-presse-medien/downloads/broschueren/de/Rheda_City_D_2011_ebook.pdf

Ist sicher eine gute Alternative. Den einzigen nachteil, was ich an diesem System sehe, wobei ich mich auch täuschen kann, ein Gleistausch im laufenden Betrieb ist nicht möglich.
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W_E_St

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (Straßenbahn)
« Antwort #10169 am: 09. November 2016, 12:56:58 »
Mittlerweile bin ich übrigens überhaupt nicht mehr überzeugt, dass Großflächenplatten schneller zu verarbeiten sind als Ortbeton oder Asphalt. Am Aumannplatz sind bereits zwei volle Werktage vergangen und es fehlen immer noch einige Trogplatten und alle Seitenbandplatten - bei 35 m Gleislänge und EINEM Gleis. Hätte man das Ganze ausbetoniert, wäre man schon in der selben Nacht in der die Schienen verschweißt wurden fertig gewesen oder - bei Verzicht auf Nachtarbeit - am nächsten Tag.

In Deutschland wird angeblich fast nur mehr das System Rheda City verwendet, bei dem die Schienen auf unvollständige Schwellen montiert werden, die gleichzeitig die Armierung der Gleistragplatte bilden. Geht sicher schneller als die z.B. in der Radetzkystraße angewendete Methode, die Platte konventionell zu armieren, weil mit dem Einbau der Stahlmatten einige Zeit vergeht. Die Rheda-Schwellen baut man statt der in Wien verwendeten Betonklötze ein und betoniert dann, erhält also für den Aufwand des üblichen Wiener Oberbaus eine armierte Gleistragplatte.

Nachtrag:
http://www.railone.de/fileadmin/daten/05-presse-medien/downloads/broschueren/de/Rheda_City_D_2011_ebook.pdf

Ist sicher eine gute Alternative. Den einzigen nachteil, was ich an diesem System sehe, wobei ich mich auch täuschen kann, ein Gleistausch im laufenden Betrieb ist nicht möglich.

Dachte ich auch, aber auf der allgemeinen Internetseite steht bei den Vorteilen "Bauen und Fahren ist möglich", das interpretiere ich schon so. Wenn die Schwellen in Abständen stabil unterlegt sind, entspricht das im Prinzip wahrscheinlich eh den bislang üblichen Stapeln aus Betonsteinen.
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