Autor Thema: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus  (Gelesen 25428 mal)

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Tunafish

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #60 am: 25. März 2019, 23:53:45 »
Heißt das, als Privater darf ich alles machen, was ich will und mit gemeinwirtschaftlichem Auftrag muss ich mich an gewisse Spielregeln halten, auch wenn man da vielleicht den einen oder anderen Nachteil dadurch hätte? Gleichberechtigung sieht dann wohl ein bisschen anders aus, oder irre ich mich?

Wenn du dein eigenes Kapital einsetzt kannst du darüber auch frei verfügen. Deinen morgendlichen Semmelerwerb musst du schließlich auch nicht unter allen Bäckereien ausschreiben. Mit öffentlichem Gut sollte hingegen sorgsamer umgegangen werden.

Eisenbahn89

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #61 am: 26. März 2019, 00:20:19 »
Dann schaut doch einmal auf die Facebook Seite von der Westbahn, rechte Spalte Gastkommentare. Einer konfrontiert die Westbahn mit der Frage, ob die neuen Züge aus China kommen.
Antwort der Westbahn: wir haben nicht vor, Züge in China produzieren zu lassen.

haidi

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #62 am: 26. März 2019, 07:50:54 »
Kaufen ja, aber warum dann wieder zurück verleihen? Das hilft nur der WESTbahn.
Erwerbsregel Nr. 34: Krieg ist gut für das Geschäft.

Das mit dem Verleihen hilft der ÖBB schon auch - zu einem vernünftigen Preis. >:D >:D
Wenn die Westbahn Pleite gehen sollte, muss der Masseverwalter verkaufen an den, der am meisten zahlt. Dann kommt ein anderes, schon bestehendes oder neu gegründetes, Eisenbahnunternehmen rein mit Zügen, die vorhanden und in Österreich zugelassen sind. Um das zu verhindern werden die ÖBB einen höheren Preis anbieten müssen (ist ja keine Auktion, sondern Angebot und Zuschlag), falls sie überhaupt auf diese Art ohne Ausschreibung die Fahrzeuge kaufen dürfen. So bekommen sie durch das Verleihen Geld wieder zurück.
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Linie 41

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #63 am: 26. März 2019, 08:09:51 »
Dann schaut doch einmal auf die Facebook Seite von der Westbahn, rechte Spalte Gastkommentare. Einer konfrontiert die Westbahn mit der Frage, ob die neuen Züge aus China kommen.
Antwort der Westbahn: wir haben nicht vor, Züge in China produzieren zu lassen.
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.

Heißt das, als Privater darf ich alles machen, was ich will und mit gemeinwirtschaftlichem Auftrag muss ich mich an gewisse Spielregeln halten, auch wenn man da vielleicht den einen oder anderen Nachteil dadurch hätte? Gleichberechtigung sieht dann wohl ein bisschen anders aus, oder irre ich mich?
Ja, denn privat heißt, daß ich mit meinem Kapital tun kann, was ich will. Öffentlich bedeutet, daß ich eine Verpflichtung gegenüber dem Kapitalgeber habe.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Rodauner

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #64 am: 26. März 2019, 09:01:48 »
Dann schaut doch einmal auf die Facebook Seite von der Westbahn, rechte Spalte Gastkommentare. Einer konfrontiert die Westbahn mit der Frage, ob die neuen Züge aus China kommen.
Antwort der Westbahn: wir haben nicht vor, Züge in China produzieren zu lassen.
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.

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95B

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #65 am: 26. März 2019, 09:04:32 »
Dann schaut doch einmal auf die Facebook Seite von der Westbahn, rechte Spalte Gastkommentare. Einer konfrontiert die Westbahn mit der Frage, ob die neuen Züge aus China kommen.
Antwort der Westbahn: wir haben nicht vor, Züge in China produzieren zu lassen.
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.

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Ein Ungerböck-Artikel zur Eisenbahn ist etwa so, als würde ich eine Fachpublikation über Autobusse herausbringen. ::)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Rodauner

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #66 am: 26. März 2019, 09:11:48 »
Ein Ungerböck-Artikel zur Eisenbahn ist etwa so, als würde ich eine Fachpublikation über Autobusse herausbringen. ::)

Bei aller angebrachten Skepsis - das beschriebene Szenario eines möglichen Einstieges der Chinesen in den europäischen Markt quasi durch die Hintertür halte ich für nicht ganz unwahrscheinlich. Wie es dann in der Praxis ausschaut (Zulassung, Qualität und Zuverlässigkeit dieser Fahrzeuge, etc.), steht auf einem anderen Blatt.

T1

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Re: Kommt das Ende der WESTBAHN ??
« Antwort #67 am: 26. März 2019, 09:21:42 »

Klar, den hintersten Winkel des 14. Bezirks als Maßstab nehmen ist natürlich sehr aussagekräftig.
Warum ist es nicht Aussagekräftig? Der 14.Bez liegt zum größten Teil eben nicht direkt in Hütteldorf und für alle diejenigen bedeutet es eben mit diversen Busanbindungen nach Hütteldorf fahren zu müssen und auch da sind teilweise noch weitere Umsteigezwänge gegeben.
Weiteres betrifft es ja nicht nur Kunden aus dem 14.Bez. sondern auch Fahrgäste entlang der S45, sprich 15., 16., 17., 18.Bez. Auch die steigen vermehrt auf die WB um, da sie sich eben mindestens einen Umsteigevorgang ersparen und somit, wenn auch nur gefühlt, um etliches schneller sind.

Der Mensch geht bei sowas oft nicht nach der tatsächlichen Fahrzeit(außer es sind längere Strecken), sondern nach der Gefühlten. Und die sind nunmal bei vermehrten Umsteigevorgängen durchaus länger, auch wenn die eigentliche Fahrzeit vielleicht sogar kürzer wäre.
Ein kleines Beispiel dazu, aus meiner eigenen Pendlerzeit zwischen Jenbach und Cottbus. Ich konnte mich damals immer entscheiden, ob ich mit dem ICE direkt nach Leipzig  und nur dort noch in den Regionalexpress, die Fahrt hat knapp über 10h gedauert oder mit 4mal Umsteigen(Berlin, Hannover, Frankfurt & München) um somit nur knapp unter 8,5h zu brauchen. Genommen habe ich wenns irgendwie möglich war, im den direkten ICE, da mit Gepäck 5-10min Umsteigezeit mir einfach viel zu heickel waren.

Ich allein kenne einige, die zur Westbahn gewechselt sind, grad weil sie sich nicht die diversen Umsteigezwänge antun wollten und damit verbunden mit ständig Treppen runter und wieder hoch und jetzt kommt ja auch teilweise noch Gepäck hinzu, was diejenigen dann unnötig umher wuchten müssen.

P.S. Es sind von denen sogar drei Leute gewesen, die vorher die Vorteilscard100 hatten, aber fast ausschließlich nur zwischen Wien und Salzburg sich bewegten und dadurch diese doch recht teure Vorteilscard zurückgegeben haben. Im Umkehrschluß somit die ÖBB wichtige Kunden verloren haben.
Schau, es geht darum, dass die Verbindung mit Umstieg in St. Pölten nur 7 Minuten länger dauert als die direkte Fahrt mit der Westbahn, also die zeitliche Komponente durchaus vernachlässigbar ist. Dass eine Direktverbindung grundsätzlich angenehmer ist – da bin ich ganz bei dir!

Dass die Westbahn für manche Zubringer praktischere Abfahrtszeiten haben kann, mag sein. Das kann sich aber auch jederzeit ändern und hat nichts mit der Westbahn selbst zu tun. Genauso gibt es auch Orte im Westen Wiens, wo man praktisch zur Abfahrtszeit des REX+ in Hütteldorf ankommt und wo einem die Westbahn-Abfahrtszeiten eben nicht passen.

Und meinst du mit der Vorteilscard100 die Österreichcard? ??? Wenn die damit nur Wien – Salzburg damit gefahren sind, waren es keine wichtigen Kunden für die ÖBB. Auf dem eigenwirtschaftlichen Abschnitt haben diese natürlich mehr von verkauften Einzeltickets, nicht von Netzkarten.

Anrew Wiggin

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #68 am: 26. März 2019, 09:41:49 »
Ein Ungerböck-Artikel zur Eisenbahn ist etwa so, als würde ich eine Fachpublikation über Autobusse herausbringen. ::)

Ihre Haltung zur ÖBB ist aber ein gewisses Indiz dafür, dass sie ganz gute Kontakte zur Westbahn hat. Wenn sie schreibt, dass der Westbahn-AR den Ankauf 15-17 chinesischer Züge genehmigt hat, dann wird da schon was dran sein.

Linie 41

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #69 am: 26. März 2019, 15:31:01 »
Ein Ungerböck-Artikel zur Eisenbahn ist etwa so, als würde ich eine Fachpublikation über Autobusse herausbringen. ::)
Grundsätzlich richtig, allerdings würde ein Einstieg der Chinesen als Kapitalgeber bei der Westbahn zumindest den überhasteten Verkauf der Stadler-Garnituren erklären.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

HLS

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Re: Kommt das Ende der WESTBAHN ??
« Antwort #70 am: 26. März 2019, 18:48:31 »


Und meinst du mit der Vorteilscard100 die Österreichcard? ???
Jup die habe ich gemeint.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

haidi

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #71 am: 27. März 2019, 06:25:06 »
Ein Ungerböck-Artikel zur Eisenbahn ist etwa so, als würde ich eine Fachpublikation über Autobusse herausbringen. ::)
Grundsätzlich richtig, allerdings würde ein Einstieg der Chinesen als Kapitalgeber bei der Westbahn zumindest den überhasteten Verkauf der Stadler-Garnituren erklären.
Wenn die Chinesen als Kapitalgeber einstelgen, braucht dann die Westbahn dringend Geld? Da hab ich eher den Eindruck, dass die Chinesen die Garnituren als Einstieg in Europa günstiger verkaufen.
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Linie 41

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #72 am: 27. März 2019, 09:49:35 »
Die Chinesen bringen die Züge halt mit... quasi als Gegenleistung für die Kapitalerhöhung.
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WVB

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #73 am: 27. März 2019, 12:34:37 »
Ein Ungerböck-Artikel zur Eisenbahn ist etwa so, als würde ich eine Fachpublikation über Autobusse herausbringen. ::)
Die gute Luise schafft es immer wieder ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen:

Einzige Ausnahme sind grenzüberschreitende Verbindungen, die kann selbst die österreichische Politik nicht verhindern, wie Regiojet zwischen Prag, Wien und Graz täglich vorführt.

Und ich Depp fahr noch immer mit dem teuren RJ über den Semmering.  :P

arlbergkrokodil

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Re: ÖBB schreiben Beschaffung von Dosto-FV-Zügen aus
« Antwort #74 am: 05. Juni 2019, 15:00:33 »
Was ist denn so schlimm an der Westbahn?

Meiner Meinung nach ists eine ganz schwierige Situation, einerseits tut die Konkurrenz der ÖBB durchaus gut. Andererseits ists irgendwie wiedermal ein Ausdruck von "Gewinne privatisieren und Verluste auf den Staat abwälzen", denn die Westbahn zwischen Wien und Salzburg stellt wohl ohne Zweifel eine der profitabelsten und bestausgebautesten Strecken in Ö dar, sohin eine der wenigen Strecken, wo wirklich Geld zu verdienen ist und sich für eine Querfinanzierung für weniger profitable Strecken eignet/eignen würde. Nun setzt sich die private Westbahn, marktwirtschaftlich nachvollziehbar, just nach dem guten aber den Steuerzahler Milliarden kostenden Ausbau genau auf diese Strecke und holt große Mengen an Pendlern und reisenden mit Kampfpreisen von Linz, St. Pölten, Tullnerfeld,... Richtung Wien ab. Die Zubringerstrecken dazu, die das Ganze erst Beispielsweise vom Tullnerfeld aus möglich machen, ob auf der Schiene oder sonstigem ÖPNV soll aber wiederum schön das Land NÖ/Wien/ der Bund über Förderungen bezahlen. Auch beteiligen Sie sich nicht am VOR, wie sie, wie hier vielerorts bereits beschrieben wurde, die Abwicklung verkomplizieren und den Taktfahrplan durcheinander bringen - ich bin kein Experte darin aber ich vermute, dass wenn nur irgendwas auf der Stammstrecke daneben geht, Beispielsweise ein Zug von Norden kommend Verspätung hat, muss trotzdem die Westbahn vorrang haben, damit nicht alles bis Salzburg durcheinander kommt auf der Hauptachse.

Natürlich, sie bekommen keine Förderungen und eine gewisse Konkurrenz ist sicher auch nicht schlecht, aber irgendwie hat alles einen faden Beigeschmack bei dieser WESTbahn.

Selbige Probleme ergeben sich beim privaten Güterverkehr meiner Meinung nach, denn für viele private Anbieter gibt es auf gewissen Strecken keinen wirtschaftlichen Grund beispielsweise ETCS einzubauen, kostet ja was und in Deutschland eh nicht so verbreitet - dafür können sie aber die Güterzugumfahrung St. Pölten/Lainzer& Wienerwaldtunnel nicht nutzen und scheppern weiterhin durch die Innenstadt - Wettbewerbsrechtlich darf man es ihnen nicht verwehren, doch behindern sie damit vielfach wichtige Bemühungen. Auf der anderen Seite private Anbieter "verbieten" ist ja auch kein Weg. Schwierig schwierig das Ganze.