Autor Thema: Stadt Wien - neuer Markenauftritt  (Gelesen 9801 mal)

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Tunafish

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #15 am: 11. April 2019, 23:55:23 »
Das einzige, was ich schade finde, ist, dass der typisch Wiener Begriff der "Magistratsabteilung" wegfällt. Damit stirbt ein Stück Wien.

Geht mir genauso und ist was mich an dieser Vereinheitlichung sehr stört.

Bus

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #16 am: 12. April 2019, 08:46:36 »
Vor allem die MA2412  >:D

coolharry

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #17 am: 12. April 2019, 09:31:50 »
Das einzige, was ich schade finde, ist, dass der typisch Wiener Begriff der "Magistratsabteilung" wegfällt. Damit stirbt ein Stück Wien.

Die 48er bleibt ja.
Halt als Die48er.

Und 600.000 Euro für ein Logo und ein bissl Text. Ich finds schon gewaltig viel.
Das sind 5524 Techniker Regiearbeitsstunden (nach dem Verkaufsschema bei mir in der Arbeit). Da kreier ich auch ein Logo in der Zeit. Sind ja dann schließlich ~34 Monate.
Können 10 Leute immer noch gut 3,5 Monate arbeiten. Und mein Chef hat sich dabei auch noch dumm und buckelig verdient.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

13er

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #18 am: 12. April 2019, 09:34:32 »
Erstaunlich, was sich hier für Motschkeranten und Suderanten versammeln.
Sonst bist es halt oft du, der der Gruppe angehört :D

Und keine Angst, für die Inserate ist ja trotzdem noch genug Geld da.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

95B

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #19 am: 12. April 2019, 09:49:28 »
Die 600 000 Euro sind für ein konsistentes Erscheinungsbild für über 50 (?) Magistratsabteilungen aber kein riesiger Betrag

600.000 Euro sind 6.000 Arbeitsstunden, wenn man 100 Euro als Stundensatz inklusive Nebenkosten annimmt. Das Wappen der Stadt Wien musste nicht neu entworfen werden, das gibt es schon. Für die überwältigende Überlegung, neben dem Wappen "Stadt Wien" zu schreiben, einen Strich zu ziehen und daneben klein den Namen der MA, kann man großzügigsterweise mit Brainstorming, Teamsitzungen & Co. 200 Stunden veranschlagen. Für das Setzen der Logos einer MA nehmen wir eine ("angefangene") Arbeitsstunde, das besteht schließlich nur aus dem Ändern der Textes und dem Export in diverse vorgegebene Formate, macht also bei 50 MAs 50 Arbeitsstunden.

Wieviel kostet eine Schrift (abgesehen davon, dass ich es als völlig unnötig erachte, eine Schrift zu kreieren, die mit Wien gerade einmal so viel gemeinsam hat wie der krampfhaft nach einer Wiener Kaffeespezialität erdachte Name)? Schwierige Frage, laut dieser Quelle kann man von ungefähr 50.000 bis 100.000 Euro ausgehen.

Wir sind in Wien. Parteinahe Unternehmen müssen querfinanziert werden. Nehmen wir daher selbstverständlicherweise die Obergrenze an und ziehen vom Gesamtbudget 100.000 ab. Bleiben 500.000 oder 5.000 Stunden übrig. Bislang haben wir 250 Stunden verbraucht, großzügigerweise gehen für diverse magistratsinterne Arbeitskreise noch einmal doppelt so viel drauf – STOPP! Die gehen doch nicht zu Lasten dieses Budgetpostens, die darf man gar nicht mitrechnen.

Bleiben also immer noch 4.750 Arbeitsstunden übrig, denen keine erkennbare Leistung gegenübersteht.**

auf jeden Fall besser investiert als in Inseraten.

Du glaubst doch nicht, dass das vom Inseratenbudget abgezogen wird.* :o Im Gegenteil, das Inseratenbudget wird zunehmen müssen, weil man sämtliche Templates überarbeiten muss. (Aber gut, das sind Dinge, die im Zuge einer Vereinheitlichung begrüßenswerte Ausgaben darstellen.)

*) Das Werbebudget wird laut Hanke nicht reduziert: Der Topf mache aktuell 17,3 Millionen Euro aus. Es geht eher in die andere Richtung: Für 2019 sind um 4,3 Millionen Euro mehr im Rahmenkommunikationsplan vorgesehen als heuer (Q: https://derstandard.at/2000101180789)

**) Selbstverständlich ist das eine stark überzogene Darstellung, aber die Kernaussage ist wohl erkennbar und auch nicht sonderlich abwegig.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

schaffnerlos

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #20 am: 12. April 2019, 09:57:26 »
Die 48er bleibt ja.

Als Bezeichnung ist's ok, aber warum bei ausgerechnet bei der 48er und bei Wiener Wohnen Ausnahmen beim neuen Logoauftritt macht, erschließt sich mir nicht wirklich. Nur bei den Stadtwerken verstehe ich es.

Bus

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #21 am: 12. April 2019, 11:07:59 »
Womöglich will man nicht wieder Schilder tauschen, nachdem der Tausch der Namensschilder schon in die Hose gegangen ist.  >:D

schaffnerlos

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #23 am: 12. April 2019, 12:22:20 »
Und 600.000 Euro für ein Logo und ein bissl Text.

Es ist halt nicht nur Logo und Text sondern das gesamte Projekt inkl Strategie, Brand Design, Markenarchitektur, Employer Branding, Logo, Manual, neue Typographie "Wiener Melange", Corporate Audio, Bildsprache, Crossmedia-Packages, Launch-Video, Leitsystem, Kampagne. Laut Stadt Wien durch künftige Minderausgaben bei abteilungsbezogenen Kreations- und Produktionkosten in 1,5 Jahren amortisiert.

Tunafish

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #24 am: 12. April 2019, 12:26:51 »
inkl Strategie, Brand Design, Markenarchitektur, Employer Branding, Logo, Manual, neue Typographie "Wiener Melange", Corporate Audio, Bildsprache, Crossmedia-Packages, Launch-Video, Leitsystem, Kampagne.

Das ist ja ein volles Buzzword Bingo. 0,6 Millionen bestens ausgegeben.

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #25 am: 12. April 2019, 13:04:45 »
je länger ich mich damit beschäftige, desto mehr bin ich von der neuen Lösung angetan, auch wenn sie teuer erscheint. Schade allerdings, dass gerade die WiLi bzw die Stadtwerke nicht in den Auftritt integriert werden, das Design und die Schrift sind ja grottig. Auch unklar bleibt, warum die MA48 mit ihrem lächerlichen 48er so bleiben darf.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #26 am: 12. April 2019, 13:42:34 »
Schade allerdings, dass gerade die WiLi bzw die Stadtwerke nicht in den Auftritt integriert werden,

Ich bin mir nicht sicher, ob das rechtlich so einfach ist. Hat man nicht das Wien-Wappen aus den Logos entfernen müssen, weil die Stadtwerke zwar im Besitz der Gemeinde sind, aber kein kommunaler Betrieb? Irgendwo habe ich habe aufgeschnappt, dass die Stadtwerke trotzdem irgendwie eingebunden werden.

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #27 am: 12. April 2019, 14:54:45 »
Auch unklar bleibt, warum die MA48 mit ihrem lächerlichen 48er so bleiben darf.

Wird der Herr 7a halt am kurzen Dienstweg interveniert haben...

Tunafish

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #28 am: 12. April 2019, 16:29:53 »
je länger ich mich damit beschäftige, desto mehr bin ich von der neuen Lösung angetan, auch wenn sie teuer erscheint. Schade allerdings, dass gerade die WiLi bzw die Stadtwerke nicht in den Auftritt integriert werden, das Design und die Schrift sind ja grottig.

Die Kosten sind zumindest nur einmalig entstanden. Insofern sicher besser, das gleich professionell und vollständig umsetzen zu lassen.

T1

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Re: Stadt Wien - neuer Markenauftritt
« Antwort #29 am: 14. April 2019, 11:38:19 »
Die 600 000 Euro sind für ein konsistentes Erscheinungsbild für über 50 (?) Magistratsabteilungen aber kein riesiger Betrag

600.000 Euro sind 6.000 Arbeitsstunden, wenn man 100 Euro als Stundensatz inklusive Nebenkosten annimmt. Das Wappen der Stadt Wien musste nicht neu entworfen werden, das gibt es schon. Für die überwältigende Überlegung, neben dem Wappen "Stadt Wien" zu schreiben, einen Strich zu ziehen und daneben klein den Namen der MA, kann man großzügigsterweise mit Brainstorming, Teamsitzungen & Co. 200 Stunden veranschlagen. Für das Setzen der Logos einer MA nehmen wir eine ("angefangene") Arbeitsstunde, das besteht schließlich nur aus dem Ändern der Textes und dem Export in diverse vorgegebene Formate, macht also bei 50 MAs 50 Arbeitsstunden.

Wieviel kostet eine Schrift (abgesehen davon, dass ich es als völlig unnötig erachte, eine Schrift zu kreieren, die mit Wien gerade einmal so viel gemeinsam hat wie der krampfhaft nach einer Wiener Kaffeespezialität erdachte Name)? Schwierige Frage, laut dieser Quelle kann man von ungefähr 50.000 bis 100.000 Euro ausgehen.

Wir sind in Wien. Parteinahe Unternehmen müssen querfinanziert werden. Nehmen wir daher selbstverständlicherweise die Obergrenze an und ziehen vom Gesamtbudget 100.000 ab. Bleiben 500.000 oder 5.000 Stunden übrig. Bislang haben wir 250 Stunden verbraucht, großzügigerweise gehen für diverse magistratsinterne Arbeitskreise noch einmal doppelt so viel drauf – STOPP! Die gehen doch nicht zu Lasten dieses Budgetpostens, die darf man gar nicht mitrechnen.

Bleiben also immer noch 4.750 Arbeitsstunden übrig, denen keine erkennbare Leistung gegenübersteht.**
Na ja, das ist halt nicht alles, es ist ja nicht nur das Logo (wie es gerne von den Medien verkürzt wird), sondern eben der gesamte Außenauftritt, heißt auch Drucksorten und verschiedenste Sujets. Da sind auch Icons für Wegeleitsysteme usw. dabei: https://www.wien.gv.at/spezial/neuemarke/

Es sind dann davor noch Sachen zu erstellen wie Anforderungskataloge (wo soll das eingesetzt werden und was muss es alles ersetzen können, das ist bei bisher 50 verschiedenen auch ein wenig Arbeit) oder eben die Konzeption von Sujets und verschiedensten Beiwerken. Es ist halt ein ganzes Corporate Design, und das kostet schon was.

Ich möchte jetzt nicht sagen, dass man das nicht (zu gleicher Qualität) auch billiger bekommt. Aber dass 500 000 für nichts übrig bleiben, ist halt auch eine sehr verkürzte Darstellung. Übrigens vermute ich, dass man mit diesen Budget auch eigentlich magistratszugehörige Projektmitarbeiter finanziert. Der de facto Aufnahmestopp im öffentlichen Sektor bedeutet halt auch, dass – auch in der Verwaltung – ein Auslagern in Sachkosten bei allen möglichen Gelegenheiten mehr als willkommen ist.