Autor Thema: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus  (Gelesen 96761 mal)

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highspeedtrain

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #75 am: 21. Mai 2019, 11:19:19 »
Hängt davon ab, ob eine Doppeltraktion an 105-Meter-Zügen eine Option sein wird. Dann sollten's aber 210 Meter sein, womöglich, wenn man noch Dreifachtraktion an Desiro ML erlauben will, 225 Meter. Man schaue sich mal an, wie lange die Bahnsteige und Züge der Zürcher S-Bahn sind. Dagegen sind 160 Meter peanuts. Und es kann ja sein, dass man in eben diese Richtung steuert.

Wie gesagt, zumindest ein Kosten/Nutzen-Vergleich wäre angebracht. Und du hast recht, genau 200 Meter werden es nicht sein können...

T1

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #76 am: 21. Mai 2019, 13:23:55 »
Man muss sich aber auch überlegen, wie man auf den Zulaufstrecken mit solchen Zuglängen umgeht.

Richtung Süden sehe ich bedarfsmäßig kein Problem. Für Richtung Norden hingegen...

J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #77 am: 21. Mai 2019, 14:12:27 »
Da würde ein Flügelzugkonzept die Lösung sein. Nach Norden wird's in der Regel keine Doppeltraktion brauchen. Da kann man in Floridsdorf flügeln. Die 5 Gleise des Bahnhofes sollten das ermöglichen.

Auf diese Weise kann man den Verkehr in die Außenäste verbessern, ohne die Stammstrecke zu stark zu belasten.

Oder wenn kein Flügeln, dann wird eben Stärken/schwächen es sein, in beiden Fällen kann man den Vorteil einer Doppeltraktion dirchaus ausnutzen ;)

coolharry

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #78 am: 21. Mai 2019, 14:28:00 »
Da würde ein Flügelzugkonzept die Lösung sein. Nach Norden wird's in der Regel keine Doppeltraktion brauchen. Da kann man in Floridsdorf flügeln. Die 5 Gleise des Bahnhofes sollten das ermöglichen.

Auf diese Weise kann man den Verkehr in die Außenäste verbessern, ohne die Stammstrecke zu stark zu belasten.

Oder wenn kein Flügeln, dann wird eben Stärken/schwächen es sein, in beiden Fällen kann man den Vorteil einer Doppeltraktion dirchaus ausnutzen ;)

Von Mödling nach Floridsdorf hast jede Menge Züge die im Norden alle unterschiedliche Ziele ansteuern. Warum dieses System verändern? Schließlich ist das Fahrgastpotential auf der Nord Achse (also die Zweige Stockerau, Wolkersdorf und Gänserndorf) stark steigend. Und eben teilen sich die Züge auf diese Achsen auf. Bei einem so dichten Intervall ist das zerlegen oder zusammen basteln von Zügen schon sehr schwierig.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

T1

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #79 am: 21. Mai 2019, 14:36:42 »
Da würde ein Flügelzugkonzept die Lösung sein. Nach Norden wird's in der Regel keine Doppeltraktion brauchen. Da kann man in Floridsdorf flügeln. Die 5 Gleise des Bahnhofes sollten das ermöglichen.

Auf diese Weise kann man den Verkehr in die Außenäste verbessern, ohne die Stammstrecke zu stark zu belasten.

Oder wenn kein Flügeln, dann wird eben Stärken/schwächen es sein, in beiden Fällen kann man den Vorteil einer Doppeltraktion dirchaus ausnutzen ;)

coolharry hat schon Recht: Das Potenzial auf den Zweigen im Norden, gerade auf der Nordbahn, ist auch stark steigend. Ob hier vierteilige Dosto mittelfristig ausreichen, mag bezweifelt werden. Für zwei Wagen mehr ein etabliertes Linien- und Taktgefüge mit zusätzlichen Störungspotenzialen einzuführen, halte ich für wenig sinnvoll.

J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #80 am: 21. Mai 2019, 15:11:45 »
Auch ein Punkt natürlich. Andererseits wird man auch kaum für 2 extra Wagen eine Bahnsteigverlängerungsorgie sich antun, wenn man die ebenso bestellten 160-Meter-Wagen einsetzen könnte.

Die Doppeltraktion habe ich ohnehin eher als Verstärker gesehen denn als Normalfall.


Linie 58

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #81 am: 21. Mai 2019, 15:28:49 »
Vierteilige Dosto-Garnituren hätten bereits heute im Nahbereich nördlich von Wien viel zu wenig Kapazität. Die größte Auslastung ist bei diesen Zügen nämlich üblicherweise im stadtgrenzenüberschreitenden Abschnitt. Stärken/Schwächen wäre maximal weiter draußen eine Option, das kostet aber (sehr viel) wertvolle Reisezeit und macht die Bahn auf den letzten Kilometern verhältnismäßig unattraktiv (vor allem wenn im Nahbereich von Wien großzügige P&R-Anlagen bestehen).

highspeedtrain

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #82 am: 21. Mai 2019, 15:43:14 »
Man muss sich aber auch überlegen, wie man auf den Zulaufstrecken mit solchen Zuglängen umgeht.

Richtung Süden sehe ich bedarfsmäßig kein Problem. Für Richtung Norden hingegen...

Auch im Norden sehe ich mittelfristig kein Problem. Natürlich kann man sich überlegen, ob man in Hollabrunn und Mistelbach stärkt und schwächt oder ob es nicht doch günstiger ist, 8teilig weiterzufahren. Aber im Nahbereich von Wien füllt man die Züge schon.

Letztlich ist das alles eine Kosten-Nutzen-Abwägung. Alle Bahnsteige zu verlängern, ist nicht gerade günstig - aber vermutlich trotzdem günstiger, als die Zulaufstrecken weiter auszubauen, als eh schon notwendig. Falls man Zweiteres lange genug nach hinten schieben kann, könnte die Verlängerung sinnvoll sein (und eine zweite Stammstrecke hilft Richtung Süden gar nichts, Richtung Norden eventuell schon, aber das löst das Problem der Zulaufstrecken nicht).

Wie gesagt - was man wirklich bräuchte, ist eine in Österreich leider unübliche Analyse aller Varianten mit jeweiligen Kosten und Nutzen.

haidi

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #83 am: 21. Mai 2019, 15:55:46 »
Da würde ein Flügelzugkonzept die Lösung sein. Nach Norden wird's in der Regel keine Doppeltraktion brauchen. Da kann man in Floridsdorf flügeln. Die 5 Gleise des Bahnhofes sollten das ermöglichen.

Auf diese Weise kann man den Verkehr in die Außenäste verbessern, ohne die Stammstrecke zu stark zu belasten.

Oder wenn kein Flügeln, dann wird eben Stärken/schwächen es sein, in beiden Fällen kann man den Vorteil einer Doppeltraktion dirchaus ausnutzen ;)
Was geflügelt wird, muss in der Gegenrichtung wieder entgeflügelt werden, sonst hilfst der Stammstrecke nicht. Da kommen die Probleme, wenn ein Zug Verspätung hat. Klar kannst dort eine Pufferzeit einplanen, aber dann ist der Bahnsteig besetzt und steht für keine anderen Fahrten zur Verfügung. Oder du lässt den püntklichen Zug vor der Station in einem Abstellgleis warten.
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J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #84 am: 21. Mai 2019, 17:55:07 »
Wie gesagt, für HVZ-Verstärker immerhin überlegenswert. Die Railjets werden auch auf internationalen Relationen geflügelt, also ein Ding der Unmöglichkeit sollte das nicht darstellen.

Übrigens könnte deine Signatur inspirierend sein ;)

Signalabhängigkeit

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #85 am: 21. Mai 2019, 18:21:54 »
RJ und Nahverkehr sind aber 2 Paar Schuhe.

J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #86 am: 21. Mai 2019, 18:38:55 »
Ja eben, bei Railjets kann's zu größeren Verspätungen kommen, durch die Schraubenkupplung braucht's etwas länger...

...Und es ist ja nicht so, als ob gerade im Regionalverkehr man anderswo durchaus erfolgreiche Flügelzugkonzepte umgesetzt hätte.

Aber ich glaube, ich weiß, worauf du hinaus willst. Bei einer Stammstrecke zählt eben jede Minute oder besser jede Sekunde. Wobei man in dem Fall auch beide Teile getrennt fahren lassen könnte, wenn sich die Vereinigung eben nicht ausgehen sollte.

Ansonsten wie gesagt, Stärken und Schwächen ist immer noch eine Sache.

Signalabhängigkeit

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #87 am: 21. Mai 2019, 18:44:23 »
Zeig mir wo solche Behandlungen regelmäßig an zentralen Knotenpunkten geschehen.

Und getrennt fahren spielt es ohne verfügbare Trassen nicht.

Manipulationen in Floridsdorf und Meidling sind kapazitätsfressend und gehören auf ein Mindestmaß reduziert, um die Fahrplanstabilität zu verbessern.

haidi

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #88 am: 21. Mai 2019, 18:45:54 »
Ich hab nichts gegen Flügelungen. Aber die Stammstrecke ist derzeit extrem sensibel, wenn die Flügelung nicht klappt, dann ist dier Trasse weg, einen Zug vorziehen geht da nicht, weil er dann vor Plan fährt. Wenn du die beiden Flügelgarnituren getrennt fahren lässt, dann brauchst eine weitere Trasse - wo her nehmen?
Man müsste zuerst den Verkehr auf der Stammstrecke reduzieren, durch größere Garnituren, durch alles weglassen, was nicht Nah- oder Regionalverkehr ist (CAT und Westbahn), dann kann man auch Flügeln und so Trassen weiter einsparen. Dann schaut man sich das an und wenns läuft, kann man weitere Trassen vergeben.
Der CAT soll sich ein eigenes Gleis mit einer Kreuzungsstelle bauen - das  Geld sollte er haben, er ist ja soooo erfolgreich.
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J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #89 am: 21. Mai 2019, 19:24:19 »
Zeig mir wo solche Behandlungen regelmäßig an zentralen Knotenpunkten geschehen.
Touché, mir fielen mit Hamburg entweder eine rein innerstädtische Relation ein (konkret die S1, wo in Ohlsdorf der eine Teil zum Flughafen und der andere nach Poppenbüttel fährt) bzw. mit Neumünster bzw. Elmshorn ein Knotenpunkt ein, der aber eher von regionaler Bedeutung ist. Beide hätten gemeinsam, dass da nicht so viel Verkehr ist wie auf der S-Bahn Wien.

Ich gebe mich da geschlagen.
Zitat
Und getrennt fahren spielt es ohne verfügbare Trassen nicht.
….und würde sonst auch eher nicht der Zuverlässigkeit zuträglich sein, wenn ich das nochmal durchdenke.
Zitat
Manipulationen in Floridsdorf und Meidling sind kapazitätsfressend und gehören auf ein Mindestmaß reduziert, um die Fahrplanstabilität zu verbessern.
Eh. Deswegen nochmal, Stärken/Schwächen, was in Floridsdorf ohnehin schon praktiziert wird, würde da mehr Sinn ergeben.