Autor Thema: Schnellbahnring in Wien  (Gelesen 63189 mal)

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #75 am: 16. September 2019, 15:09:04 »
Langsam schäme ich mich als gebürtiger Hietzinger für so manche "Mitbewohner". Die Bahn gibt es da seit 150 Jahren, Güterzüge ebenfalls. Also kommt damit klar, dass Eisenbahnstrecken auch genutzt werden, oder ziehts irgendwohin aufs Land. Die Autorennbahn im Wiental ist natürlich gar kein Problem, aber auf der Verbindungsbahn scheinen in den Köpfen mancher reihenweise Kesselwagen in die Luft zu fliegen, sollte auch nur irgendwas an der Strecke verbessert werden.

P.S.: es ist für mich übrigens in 25 Jahren nie ein Problem gewesen, in hörbarster Nähe zur Wientalbrücke bei offenem Fenster zu schlafen.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #76 am: 16. September 2019, 15:13:06 »
Typisch NIMBY, die Güterzüge sollen halt bei den Nachbarn fahren, nur nicht bei uns.
Typisch Bahn-Fanboy, die EU-Umgebungslärm-Richtlinie soll für alle gelten, nur nicht für uns.

Ich bin sicher, Lärmschutzwände wären schon drinnen, aber die werdet ihr auch nicht wollen...

Signalabhängigkeit

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #77 am: 16. September 2019, 15:17:29 »
Man will dort gar keine Veränderung, maximal eine Einstellung der Strecke würde toleriert werden. Die Stationen will man eh nicht da Mobilität im 13. mit Individualverkehr gleichzusetzen ist. ;)

68er

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #78 am: 16. September 2019, 15:18:33 »
Ich bin sicher, Lärmschutzwände wären schon drinnen, aber die werdet ihr auch nicht wollen...
Warum muss eigentlich (internationaler) Gütertransit mitten durchs Ortsgebiet erfolgen? Bei den bösen, bösen, gegenüber der Bahn so unfair privilegierten LKWs ist das längst verboten.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #79 am: 16. September 2019, 15:21:08 »
Ich bin sicher, Lärmschutzwände wären schon drinnen, aber die werdet ihr auch nicht wollen...
Warum muss eigentlich (internationaler) Gütertransit mitten durchs Ortsgebiet erfolgen? Bei den bösen, bösen, gegenüber der Bahn so unfair privilegierten LKWs ist das längst verboten.

Echt jetzt? Die A23 geht nicht mitten durchs Ortsgebiet? Und die Wientalstraße auch nicht?


coolharry

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #80 am: 16. September 2019, 15:26:04 »
Typisch NIMBY, die Güterzüge sollen halt bei den Nachbarn fahren, nur nicht bei uns.
Typisch Bahn-Fanboy, die EU-Umgebungslärm-Richtlinie soll für alle gelten, nur nicht für uns.

Ich bin sicher, Lärmschutzwände wären schon drinnen, aber die werdet ihr auch nicht wollen...

Das ist ja genau das warum es sich spießt. 6m hohe Brücke + 4-6m hohe Lärmschutzwäne (wobei ich mich frag warum die so hoch sein müssen bei der Bahn) ergibt halt eine optische Mauer von bis zu 12m. Immerhin ein 4-stöckiges Gebäude. Mit einhergehenden Schattenwurf. Das man dass jetzt nicht unbedingt vor der Nase haben will, verstehe ich.
Bzgl. Güterverkehr: Auch LKWs fahren durchs "Ortsgebiet". Schließlich führt die Tangente auch durch Wien. Aber ich kann verstehen wenn sich Leute über den Güterverkehr aufregen, wenn es eh den Wildschweintunnel gibt. Das dieser aber halt in den Nachtstunden eh auch ausgelastet ist, weil ja dann die Wartungsarbeiten gemacht werden, ist halt auch schwer zu komunizieren, wenn man beim Bau den Leuten eingeredet hat, um ihnen den Baulärm schmackhaft zu machen, das nachher alles besser wird.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

maybreeze

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #81 am: 16. September 2019, 15:26:36 »

 Aber Politik ist das Bohren von harten Brettern und vielleicht gelingt es doch, ein (die Stadt) umfassendes Verkehrskonzept im wahrsten Sinn des Wortes für Personen und Güter,egal ob lokal und transit, zu entwickeln.

Der NEOS-Vorschlag ist eine Möglichkeit, den lange Zeit missachteten Tangentialverkehr zu verbessern und damit einen Beitrag zum stadtumfassenden OV zu leisten. Und das ist eineintensive  Diskussion wert, ebenso wie eben eine zeitgemäße Güterumfahrung.

Seit der Konzeption der Verbindungsbahn sind mehr als 150 Jahre vergangen, die Bebauung hat sich deutlich verändert, zeitgemäße Anforderungen sind zu entwickeln.

Allein die Verweigerung der Stadt und der ÖBB z.B. über die Stationssituation Knoten Unter St. Veit (U4/Sxx) zu diskutieren zeigt sich darin, keinen zweiten Streckenbogen Richtung Penzing zu bauen. Die paar Minuten Umsteigen in Hacking werden "doch noch drinnen sein". Paar Minuten mal 200 Arbeitstage, vollgestopfte Züge, kein Sitzplatz  ...  die jüngst vorgestellte AK-Studie zeigt deutlich, wo es lang gehen muss.

Dass eine nach dem Bau des Lainzer Tunnels  versprochene nur mehr Schnellbahntrasse zur Straßensperre für Hietzing wird muss Widerstand gegen einen solchen Unsinn hervorrufen. Letztlich haben sich alle im Bezirksparlament vertrenenen Parteien gegen die jetzige Planung ausgesprochen.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #82 am: 16. September 2019, 16:13:16 »
Das ist ja genau das warum es sich spießt. 6m hohe Brücke + 4-6m hohe Lärmschutzwäne (wobei ich mich frag warum die so hoch sein müssen bei der Bahn) ergibt halt eine optische Mauer von bis zu 12m. Immerhin ein 4-stöckiges Gebäude. Mit einhergehenden Schattenwurf. Das man dass jetzt nicht unbedingt vor der Nase haben will, verstehe ich.

Ich bin auch kein Fan dieser Ausbaupläne und verstehe jeden, der dagegen ist. Ist aber noch kein Grund, so viel Unfug zu schreiben, wie der Kollege.

Das Problem ist außerdem, dass es den Wunschtraum der Hietzinger, nämlich unterirdisch, niemals spielen wird. Alternativ bliebe der Status Quo mit einigen Straßenunterführungen- was mMn auch das Optimum wäre, aber sicherlich weder den Kollegen 68 noch den Herrn Bezirksrat glücklich machen würde.

Zitat
Bzgl. Güterverkehr: Auch LKWs fahren durchs "Ortsgebiet". Schließlich führt die Tangente auch durch Wien. Aber ich kann verstehen wenn sich Leute über den Güterverkehr aufregen, wenn es eh den Wildschweintunnel gibt. Das dieser aber halt in den Nachtstunden eh auch ausgelastet ist, weil ja dann die Wartungsarbeiten gemacht werden, ist halt auch schwer zu komunizieren, wenn man beim Bau den Leuten eingeredet hat, um ihnen den Baulärm schmackhaft zu machen, das nachher alles besser wird.

Es stimmt, falsche Versprechungen rächen sich meistens. Wobei Wartungsfenster im Tunnel ja nicht jede Nacht ist, meistens sollten die Güterzüge schon fahren können.

Tagsüber ist der Tunnel halt mittlerweile voll mit PV, eine Konsequenz der wahnsinnig gestiegenen  Fahrgastzahlen. Immerhin fällt die WB mit Dezember vorläufig einmal weg (viel zu kurze FV-Züge verschiedener Wettbewerber hilft halt auch nicht).

Signalabhängigkeit

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #83 am: 16. September 2019, 16:16:03 »
Der Güterverkehr auf der Verbindungsbahn hält sich tagsüber in Grenzen, auch tagsüber fahren viele durch den Lainzer Tunnel. Zwischen Dezember und Juni 2020 wird sowieso fast nix über Speising fahren können.

highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #84 am: 16. September 2019, 16:17:40 »
Der Güterverkehr auf der Verbindungsbahn hält sich tagsüber in Grenzen, auch tagsüber fahren viele durch den Lainzer Tunnel. Zwischen Dezember und Juni 2020 wird sowieso fast nix über Speising fahren können.

Was wird in dieserZeit dort gebaut?

Und wie oft sind dort wirklich Kistn in der Nacht unterwegs? Wohl nur an ein, zwei Nächten die Woche?

Signalabhängigkeit

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #85 am: 16. September 2019, 16:30:55 »
Die Brücke über den Meidlinger Einschnitt wird erneuert.

Wie oft Wartungsfenster sind kann ich dir aus dem Stehgreif nicht sagen, werde versuchen was rauszufinden.

Klingelfee

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #86 am: 16. September 2019, 16:38:37 »
Und sowohl breitere Fahrzeuge, als auch längere Fahrzeuge können in Wien nur mit extremen Nebenkosten  umgesetzt werden.
Absoluter Blödsinn. Nachdem das Gleisnetz selbst überwiegend auf 2,65 m breite Fahrzeuge ausgelegt ist, wäre das sogar mit geringen Mehrkosten möglich. Man müsste halt nur im Fahrzeugauslauf mitdenken und wäre nicht mehr ganz so flexibel. Es ist halt Koordinationssache. Und was das Problem mit anderen Linien und schmäleren Fahrzeugen betrifft, auch auf der Wiedner Hauptstraße geht die Welt nicht unter.
Und woher weist du, dass die Wiedner Hauptstraße für 2,65m Fahrzeuge ausgelegt ist? Die Wagentype T400 der WL hat nämlich nur 2,5m Wagenbreite und ich bin jetzt nicht sicher, ob das Nachfolgemodell breiter wird. Und selbst wenn sie 2,65m breit werden. In der gerade sind solche Fahrzeuge auch in Wien sicherlich kein Porblem, wo es aber dann zu einen Problem wird, ist in den Kurven, oder in den Bereichen, wo jetzt schon wenig Platz zwischen den parkenden Fahrzeugen und der Straßenbahn ist.

Und was nützt dir es, wenn die Verkehrsplanung extern ist. Solange diese dann die Umsetzung nicht zahlen, liegt es erst wieder an den WL dies umzusetzen. Und wenn diese dafür kein Geld haben, dann kannst du dir vorstellen, wie viel umgesetzt wird.
Es wäre gut, wenn die Netzentwicklungsplanung an einer Stelle liegen würde und diese das auch anhand moderner, internationaler Standards bis zum Ende plant. Aufgrund der großen Bedeutung des städtischen Schienenverkehrs sehe ich das bei der MA 18 deutlich besser aufgehoben als bei den Wiener Linien. Die Planung in diesem Fall inkludiert als Ganzes natürlich auch die politische Beschlussfassung inklusive Finanzierung. Ausbauten soll die Stadt dann auch zahlen, nicht die Wiener Linien.
Diesbezüglich bin ich voll bei dir. Nur da krank es leider meistens. Alle fordern, dass der ÖV ausgebaut werden soll, wenn es aber dann so weit ist, dann scheitert es oft am Geld, oder an den div Bürgerinitiativen, die nach dem Florianiprizip zwar nicht gegen den ÖV sind, jedoch nicht vor ihrer Haustüre und schon gar nicht zu lasten von ihren Parkplätzen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Kanitzgasse

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #87 am: 16. September 2019, 16:44:39 »
Der Güterverkehr auf der Verbindungsbahn hält sich tagsüber in Grenzen, auch tagsüber fahren viele durch den Lainzer Tunnel. Zwischen Dezember und Juni 2020 wird sowieso fast nix über Speising fahren können.
Was wird in dieserZeit dort gebaut?

Die Brücke über den Meidlinger Einschnitt wird erneuert.

Zu finden auch auf https://infrastruktur.oebb.at/de/geschaeftspartner/schienennetz/snnb/snnb-2019/snnb-2019-anhaenge/gesamtsperren-detail.pdf (Seite 23).


highspeedtrain

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #88 am: 16. September 2019, 17:10:45 »
Die Brücke über den Meidlinger Einschnitt wird erneuert.

Danke sehr!

T1

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Re: Schnellbahnring in Wien
« Antwort #89 am: 16. September 2019, 17:14:39 »
Und sowohl breitere Fahrzeuge, als auch längere Fahrzeuge können in Wien nur mit extremen Nebenkosten  umgesetzt werden.
Absoluter Blödsinn. Nachdem das Gleisnetz selbst überwiegend auf 2,65 m breite Fahrzeuge ausgelegt ist, wäre das sogar mit geringen Mehrkosten möglich. Man müsste halt nur im Fahrzeugauslauf mitdenken und wäre nicht mehr ganz so flexibel. Es ist halt Koordinationssache. Und was das Problem mit anderen Linien und schmäleren Fahrzeugen betrifft, auch auf der Wiedner Hauptstraße geht die Welt nicht unter.
Und woher weist du, dass die Wiedner Hauptstraße für 2,65m Fahrzeuge ausgelegt ist? Die Wagentype T400 der WL hat nämlich nur 2,5m Wagenbreite und ich bin jetzt nicht sicher, ob das Nachfolgemodell breiter wird. Und selbst wenn sie 2,65m breit werden. In der gerade sind solche Fahrzeuge auch in Wien sicherlich kein Porblem, wo es aber dann zu einen Problem wird, ist in den Kurven, oder in den Bereichen, wo jetzt schon wenig Platz zwischen den parkenden Fahrzeugen und der Straßenbahn ist.
Weil das Wiener-Linien-Regelwerk diesbezüglich sehr großzügig bemessen ist. Mit einzelnen Anpassungen, vor allem natürlich im Kurvenbereich, sollte ein Einsatz von 2,65 m breiten Straßenbahnfahrzeugen kein großes Problem darstellen.

Mit der Wiedner Hauptstraße bezog ich mich auf dein "Problem" mit schmäleren Fahrzeugen auf Linien, wo breite Fahrzeuge fahren. Genau das ist auf der Wiedner Hauptstraße der Fall und es ist kein Problem. Wie so oft auf der Welt.

Und was nützt dir es, wenn die Verkehrsplanung extern ist. Solange diese dann die Umsetzung nicht zahlen, liegt es erst wieder an den WL dies umzusetzen. Und wenn diese dafür kein Geld haben, dann kannst du dir vorstellen, wie viel umgesetzt wird.
Es wäre gut, wenn die Netzentwicklungsplanung an einer Stelle liegen würde und diese das auch anhand moderner, internationaler Standards bis zum Ende plant. Aufgrund der großen Bedeutung des städtischen Schienenverkehrs sehe ich das bei der MA 18 deutlich besser aufgehoben als bei den Wiener Linien. Die Planung in diesem Fall inkludiert als Ganzes natürlich auch die politische Beschlussfassung inklusive Finanzierung. Ausbauten soll die Stadt dann auch zahlen, nicht die Wiener Linien.
Diesbezüglich bin ich voll bei dir. Nur da krank es leider meistens. Alle fordern, dass der ÖV ausgebaut werden soll, wenn es aber dann so weit ist, dann scheitert es oft am Geld, oder an den div Bürgerinitiativen, die nach dem Florianiprizip zwar nicht gegen den ÖV sind, jedoch nicht vor ihrer Haustüre und schon gar nicht zu lasten von ihren Parkplätzen.
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Es sind aber auch genug Straßenbahnprojekte ohne Bürgerinitiativen gescheitert... Aber auch das – Bürgerbeteiligung – ist ureigenste Aufgabe der Stadtplanung.