Ich bleibe für den öffentlichen Verkehr in Wien in der derzeitigen Form dabei:
HASTUS: weg
Arbeitszeitgesetz: weg
Ruhezeitgesetz: weg
Jetzt musst du nur erklären,
wie willst du das Arbeitszeitgesetz und das Ruhezeitgesetz aushebeln?
Und was willst du statt Hastus verwenden? Die Dienstpläne werden sich nur wegen einem anderen Diensteinteilungsprogramm nicht ändern.
Die Stadtregierung bzw. die zuständigen Juristen fürs Arbeitsrecht bräuchten sich nur Gedanken darüber machen, wie man die Dienstplanung bzw. die Dienstfolgen dahingehend regeln kann, damit man mit diesen beiden Gesetzen gar nicht in Konflikt kommt, wenn man sich schon nicht in der Lage fühlt, diese beiden Gesetze außer Kraft zu setzen.
Im Übrigen hätte man damals in den Mitte 90iger-Jahren, zu Brauner-Zeiten gar nicht das Arbeits-/ Ruhezeitengesetz in den Betrieb einschleppen brauchen, man hätte sich mit den damaligen Arbeitsbedingungen für die städtischen Bediensteten nur geringfügig anpassen brauchen und man hätte dem Ganzen schon Genüge getan. Es war damals wieder der berühmte „vorauseilende Gehorsam“, parteipolitische Entscheidungen die ganz einfach früher oder später zu diesem Distaster führen mußten. Auch waren die damaligen Betriebsräte nur Ja-Sager für das Unternehmen nicht aber für die Bediensteten.
Und mit dem Hastus wollte man damals wie bis heute den Bediensteten so effizient wie möglich einsetzen. Man ließ Ihm mit diesem Programm nur die gesetzlich nötigsten Minuten als Pause stehen, man schlachtete den Rolldienst bis zum letzten aus. Man glaubte mit diesem Programm so billig wie möglich davon zu kommen, um damit einem Bediensteten nur ja nicht mehr bezahlen zu müssen als notwendig und man glaubte auch, so die Überstunden weg zu bekommen. Von einer möglichen, gescheiten Disposition des laufenden Betriebes aus Sicht eines Disponenten für ein gleichmäßiges Intervall, also einem gesicherten, regelmäßigen Betrieb für den Fahrgast an der Haltestelle rede ich dabei noch gar nicht. Man glaubte auch, mit dem Kollektivvertrag das Gelbe vom Ei erfunden zu haben. Man verbot den Diensteinteilern, den nunmehr immer mehr werdenden Kollekivvertragsbediensteten im Unternehmen, Überstunden leisten zu lassen, da diese mit 300% am freien Tag zur Verrechnung gebracht werden mußten. Du weißt es selbst ebenfalls sehr gut, was diesbezüglich damals bis heute abging/abgeht im Unternehmen.
Wenn man das wirklich so machen wollte, müßte man die Dienstablöse auf die freie Strecke verlegen. Dann wird der Bedienstete wirklich nur mehr 8 Stunden verwendet. Aber wie sieht es dann wieder mit der Notdurftverrichtung, mit der Essenseinnahme und einer wirklichen einzuhaltenden Pausenzeit aus, die dann u.U. auf der Straße auf einer Parkbank oder am Zug auf einem Abstellgleis irgendwo einzuhalten wäre? Das geht im schienengebundenen Verkehr nicht, etwas leichter wäre es beim Bus. Bei diesem gelten aber wieder andere Gesetze der StVO. Schon alleine aus diesem Grund bin ich wieder - für das Ganze als Wiener Linien - oben im ersten Absatz bei den 90iger-Jahren.
Wenn man schon am HASTUS betriebsintern festhalten will, dann muß man zumindest das Programm bis zu der Form ändern, damit es dem Bediensteten sowohl auf der Strecke als auch dem Disponenten den nötigen Spielraum im Störungsfall für einen regelmäßigen, pünktlichen Verkehr zur Verfügung stellt. Das das natürlich mehr Geld kostet, daß muß jedem klar sein. Und wenn ich dieses Geld nicht ausgeben will, da ich Geld für übersoziales ausgeben will, dann kann/ muß ich den Betrieb entweder einstellen oder an Privat abgeben. So kann es auf alle Fälle nicht weitergehen.
Das einzige was in der Letztzeit geschah ist, daß die neu ernannte kaufmännische Direktorin einen neuen Manager im Wasserkopf zusätzlich implementiert hat. Bei den Ameisen setzt sie nach wie vor auf einen Sparkurs…
Zu @ M4033
Das heißt jetzt nicht, daß der Bedienstete am Stück 24 Stunden arbeiten muß sondern das heißt, daß der Bedienstete an einem Stück mehr als 8 Stunden arbeiten darf und so auch ein bißchen mehr als Salär am Ende des Monats bekommt. Es macht so die Arbeit wieder lohnend.
Es gibt Bedienstete, die machen diesen Job schon mehrere Jahrzehnte, sind zufrieden und leben immer noch und so nebenbei sind sie auch gesund.
Ganz einfach: Sie stellen sich positiv zu dem Job…