Autor Thema: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus  (Gelesen 98386 mal)

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Alex

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #150 am: 23. Februar 2022, 17:05:07 »
Vielleicht kann man das Thema der Stammstreckensanierung 2026 ja abtrennen.
Die Diskussion an sich ist dennoch interessant.


Wenn man vom Süden einige Linien bis Hbf hoch (müssten Bahnsteige 3/4 sein) verlängert und nicht in Meidling verenden lässt, dann hat man auch vom Süden einen Anschluss nicht nur an die U6, sondern auch an die U1.
Weiters gehe ich davon aus, dass Stammstrecken-Durchbinder auch über Stadlau (U2) und Simmering (U3) geführt werden können.
Damit hat man, denke ich an alle Haltestellen gute Anbindungen mit hochwertigen Verkehrsmitteln.


Traisengasse ist mit Dresdner Straße (U6 - Danke für den Hinweis, das hab ich vorher gar nicht bedacht gehabt) gut abgedeckt.
Zum Rennweg kommt man aus mehreren Richtungen von hochwertigen Verkehrsmitteln trotzdem gut hin, alles andere hätte direkten Anschluss.


Ich glaube nicht, dass da eine Straßenbahnlinie, die die gesamte Strecke abklappert und ewig fährt hier eine brauchbare Alternative darstellt.
Abgesehen davon, dass der Fahrzeug- und Personalaufwand enorm wäre. Ich schätze, dass die Fahrtzeit pro Richtung zwischen Floridsdorfer Markt und Dörfelstraße +/- 1 Stunde ist.

Autobusfan

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #151 am: 23. Februar 2022, 18:05:58 »
Wenn man einen Ersatzverkehr mit Bussen macht, müsste man halt, wo das möglich ist, Busspuren einrichten. Ansonsten ist der Bus vermutlich schneller als eine Ersatzstraßenbahn, weil er direkter fahren kann (Eichenstraße statt Flurschützstraße, Nordbahnstraße statt Mühlfeldgasse, Heinestraße und Taborstraße) und nur die Stationen bedienen muss, die er wirklich ersetzen soll, statt alle Stationen einhaltend mit den Straßenbahnen regulärer Linien mitzuschwimmen (siehe U2-Sperre letztes Jahr: Bus von Praterstern nach Aspern Nord bediente nur die Stationen, die die U-Bahn sonst bedient, Straßenbahn zwischen Praterstern und Karlsplatz hat sämtliche Stationen bedient). Zudem kann er die Station Handelskai vernünftig bedienen und nicht nur Stationen im Umkreis davon.

abc

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #152 am: 23. Februar 2022, 18:33:22 »
Wenn man einen Ersatzverkehr mit Bussen macht, müsste man halt, wo das möglich ist, Busspuren einrichten.

Der war gut. :) Bei den derzeit regierenden Betonköpfen auf Stadtebene und im 3. und 20. Bezirk sehe ich nur eine Chance, wenn es durch die Wahlen 2025 einen Wechsel zu weniger autofixierten Personen gibt, egal ob aus der SPÖ oder einer anderen Partei. Aber selbst dann kommt ja noch hinzu, dass die Schnellbahn der Stadtpolitik ziemlich wurscht ist.

J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #153 am: 23. Februar 2022, 19:42:31 »
Wäre die S-Bahn der Stadtpolitik ziemlich wurscht, würde man nicht so Dinge Machen, wie die U2 zum Matzleinsdorfer Platz verlängern. Die Stammstrecke wurde doch schon mehr als einmal gesperrt. Was kam da? Richtig, Busse.

Und damit ist klar, was bei der nächsten Sperre kommt. Busse. Wird man wohl ein Buslinie einrichten wie etwa bei der U4-Sperre zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse vor längerer Zeit. Damals hat man ja sogar extra die Bordsteinkanten an den provisorischen Haltestellen erhöht und selbst dort, wo schon Nachtbushaltestellen bestehen entsprechende Ersatzhaltestellen eingerichtet. Ich kann mir vorstellen, dass bei einer mehrmonatigen Sperre der Stammstrecke man sich ganz genau anschaut, wie man den Ersatzverkehr optimal gestaltet.

Hauptbahnhof

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #154 am: 23. Februar 2022, 19:56:53 »
Gerade weil der Stadtpolitik die S-Bahn egal ist, verlängert man die U2 in den Süden, anstatt eine zweite S-Bahn-Stammstrecke vom Hbf zum FJBf zu bauen.

J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #155 am: 23. Februar 2022, 20:04:20 »
Das sind 2 völlig verschiedene Routen. Man kann ja beides haben, wenn man es will und in Konkurrenz werden die Linien auch eher nicht stehen.

Zumal da auch eine Erschließung erfolgt, die diese zweite Stammstrecke, die ich mir auch wünschen würde, so gar nicht leisten kann.

38ger

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #156 am: 23. Februar 2022, 20:41:29 »
Ersatzbusse wären schon möglich, zu Busspuren wird man sich allerdings kaum durchringen, vielmehr werden die Busse endlos ewig brauchen, sodass sich die meisten Fahrgäste spätestens nach der dritten Fahrt im SEV nach vorhandenen, zuverlässigeren Alternativen wie U1 ab Leopoldau, U6, U6+U4 via Spittelau, U6+U3, U6+U4 via Längenfeldgasse, WLB / 62er + 18er, bei umgeleiteten REX via Stadlau auch U2 ab ebendort oder U3 ab Simmering usw. umschauen.

J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #157 am: 23. Februar 2022, 20:51:52 »
Das wurde auch bei der letzten Sperrung der Stammstrecke so gehandhabt. Busspuren wird man halt mit der SPÖ eher nicht temporär kriegen, weil ist ja Popup-Busspur und könnte nachhaltige Attraktivierung für den örtlichen Busverkehr bringen, das sind doch viel zu gewagte Experimente auf Kosten der armen Menschen im großen Auto.

Linie 360

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #158 am: 23. Februar 2022, 21:11:29 »
Wäre die S-Bahn der Stadtpolitik ziemlich wurscht, würde man nicht so Dinge Machen, wie die U2 zum Matzleinsdorfer Platz verlängern. Die Stammstrecke wurde doch schon mehr als einmal gesperrt. Was kam da? Richtig, Busse.

Und damit ist klar, was bei der nächsten Sperre kommt. Busse. Wird man wohl ein Buslinie einrichten wie etwa bei der U4-Sperre zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse vor längerer Zeit. Damals hat man ja sogar extra die Bordsteinkanten an den provisorischen Haltestellen erhöht und selbst dort, wo schon Nachtbushaltestellen bestehen entsprechende Ersatzhaltestellen eingerichtet. Ich kann mir vorstellen, dass bei einer mehrmonatigen Sperre der Stammstrecke man sich ganz genau anschaut, wie man den Ersatzverkehr optimal gestaltet.
Meiner Meinung nach wäre eine Ersatzstraßenbahnlinie über die Strecke 62-18-O-Heinestraße-2-31-Ferstlschleife am Sinnvollsten!
Würde nämlich alle Stationen der Stammstrecke gut bedienen (bis auf Handelskai sogar de facto direkt).
Dazu wären auch bis auf entsprechende Ampelschaltungen und die Sanierung des Oberbaus in der Dresdner Straße kaum Maßnahmen notwendig!

t12700

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #159 am: 23. Februar 2022, 21:27:16 »
Meiner Meinung nach wäre eine Ersatzstraßenbahnlinie über die Strecke 62-18-O-Heinestraße-2-31-Ferstlschleife am Sinnvollsten!
Würde nämlich alle Stationen der Stammstrecke gut bedienen (bis auf Handelskai sogar de facto direkt).
Dazu wären auch bis auf entsprechende Ampelschaltungen und die Sanierung des Oberbaus in der Dresdner Straße kaum Maßnahmen notwendig!
Wie viele Fahrgäste/Pendler würden sich dann wohl in eine Ersatzstraßenbahn zwängen die mehr als doppelt so lange braucht? Denn die Fahrt auf der Strecke 62-18-O-Heinestraße-2-31 dauert ca 55 Minuten, auf der Stammstrecke ist mal hingegen in "nur" 25 Minuten.

Sollte man sich allerdings doch entscheiden, den Ersatzverkehr mit der Straßenbahn abzuwickeln, wäre das aber wie schon weiter oben ausgeführt die sinnvollste Route.

Signalabhängigkeit

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #160 am: 23. Februar 2022, 21:41:45 »
Warum wird hier als Fakt vorausgesetzt, dass es einen 1:1-Ersatz in Form einer Straßenbahn braucht?

Ähnlich wie derzeit während der U2-Sperre werden viele Fahrgäste großräumig ausweichen, bzw. für die Dauer der Sperre ihre Wege ändern.

Generell ist die Diskussion um Ersatzverkehre vielleicht ein bisserl gar früh, da stimme ich der Klingelfee vollinhaltlich zu.

38ger

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #161 am: 23. Februar 2022, 22:11:21 »
Aktuell fahren seit 31.1. acht Linien bis auf weiteres im Ferienfahrplan. Angeblich ist der Personalmangel ja nur wegen Omikron, ob sich die Personalsituation aber so weit entspannen wird, dass man - zusätzlich zum normalen Verkehr - eine so lange Linie in dichtem Intervall betreiben können wage ich aber doch zu bezweifeln. Auch die Verfügbarkeit von genügend Fahrzeugen in der morgendlichen HVZ wäre fraglich, immerhin reden wir da von 24 Fahrzeugen bei einem 5'-Intervall.
Denkbar wären wohl eher kleinräumigere Maßnahmen wie die Ablenkung der Linie 62 zum Quartier Belvedere und die Verlängerung der Linie 2 nach Floridsdorf, evtl. auch gleich bis zur Hanreitergasse anstatt der Linie 30, damit sich nicht drei Linien gegenseitig behindern in der Schleife Floridsdorf und der Mehrwagenbedarf in gewissen Grenzen gehalten werden kann.

Katana

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #162 am: 23. Februar 2022, 22:53:25 »
Auf dem SEV bin ich echt gespannt wie die das bewältigen wollen/werden?
Man könnte ja auf den Schienenersatzverkehr von 1984 zurückgreifen (wenn man wollte). :-X
Weil sich ja gar nichts an den Alternativangeboten seither geändert hat... :fp:
Außerdem waren das damals ein Feiertag und ein Samstag.


Warum wird hier als Fakt vorausgesetzt, dass es einen 1:1-Ersatz in Form einer Straßenbahn braucht?

Ähnlich wie derzeit während der U2-Sperre werden viele Fahrgäste großräumig ausweichen, bzw. für die Dauer der Sperre ihre Wege ändern.
Ich stelle mir gerade vor, dass nur das Donaukanalviadukt gesperrt ist und deshalb alle nördlichen S-Bahnen am Praterstern und alle südlichen bei der Landstraße wenden. Die Ersatzstraßenbahnlinie auf den Gleisen des O-Wagens geht zwar mangels Wendemöglichkeit bei der Landstraße nicht, aber selbst wenn doch, wäre als 1:1-Ersatz in der HVZ (140-Meter-Züge im 3-Minuten-Intervall) ein Horizontalpaternoster (35-Meter-Züge im 0,75-Minuten-Intervall) vonnöten. Als Autobuslinie natürlich 30-Sekunden-Intervall ;D.


Generell ist die Diskussion um Ersatzverkehre vielleicht ein bisserl gar früh, da stimme ich der Klingelfee vollinhaltlich zu.
Ich auch!

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #163 am: 24. Februar 2022, 00:39:36 »
Also unter der Annahme, dass die Bahnsteige der Stammstrecke 2026 wirklich auf 220m verlängert werden, gibt es keinen Ansatzpunkt, dass (nur) die Donaukanalbrücke gesperrt wird. Jedenfalls Rennweg und Handelskai erfordern wirklich großflächige Eingriffe und mit den beiden ist die ganze Stammstrecke „tot“. 

Abgesehen davon denke ich, dass Ersatzverkehre eher in Verdichtungen existierender Linien bestehen werden; den Bedarf nach einer S-Bahn-Parallelen Straßenbahnlinie sehe ich eigentlich nicht, weil die Fahrgäste Alternativen nutzen werden, die sie viel schneller an ihr Ziel bringen.

Kurzzug

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #164 am: 24. Februar 2022, 02:08:37 »
Meiner Meinung nach muss man sich nur über einen Ersatzverkehr Hbf-Floridsdorf Gedanken machen. Matzleinsdorfer Platz wird bald fertig sein, Hbf 1-2 hat schon 220 m Bahnsteige. Wenn man REX über Stadlau fährt, kann man die 6 S-Bahnen/Stunde aus dem Süden über Hbf 1-2 abwickeln und dort wenden lassen.
Mit dieser Rahmenbedingung reicht es meiner Meinung nach, den O zu verstärken und sich eine sinnvolle Ersatzlinie im Norden zu überlegen, damit die U6 nicht übergeht. Man kann zwar die REX-Benutzer zum Umstieg in Leopoldau zwingen, es ist aber davon auszugehen, dass die S-Bahn-Fahrgäste in Floridsdorf in die U6 strömen werden. Ich bin der Meinung, dass eine Verlängerung von 2 und/oder 33 hier am besten geeignet wäre.