Anlässich des Dzień Kolejarza (Tag des Eisenbahners) war heute die Museumslinie 0 unterwegs, allerdings auf der Trasse Muzeum Inżynierii Miejskiej (städtisches Technisches Museum) und Dworzec Towarowy (Güterbahnhof). Der Grund dafür war, dass man den Hauptbahnhof besuchen konnte und sich unter anderem das Stellwerk ansehen konnte. Am Bahnsteig 1 waren einige Schienenfahrzeuge ausgestellt, die man besichtigen konnte und Lokführer gaben Auskünfte über die jeweiligen Typen. Auch der Maschinenraum der Loks konnte besichtigt werden.
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Zum Einsatz kam der hier von mir bereits gezeigte Sanok SN2 (Baujahr 1938). Diesmal kam er solo, das heißt ohne seinem Beiwagen PN2 zum Einsatz. Hier fährt der Wagen Richtung Muzeum Inżynierii Miejskiej.
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In der Haltestelle Muzeum Inżynierii Miejskiej bzw. nicht ganz. Ich weiß nicht warum heute nicht ganz bis zur Haltestelle gefahren wurde. So muss man über die Ketten steigen um Einsteigen zu können. Leider waren um diese Zeit mehr Autos als sonst in der eher verträumten ul. św. Wawrzyńca (St. Lorenz Straße) unterwegs.
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Der SN2 in der anderen Endstation Dworzec Towarowy. Anders als der N am 19er fuhr der 0er über die Pawia hier her, was andere Perspektiven erlaubt.
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Der historische Wagen bei der Ausfahrt aus der Haltestelle Dworzec Towarowy. Die hier großzügig angelegte Schleife (man kann sie in zwei Richtungen befahren) wird kaum verwendet. Lediglich die Linie 19 endet hier planmäßig. Dieser Güterbahnhof ist der wichtigste Güterbahnhof Krakaus und befindet sich unweit des Hauptbahnhofes. Hier haben einige Speditionen Zweigstellen, auch PKP Cargo hat hier eine Niederlassung.
Der Gleisbogen, den der SN2 gerade kreuzt, wird von der Linie 18 befahren um nach Krowodrza Górka zu gelangen. Hinter dem gelben Gebäude verläuft die Schleife.
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Ein Nachschuss. Der Wagen lockte wieder einige Fotografen und Familien an, die ihren Kindern etwas Interessantes zeigen möchten.
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Nachdem dieser Tag eigentlich der Eisenbahn gewidment ist, habe ich auch ein paar Züge fotografiert. Hier eine EP07 mit mir unbekanntem TLK. Die EP07 sind zwischen 1995 und 2005 aus EU07 entstanden.
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Eine EU07 rangiert zwischen den beiden großen Bahnhöfen. Sie hat das korrekte Signal Tb1, das ein Triebfahrzeug bei Rangierfahrten kennzeichnet.
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EU07 mit TLK aus Świnoujście (Swinemünde). Diese Stadt liegt an der Ostsee, an der Grenze zu Deutschland. Für die 824 km benötigt man 15 Stunden und 29 Minuten. Die Oberleitungsmasten stören.
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Bei vielen hier im Forum beliebt, der EN57. Diese dreigliedrigen Triebwagen wurden von 1961-1993 von PaFaWag in Wrocław gebaut. PaFaWag bedeutet Państwowa Fabryka Wagonów (Staatliche Wagonfabrik), vormals Linke-Hofmann Werke. Das Werk gibt es heute noch, allerdings firmiert es heute unter Bombardier Transportation Polska.
Von den EN57 wurden über 1400 Stück gebaut und sie sind heute noch das Rückgrat des Regionalverkehrs in Polen. Hier sehen wir eine Doppeltraktion, die bald an einem Bahnsteig des Hauptbahnhofes bereitgestellt wird. Es handelt sich hierbei um den einzigen Direktzug nach Bielsko-Biała.
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Zurück zur Straßenbahn. Ein NGT8 als 50er unterwegs nach Krowodrza Górka. Aufgenommen habe ich das von der al. 29 Listopada (Allee des 29. November) aus, die hier die Bahngleise überquert. Am 29. November 1830 brach ein Aufstand im russischen Teil des besetzten Polens aus, der bis zum 21. Oktober 1831 andauerte. Im Hintergrund kann man eine SM42 (Verschublok) erkennen.
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Natürlich habe ich von hier aus auch den SN2 fotografiert.
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Später kam mir das historische Fahrzeug nicht entgegen und ich befürchtete schon, dass entweder ein Unfall passiert ist oder der Wagen schadhaft wurde. Ich hoffte auf eine Fahrtbehinderung durch einen Falschparker, was gelegentlich passiert, da die Schienen zum Museum in Kazimierz nicht regelmäßig befahren werden. So war es dann auch, genau der Gleisbogen św. Wawrzyńca - Starowiślna war blockiert. Der Fahrer hatte schon die Straż Miejska (Stadtwache informiert), die bereits Daten aufnahm und den Abschleppdienst anforderte. Der Fahrer wurde auch gebeten mit der Straßenbahn so nah als möglich an das falsch abgestellte Auto heranzufahren, damit man es auf Fotos dokumentieren konnte, um Einsprüche des Falschparkers nichtig zu machen. Dem aufmerksamen Strażnik fiel auch gleich das Auto dahinter auf, dass außerhalb der gekennzeichneten Parkzone parkte und eine Kralle, sowie einen Strafzettel bekam.
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Sofort nachdem das Fahrzeug abgeschleppt war, fuhr die Straßenbahn los.
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In der verträumten ul. Dajwór. Hier verkehren fas nur Museumsfahrzeuge. Nur sehr selten werden hier "normale" Linien gekürzt.
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Vor dem Museum steht heute der LH Standard (Baujahr 1925) abgestellt. Dieser war in Wrocław im Einsatz und kam nach Krakau als Arbeitswagen. Im Museum gab es eine Modellbahnaustellung des Krakauer Modellbahnklubs. Leider war kein EN57-Modell dabei.
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Einsam steht der Sanok SN2 im verträumten Kazimierz. Kazimierz war das jüdische Viertel Krakaus, hier stehen Synagogen (heute Museen). Das hier war bis zum Holocaust eine völlig andere Welt, die Gewänder und Gewohnheiten der Bewohner dieses Stadtteils unterschied sich von denen der restlichen Krakauer erheblich. Auch die Sprache, die man auf der Straße hörte, war eine andere. Es gibt auch weniger Kirchen, als in anderen zentrumsnahen Stadtteilen. Kazimierz selbst war jedoch in einen kleineren polnischen (katholischen) Teil unterteilt und einen jüdischen.
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Ein letztes Bild vom SN2 in der Starowiślna (alte Weichselstraße).
Ich hoffe die Bilder und Beschreibungen haben gefallen.