Ich habe mir gedacht, ich mache ein paar winterliche Fotos. Seit ca. einer Woche liegt Schnee und es hat konstant unter 0 Grad.
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Beginnen wir in der Schleife Pleszów. Das ist der östlichste Punkt des krakauer Straßenbahnnetzes, hier enden die Straßenbahnlinien 10 und 21, sowie die Buslinien 111, 131, 161, 171 und 252. Pleszów ist ein Stadtteil des Bezirks Nowa Huta und hat dörflichen Charakter. Es gibt hier Einfamilienhäuser und auch noch einige Bauernhäuser. Hier sieht man beide Linien in der Einstiegshaltestelle, der 10er hält am inneren, der 21er am äußeren Gleis. An Werktagen wird der 10er mit E1+c3 und 105Na (nur ein Zug) betrieben, an Wochenenden mit rein mit 105Na. Der 21er wird mit solo E1 betrieben. Der 105er wirbt für ein Preisvergleichsportal.
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Der solo E1 hoppelt über den schlechten Gleiszustand in der Igołomska. Benannt ist die Straße nach Igołomia, einem Dorf östlich von Krakau. Die Strecke hier her ist schlecht ausgelastet, beide Linien verkehren im 20-Minutentakt. Der 10er ist die wichtigere Linie, da er Pleszów mit dem Zentrum Krakaus verbindet und wichtige Knotenpunkte wie den Hauptbahnhof, Rondo Mogilskie, Poczta Główna (Hauptpost) bedient. Zudem bietet er eine direkte Verbindung in den Südwesten der Stadt. Der 21er verbindet Pleszów mit der Haltestelle Kombinat, ebenfalls ein wichtiger Knotenpunkt, wo man vorallem zu wichtigen Buslinien umsteigen kann.
Warum die Strecke schlecht ausgelastet ist, ist leicht erklärt: Es gibt hier kaum etwas, das Fahrgäste anlockt und Verkehrsströme generiert. Im Hintergrund kann man Industriebauten erkennen. Nördlich der Trasse nach Pleszów befindet sich Industriegebiet und Teile des Stahlwerks, das Nowa Huta seinen Namen gab und seine Existenz verdankt.
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Südlich der Trasse sieht es so aus. Ein Friedhof (untersteht der Pfarrgemeinde, nicht der Stadt) und Einfamilienhäuser. Hier kann man glatt vergessen, dass man sich in einer Stadt mit über 700 000 Einwohnern befindet. Einige Bewohner haben Gemüse im Garten und auch noch Stallungen für Kühe, Hühner, etc. Die Buslinien verkehren dementsprechend selten und auch die Haltstellennamen erinnern eher an Haltestellen in Dörfern, als in einer Großstadt. Die meisten bestehen aus einem Flurnamen und einem markanten Punkt als Zusatz, etwa Geschäft, Kirche, Brücke, Schule, etc.
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Am 21er kommt täglich für ein paar Runden ein Zug der Linie 10 zum Einsatz. Der Grund ist arbeitsrechtlicher Natur. Damit auch die Fahrer der Linie 21 in den Genuss ihrer Pause kommen, wird ein 10er in Pleszów zum 21er. Nach zwei Runden wechselt er wieder auf den 10er. An Werktagen kommt so ein E1+c3 auf den 21er. Hier sind beide Wagen aufgebügelt (in der Regel ist der letzte Wagen abgebügelt). Im Winter sieht man das immerwieder. Das ist eine Maßnahme um die Oberleitung eisfrei zu halten. Hier fährt der Zug gerade aus der Schleife aus und macht sich auf seinen Weg zur Os. Piastów (Piastensiedlung).
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Ein solo E1 als 21er unterwegs Richtung Os. Piastów beim Durchfahren der Haltestelle Meksyk (Mexiko
). Meksyk ist der Name einer hiesigen Bar. Auch die Straßenbahnhaltestellen haben hier nicht alltägliche Namen, wie etwa Brama nr. 4 (Tor Nr. 4), da es sonst nichts Markantes gibt. Die Haltestellen entlang der Trasse nach Pleszów sind alle Bedarfshaltestellen (in Polen unüblich, die meisten Haltestellen werden immer eingehalten) und werden aufgrund des Fehlens von Fahrgästen meistens durchfahren. Die meisten Fahrgäste steigen in der Schleife ein. Diese kommen Großteils aus den dort endenden Buslinien. Verkehrstechnisch wäre es wohl sinnvoller, die Straßenbahnstrecke hierher einzustellen und die Buslinien zum Kombinat bzw. Plac Centralny zu verlängern. Damit würden sich einige Fahrgäste einmal Umsteigen ersparen.
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Noch ein Nachschuss. Rechts vom Gestrüpp ist das Industriegebiet. Die Gleise sind in schlechtem Zustand, polnische Fans nennen soetwas ukrainische Verhältnisse. Streckenhöchstgeschwindkeit sind 30 km/h.
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Dieses 105Na-Gespann ist heute als Reservezug eingeteilt. Er kam mir Richtung Pleszów als 10er entgegen. Davor war ein anderer 105Na-Zug als Przejazd Techniczny (entspricht dem wiener Sonderzug). Das war der Tauschzug, der in der Schleife seinen Plandienst aufnahm. Der Reservezug fuhr danach entweder zu einer Schleife auf das Stockgleis oder in den Betriebsbahnhof oder zu einem neuen Einsatz. Am Abend konnte ich ihn am 20er antreffen.
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Ein E1+c3 als 52er in der Piasta Kołodzieja (Piast der Rademacher Straße). Dieser ist eine Sagengestalt und gilt als der Stammvater der Dynastie der Piasten. Mehr Fotos wollte ich in der Kälte nicht machen.