Oder aber auch, weil man die ganzen Verkehrsänderungen zu EINEM Zeitpunkt machen will und nicht jeden Tag irgend eine Linie. Dann kennt sich überhaupt niemand aus.
Das bedingt jedoch nicht die frühe Einstellung. Unter diesem Gesichtspunkt hätte man noch gute drei, vier Wochen länger normal fahren können.
Und dann ist auch die Frage, ob die ganzen Haltestellen entlang der Strecke schon fertig sind.
Die stehen in keinem Zusammenhang mit den Gleisbauarbeiten am Kagraner Platz, es sei denn, man muss erst die alten Schienen einschmelzen, um zu den notwendigen Rohstoffen für das Gießen der zahlreichen Eisengeländer zu gelangen.
Und im übrigen bei der U2 wird der Probebetrieb am 9. September aufgenommen.
Auch da sehe ich nicht den geringsten Zusammenhang – um so mehr, als die U-Bahn ja ein eigener Betriebszweig ist, der sich um die Belange der Straßenbahn kaum schert.
Ich sehe es hingegen so, wie es in Wien schon seit Jahrzehnten Tradition hat: Es wird absichtlich und gezielt eine Verschlechterung herbeigeführt, um die Normalisierung als Verbesserung verkaufen zu können. In diesem Fall geht es darum, den Leuten schmackhaft zu machen, dass in Zukunft ein Stinkebus statt einer Tramway über die Wagramer Straße fährt. Daher hat man darauf geachtet, besonders diese Relation möglichst unattraktiv anzubieten, was meiner Ansicht nach auch hervorragend gelungen ist.