Der Satz gefällt mir sehr gut: "Die beste Werbung für den ÖV sind einfach gute Verbindungen."
Den würde ich mich trauen, auf alle Verkehrsträger zu generalisieren: Die beste Werbung für ein Verkehrsmittel ist die gute Verwendbarkeit.
Ein schönes Ziel wäre eine Stadt, sogar ein Land, in dem eine gute Mischung aus Verkehrsträgern in hoher Qualität verfügbar ist. Manches wird sich technisch nicht sinnvoll machen lassen: Unteroberkleindorf wird weder einen Railjet-Halt noch eine eigene Autobahnabfahrt bekommen. Aber mit einer guten Busanbindung und einem Siedlungskonzept, das die Zersiedlung eingrenzt, kann es ein attraktiver Ort zum Leben bleiben.
Ein Wien, in dem die Menschen respektvoll miteinander umgehen (und bei sich selbst hat man den größten Hebel - ich versuche auch bewusst, mich in jede Perspektive hier hineinzudenken und "hinzuspüren" was die verschiedenen Sichtweisen bewegt), in dem wir die verfügbare Fläche im gemeinsamen Interesse gut teilen, so dass alle Verkehrsträger gut funktionieren, das ist für mich eine schöne Perspektive.
Dazu kommen natürlich noch persönliche Vorlieben: Ich fahre gern Rad und verbinde Aktivität mit Mobilität. Anderen gibt die Autofahrt etwas "Privatsphäre" und "ich-Zeit". Wir alle in diesem Forum haben wohl auch eine gewisse Affinität zum öffentlichen Verkehr, sonst wären wir nicht hier. Wien hat - bei allem Potenzial, das immer noch da ist - ein grundsätzlich gutes Angebot, verglichen mit anderen Städten ähnlicher Größe. Ich fahre gerne mit den "Öffis", weil sie mich verhältnismäßig unkompliziert von A nach B bringen, im Vergleich zu anderen Städten, die ich gesehen habe, preiswert, sauber und sicher sind (ja ich weiß, da geht noch was), und gute Intervalle haben.
Wenn die Betrachtung von einem "Gegeneinander" zu einem "Miteinander" geht, wird es für alle leichter.