Autor Thema: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten  (Gelesen 53586 mal)

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #360 am: 29. November 2024, 08:46:27 »
DEr größte Fehler sind aber schon Jahrzehnte vorher passiert, als man das Gleisnetz ausgedünnt hat.

Das ist aber nicht unbedingt immer den WL anzukreiden. Im Fall des J und T in der Landstraßer Hauptstraße war sogar während der U3-Bauarbeiten an eine Umleitungsstrecke über Ungargasse/Sechskrügelgasse/Rochusgasse gedacht, aber der damaligen BV wollte das nicht, der wollte nach Inbetriebnahme der U3 keine Straßenbahn mehr in der Landstraßer Hauptstraße und Erdbergstraße haben. Und auch im Falle des 8ers waren es die Anrainer und die BV, die sich nach Verlängerung der U6 bis Meidling für eine Einstellung der Straßenbahn in der Meidlinger Hauptstraße zugunsten einer Fußgängerzone stark gemacht haben - seitens der WL war angedacht, zumindest an Werktagen bis 21:00 die Linie 9 ab Westbahnhof bis Meidling verlängert zu führen.

Da muss ich der Klingelfee recht geben - in Wien haben die BV zuviel Macht, da kann ein BV ein ganzes, über etliche Bezirke verlaufendes Projekt zu Fall bringen, auch wenn alle anderen dafür sind. Da sind die WL machtlos. War ja m.W. im Falle des 13ers auch so.
Einerseits gebe ich dir Recht, aber in vielen Fällen helfen die WL ja trotzdem mit. Oft nur subtil; z.B.:  man gibt das älteste Rollmaterial her, im Falle 13er, oder dünnt die Fahrpläne aus oder macht eine Linie unattraktiv (Linie 62). Es gibt viele Beispiele. Aber oft wissen wir auch nicht immer, was dahinter steckt oder welche Interessen. Autolobby, Radlobby Wirtschaft usw...

Nulltarif

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #361 am: 29. November 2024, 10:17:25 »
Bei Bau und Inbetriebnahme der U1 als erster neuer U-Bahn-Strecke konnte man sich vermutlich noch nicht vorstellen, wie viele Menschen einmal damit fahren würden. Die Motivation zur Errichtung war damals ja eher, die Oberfläche vom ÖV frei zu machen für den MIV.
Tatsächlich hätte die Auslastung am Anfang sicher nicht den Parallelbetrieb von U- und Straßenbahn gerechtfertigt, und auch heute wäre das Vorhalten einer Straßenbahnstrecke nur für einen allfälligen U-Bahn-Ersatzverkehr wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen.
Die Zeiten ändern sich, und heute würde man vielleicht gern wieder eine Straßenbahnlinie ungefähr parallel zur U1 betreiben. Gerade die (erst durch den U-Bahn-Bau bedingte) Führung der Straßenbahn durch die Graf Starhemberggasse wäre heute ein Glücksfall, weil sich Bim und MIV nicht in die Quere kämen.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #362 am: 29. November 2024, 10:26:19 »
Bei Bau und Inbetriebnahme der U1 als erster neuer U-Bahn-Strecke konnte man sich vermutlich noch nicht vorstellen, wie viele Menschen einmal damit fahren würden. Die Motivation zur Errichtung war damals ja eher, die Oberfläche vom ÖV frei zu machen für den MIV.
Wien war damals eine schrumpfende Stadt. Erst in den 90er-Jahren, durch den Fall des eisernen Vorhangs und den Krieg am Balkan, stieg die Bevölkerungszahl wieder.

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #363 am: 29. November 2024, 11:04:45 »
Meine Einweihungsfahrt Schwedenplatz–Südtiroler Platz und dann wieder retour zum Karlsplatz nach der Sperre verlief heute erstaunlich „normal“. Im Abschnitt Taubstummengasse–Südtiroler Platz (und auch in der Gegenrichtung) brennen die Leuchtstoffröhren im Tunnel, sonst Fahrt wie normal.

Das Aussteigen am Südtiroler Platz gleicht aber einem Fiasko: Der Gestank dort lässt einen vermuten, dass der Brandherd gerade erst erloschen ist und teilweise noch glost. Ich bin schon gespannt, ob man der Luft dort auch nur einen Stern für Luftgüte geben kann bzw. ob das nicht gesundheitsschädlich ist. Gottseidank ist mein Zug in Gegenrichtung bereits mit offenen Türen dagestanden, ich hätte dort nicht eine Minute am Bahnsteig warten wollen.

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #364 am: 29. November 2024, 11:30:52 »
Meine Einweihungsfahrt Schwedenplatz–Südtiroler Platz und dann wieder retour zum Karlsplatz nach der Sperre verlief heute erstaunlich „normal“. Im Abschnitt Taubstummengasse–Südtiroler Platz (und auch in der Gegenrichtung) brennen die Leuchtstoffröhren im Tunnel, sonst Fahrt wie normal.

In der Früh war die Tunnelbeleuchtung zwischen Schwedenplatz und Südtiroler Platz durchgehend eingeschaltet.
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Alex

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #365 am: 29. November 2024, 11:59:04 »
Meine Einweihungsfahrt Schwedenplatz–Südtiroler Platz und dann wieder retour zum Karlsplatz nach der Sperre verlief heute erstaunlich „normal“. Im Abschnitt Taubstummengasse–Südtiroler Platz (und auch in der Gegenrichtung) brennen die Leuchtstoffröhren im Tunnel, sonst Fahrt wie normal.

Das Aussteigen am Südtiroler Platz gleicht aber einem Fiasko: Der Gestank dort lässt einen vermuten, dass der Brandherd gerade erst erloschen ist und teilweise noch glost. Ich bin schon gespannt, ob man der Luft dort auch nur einen Stern für Luftgüte geben kann bzw. ob das nicht gesundheitsschädlich ist. Gottseidank ist mein Zug in Gegenrichtung bereits mit offenen Türen dagestanden, ich hätte dort nicht eine Minute am Bahnsteig warten wollen.
Das unterstreicht noch mehr, was die Leute, die dort in Schichten gearbeitet haben, geleistet haben. Hoffentlich hat das für niemanden gesundheitliche Nachwirkungen.

95B

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #366 am: 29. November 2024, 12:17:37 »
Stinken tut das vor allem, weil der Gleisbereich bis auf die eigentliche Schadstelle nicht gereinigt wurde, wie man an den orangen Handläufen und den roten Leitstangen im Stationsbereich leicht erkennen kann.
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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #367 am: 29. November 2024, 13:33:45 »
Am O-Wagen fahren weiterhin B/B1, 696 (eigentlich RDH) und 742 in der Invalidenstraße gesehen.

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #368 am: 05. Dezember 2024, 19:45:52 »
Aktueller Stand, auch wenn es ziemlich wischiwaschi wirkt.
Hoffe, da kommen noch detailliertere Versionen.
Ich zitiere:

"Laut den Ermittlern dürfte es sich um ein technisches Gebrechen gehandelt haben das wohl „irgendwo im elektrischen System“ zu suchen sei. Von kriminalpolizeilicher Seite sei der Fall damit abgeschlossen, so Ryba weiter. Die Ermittlungen der Wiener Linien gehen aber noch weiter."

Quelle Wien Orf.
https://wien.orf.at/stories/3284088/
Liebe Grüße, 4808
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pTn

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #369 am: 06. Dezember 2024, 07:57:01 »
Riecht man noch was und vor allem wurde mittlerweile entsprechend gereinigt? Bei Vorpostings hieß es ja, dass man das bis Ende November noch nicht gemacht hatte.

Ferry

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #370 am: 06. Dezember 2024, 08:53:49 »
"Laut den Ermittlern dürfte es sich um ein technisches Gebrechen gehandelt haben das wohl „irgendwo im elektrischen System“ zu suchen sei. Von kriminalpolizeilicher Seite sei der Fall damit abgeschlossen, so Ryba weiter. Die Ermittlungen der Wiener Linien gehen aber noch weiter."

Das ist jedenfalls zu hoffen. Mit der Angabe "irgendwo im elektrischen System" würde ich mich auch nicht zufrieden geben. Zumal es ja, solange die wirkliche Ursache nicht gefunden worden ist, jederzeit wieder "irgendwo im elektrischen System" zu einem Brand kommen kann.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #371 am: 06. Dezember 2024, 09:19:01 »
Das ist jedenfalls zu hoffen. Mit der Angabe "irgendwo im elektrischen System" würde ich mich auch nicht zufrieden geben. Zumal es ja, solange die wirkliche Ursache nicht gefunden worden ist, jederzeit wieder "irgendwo im elektrischen System" zu einem Brand kommen kann.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man dem verkohlten Haufen nicht mehr ansieht, wo es zu brennen begonnen hat.
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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #372 am: 06. Dezember 2024, 09:36:47 »
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man dem verkohlten Haufen nicht mehr ansieht, wo es zu brennen begonnen hat.
Brandgutachter können meistens durchaus nachvollziehen, wo ein Brand begonnen hat. Es wird halt noch dauern, bis die Ergebnisse vorliegen.

W_E_St

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #373 am: 06. Dezember 2024, 11:36:19 »
Riecht man noch was und vor allem wurde mittlerweile entsprechend gereinigt? Bei Vorpostings hieß es ja, dass man das bis Ende November noch nicht gemacht hatte.
Ich war am Dienstag (3.12.) dort und da hat man es ca. ab dem Übergang von der ÖBB-Passage zur WL-Passage Hauptbahnhof ziemlich unangenehm gerochen. Unten am Bahnsteig war ich sehr dankbar, dass mein Zug schnell gekommen ist. Man muss aber auch sagen, dass sich Brandrauch absolut überall festsetzt, und das sehr hartnäckig. Ich kenne ein Haus, in dem es im Dachgeschoss gebrannt hat und alles professionell saniert worden ist. An feucht-warmen Sommertagen hat man den Gestank noch 10 Jahre später im Stiegenhaus bemerkt (und das war nur verraucht, nicht vom Brand betroffen).
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

60er

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Re: 19.11.2024: Sonderzug auf der U1 beim Hauptbahnhof in Brand geraten
« Antwort #374 am: 06. Dezember 2024, 12:28:29 »
Ich war am Dienstag (3.12.) dort und da hat man es ca. ab dem Übergang von der ÖBB-Passage zur WL-Passage Hauptbahnhof ziemlich unangenehm gerochen. Unten am Bahnsteig war ich sehr dankbar, dass mein Zug schnell gekommen ist. Man muss aber auch sagen, dass sich Brandrauch absolut überall festsetzt, und das sehr hartnäckig. Ich kenne ein Haus, in dem es im Dachgeschoss gebrannt hat und alles professionell saniert worden ist. An feucht-warmen Sommertagen hat man den Gestank noch 10 Jahre später im Stiegenhaus bemerkt (und das war nur verraucht, nicht vom Brand betroffen).
Ich war auch am Dienstag dort, abends. Der Brandgeruch war für mich nur noch unten im Stationsbereich wahrnehmbar, hauptsächlich beim Gleis in Richtung Reumannplatz, in die andere Richtung dagegen kaum.