Autor Thema: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren  (Gelesen 47721 mal)

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Nulltarif

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #315 am: 20. Dezember 2024, 22:40:51 »
@Donaufelder: Ich glaube nicht, dass Pendel-Seilbahnen und U-Bahnen so direkt vergleichbar sind. Insbesondere gibt es bei der U-Bahn kein Kopierwerk. Dein Beitrag lässt daher meine Frage unbeantwortet.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

Superguppy

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #316 am: 21. Dezember 2024, 11:42:46 »
Das ist jetzt vielleicht eine blöde Frage meinerseits, aber wieso können Züge, die sich verbremsen, nicht einfach (automatisiert) die paar Meter zurückschieben? In Stationen mit Glas-Trennwänden wäre das - in meiner naiven Vorstellung - auch völlig ohne Risiko möglich, da die Fahrgäste weiterhin in sicherem Abstand zum Zug sind.

(Klar, in herkömmlichen Stationen ohne Glaswand wäre das zu gefährlich - das sehe ich völlig ein.)

Katana

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #317 am: 21. Dezember 2024, 12:48:34 »
Da machen sie separate Kommunikation zwischen den einzelnen Zug- und Bahnsteigtüren und schaffen es nicht, die Brems-Regelschleife genauer zu trimmen?
Das sind völlig unvergleichbare Funktionen.
Auf der Ebene des Projektmanagements und der Qualität der Umsetzung kann man alles vergleichen.
Auch diese Vereinfachung ist nicht zulässig. Die Anforderung an die Techniker ist nämlich beim genauen Bremsen eine wesentlich höhere. Die Einflussfaktoren sind wesentlich mehr. Du musst zu jedem Zeitpunkt nicht nur die exakte Position und die exakte Geschwindigkeit kennen, sondern auch die Umsetzung der Brems(kolben)kraft auf die Verzögerung, worauf nicht nur die Beladung Einfluss hat. Und da bin ich beim Aufzählen der Parameter noch gar nicht am Ende.

pTn

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #318 am: 21. Dezember 2024, 13:08:49 »
Das ist jetzt vielleicht eine blöde Frage meinerseits, aber wieso können Züge, die sich verbremsen, nicht einfach (automatisiert) die paar Meter zurückschieben? In Stationen mit Glas-Trennwänden wäre das - in meiner naiven Vorstellung - auch völlig ohne Risiko möglich, da die Fahrgäste weiterhin in sicherem Abstand zum Zug sind.

(Klar, in herkömmlichen Stationen ohne Glaswand wäre das zu gefährlich - das sehe ich völlig ein.)

Da gibt es sicher eine Vorschrift, die dagegen spricht.
Leider orientieren sich die aber nicht zwingend an den Notwendigkeiten.

haidi

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #319 am: 21. Dezember 2024, 16:16:33 »
Da machen sie separate Kommunikation zwischen den einzelnen Zug- und Bahnsteigtüren und schaffen es nicht, die Brems-Regelschleife genauer zu trimmen?
Das sind völlig unvergleichbare Funktionen.
Auf der Ebene des Projektmanagements und der Qualität der Umsetzung kann man alles vergleichen.
Auch diese Vereinfachung ist nicht zulässig. Die Anforderung an die Techniker ist nämlich beim genauen Bremsen eine wesentlich höhere. Die Einflussfaktoren sind wesentlich mehr. Du musst zu jedem Zeitpunkt nicht nur die exakte Position und die exakte Geschwindigkeit kennen, sondern auch die Umsetzung der Brems(kolben)kraft auf die Verzögerung, worauf nicht nur die Beladung Einfluss hat. Und da bin ich beim Aufzählen der Parameter noch gar nicht am Ende.
Die Fortschritte in der Technik gehen immer schneller voran. Wenn man noch "künstliche Intelligez" mit einbindet, so kann der Bordrechner aus Gesamtgewicht, Temperatur, Feuchtigkeit etc. und dem Bremsverhalten der Vorderzüge die notwendige Bremsleistung sehr wohl errechnen. Man sollte auch nicht zu  ehrgeizig sein und den Zug mit gleichmäßiger Verzögerung bis auf den Punkt bremsen, sondern das letzte Stück, ich denke da so an 1/2 bis 1 Meter  den Zug "schleichen" lassen, damit er auch auf exaktem Platz anhält.
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Katana

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #320 am: 21. Dezember 2024, 18:25:42 »
Da machen sie separate Kommunikation zwischen den einzelnen Zug- und Bahnsteigtüren und schaffen es nicht, die Brems-Regelschleife genauer zu trimmen?
Das sind völlig unvergleichbare Funktionen.
Auf der Ebene des Projektmanagements und der Qualität der Umsetzung kann man alles vergleichen.
Auch diese Vereinfachung ist nicht zulässig. Die Anforderung an die Techniker ist nämlich beim genauen Bremsen eine wesentlich höhere. Die Einflussfaktoren sind wesentlich mehr. Du musst zu jedem Zeitpunkt nicht nur die exakte Position und die exakte Geschwindigkeit kennen, sondern auch die Umsetzung der Brems(kolben)kraft auf die Verzögerung, worauf nicht nur die Beladung Einfluss hat. Und da bin ich beim Aufzählen der Parameter noch gar nicht am Ende.
Die Fortschritte in der Technik gehen immer schneller voran. Wenn man noch "künstliche Intelligez" mit einbindet, so kann der Bordrechner aus Gesamtgewicht, Temperatur, Feuchtigkeit etc. und dem Bremsverhalten der Vorderzüge die notwendige Bremsleistung sehr wohl errechnen. Man sollte auch nicht zu  ehrgeizig sein und den Zug mit gleichmäßiger Verzögerung bis auf den Punkt bremsen, sondern das letzte Stück, ich denke da so an 1/2 bis 1 Meter  den Zug "schleichen" lassen, damit er auch auf exaktem Platz anhält.
Das geht sogar ohne KI. Meine Aussage war, dass die selektive Kommunikation mit den Bahnsteigtüren und das zielgenaue Bremsen für die Softwareentwickler nicht gleich schwierig sind.

Donaufelder

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #321 am: 22. Dezember 2024, 09:56:18 »
@Donaufelder: Ich glaube nicht, dass Pendel-Seilbahnen und U-Bahnen so direkt vergleichbar sind. Insbesondere gibt es bei der U-Bahn kein Kopierwerk. Dein Beitrag lässt daher meine Frage unbeantwortet.

Das wird sicher so sein, aber ich sehe hier die Gemeinsamkeit im Automatikbetrieb, auch wenn es hier den Unterschied gibt, dass U-Bahn Züge selbst fahrend sind, während die Wägen von Pendel- Und Standseilbahnen lediglich Fahrbetriebsmittel sind, welche durch ein Förderseil auf einer Fahrbahn bewegt werden! Ich benötigte aber trotzdem eine Technologie, welche die Züge im Automatikbetrieb von Station zu Station steuert, und da bin ich davon überzeugt, dass es da technologisch ein gewisse Ähnlichkeit zum Kopierwerk geben könnte! :)

Nulltarif

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #322 am: 22. Dezember 2024, 13:06:40 »
Wie Du treffend schreibst, fahren die U-Bahn-Züge selber. Daher muss sich jene Einrichtung, die die Aufgaben des Kopierwerks bei Seilbahnen übernimmt, zwangsläufig in den Fahrzeugen befinden. Und nach genau diesen Einrichtungen habe ich in #309 gefragt. Meine Vermutung war eine Wegmessung, die durch die Auskreuzungen der LZB immer wieder nachjustiert wird. Aber bestätigt (oder widerlegt) hat das bisher noch niemand.
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MatthiasPaul

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #323 am: 22. Dezember 2024, 17:11:11 »
Kurze Frage ans Forum!
Auf der U2 können jetzt nur mehr V und X Wagen fahren, oder?

Klingelfee

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #324 am: 22. Dezember 2024, 17:13:46 »
Kurze Frage ans Forum!
Auf der U2 können jetzt nur mehr V und X Wagen fahren, oder?

Zum 99Mal - JA

Die Wagen type U hat weder die entsprechende Steuerung, noch passen die Züge mit dem Lichtraum und das allergrößte Problem wäre der Tür Abstand.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

MatthiasPaul

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #325 am: 22. Dezember 2024, 17:29:28 »
Danke, auch wenn es schon so oft gefragt wurde 😅

Das.emm

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #326 am: 22. Dezember 2024, 23:05:48 »
Die Anforderung an die Techniker ist nämlich beim genauen Bremsen eine wesentlich höhere. Die Einflussfaktoren sind wesentlich mehr. Du musst zu jedem Zeitpunkt nicht nur die exakte Position und die exakte Geschwindigkeit kennen, sondern auch die Umsetzung der Brems(kolben)kraft auf die Verzögerung, worauf nicht nur die Beladung Einfluss hat. Und da bin ich beim Aufzählen der Parameter noch gar nicht am Ende.
Solange ich eine Pimperlbahn fahre, die auf eine genaue Halteposition pfeifen darf, soll das alles so sein, auch wenn man diese Halbautomatik bei der Wiener U-Bahn ja schon lange so hat und ganz gut damit fährt. Aber wenn man sich einmal Bahnsteigtüren vorgenommen hat, würde ich erwarten, dass all diese Faktoren, und auch die, mit denen du beim Aufzählen noch nicht am Ende warst, einberechnet worden sind. Da gibt es keine Überraschungen, außer es liegt plötzlich Geröll (oder Stroh :P) rum. Genauso wenig, wenn man sich individuelle Bahnsteigtüren vornimmt, da muss auch die gewählte technische Lösung von Anfang an alle Faktoren mit einbeziehen. Wenn sich, beim einen wie beim anderen Feature, das Projektmanagement mit einer 90-Prozent-Lösung zufrieden gibt, ist das kein Aushängeschild.

Bremsen ist kein Hexenwerk. Wer einmal mit dem Shinkansen gefahren ist, weiß, was alles mit Schienenfahrzeugen geht. Seit es die Bahnsteigtüren auf der jetzigen U2 gibt, ist das Bremsen eine recht unangenehme Sache: Erst gleichmäßig heruntergebremst – besonders mit den X – und dann die letzten 2 km/h abrupter Stillstand. Das ist eine Anfängerimplementierung, und mit dem gelegentlichen Überschießen wirkt es noch mehr wie „gut gemeint“ statt schlicht „gut gemacht“. Ich hoffe, man hat noch ein paar Pfeile im Köcher, mit denen man das soweit in Ordnung bringen kann, dass über kurz oder lang aus dieser technischen Errungenschaft doch noch eine gut funktionierende Lösung wird.

D 3XX

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #327 am: 23. Dezember 2024, 18:33:22 »


Bremsen ist kein Hexenwerk. Wer einmal mit dem Shinkansen gefahren ist, weiß, was alles mit Schienenfahrzeugen geht. Seit es die Bahnsteigtüren auf der jetzigen U2 gibt, ist das Bremsen eine recht unangenehme Sache: Erst gleichmäßig heruntergebremst – besonders mit den X – und dann die letzten 2 km/h abrupter Stillstand. Das ist eine Anfängerimplementierung, und mit dem gelegentlichen Überschießen wirkt es noch mehr wie „gut gemeint“ statt schlicht „gut gemacht“. Ich hoffe, man hat noch ein paar Pfeile im Köcher, mit denen man das soweit in Ordnung bringen kann, dass über kurz oder lang aus dieser technischen Errungenschaft doch noch eine gut funktionierende Lösung wird.
Das wird sich einspielen. Das ist eben völlig neu in Wien und daran müssen sich die Fahrer erst gewöhnen. Das kommt mit der Zeit und Übung. Von daheim reden ist halt immer leichter.
D 3XX

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #328 am: 23. Dezember 2024, 18:43:32 »


Bremsen ist kein Hexenwerk. Wer einmal mit dem Shinkansen gefahren ist, weiß, was alles mit Schienenfahrzeugen geht. Seit es die Bahnsteigtüren auf der jetzigen U2 gibt, ist das Bremsen eine recht unangenehme Sache: Erst gleichmäßig heruntergebremst – besonders mit den X – und dann die letzten 2 km/h abrupter Stillstand. Das ist eine Anfängerimplementierung, und mit dem gelegentlichen Überschießen wirkt es noch mehr wie „gut gemeint“ statt schlicht „gut gemacht“. Ich hoffe, man hat noch ein paar Pfeile im Köcher, mit denen man das soweit in Ordnung bringen kann, dass über kurz oder lang aus dieser technischen Errungenschaft doch noch eine gut funktionierende Lösung wird.
Das wird sich einspielen. Das ist eben völlig neu in Wien und daran müssen sich die Fahrer erst gewöhnen. Das kommt mit der Zeit und Übung. Von daheim reden ist halt immer leichter.
Genau, das kommt mit Zeit und Übung. Und diese sollte im Probebetrieb und am Simulator erfolgen, und nicht im Realbetrieb mit Fahrgästen. >:(

Oskar

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Re: Wiedereröffnung U2 Schottentor-Karlsplatz mit Bahnsteigtüren
« Antwort #329 am: 23. Dezember 2024, 19:13:11 »
Genau, das kommt mit Zeit und Übung. Und diese sollte im Probebetrieb und am Simulator erfolgen, und nicht im Realbetrieb mit Fahrgästen. >:(

Derart genaue Zielbremsungen können bestenfalls mit einem full-motion Simulator ähnlich jenen für das Training der Verkehrsflugzeugpiloten geübt und erlernt werden. Dabei wird der Simulator als ganzes bewegt, um Beschleunigung bzw. Verzögerung einigermaßen realitätsnah vorzutäuschen. Haben die WL sowas?  ???  ::)

Ein fix Montierter mit lediglich einer Videowand hinter der Scheibe des "Fahrzeuges" vermittelt nicht das notwendige "Hosenbodengefühl" (zur Erklärung bitte googeln!).