Autor Thema: Linie 64 (1979-1995)  (Gelesen 129271 mal)

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #105 am: 11. Februar 2016, 22:17:20 »
Bei der Tscherttegasse hab ich zwei Bilder gemacht, zufällig beide Male den gleichen Zug.

1. Hier bin ich unsicher, ob das tatsächlich der Blick von der Tscherttegasse-Brücke bei der Station gemacht wurde. Es paßt irgendwie nicht zum folgenden Bild:

2. Das ist ja eindeutig die Tscherttegasse, links die Badnerbahn-Fortsetzung. Oder?

Laut meinen Dia-Aufschriften müssten beide Bilder am selben Tag aufgenommen worden sein.
Das kann durchaus am selben Tag gewesen sein. Wie man am Bild 1 erkennt, war die neue WLB-Strecke noch nicht in Betrieb, daher musste die alte Abzweigung - am Bild 2 sichtbar - noch in Betrieb sein. Die U6 war der Grund für den Umbau an dieser Stelle.
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HLS

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #106 am: 11. Februar 2016, 23:01:16 »
Bei dem Bild(http://www.tramwayforum.at/index.php?action=dlattach;topic=152.0;attach=154617;image) sieht man zwei gelbe Kasteln neben der Tür1. Sind das Gleissperrmagnete? Wie gut vertrugen sich die Ex eigentlich mit den eisenbahnartigen Gleiskreuzungen?
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Stellwerker

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #107 am: 11. Februar 2016, 23:25:47 »
Sind keine Gleismagnete. Entweder Tonfrequenztöpfe oder Verteilerkästen.

LG,
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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #108 am: 11. Februar 2016, 23:31:16 »
Wie gut vertrugen sich die Ex eigentlich mit den eisenbahnartigen Gleiskreuzungen?
Die Radlenker waren sicher auf die entsprechenden Radprofile abgestimmt. Der Spalt bei den Herzstücken sieht auch nicht wirklich so breit aus wie bei der "großen" Bahn. Demnach ist es wohl von der Geometrie her einfach eine normale Tiefrille, wie sie in anderen Städten die Regel ist. Überhaupt war dieser Abschnitt der WLB für Vollbahnfahrzeuge wohl sowieso nie befahrbar.
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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #109 am: 11. Februar 2016, 23:37:45 »
Wie gut vertrugen sich die Ex eigentlich mit den eisenbahnartigen Gleiskreuzungen?
Die Radlenker waren sicher auf die entsprechenden Radprofile abgestimmt. Der Spalt bei den Herzstücken sieht auch nicht wirklich so breit aus wie bei der "großen" Bahn. Demnach ist es wohl von der Geometrie her einfach eine normale Tiefrille, wie sie in anderen Städten die Regel ist. Überhaupt war dieser Abschnitt der WLB für Vollbahnfahrzeuge wohl sowieso nie befahrbar.
Mit welcher Geschwindigkeit durften die Gleiskreuzungen befahren werden, mit der gleichen Geschwindigkeit wie die üblichen Flachrillen?
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hema

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #110 am: 12. Februar 2016, 01:32:29 »

Mit welcher Geschwindigkeit durften die Gleiskreuzungen befahren werden, mit der gleichen Geschwindigkeit wie die üblichen Flachrillen?
Für die Straßenbahn(-seite) galten die üblichen Vorschriften der Straßenbahn, für die Badner Bahn jene der Badner Bahn. Das Problem mit Vignolweichen ist nicht das Herz, das wird an das verwendete Radprofil angepasst, sondern die Weichenzungen. Die Toleranz für Spurkränze liegt bei WiLi-Fahrzeugen bei 15 mm, das ist für unterschlagende Zungen moderner Weichen zu klein, weil da das Risiko des "Aufkletterns" auf die Zunge besteht, was zur Entgleisung führt. Als Mindestmaß braucht es hier 18 mm, worauf man sicher bei jenen Fahrzeugen geachtet hat, welche am 64er fahren durften. Gleiches galt vorher für die Fahrzeuge des 62ers, solange diese während des Neubaus der Philadelphiabrücke über die Rampe der Badner Bahn (Eichenstraße) fuhren.

Solange es in Wien die Flachrillen mit 15 mm Rillentiefe gibt, hat es keinen Sinn die Toleranzgrenze auf 18 mm zu erhöhen, das würde nur zu häufigerem Überdrehen der Radreifen auf der Unterflurdrehbank führen
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Klingelfee

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #111 am: 12. Februar 2016, 07:12:35 »
Nicht ganz, denn mit der Straßenbahn durftest du damals schon mit 15 km/h über die Verzweigungsweiche fahren, während im restlichen Netz damals noch 6 km/h auf einer Verzweigungsweiche galt und weiters galt bei dieser Weiche keine Linksweichenregel (jetzt Konfliktweichenregel).
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

hema

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #112 am: 12. Februar 2016, 15:29:37 »
Ich kann es nicht beschwören, aber die Bilder sind von 1992, da galten meiner Meinung nach schon 15 km/h auf verriegelten E-Weichen und 10 auf herkömmlichen Stromstoßweichen (von denen es damals vermutlich nur mehr eher wenige gab).
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blackrider

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #113 am: 13. Februar 2016, 11:33:38 »
Die Strecke zum Schedifkaplatz ist sehr wohl mit Vollbahnfahrzeugen zu befahren. Ich selbst bin nach meiner ÖBB-Triebfahrzeugführerprüfung im Sommer 2001 mit der Lok 80+4 Tds mit Schotter bis unmittelbar vor der Kurve zum Schdifkaplatz gefahren.

Für solche Aufgaben wurden fast ausschließlich die Loks 80 und 81 herangezogen. Die Loks 82 und 83 wurden für diese Aufgaben nicht herangezogen. Vermutlich weil sie zu hoch waren und daher entweder die Fahrleitung abgeschalten werden musste oder sie gar nicht bei der Tscherttegasse durch den Durchlass durchfahren konnten.

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #114 am: 13. Februar 2016, 11:38:01 »
Ja, aber erst seit es den 64er nicht mehr gab. Bis 1995 konnten zum Schedifkaplatz keine Vollbahnfahrzeuge fahren.

LG,
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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #115 am: 13. Februar 2016, 11:46:44 »
Soweit ich weiß, war es auch nach 1979 bis zum Umbau der Strecke möglich. Die Vignolkreuzung hatte 2 verschieden ausgelegte Profile, Die WLB-Seite konnte mit Vollbahnprofil und WLB-Profil befahren werden und die Strab-Seite mit Strassenbahnprofil und WLB-Profil. In der Zeit des Umbaues durfte die Strecke nicht von Vollbahnfahrzeugen befahren werden, weil Straßenbahnweichen und eine Straßenbahnkreuzung eingebaut wurde.

HLS

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #116 am: 13. Februar 2016, 12:22:32 »
Die Strecke zum Schedifkaplatz ist sehr wohl mit Vollbahnfahrzeugen zu befahren. Ich selbst bin nach meiner ÖBB-Triebfahrzeugführerprüfung im Sommer 2001 mit der Lok 80+4 Tds mit Schotter bis unmittelbar vor der Kurve zum Schdifkaplatz gefahren.

Für solche Aufgaben wurden fast ausschließlich die Loks 80 und 81 herangezogen. Die Loks 82 und 83 wurden für diese Aufgaben nicht herangezogen. Vermutlich weil sie zu hoch waren und daher entweder die Fahrleitung abgeschalten werden musste oder sie gar nicht bei der Tscherttegasse durch den Durchlass durchfahren konnten.
Sind das Dampfloks? Das wäre das einzige, was mir Google als Bilder anbietet. :-\
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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #117 am: 13. Februar 2016, 12:40:15 »
Die Strecke zum Schedifkaplatz ist sehr wohl mit Vollbahnfahrzeugen zu befahren. Ich selbst bin nach meiner ÖBB-Triebfahrzeugführerprüfung im Sommer 2001 mit der Lok 80+4 Tds mit Schotter bis unmittelbar vor der Kurve zum Schdifkaplatz gefahren.

Für solche Aufgaben wurden fast ausschließlich die Loks 80 und 81 herangezogen. Die Loks 82 und 83 wurden für diese Aufgaben nicht herangezogen. Vermutlich weil sie zu hoch waren und daher entweder die Fahrleitung abgeschalten werden musste oder sie gar nicht bei der Tscherttegasse durch den Durchlass durchfahren konnten.
Sind das Dampfloks? Das wäre das einzige, was mir Google als Bilder anbietet. :-\
Google-Suchworte: WLB  lok 81


Aus http://schienenfahrzeuge.netshadow.at/db/details.php?image_id=9652&sessionid=6a396371fd504df6262523e91d666b01

Mit 2 solchen Loks (eine vorne, eine hinten) hat die WLB früher Güterzüge mit 20, 30 Waggons von Inzersdorf über die Triester Straße nach Süden geführt, da waren die Kruezungen längere Zeit gesperrt und der Rückstau beachtlich
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HLS

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #118 am: 13. Februar 2016, 15:21:10 »
Okay auf die Idee WLB davor zu setzen, bin ich nicht gekommen, weil Triebfahrzeugführerprüfung nicht mit der WLB in Verbndung gebracht habe, aber danke für die Antwort und für das Bild.
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Ferry

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Re: Linie 64 (1979-1995)
« Antwort #119 am: 13. Februar 2016, 16:24:29 »
Bei der Tscherttegasse hab ich zwei Bilder gemacht, zufällig beide Male den gleichen Zug.

1. Hier bin ich unsicher, ob das tatsächlich der Blick von der Tscherttegasse-Brücke bei der Station gemacht wurde. Es paßt irgendwie nicht zum folgenden Bild:

2. Das ist ja eindeutig die Tscherttegasse, links die Badnerbahn-Fortsetzung. Oder?

Laut meinen Dia-Aufschriften müssten beide Bilder am selben Tag aufgenommen worden sein.

Das glaube ich nicht. Bild 1 zeigt die Verzweigung 64-WLB vor Beginn der U-Bahn-Bauarbeiten, Bild 2 das nach hinten versetzte Provisorium während der U-Bahn-Bauarbeiten.

Korrektur: Ich vergaß, dass das Provisorium in Fahrtrichtung Siebenhirten ja auch eine Zeitlang vor den WLB befahren wurde, bis die auf Bild 1 erkennbare, eigene WLB-Strecke in Betrieb genommen wurde. Die Fotos können also sehr wohl am selben Tag entstand sein.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")