Autor Thema: 13 statt 13A  (Gelesen 240730 mal)

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coolharry

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #540 am: 12. Dezember 2019, 13:42:52 »
Mag sein, aber es war die einzige Möglichkeit, den 13A auf eine sinnvolle Route zu bringen. Was ich so hörte hat Reiter hart verhandelt, um die ganze Idee des "Grünen Grätsels" durchzubringen. Und ich muss sagen, dass mir diese Entwicklung sehr gefällt - Jetzt ist es halt der "Klimaschmäh", der Baumpflanzungen und Parkplatzstreichungen möglich macht, soll mir recht sein, mir ist das Mascherl egal, was an die Neugestaltungen gehängt wird. Die sorgfältige Gestaltung des Straßenraums, bei dem der Bürger die verbesserung erkennt, ist das Um und Auf beim Kampf gegen den Autoverkehr.

Das der 13A jetzt in beide Richtungen durch die Neubaugasse fährt finde ich auch positiv. Es hat halt nur den Faden Beigeschmack wenn man von Verbesserungen für Fußgänger spricht und gleichzeitig die Führung eines Massenverkehrsmittels durch eben diese verbesserten Abschnitte ermöglicht. Und der Fußgänger weiter von den Streichungen der Parkräume auch nichts hat, da dort sowieso dann das ganze Jahr Schanigärten den öffentlichen Raum verstellen. Die Verbesserung zu vorher erschließt sich mir dann nicht ganz.

Und würdens das mit dem Klimaschmäh ernst nehmen würden nicht Dieselbusse durch die Neubaugasse fahren. Aber das ist eine andere Geschichte.

Und das Projekt ansich ist gut. Nicht perfekt aber gut, nur hätte man wahrscheinlich mehr davon wenn eben besagtes Geld in Straßenabschnitte gesteckt werden würde, die noch gar keine Fußgängerinfrastruktur haben. Gutes noch besser machen mag zwar ein netter Werbespruch sein aber gutes dort leisten wo nichts ist, halte ich für besser.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Werner1981

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #541 am: 14. Februar 2023, 00:29:44 »
Scheinbar sind die Busse zu schwer für das Pflaster in der Neubaugasse:
https://wien.orf.at/stories/3194617/

benkda01

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #542 am: 14. Februar 2023, 01:39:14 »
Scheinbar sind die Busse zu schwer für das Pflaster in der Neubaugasse:
https://wien.orf.at/stories/3194617/
Tja, mit der Tramway wäre das nicht passiert... :P

Die Fahrbahnbeanspruchung skaliert übrigens mit der vierten (!) Potenz der Achslast. Das heißt: Das einmalige Vorüberfahren eines NG265 verursacht eine 3659-mal so hohe Beanspruchung wie das Vorüberfahren eines Pkw oder eine 354 Mio.-mal so hohe Beanspruchung wie das Vorüberfahren eines Fahrrads*.

*verwendete Werte – NG265: 17.5 t (Leergewicht ohne Fahrgäste!), 3 Achsen; Pkw: 1.5 t, 2 Achsen, Fahrrad: 85 kg, 2 Achsen.

hema

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #543 am: 14. Februar 2023, 03:22:34 »
Das einmalige Vorüberfahren eines NG265 verursacht eine 3659-mal so hohe Beanspruchung wie das Vorüberfahren eines Pkw . . . .

*verwendete Werte – NG265: 17.5 t (Leergewicht ohne Fahrgäste!), 3 Achsen; Pkw: 1.5 t, 2 Achsen, Fahrrad: 85 kg, 2 Achsen.
Da der Bus 3 Achsen hat, entspricht das rund 5500 deiner Pkw! Das ist aber der Vergleich eines leeren Busses mit einem relativ schweren Pkw. Sitzen nur etwa 50 Leute im Bus, beträgt das Verhältnis schon ungefähr 1:9900.

Beim Vergleich eines Kleinwagens (z.B. Renault Twingo oder noch leichter) mit einem bumvollen Bus kommen gigantische Verhältniszahlen heraus!   :o
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

KSW

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #544 am: 14. Februar 2023, 07:09:10 »
Zur hohen Achslast kommt halt noch hinzu, daß insbesondere in den Stationen ordentliche Kräfte durch das Anfahren entstehen - da schiebt eine Achse das ganze Vehikel aus dem Stand an, dabei werden schon auch mal die Pflastersteine verschoben, mehr Wasser kann eindringen, den Untergrund aufweichen und der Druck des nächsten Busses schwemmt das dann alles zwischen den Fugen hoch.
Auch die nahezu exakt gleiche Position der Belastung trägt da ihren Teil bei, denn auf der Strecke fährt der Bus mal 50cm weiter links oder rechts, aber in der Station immer exakt bis an die Kante.
Aber: Straßenbahnen sind teuer, sie benötigen  teure Infrastruktur, die alle 30-40 Jahre erneuert werden muss (wenn man nicht den Ulf im Fuhrpark hat), und kosten in der Anschaffung mehr.
Nur, dass ein Bus die Fahrbahnen ruiniert und man damit einen größere  Instandhaktunfsaufwand hat (zahlt ja eh eine andere Kostenstelle), dass man auf die Lebensdauer von einer Straßenbahn etwa 4-5 Generationen Autobusse verbraucht, dass die Energiequelle und die Energieeffizienz beim Bus schlechter abschneidet, das verschweigt man halt gerne.

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #545 am: 14. Februar 2023, 09:01:54 »
Scheinbar sind die Busse zu schwer für das Pflaster in der Neubaugasse:
https://wien.orf.at/stories/3194617/

Das hätte einem eigentlich der Hausverstand sagen müssen. Aber den hat Merkur minus leider nicht mehr im Angebot.
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Re: 13 statt 13A
« Antwort #546 am: 14. Februar 2023, 09:15:45 »
Das ist mal wieder ein kleiner Satz, den man sich aufheben muss: "Repariert wird es werden und dann ist es wieder schön“, sagt der Obmann des Einkaufsstraßenvereins Neubau Kurt Wilhelm im „Wien heute“-Interview und betont auch die positiven Auswirkungen der Umgestaltung. Sie habe eine Frequenzsteigerung von rund 40 Prozent gebracht. - Was haben die Kaufleute vorher gegeifert! Übrigens hier: https://wien.orf.at/stories/3166022/ blockieren natürlich die Wiener Linien.
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Re: 13 statt 13A
« Antwort #547 am: 14. Februar 2023, 09:47:06 »
Das ist mal wieder ein kleiner Satz, den man sich aufheben muss: "Repariert wird es werden und dann ist es wieder schön“, sagt der Obmann des Einkaufsstraßenvereins Neubau Kurt Wilhelm im „Wien heute“-Interview und betont auch die positiven Auswirkungen der Umgestaltung. Sie habe eine Frequenzsteigerung von rund 40 Prozent gebracht. - Was haben die Kaufleute vorher gegeifert! Übrigens hier: https://wien.orf.at/stories/3166022/ blockieren natürlich die Wiener Linien.

Dass eine Zunahme da ist, steht außer Zweifel. Aber 40 % kommt mir ein bisserl hoch gegriffen vor, außer es ist ein Vergleich mit der Zeit während der Umbauarbeiten.
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Re: 13 statt 13A
« Antwort #548 am: 14. Februar 2023, 09:57:05 »
Scheinbar sind die Busse zu schwer für das Pflaster in der Neubaugasse:
https://wien.orf.at/stories/3194617/

Das hätte einem eigentlich der Hausverstand sagen müssen.
vorallem,weil man aus diesem Grund seit vielen Jahren in den meisten Busstationen Betonfelder errichtet.

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #549 am: 14. Februar 2023, 10:26:35 »
Dass eine Zunahme da ist, steht außer Zweifel. Aber 40 % kommt mir ein bisserl hoch gegriffen vor, außer es ist ein Vergleich mit der Zeit während der Umbauarbeiten.

Nachdem ich da seit 2006 wohne und fast jeden Tag da bin - das kann schon hinkommen, jetzt ist enorm viel mehr los als vorher. Der Obmann ist übrigens der Besitzer des Honiggeschäfts, der den "Job" vom Hintermayer (Buchhändler) übernommen hat. Zweiterer war mit der Kammer eng verzahnt und sehr mitschuld am Abschuss des 13ers als Tramway. Der Honigmann war erst auch kritisch, hat sich dann aber eingehend mit der Materie befasst, war sogar in Frankreich auf Besichtigungstour.
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Re: 13 statt 13A
« Antwort #550 am: 14. Februar 2023, 10:46:05 »
Dass eine Zunahme da ist, steht außer Zweifel. Aber 40 % kommt mir ein bisserl hoch gegriffen vor, außer es ist ein Vergleich mit der Zeit während der Umbauarbeiten.

Nachdem ich da seit 2006 wohne und fast jeden Tag da bin - das kann schon hinkommen, jetzt ist enorm viel mehr los als vorher. Der Obmann ist übrigens der Besitzer des Honiggeschäfts, der den "Job" vom Hintermayer (Buchhändler) übernommen hat. Zweiterer war mit der Kammer eng verzahnt und sehr mitschuld am Abschuss des 13ers als Tramway. Der Honigmann war erst auch kritisch, hat sich dann aber eingehend mit der Materie befasst, war sogar in Frankreich auf Besichtigungstour.

Bei der Verlegung der Steinplatte dachte ich mir noch, ob die das Gewicht der Gelenkbusse überhaupt aushalten. Zumindest ging ich davon aus, dass das vorher geprüft wurde. Aber anscheinend nicht, nachdem viele schon hin sind.
 :fp:

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #551 am: 14. Februar 2023, 10:46:24 »
Der Honigmann war erst auch kritisch, hat sich dann aber eingehend mit der Materie befasst, war sogar in Frankreich auf Besichtigungstour.

Mit deiner Unterstützung? ;)
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Re: 13 statt 13A
« Antwort #552 am: 14. Februar 2023, 11:09:07 »
Der Obmann ist übrigens der Besitzer des Honiggeschäfts, der den "Job" vom Hintermayer (Buchhändler) übernommen hat. Zweiterer war mit der Kammer eng verzahnt und sehr mitschuld am Abschuss des 13ers als Tramway.

Habe ich das richtig verstanden? Hintermayer war gegen die Rückumstellung auf Straßenbahn?
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Re: 13 statt 13A
« Antwort #553 am: 14. Februar 2023, 14:19:53 »
Der Honigmann war erst auch kritisch, hat sich dann aber eingehend mit der Materie befasst, war sogar in Frankreich auf Besichtigungstour.
Mit deiner Unterstützung? ;)

Nicht mit meiner Unterstützung, aber an dem Gerücht, dass Frankreich bezügl. Städtebau sehenswert ist bin ich wahrscheinlich insgesamt nicht ganz unschuldig

Der Obmann ist übrigens der Besitzer des Honiggeschäfts, der den "Job" vom Hintermayer (Buchhändler) übernommen hat. Zweiterer war mit der Kammer eng verzahnt und sehr mitschuld am Abschuss des 13ers als Tramway.
Habe ich das richtig verstanden? Hintermayer war gegen die Rückumstellung auf Straßenbahn?

Ja, er war der erbittertste Gegner, wobei das auch an der bizarren Parkregelung davon lag: Die Neubaugasse war keine Kurzparkzone, sondern hatte Parkverbotstafeln aufgestellt (die blauen mit dem roten Rand, nur einmal schräg gestrichen). Deswegen sind die Parksherriffs dort nicht kontrollieren gegangen, und deswegen konnten die Geschäftsinhaber den ganzen Tag unbehelligt vor ihrem Laden parken (so von wegen, Parkplätze sind ja sooo wichtig für die Kundschaft). Das war dann mit dem Umbau natürlich vorbei. Er war auch in der Wirtschaftskammer gut vernetzt. Ich hab da übrigens noch Fotos aus der Bauzeit betreffend Unterkonstruktion; das selbe Drama übrigens auch ohne Busse auf der Mariahilfer Straße, die inzwischen im typischen Vienna Style ein Asphaltfleckerlteppich ist - reparieren? sanieren? wozu...?

An sich ist die Neubaugasse recht gut gelungen, die Beete sind alledings zu platzraubend, die Bepflanzung ist Biomüll (aber da ist die MA 42 schuld, die nur noch grausige Kiesbeete macht). Vergleicht mal den Querschnitt zu vorher, da wird dann klar, warum die Gasse jetzt voller Menschen ist.
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Re: 13 statt 13A
« Antwort #554 am: 14. Februar 2023, 14:46:45 »
Tja hätte man gleich Schienen gelegt. Aber das ist ja mit der Spö nicht machbar.