Autor Thema: Linie 25 Neu  (Gelesen 343449 mal)

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13er

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #705 am: 09. Mai 2013, 16:21:07 »
Das schreib ich doch die ganze Zeit. Zeit erspart sich, wer nicht umsteigen muss. Aber der größte Teil muss eben umsteigen, die meisten in die U-Bahn.
Stimmt! Ich bin in letzter Zeit ziemlich oft 25er und 26er gefahren und selbstverständlich sind das zum überwältigenden Teil U-Bahn-Zubringer (massiver Fahrgastwechsel am 26er am Jonasplatz und Kagraner Platz sowie am 25er in Kagran). Unterscheidet sich übrigens nicht wirklich von den anderen Rundlinien (13A, 5, U6, 9, ...), die auch weniger per se verwendet werden, sondern als (Kurzstrecken-)Verbindung zwischen zwei Radiallinien.

An die Fahrgastzahlen wirst du nicht herankommen. Natürlich werden die bei den WL genau erhoben, auch pro Haltestelle mit Ein- und Aussteigern sowie Belegung, aber sie sitzen drauf und geben's dem Otto Normalfahrgast nicht her (solche "sensiblen" Daten, mit denen man z.B. nachweisen könnte, wie stark die U-Bahn-Fahrgastzahlen geschönt sind, fallen selbstverständlich unter die Dienstverschwiegenheit wie viele andere Statistiken).

Zu deinem weiteren Posting: Ja, das Rasengleis (ein paar Meter, das darfst du dir nicht wie in der Tokiostraße vorstellen) gibt es dort noch, wird sogar recht gut gepflegt. In den 3,5 Mio. Euro war damals weit mehr drin als nur die Straßenbahnstrecke. Die Tokiostraße hat aber auch über 10 Mio. Euro gekostet, nicht gerade billig, wenn man sich dann anschaut, was herausgekommen ist.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Linie 41

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #706 am: 09. Mai 2013, 16:37:31 »
Das schreib ich doch die ganze Zeit. Zeit erspart sich, wer nicht umsteigen muss. Aber der größte Teil muss eben umsteigen, die meisten in die U-Bahn.
Nur die mußten ja vor der Straßenbahn genauso umsteigen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

invisible

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #707 am: 09. Mai 2013, 17:46:21 »
Ich würde einmal behaupten, die Hauptfunktion des 25ers und 26ers ist die Zubringerfunktion zur U-Bahn. Die Zahl der Menschen, die damit quer durch den 21. und 22. Bezirk fahren, ist dagegen vernachlässigbar. Meine Frau und ich haben die Grünen und die Wiener Linien schon öfters gebeten, konkrete Zahlen vorzulegen, wie hoch (oder wie niedrig) der Anteil der Fahrgäste ist, die die Straßenbahnlinien als Tangentiallinien wirklich brauchen, aber niemand hat uns diese Zahlen vorlegen können. Aber vielleicht hast du diese Zahlen, leg sie vor, ich lasse mich gerne überzeugen.

Damit halten sich die Wiener Linien leider sehr zurück, sodass man auf Beobachtungen angewiesen ist.

Zitat
Ich habe aber selbst erlebt, dass, wenn man im 26er früher am Morgen Richtung Kagraner Platz gefahren ist, die Straßenbahn dort praktisch leer wurde und sicherlich 90 Prozent der Fahrgäste ausstiegen, wovon der Großteil der Fahrgäste in die U-Bahn umgestiegen ist. Wenn ich also einen Denkfehler gemacht habe, dann vielleicht einen 20 prozentigen, während die Grünen und anderen Befürworter zu 80 Prozent falsch lagen. ;)

No-na, der 26er fährt ja nur bis Kagran - natürlich steigen da alle um.
Die die weiter nach Süden wollen sitzen ja im 25er :)

Zitat
Ich behaupte, dass nur jene eine echte Zeitersparnis haben, die ohne Umsteigen den 25er benützen können. Dass der 25er für uns kaum eine Zeitersparnis bringt, wurde mir klar, als wir zu Weihnachten Besuch aus Amerika hatten, und wir an einem Samstag Nachmittag zum Schloss Schönbrunn fahren wollten.

Die Fahrzeit ab Josef-Baumann-Gasse war exakt gleich, egal ob wir mit dem 25er durch die Tokiostraße, oder dem 26er zur U1 gefahren wären. Ich konnte das anfangs gar nicht glauben, aber es ist tatsächlich so.

No-na bringen weniger Umsteigevorgänge die meiste Zeitersparnis, auch das ist nichts neues. Die Route Baumanngasse-Schönbrunn kann man aber in keiner Weise als Beispiel für Fahrzeitersparnis *entlang* der Linie 25 nehmen. Da hast natürlich nur den Unterschied Kagran-Kagraner Platz.

Zitat
Aber weil ich schon klinge wie ein „hysterischer Straßenbahngegner“, möchte ich schon auch sagen, dass ich die Vorteile der Straßenbahn, die es natürlich auch gibt, auch sehe. Mir fällt da zwar spontan nur ein, dass die Straßenbahn zwischen Josef-Baumann-Gasse und Kagran viel plan- und regelmäßiger unterwegs ist, als der 27A es je war, aber das ist schon eine Verbesserung.

Dein "Klang" kommt natürlich von deiner persönlichen Sichtweise als Anwohner. Und diese unterscheidet sich naturgemäß oft stark von der stadt- und verkehrsplanerischen Perspektive.
Du hast auf deinen persönlichen Wegen wahrscheinlich wirklich keinen großen Vorteil, wenn Du einfach nur zur U1 willst; aber dafür den Nachteil dass alle paar Minuten eine Bim durch deine Straße fährt - da ist es durchaus verständlich, dass für dich persönlich die Nachteile überwiegen (insbesondere, wenn die Strecke so gebaut wird, wie sie eben leider gebaut wurde). Nur: vermische das bitte nicht mit einer generellen Ablehnung bzw. "zu was brauch ma des"-Haltung; die klingt dann nämlich sehr schnell nach NIMBY.

Zitat
Ich bin auch kein Gegner der Straßenbahn im Allgemeinen, im Gegenteil ich bin für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Radnetzes, sogar auf Kosten des Autoverkehrs (obwohl ich auch selbst ein Auto habe). Ich bin auch davon überzeugt, dass durch die Straßenbahn die Attraktivität einer Straße zunehmen kann, so wie das auf den Seiten über das Rasengleis auf dieser Web-Site so wunderschön dargestellt ist, und so, wie ich es selbst in Frankreich schon gesehen habe. Man kann jetzt schon in der Wagramer Straße zwischen Kagran und Kagraner Platz erkennen, wie die Attraktivität der Straße immer mehr verloren geht, und Geschäfte dort schließen. Das hängt sicher damit zusammen, dass dort bald keine Straßenbahn mehr fahren wird.

Ja, schön. Nur wo ist jetzt das Problem? Warum sprichst du der kürzeren Fahrtroute mit weniger großen Kreuzungen dann ihre Berechtigung ab?

Dass die konkrete technische Umsetzung dieser Strecke unter aller Sau ist, damit rennst Du hier offene Türen ein. Das ist aber eben ein ganz anderes Problem, als "von der Baumanngasse zur U1 dauert's gleich lang". Letzteres tut es nämlich zunächst mal nur für dich persönlich (und jene, die halt nur diesen Teilaspekt der Linien 25/26 nutzen).

Ich weiß nicht, was Du dir erwartet hast? Dass man bei ca. der selben Wegstrecke und ca. der selben Haltestellenzahl zwischen Baumanngasse und Kagran bzw. Baumanngasse und Kagraner Platz aller Voraussicht nach kaum schneller bei der U1 sein wird, war doch klar. Wenn Du also die Aussage der Grünen unbedingt auf genau diese Weise interpretieren willst, dann ist sie natürlich falsch. Nur: eben weil das so offensichtlich ist, gehe ich mal davon aus, dass die Grünen ihre Aussage eben nicht auf diese Teilstrecke sondern auf das Gesamtkonzept bezogen haben.


Nur, es gibt auch hysterische Straßenbahngegner in dieser Stadt - bei der letzten Neubaustrecke davor, der Reichsratsstraße, war das sehr schön zu sehen.

Ich hatte davon keine Ahnung, aber wenn das stimmt, was in einem "Die Presse"-Artikel darüber steht (Kosten von 3,5 Millionen Euro für 170 Meter Gleis, das nur wenige Male im Jahr benützt wird) dann finde ich Reaktion der Straßenbahngegner dort nicht so hysterisch.

Natürlich sind die Kosten für ein kurzes Stück vergleichsweise höher. Die ganzen Grundkosten für die Baustelle hat man ja jedenfalls und gemessen an der Länge ist der Anteil an teuren Weichen auch automatisch höher. Verglichen mit den Weichen kriegt man das gerade Gleis fast schon geschenkt.

Zitat
Auf den Fotos habe ich aber echtes Rasengleis entdeckt. Weiß jemand, ob es das dort noch gibt?

Ja gibts noch, wenngleich auch hier die technische Ausführung grauenhaft ist (vor allem zwischen den ganzen historischen Gebäuden rundherum).
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #708 am: 09. Mai 2013, 21:41:51 »
Nur, es gibt auch hysterische Straßenbahngegner in dieser Stadt - bei der letzten Neubaustrecke davor, der Reichsratsstraße, war das sehr schön zu sehen.

Ich hatte davon keine Ahnung, aber wenn das stimmt, was in einem "Die Presse"-Artikel darüber steht (Kosten von 3,5 Millionen Euro für 170 Meter Gleis, das nur wenige Male im Jahr benützt wird) dann finde ich Reaktion der Straßenbahngegner dort nicht so hysterisch.

Da werden auch Straßeneinbauten umgelegt. Die kann man nicht oder nicht voll dem Gleisbau zurechnen, weil sie ja eine Aufwertung dieser Einbauten darstellen und die Liegezeit verlängern.

Dann attraktiviert dieses Gleis den 2er, weil er wesentlich weniger oft gestört ist. Ohne dieses Gleis müsste er bei der U6 kurz fahren oder über den 46 fahren, was Fahrgäste verscheucht. WEnn der Fahrgast etliche Male bei der U6 verreckt oder kein 2er bei der Haltestelle kommt, weil er über den 46er fährt, werden viele auf das Auto umsteigen.

Hast dir übrigens schon die Kosten für 170 m Ubahn angeschaut?

Hannes
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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #709 am: 09. Mai 2013, 21:45:48 »
Ich hatte davon keine Ahnung, aber wenn das stimmt, was in einem "Die Presse"-Artikel darüber steht (Kosten von 3,5 Millionen Euro für 170 Meter Gleis, das nur wenige Male im Jahr benützt wird) dann finde ich Reaktion der Straßenbahngegner dort nicht so hysterisch.

Als Nordbrücke & Tangente saniert wurden, hat man jeweils Ersatz-Donaubrücken daneben hingestellt - das sind ganz andere Dimensionen, und da hat auch keiner gemeckert.  Das Reichsratsgleis war mE eine der bsseren Investitionen der letzten Jahre.
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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #710 am: 09. Mai 2013, 21:49:16 »
Ich hatte davon keine Ahnung, aber wenn das stimmt, was in einem "Die Presse"-Artikel darüber steht (Kosten von 3,5 Millionen Euro für 170 Meter Gleis, das nur wenige Male im Jahr benützt wird) dann finde ich Reaktion der Straßenbahngegner dort nicht so hysterisch.

Als Nordbrücke & Tangente saniert wurden, hat man jeweils Ersatz-Donaubrücken daneben hingestellt - das sind ganz andere Dimensionen, und da hat auch keiner gemeckert.  Das Reichsratsgleis war mE eine der bsseren Investitionen der letzten Jahre.
Tja, für den Autoverkehr ist eben alles recht und billig. Apropos Brücken: Derzeit wird ja die Gürtelbrücke saniert, seit mehreren Wochen ist in jeder Richtung nur ein Fahrstreifen frei. Trotzdem gibt es keinen Verkehrskollaps, im Gegenteil. Man könnte glatt auf die Idee kommen, die Einschränkung so zu belassen, weil es in Wahrheit gar keine Einschränkung ist. :)
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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #711 am: 10. Mai 2013, 07:28:12 »
Ich hatte davon keine Ahnung, aber wenn das stimmt, was in einem "Die Presse"-Artikel darüber steht (Kosten von 3,5 Millionen Euro für 170 Meter Gleis, das nur wenige Male im Jahr benützt wird) dann finde ich Reaktion der Straßenbahngegner dort nicht so hysterisch.

Als Nordbrücke & Tangente saniert wurden, hat man jeweils Ersatz-Donaubrücken daneben hingestellt - das sind ganz andere Dimensionen, und da hat auch keiner gemeckert.  Das Reichsratsgleis war mE eine der bsseren Investitionen der letzten Jahre.
Tja, für den Autoverkehr ist eben alles recht und billig. Apropos Brücken: Derzeit wird ja die Gürtelbrücke saniert, seit mehreren Wochen ist in jeder Richtung nur ein Fahrstreifen frei. Trotzdem gibt es keinen Verkehrskollaps, im Gegenteil. Man könnte glatt auf die Idee kommen, die Einschränkung so zu belassen, weil es in Wahrheit gar keine Einschränkung ist. :)

Richtung Gürtel wollte man diese Änderung schonlange durchführen, nur haben sich da die Autofahrerclubs bis Dato immer quergelegt. Und wenn ich mir die Verkehrsströme auf der Gürtelbrücke ansich anschaue, dann würde mich ein Chaos stark wundern. Chaos verursachen Richtung Floridsdorf nur jene Autofahrer, die sich nicht zeitgerecht einordnen und dann noch im letzten Moment die Spur wechseln damit sie die Richtige Aafahrt erwischen
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #712 am: 10. Mai 2013, 07:57:57 »
Chaos verursachen Richtung Floridsdorf nur jene Autofahrer, die sich nicht zeitgerecht einordnen und dann noch im letzten Moment die Spur wechseln damit sie die Richtige Aafahrt erwischen
Richtung Flo'dorf muss man sich ohnehin schon sehr zeitig entscheiden, die Verzweigung Nordbrücke/Stifterstraße ist ganz am Anfang der Gürtelbrücke.

Stau auf der Gürtelbrücke gibts eher von der Nordbrücke von Norden kommend. Von der Brigittenau aus eh nicht.

Vorschlag: Gürtelbrücke verschmälern und Straßenbahn drüberbauen - wäre eine gute Erweiterung eines zukünftigen 8ers  :)

Bus

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #713 am: 10. Mai 2013, 08:26:20 »
Der Stau hat sich in die Gunoldstraße verlagert. Was sich da zeitweise abspielt...

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #714 am: 10. Mai 2013, 10:51:58 »
Ich möchte zum Thema der (jedenfalls für mich und viele anderen) vorhandenen Fahrzeitverkürzung durch den 25er festhalten, dass das nur eine von 7 der nicht eingehalten Versprechungen ist. Fünf habe ich weiter oben schon angeführt, das sechste nicht eingehaltene Versprechen "Verkehrsberuhigung in der Tokiostraße" und das siebente die "Erweiterung der der Grünzonen - Kirschblütenpark" habe ich nicht erwähnt, weil es mit dem Bau der Straßenbahn nichts zu tun hat.

Ich bin so ausführlich auf das Thema Fahrzeitverkürzung eingegangen, weil ich gefragt wurde, wie ich darauf komme, dass die Grünen eine Fahrzeitverkürzung von 6 Minuten versprochen hätten, und ich habe dann den Link zu diesem Dokument http://donaufeld.wordpress.com/2009/02/24/72/ gepostet. Wer es aufmerksam liest,wird feststellen, dass es die Antwort der Grünen auf eine vorher stattgefundene Veranstaltung zur Straßenbahn im ehemaligen Büro der Grünen in der Tokiostraße ist. Ich sage gleich dazu, ich war bei dieser Veranstaltung nicht anwesend, aber meine Nachbarinnen und Nachbarn haben mir erzählt, wie es dort zugangen ist.

Die Adressaten dieses Artikels waren die Menschen, die bei dieser Veranstaltung waren, und das waren vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner der Tokiostraße. Im Artikel steht aber nicht, dass die Fahrzeitersparnis für die Menschen in der Tokiostraße nicht gilt, und auch nicht für die, welche in ein anderes Verkehrsmittel umsteigen müssen. Ich nehme aber zu Kenntnis, dass das so ist.

Die sechsminütige Fahrzeitverkürzung haben die Grünen entweder direkt vom Propagandadienst der Wiener Linien übernommen oder durch Vergleich der Fahrzeit der Straßenbahn über den Kagraner Platz mit der Fahrzeit der Straßenbahn durch die Tokiostraße. Nur wäre in der Tokiostraße keiner auf die Idee gekommen mit dem 26er nach Kagran zu fahren, und - wie ich auch ausgeführt habe - wurde die 26er Straßenbahn früher (damit ist die Zeit vor dem 25er gemeint) am Kagraner Platz immer praktisch leer, weil der Großteil dort in die U-Bahn umstieg (jetzt ist das wie ich lese immer noch so). Das habe ich mit dem Denkfehler der Günen gemeint.

Natürlich betrachte ich die Straßenbahn aus meiner Sicht als Bewohner der Tokiostraße. Da muss man eben feststellen, dass wir durch die Straßenbahn überwiegend Nachteile haben. Wir haben jetzt den Lärm, und ein paar oder einige oder viele (genaue Zahlen kennt man ja nicht) haben vielleicht einen Vorteil. Darüber sollen wir uns freuen? Das ist ungefähr so, wie wenn dein Chef eine Gehaltserhöhung bekommt und in deiner Abteilung Leute eingespart werden.

Aber es gibt ja auch Nachteile für Leute, die nicht in der Tokiostraße wohnen, zum Beispiel die Schulkinder, die eine der drei Schulen in der Prandaugasse besuchen und früher mit dem 27A fuhren. Die meisten steigen jetzt bei der Josef-Baumann-Straße aus und gehen zu Fuß weiter. Natürlich könnte man sagen, eine bisschen Bewegung schadet nicht, aber der Weg in die Schule und zurück ist wesentlich gefährlicher geworden.

Nachteile hat auch, wer zwischen Strebersdorf und Floridsdorf wohnt (jetzt ist Umsteigen notwendig), oder wer mit einem Bus vom Kagraner Platz weiterfahren muss (längere Intervalle des 26ers). Negativ betroffen werden dann auch die Bewohnerinnen und Bewohner in der Wagramer Straße sein, wenn es dort keine Straßenbahn mehr gibt. Und alle, die jezt ihre Pakete von der Post/Bawag bei der Steigenteschgasse abholen müssen. Jetzt springe ich dort in den 26er und fahre über den Kagranerplatz heim, im Oktober gehe ich dann wahrscheinlich zu Fuß von Kagran zur Post und schleppe das Paket dann wieder zurück.

Die Grünen in der Donaustadt haben das offensichtlich schon geschnallt, dass das von Ihnen unterstützte Straßenbahnprojekt doch bei vielen nicht so gut angekommen ist, wie sie gehofft hatten, auch nicht bei vielen, die grünen Ideen grundsätzlich positiv gegenüberstehen, so wie ich. Über den 25er und die Verlängerung des 26er liest man auf Ihren Web-Seiten nämlich nichts mehr.

Ferry

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #715 am: 10. Mai 2013, 11:00:33 »
Zusätzlich lernt man absolut null aus Fehlern: Am 26er wird jetzt genau derselbe Oberbau wie in der Tokiostraße errichtet und ich wette mit euch, dass sich daran nichts ändern wird.
Natürlich, weil die Leistung - also genau dieser Oberbau - ja längst (vermutlich schon zu einer Zeit, wo die Lärmprobleme noch nicht bekannt waren) ausgeschrieben und die zum Zug kommende Firma entsprechend beauftragt wurde. So kurzfristig ändern kannst du da nichts mehr, schon gar nicht in Wien...  :-\
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #716 am: 10. Mai 2013, 11:18:45 »
Man muss hinzufügen, dass die Grünen diese Straßenbahn nicht geplant haben, sondern dies bereits Jahre vorher unter der roten Alleinregierung geschehen ist. Als die Grünen in die Regierung gekommen sind, waren sämtliche Planungen längst abgeschlossen und keine Änderungen mehr möglich. Man kann den Grünen also höchstens vorwerfen, dass sie hier die rote Propaganda nachgeplappert haben.

Im Prinzip ist dieses Straßenbahnkonzept ja auch sinnvoll, die Donaufelder Straße hatte die Intervallverdichtungen durch den 25er dringend nötig und die Fahrt von Floridsdorf nach Zentrum Kagran wurde um einige Minuten schneller. Das einzige Problem an der Strecke ist, dass man sie eben nicht ordentlich gebaut hat. Hätte man sich, anstatt herumzupfuschen, vorher bei anderen Verkehrsbetrieben erkundigt wie man so etwas vernünftig baut, gäbe es jetzt keine unnötige Lärmbelästigung und kein Anrainer würde sich beschweren.

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #717 am: 10. Mai 2013, 11:35:04 »
Hätte man sich, anstatt herumzupfuschen, vorher bei anderen Verkehrsbetrieben erkundigt wie man so etwas vernünftig baut, gäbe es jetzt keine unnötige Lärmbelästigung und kein Anrainer würde sich beschweren.

Das bringt es auf den Punkt und kann ich für mich bestätigen. 

haidi

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #718 am: 10. Mai 2013, 11:40:12 »
Natürlich betrachte ich die Straßenbahn aus meiner Sicht als Bewohner der Tokiostraße. Da muss man eben feststellen, dass wir durch die Straßenbahn überwiegend Nachteile haben.

An sich gibt es bei jeder Maßnahme Menschen, die Vorteile daraus ziehen und solche, die Nachteile haben. Die Menschen in der Schlachthausgasse haben aufgeatmet, als die Tangente kam, die Bwohner der Geiereckstraße oder der Karl-Gunsam-Gasse werden nicht so erfreut sein. Der Punkt, bei dem ich dir auf alle Fälle zustimme ist der verpfuschte Gleisbau und das fehlende Rasengleis. Da ist noch viel nachzubessern und ich denke, ihr solltet entweder eine Bürgerinitiative gründen und/oder eine Petition einbringen. Meine Unterstützung habt ihr sicher.

Hannes
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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #719 am: 10. Mai 2013, 23:27:54 »
Ich bin so ausführlich auf das Thema Fahrzeitverkürzung eingegangen, weil ich gefragt wurde, wie ich darauf komme, dass die Grünen eine Fahrzeitverkürzung von 6 Minuten versprochen hätten, und ich habe dann den Link zu diesem Dokument http://donaufeld.wordpress.com/2009/02/24/72/ gepostet. Wer es aufmerksam liest,wird feststellen, dass es die Antwort der Grünen auf eine vorher stattgefundene Veranstaltung zur Straßenbahn im ehemaligen Büro der Grünen in der Tokiostraße ist. Ich sage gleich dazu, ich war bei dieser Veranstaltung nicht anwesend, aber meine Nachbarinnen und Nachbarn haben mir erzählt, wie es dort zugangen ist.

Die Adressaten dieses Artikels waren die Menschen, die bei dieser Veranstaltung waren, und das waren vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner der Tokiostraße. Im Artikel steht aber nicht, dass die Fahrzeitersparnis für die Menschen in der Tokiostraße nicht gilt, und auch nicht für die, welche in ein anderes Verkehrsmittel umsteigen müssen. Ich nehme aber zu Kenntnis, dass das so ist.

Und die Aussage dort ist eindeutig: "Ist doch die Straßenbahnlinie zwischen Floridsdorf und Kagran – SMZ Ost – Aspern die wichtigste und bisher leider auch einzige durchgehende Querverbindung zwischen dem 21. und 22. Bezirk. Da bedeutet eine direktere Linienführung mit 6 Minuten kürzerer Fahrzeit schon sehr viel."

Es geht hier also ganz eindeutig um die gesamte Linie und nicht um den Zubringer zur U1. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie die zitierte Passage anders zu interpretieren wäre.
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