In dem Fall finde ich es deswegen so bedenklich, weil der Redakteur ja nicht gegen die Blattlinie geschrieben hat . . .
Nein, aber gegen die Interessen des Eigentümers. Da die Wiener Zeitung von Zuschüssen aus dem Staatshaushalt abhängig ist, gewinnbringend oder wenigstens aufwandsneutral ist sie ja nicht, ist das Eingreifen eines Vertretrers des Geldgebers durchaus zu verstehen. Alles Andere wäre Masochismus.
Ganz so ist es nicht! Eine Zeitung ist auch einem objektiven Journalismus verpflichtet, und dazu gehört auch, kritisch gegen "Freunde" zu berichten, wenn es notwendig ist. Wenn ich eine Zeitung finanziere, muss mir das auch bewusst sein.
Außerdem kann ich dann Kritik an mir auch zu Herzen nehmen (aha, da stimmt was nicht, da muss ich genauer hinschauen).
Interessanterweise funktioniert das sehr wohl in anderen Staaten, nur in Österreich nicht. Österreich hat eine Presselandschaft wie der Iran oder Aserbaidschan.
