Das Währinger Bad (Tröpferlbad) wird bald abgerissen, um für das Gymnasium nebenan einen neuen Turnsaal und eine Erweiterung der Schule selbst bauen zu können.
Zum Artikel auf wien.orf.at.
Echt schade das, den mitgelieferten Bildern und TV-Szenen nach ein schönes altes Gebäude. Verwunderlich, warum es nicht unter Denkmalschutz steht. Eventuell wäre es, um den Zweck der Gymnasiumserweiterung und Turnsaalerrichtung zu erreichen, auch möglich gewesen, das Gebäude zu adaptieren, eventuell auszukernen, sodass die historische Fassade erhalten bleibt. Den Turnsaal könnten man ja auch unter die Erde verlegen, auch der eigentliche Teil des Tröpferlbades an sich hätte vielleicht sogar für den Schulbetrieb eingebunden werden können (Turnen und Hygiene vor und danach beißt sich ja nicht

).
Um auch den Bogen zum twf zu spannen:
Wie berichtet, handelt es sich bei der Übernahme der Immobilie durch die BIG (= Bundesimmobilienagentur), als Bundeseigentümerin des Gymnasiums, um einen Grundstückstausch. Die BIG bekommt das Tröpferlbad und noch ein weiteres Grundstück, das im Zusammenhang mit einer weiteren der BIG gehörenden Schule steht, von der Stadt Wien. Im Gegenzug bekommt die Stadt von der Republik Österreich einen weiteren Teil des Geländes der heute sog. Seestadt, ehemals das Flugfeld Aspern.
Historisch (ok, vielen hierzuforums wird das ohnedies bekannt sein, schadet aber wohl nix, wenn es in diesem Zusammenhang dasteht

) hat das etwas mit der Wiener Stadtbahn mit all ihren Teilstrecken zu tun, die - trotz Übernahme und Elektrifizierung des bekannten Stadtbahnnetzes 1924/25 durch die Stadt Wien - bis zum Jahr 1934 im Eigentum der Kommission für Verkehrsanlagen in Wien gehört hat. Nach dem Beschluss, die zwischenzeitlich nicht mehr handlungsfähige Kommission aufzulösen (Land Österreich unter der Enns der Monarchie war zwischenzeitlich zum Bundesland Niederösterreich der Republik bzw. 1934 des Ständestaats, die Stadt Wien nicht mehr Teil NÖs, sondern eigenes Bundesland geworden) wurde das Vermögen der Kommission zwischen Bund mit den ÖBB, Niederösterreich und der Stadt Wien mit den Gemeinde Wien - städtische Straßenbahnen aufgeteilt.
Gleichzeitig fanden zum Vermögensausgleich auch Grundstücksverschiebungen statt. Neben einigem anderen auch erhielt die Republik im Zuge dessen von der Stadt Wien das Flugfeld Aspern. Von den in der Zwischenzeit zur Seestadt Aspern verbauten Flächen gehört der Rest bis heute der Republik; unter anderem auch der Grund und Boden, auf dem die General Motors Austria (GMA und GMAW) - heute Opel Wien - errichtet wurden. GMA hatte (und damit die nunmehrige Rechtsnachfolgerin der Mutterholding PSA bis heute) hat das Gelände durch BK Kreisky von der Republik, nebst einigen Ansiedlungsmillionen in Schilling, auf Jahrzehnte gepachtet bekommen.
Opel Wien hat sich in den letzten Jahren bereits verkleinert und nicht mehr benötigte Betriebsflächen der Republik zurückgegeben, die wiederum zu einem Bestandteil der Seestadt Aspern wurden. Neulich habe ich gelesen, dass Opel Wien seit erinnerlich 2017 am Ventilieren ist, weitere Grundstücksteile der Republik zurückzugeben. Damit schließt sich möglicherweise der Kreis zum Grundstückstausch gegenständlichen Tröpferlbades für das Gymnasium, sowie eine weitere Immobilie von der Stadt Wien, an die BIG übertragen, gegen Grundstücksteil des ehemaligen Flugfeld Asperns von der Republik an die Stadt Wien übertragen. Spekulitis: Hier dürfte es sich nun offensichtlich tatsächlich um einen Teil der nicht mehr benötigten Betriebsflächen, wie bereits seit längerem ventiliert, von Opel Wien handeln ...