Vom echten alten Kaufhaus ist fast nichts übrig, die Bausubstanz über Jahrzehnte ruiniert und verbastelt, die Treppe als Torso in der Luft gehangen. Die einzige erhaltenswerte Gründerzeitfassade wird eh erhalten. Die Skelettstruktur des alten Kaufhauses war aus Brandschutzgründen schon zigmal ummantelt, das Haus war unübersichtlich, die Geschoße niedrig. So what? Das neue Projekt bringt die sehr sinnvolle Öffnung zum Museumsquartier, damit ein riesiges Fußwegnetz von der Mariahilfer Straße bis zum Volkstheater. Die neue Fassade ist Geschmackssache, aber wohl besser als der Altbestand, und die Dachgärten eine Aufwertung.
Der Weg zum MuQua kommt meines Wissens nach (noch) nicht. Da streitens noch ums Wegerecht, die ein Nachbar nicht hergeben will. Geht wahrscheinlich ums Geld.
Der Leiner Abriss ist doch nur die Spitze eines Eisberges. In Wirklichkeit regen sich die Leute über die vielen kleinen Abriße und verschandelungen, im Namen des Fortschritts, viel mehr auf als über ein Warenhaus, das sie selbst nie betreten haben. Gerade in den Vorstädten wird derzeit, gefühlt, soviel abgerissen wie noch nie. Und sehr oft ist das, was dann hin kommt, häßlich, Seelenlos, einfallslos und mit der optischen Wirkung von italienischen billig Hotels aus den 60igern. Der Benko ist halt jetzt zum Synonym für diese Entwickler geworden, die einer Stadt die Seele rauben, das sie als Verkaufsargument benutzen um ihre potemkischen Luxuslofts zu verhöckern. Und dort wo sie sich nichtmal mehr die Mühe machen zu verheimlichen, dass es sich nur mehr um Finanzobjekte als um vermietbaren Wohnraum geht, wirds sowieso schon abstrus häßlich. Und wer sich um den armseligen Kinderspielplatz, bei einem Wohnhaus in Salzburg gewundert hat, der soll sich mal den Pflichtspielplatz beim Haus Wagramer Straße Ecke Eiswerkstraße ansehen. Da kommt auch wahre Spielfreude auf.

Und diese Beispiele gibts zuhauf.
So genug gejammert. Frag mich nur wann diese Immoblase mal aufplatzt.