Jetzt, 2012, ist das Haus noch viel "schöner". Irgenwer hat es mit Schmierereien, aufgepickten Tellern und ein paar übriggebliebenen Fliesen ver(un)ziert. Vermutlich wartet ein Spekulant nur drauf, dass es so baufällig wird, dass er einen Abbruchbescheid bekommt und sich dort eine goldenen Nase verdienen kann! 
Das Haus Breite Gasse 15 beobachte ich auch schon länger. Das ist ein ganz klassischer Fall von Spekulation- dem Hausherrn scheint ganz egal zu sein, was mit seinem Haus in den letzten Jahren passiert. Es dient nämlich als Arbeitsraum der "Luntisten", einer selbsternannten feministischen Künstlergruppe, deren etwas seltsamer Fantasie wohl auch die Beklebung der Fassade in den letzten Wochen entsprungen ist. Immerhin haben sie über der Tür auch den Schriftzug "Zur heyligen Dreyeinigkeit" angebracht - so heißt das Biedermeierhaus, errichtet wohl zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nämlich wirklich.
Ende 2011 wurde das Gebäude durch eine linkslinke Aktionistengruppe besetzt, was natürlich prompt zu Auseinandersetzungen mit den Luntisten führte, die in einer handschriftlichen Bitte der Luntisten an die Besetzer gipfelten - siehe
dieser Zeitungsartikel.
Diesem Artikel zufolge scheint es im Haus auch ein Taubenproblem zu geben, brrr.
In einem Bezirksblatt war unter dem Titel
"Biedermeierhäuser in Gefahr" 2009 etwas über den gefährdeten Altbestand in Neubau zu lesen:
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Das im Artikel erwähnte Haus Breite Gasse 11 ("Zu den drei großen Kronen") ist übrigens wirklich ein Vorzeigebeispiel für eine gelungene Revitalisierung eines Biedermeierhauses samt einigermaßen dezentem Dachausbau:
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Wie es beim zweiten im Artikel erwähnten bedrohten Haus, Neustiftgasse 7 ("Zum goldenen Becher"), das
1904 vom Fotografen August Stauda abgelichtet wurde, momentan aussieht, weiß ich nicht auswendig,
das Foto dürfte aber einigermaßen aktuell sein. Allerdings steht es ohne weitere Informationen auf der
Immobilienliste einer "Bau-, Revitalisierungs- und Finanzberatungs AG". Kurios: In dem Haus war einst die Metzgerei des Erfinders der Frankfurter Würstel untergebracht, siehe
hier.