Autor Thema: Damals und heute  (Gelesen 86159 mal)

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158er

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Re: Damals und heute
« Antwort #75 am: 05. Februar 2013, 14:13:52 »
Das Haus "Zu den drei großen Kronen" in der Breite Gasse 11 hinter dem Museumsquartier ist das einzige denkmalgeschützte Haus der Gasse und wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Hier drei Aufnahmen: ganz links August Stauda (1899, ÖNB), in der Mitte nach (2010, Kulturgutkataster) und ganz rechts vor (2004, detto) der letzten Sanierung.

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13er

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Re: Damals und heute
« Antwort #76 am: 05. Februar 2013, 15:13:35 »
in der Breiten Gasse
Sorry :)

Und damit ich auch etwas Sinnvolles beitrage: Möglicherweise wird nun auch das Erdgeschoss des Hauses Ecke Hofmühlgasse # Gumpendorfer Straße saniert (ein echter Schandfleck), denn ich habe da vorige Woche gesehen, dass eben jenes Erdgeschoss komplett ausgeräumt wurde.
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pronay

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Re: Damals und heute
« Antwort #77 am: 05. Februar 2013, 19:09:26 »
[OffTopic]
Tja, das ist schon ein Faszinosum im Wien: Natürlich müsste die Lange Gasse wie auch die Breite Gasse korrekterweise dekliniert werden, so sie im Genitiv oder Dativ stehen (und daher ein -n erhalten) – aber es absolut nicht üblich, wohl auch deshalb, weil damit auch instinktiv ein Betonungswechsel von "Langen"/"Breiten" auf "Gasse" verbunden wäre.
[/OffTopic]

158er

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Re: Damals und heute
« Antwort #78 am: 05. Februar 2013, 19:48:39 »
Ich weiß es auch erst, seit ich das heute nochmals nachgeschlagen habe. In Erinnerung hatte ich beim Posten nämlich eine Ewigkeitsdiskussion in der fpdwl vor sechs, sieben Jahren, bei herauskam, daß die Gassen eben nicht zu deklinieren seien. Tatsächlich korrekt ist aber das Deklinieren, insofern war Deine Korrektur schon sinnvoll, 13er!   8)

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Re: Damals und heute
« Antwort #79 am: 05. Februar 2013, 21:26:45 »
[OffTopic]
Tja, das ist schon ein Faszinosum im Wien: Natürlich müsste die Lange Gasse wie auch die Breite Gasse korrekterweise dekliniert werden, so sie im Genitiv oder Dativ stehen (und daher ein -n erhalten) – aber es absolut nicht üblich, wohl auch deshalb, weil damit auch instinktiv ein Betonungswechsel von "Langen"/"Breiten" auf "Gasse" verbunden wäre.
[/OffTopic]

Dann frage ich mich nur, weshalb es bei der Hohen Warte, der Linken Wienzeile, der Rechten Bahngasse, der Oberen Donaustraße, der Unteren Augartenstraße, der Kleinen Pfarrgasse, der Großen Mohrengasse, der Vorderen Zollamtsstraße, der Hinteren Südbahnstraße usw. funktioniert und nur bei der Breiten Gasse und der Langen Gasse nicht?

haidi

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Re: Damals und heute
« Antwort #80 am: 06. Februar 2013, 00:22:34 »
Dann frage ich mich nur, weshalb es bei der Hohen Warte, der Linken Wienzeile, der Rechten Bahngasse, der Oberen Donaustraße, der Unteren Augartenstraße, der Kleinen Pfarrgasse, der Großen Mohrengasse, der Vorderen Zollamtsstraße, der Hinteren Südbahnstraße usw. funktioniert und nur bei der Breiten Gasse und der Langen Gasse nicht?

Weil ich z.B. lange nicht gewusst habe, dass sich diese beiden Straßen getrennt schreiben.

Hannes
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158er

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Re: Damals und heute
« Antwort #81 am: 06. Februar 2013, 09:43:51 »
Dann frage ich mich nur, weshalb es bei der Hohen Warte, der Linken Wienzeile, der Rechten Bahngasse, der Oberen Donaustraße, der Unteren Augartenstraße, der Kleinen Pfarrgasse, der Großen Mohrengasse, der Vorderen Zollamtsstraße, der Hinteren Südbahnstraße usw. funktioniert und nur bei der Breiten Gasse und der Langen Gasse nicht?
Rational betrachtet ist es eh ganz logisch, ich weiß auch nicht, wieso sich das bei mir anders eingebrannt hat und - insofern muß ich pronay Recht geben - für mich ganz ungewohnt klingt.  :-[

Beim Suchen in der fpdwl nach der diesbezüglichen Diskussion bin ich übrigens auf einen guten Beitrag von 95B zum Thema "Schreibweise von Straßennamen" gestoßen, den ich gerne hierhertransferieren möchte:

Zitat von: 95B
Richtige Schreibweise von Straßenbezeichnungen

Sodala... für alle, die ihre lieben Schwierigkeiten mit der richtigen Schreibweise von Straßennamen haben, kommen jetzt ein paar wichtige Infos. Gleich vorweg möchte ich aber anmerken, dass es keine Schande ist und auch (hoffentlich) von niemandem hier als negativ angesehen wird, wenn man sich mit der korrekten Schreibweise von Straßenbezeichnungen nicht so gut auskennt - schließlich lernt man so was in der Schule nicht!

1. Straßen, die nach Personen benannt sind:
Zusammenschreibung, wenn der Name einteilig ist: Schubertring.
Getrenntschreibung mit Bindestrichen, wenn er mehrteilig ist: Dr.-Karl-Renner-Ring.

2. Straßen, die nach geographischen Bezeichnungen benannt sind:
Zusammenschreibung, wenn die Bezeichnung keine abgeleitete Form auf "-er" darstellt: Rudolfshügelgasse.
Getrenntschreibung ohne Bindestriche, wenn die Bezeichnung auf "-er" endet: Alser Straße, Gumpendorfer Straße.
Getrennt mit Bindestrichen, wenn mehrteilig und nicht auf "-er": Laaer-Berg-Straße.

3. Sonderfälle, zu denen man etwas über die Herkunft des Straßennamens wissen sollte (ein paar Beispiele):
Joachimsthalerplatz (nicht nach einer Ortschaft "Joachimsthal" benannt)
Marx-Meidlinger Straße (ehemalige Verbindung von [St.] Marx nach Meidling)
Alserbachstraße (müsste korrekt "Alser-Bach-Straße" heißen, hat sich aber in einer alten Schreibweise bis heute erhalten)
Lange Gasse (hier ist das Adjektiv mitzubeugen: "in der Langen Gasse; die Getrenntschreibung rührt daher, dass es sich einfach um eine lange Gasse handelt und selbige nicht nach einem "Herrn Lange" benannt ist - wäre das so, müsste es "Langegasse" heißen!)


darkweasel

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Re: Damals und heute
« Antwort #82 am: 06. Februar 2013, 13:59:18 »
Und es ist in Wirklichkeit doch komplizierter, als es hier dargestellt wird. Natürlich wäre, wenn man nur nach der standarddeutschen Grammatik geht, in der Breiten Gasse richtig - das wirkt mir aber doch nach präskriptiver Linguistik. "Richtige" Sprache wird ja nicht durch Regeln definiert, sondern (Grammatik-)Regeln sollten beschreiben, was im Allgemeinen für richtig gehalten wird. Und für viele Wiener fährt der 5er eben in der Lange Gasse - und vielleicht der 94A trotzdem in der Langen Allee. Konsequent ist das natürlich nicht, behaupte ich auch nicht. :)

13er

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Re: Damals und heute
« Antwort #83 am: 06. Februar 2013, 14:13:02 »
Konsequent ist das natürlich nicht, behaupte ich auch nicht. :)
Ich sage ja auch "in der Lange Gasse", ich scheiße nur gerne klug 8)
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luki32

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Re: Damals und heute
« Antwort #84 am: 06. Februar 2013, 14:36:18 »
Ich sage ja auch "in der Lange Gasse", ich scheiße nur gerne klug 8)

Ist ja auch klar, die ist ja auch nach dem berühmten nordslowenischen Integrationswissenschaftler Jörg Lange benannt.  :P

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moszkva tér

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Re: Damals und heute
« Antwort #85 am: 07. Februar 2013, 07:35:27 »
Und für viele Wiener fährt der 5er eben in der Lange Gasse - und vielleicht der 94A trotzdem in der Langen Allee. Konsequent ist das natürlich nicht, behaupte ich auch nicht. :)
Für mich als Wiener fährt der 5er durch die Lange Gasse. Voilà, schon muss man die Lange Gasse nicht mehr deklinieren  ;)

Konsequent ist bei Dialekten nichts, einheitlich sowieso nicht. Die sind ja auch nicht mit einem Regelwerk für Grammatik und Rechtschreibung verschriftet wie die Hochsprache.

95B

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Re: Damals und heute
« Antwort #86 am: 07. Februar 2013, 08:21:38 »
Konsequent ist bei Dialekten nichts, einheitlich sowieso nicht.
Oh, großer Irrtum! Gerade das Wienerische ist in vielen Aspekten eine äußerst konsequente Sprache. Ich empfehle dir die Lektüre von Wehle, Sprechen Sie Wienerisch?, ISBN 978-3800075447, seit einigen Monaten endlich wieder erhältlich (weil Nachdruck der 1. Auflage). :)
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Re: Damals und heute
« Antwort #87 am: 07. Februar 2013, 08:31:06 »
Konsequent ist bei Dialekten nichts, einheitlich sowieso nicht.
Oh, großer Irrtum! Gerade das Wienerische ist in vielen Aspekten eine äußerst konsequente Sprache. Ich empfehle dir die Lektüre von Wehle, Sprechen Sie Wienerisch?, ISBN 978-3800075447, seit einigen Monaten endlich wieder erhältlich (weil Nachdruck der 1. Auflage). :)
Es gibt (bzw. gab) das Wienerische nie. Denn das Dialekt war selbst über die Bezirke komplett unterschiedlich. Die Hietzinger nasalieren, die Meidlinger hingegen haben das harte L. Erst ab den 1970ern hat es sich durchs Fernsehen etwas ausgeglichen, allerdings wird heute das "echte" Wienerisch kaum noch gesprochen. Die junge Generation spricht eine wienerisierte Version der Standardsprache ("Am Samstag sind mir in die 'Schicht' g'angen und hab'n uur viel 'trunken.")

95B

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Re: Damals und heute
« Antwort #88 am: 07. Februar 2013, 09:01:32 »
Abgesehen von der Aussprache sind die Forme(l)n der Wortbildung durchwegs gleich.
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hema

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Re: Damals und heute
« Antwort #89 am: 14. Juli 2013, 16:58:48 »
Das Foto von Operator hat mich verlockt wieder einmal eine Gegenüberstellung mit der neuen Situation zu machen. Zwischen den Aufnahmen liegen rund hundert Jahre, als Basis für das aktuelle Bild diente norc.


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