Bezüglich Staatsbetrieb stehe ich auf der Seite von ULF.
Natürlich sind die WL formal ein privatrechtliches Unternehmen in der Stadtwerke-Holding, der Eigentümer die Stadt Wien. Aber wenn wir mal von diesen Tricks (ja, es sind Tricks, nämlich Budgettricks, die überall in den staatsnahen Betrieben zu solchen Konstruktionen geführt haben) absehen, kommt man zur politisch-finanziellen Frage. Und da werden die WL seit jeher (auch noch als WVB), neben den die Kosten bei weitem nicht deckenden Fahrkartenverkäufe, vom Steuerzahler finanziert. Es ist unser Steuergeld, ganz egal unter welchem Mascherl das dort auftaucht. Und wie sieht es mit der Selbstbestimmung der WL aus? Dürfen sie auch nur einen Furz ohne politische Rücksprache lassen? Nein, dürfen sie nicht. Sie sind auf jeden Fall ein Betrieb im direkten finanziellen und politischen Einfluss der Stadt. Und die Stadt ist wiederum in unmittelbarem finanziellen Einflussbereich des Staates ((real-)politisch ist das hier aber nicht der Fall), durch den Finanzausgleich und die sonstige Steuerverteilung (auch bei der 50%-U-Bahnbaubeteiligung).
Ich halte es also schon für zulässig, von einem Staatsbetrieb zu reden (ich würde aber eher Kommunalbetrieb sagen, um es besser zu untergliedern), da wir Steuerzahler alle für die Wiener Linien aufkommen. Obwohl es für die WL natürlich einen Unterschied macht, woher sie Geld bekommen - es ist in letzter Konsequenz immer unseres (außer bei Immobilienverkäufen etc.).
Die Unis sind offiziell auch ausgegliedert ("vollrechtsfähig") und sollen wie Unternehmen agieren (was an sich schon pervers ist). Die Rahmenbedingungen (Studiengebühren, Zulassungsbeschränkungen, ...) gibt aber nach wie vor die Politik vor, das Geld sowieso. Ist genauso ein Staatsbetrieb (wenn auch Betrieb das falsche Wort ist, aber die Unis gehören immer noch dem Staat).