Autor Thema: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung  (Gelesen 153315 mal)

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #195 am: 17. August 2012, 06:55:07 »
Nur was hier im Forum offensichtlich VIELE NICHT VERSTEHEN . . . .
Schön, dass du so für deine Überzeugung kämpfst bzw. für das, was dir im Betrieb als unabänderliches Faktum eingeimpft wird. Ist dir noch nie der Verdacht gekommen, dass hier im Forum durchaus einige User sein könnten, die nicht nur ihrer Phantasie oder ihren (frommen) Wünschen freien Lauf lassen, sondern im Zuge ihres Studiums auch Verkehrsplanung absolviert haben (neben etlichen Autodidakten mit erheblichem Fachwissen)?  ;)


Stell dich auf unsere Seite und setze deine Kraft und dein Wissen für echte Verbesserungen ein und nicht bloß zur Verteidigung des leider viel zu oft gebotenen Trauerspiels.  :up:

Du sprichst mir aus dem Herzen! Da ich aber für niemanden Partei ergreifen möchte und eben jeder seine Meinung haben darf soll, verstehe ich Klingelfee sogar. Das zieht sich leider durch die ganze Tintenburg, kommt mir vor manchmal , wie im ehemaligen Ostblock oder die Praktiken gewisser Parteien und deren Genossen!

Klingelfee

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #196 am: 17. August 2012, 07:11:49 »
Nur was hier im Forum offensichtlich VIELE NICHT VERSTEHEN . . . .
Schön, dass du so für deine Überzeugung kämpfst bzw. für das, was dir im Betrieb als unabänderliches Faktum eingeimpft wird. Ist dir noch nie der Verdacht gekommen, dass hier im Forum durchaus einige User sein könnten, die nicht nur ihrer Phantasie oder ihren (frommen) Wünschen freien Lauf lassen, sondern im Zuge ihres Studiums auch Verkehrsplanung absolviert haben (neben etlichen Autodidakten mit erheblichem Fachwissen)?  ;)


Stell dich auf unsere Seite und setze deine Kraft und dein Wissen für echte Verbesserungen ein und nicht bloß zur Verteidigung des leider viel zu oft gebotenen Trauerspiels.  :up:

Ich stelle mich gerne auf eure Seite, wenn ich nicht wüsste, was die Bezirke alles wieder verhindern. An etlichen Ampelschaltungen sind nicht die WL, sondern die Bezirke und die diversen Verkehrskremien schuld.
Wie ich gerne immer wieder meine Beispielkreuzung Hernalser Hauptstraße/Rosensteingasse. Für die jetzige Ampelschaltung gingen Vorverhandlungen von über einem Jahr mit den 17. Bezirk voran. Als die Schaltung dann Aktiviert wurde, kam auf einmal ein Einspruch von einem Bezirksrat un die WL hatten einen weiteren Kampf von einem halben Jahr, damit die Ampel das ausgemachte Programm bekam.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Bus

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #197 am: 17. August 2012, 08:31:11 »
Vielleicht sollte man den Bezirksräten(/Amtsträgern/Gewerkschaften) mal einen Auslandsaufenthalt sponsern, damit die mal sehen, wie es woanders funktioniert. 90 % passiert wahrscheinlich auch aus Unkenntnis.

Aber bei dem Gegeneinander in Wien derzeit ist sowieso Hopfen und Malz verloren. In Wien ist Autofahren sowieso nervtötend, ich frag mich echt oft, was die Leute für ein Problem haben.

moszkva tér

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #198 am: 17. August 2012, 08:40:08 »
Es würde schon viel bringen, gewisse Agenden nicht den Bezirken zu überlassen. Alles was mit Hauptstraßen H (die Hernalser Hautpstraße ist so eine "Landesstraße") zu tun hat, sollte die Bezirke nichts angehen. Das sind Straßen mit wienweiter Bedeutung und somit sollte die Entscheidung über Ampeln usw. auch in der Gemeinde fallen, nicht im Bezirk!

Es gibt ja niemand ausschließlich den Wiener Linien die Schuld. Teilweise ist es natürlich die eigene Betonschädeligkeit. Teilweise sind die Wiener Linien ja auch wirklich zwischen den Fronten der Interessen. Aber sie sind zu wenig pro-aktiv und versuchen nicht einmal, diese Strukturen zu durchbrechen. Warum wird z.B. nie das Argument gebracht, dass man mit Beschleunigung soundsoviele Millionen sparen kann? Warum geht man mit solchen Dingen nicht an die Öffentlichkeit? Stattdessen wird nur gejammert, dass jetzt die Jahreskarte billiger ist (=weniger Geld) und deswegen noch mehr Leute die Straßenbahn verstopfen (=nicht Kunden sondern lästiges Gsindl, dass immer nur die Stationsaufenthalte verlängert).

Um das Geld, das man in den Facebookauftritt steckt, um immer nur Probleme schönzureden und abzuwiegeln, könnte man auch vernünftig lobbyieren (also mit richtigen Lobbyisten, nicht mit Kriminellen)...

95B

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #199 am: 17. August 2012, 09:43:33 »
Was die Kaiserstraße und andere Straßenzüge dieser Art betrifft: MIV-Durchzugsverkehr unterbinden und Ampeln abmontieren. Das wäre die billigeste Beschleunigungsmaßnahme.
Richtig, denn das sind Erschließungsstraßen und keine Durchzugsstraßen. Die Durchzugsstraße ist der nebenan gelegene Gürtel – und Autofahrer, die kein lokales Ziel entlang der Kaiserstraße haben, sollen den Gürtel benutzen. Klar, das führt für den einen oder anderen zu Umwegen. Aber so soll es ja auch sein: Der Autoverkehr muss gezielt unattraktiver gemacht werden, als er jetzt ist.

Möglicherweise (siehe letzter Punkt) ist es rechtlich schwierig, folgende Konstruktion durchzubringen. Aus verkehrsplanerischer Sicht würde ich jedoch so vorgehen:

  • Entfernen aller VLSA entlang der Kaiserstraße
  • Adaptierung der Kreuzungsbereiche (Aufstellfläche für Fußgänger, erhöhte Sichtbarkeit, leichte Anrampungen, sodass der Fußgänger im Niveau queren kann)
  • Fahrverbot für alle Kraftfahrzeuge ausgenommen Anrainerverkehr
  • Massive Stellplatzreduktion, die verbleibenden Stellplätze ausschließlich als Anrainerparkplätze (Halteverbot ausgenommen Fahrzeuge mit Parkkleber für den 7. Bezirk), zusätzlich überdachte Motorrad- und Fahrradabstellplätze
  • Konsequente Benachrangung für den verbleibenden Individualverkehr (Stopptafel an den Kreuzungen Stollgasse, Westbahnstraße, Burggasse, Neustiftgasse), bei allen übrigen Kreuzungen ist wie bisher der Querverkehr benachrangt
  • 30 km/h in den Querstraßen der neu benachrangten Kreuzungen 200 m vor und nach der Kreuzung, um die Annäherungsgeschwindigkeit des Individualverkehrs herabzusetzen – es sind ja nun ungeregelte Schutzwege vorhanden.
  • Verlegung aller Straßenbahnhaltestellen hinter die Kreuzung
  • Und nun der heikle Punkt: UVLSA ("Gelb-Rot-Ampeln") an den neu benachrangten Kreuzungen, die im Fall einer Tramwayannäherung eine "bahnübergangsmäßige" Durchfahrt ermöglichen. Durch das Frei zeigende Straßenbahnlichtsignal wird die Stopptafel nur für die Straßenbahn außer Kraft gesetzt.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

haidi

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #200 am: 17. August 2012, 09:51:21 »
Es würde schon viel bringen, gewisse Agenden nicht den Bezirken zu überlassen. Alles was mit Hauptstraßen H (die Hernalser Hautpstraße ist so eine "Landesstraße") zu tun hat, sollte die Bezirke nichts angehen. Das sind Straßen mit wienweiter Bedeutung und somit sollte die Entscheidung über Ampeln usw. auch in der Gemeinde fallen, nicht im Bezirk!

Es genügte doch schon, wenn die Bezirke, verhindern sie eine optimale Bevorrangung des öffentlichen Verkehrs, die Mehrkosten die dem Verkehrsbetrieb erwachsen, aus ihrem Budget bezahlen müssen. Da würden viele Einsprüche gar nicht mehr angedacht werden.

Kaiserstraße: Gleise zur Seite verschwenken, Parken nur auf einer Seite, Gehsteige verbreitern.

Hannes

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moszkva tér

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #201 am: 17. August 2012, 10:13:52 »
Es genügte doch schon, wenn die Bezirke, verhindern sie eine optimale Bevorrangung des öffentlichen Verkehrs, die Mehrkosten die dem Verkehrsbetrieb erwachsen, aus ihrem Budget bezahlen müssen. Da würden viele Einsprüche gar nicht mehr angedacht werden.
Da hast du aber das Problem... wie definierst du eine "optimale Bevorrangung". Und wer ist "schuld", wenn sie nicht zustande kommt. Und wie berechnet man korrekt die Kosten? Das macht alles nicht einfacher, eher komplizierter.

Bus

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #202 am: 17. August 2012, 10:21:14 »
Bei uns ist durch den Behörden- und Verwaltungsdschungel alles komplizierter. Die beste Lösung wäre wirklich, weg mit den Ampeln wo man sie nicht braucht. Und in der Westbahnstr. braucht man sie großteils wirklich nicht.

hema

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #203 am: 17. August 2012, 11:49:29 »
Straßenbahn = Eisenbahn  = Landessache! Die zuständige Behörde für diese Angelegenheiten ist der Landeshauptmann.


Die Bezirke haben rechtlich bzgl. Planung, Betrieb und (technischen) Erfordernissen einer Eisenbahn eigentlich gar nichts zu reden, sie können Wünsche und Bedenken einbringen (beim Landeshauptmann), mehr wohl nicht. Aber solange die WiLi in Belangen Bim (und auch Bus) so butterweich und unambitioniert agieren, werden sie immer wieder von den Bezirkskaisern und anderen "Granden" am Nasenring geführt werden!  :down:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

HLS

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #204 am: 17. August 2012, 11:57:34 »
Ich stelle mich gerne auf eure Seite, wenn ich nicht wüsste, was die Bezirke alles wieder verhindern. An etlichen Ampelschaltungen sind nicht die WL, sondern die Bezirke und die diversen Verkehrskremien schuld.
Wie ich gerne immer wieder meine Beispielkreuzung Hernalser Hauptstraße/Rosensteingasse. Für die jetzige Ampelschaltung gingen Vorverhandlungen von über einem Jahr mit den 17. Bezirk voran. Als die Schaltung dann Aktiviert wurde, kam auf einmal ein Einspruch von einem Bezirksrat un die WL hatten einen weiteren Kampf von einem halben Jahr, damit die Ampel das ausgemachte Programm bekam.
Ich kann das nur begrüßen, grad du hast dort meist viel mehr Möglichkeiten dich genau und gleich an die richtigen Stellen zu wenden.  :up:
Das in Wien ein jeder "Trottel" sein Veto einlegen kann, ist glaub ich 99,9% hier im Forum bewußt und grad deshalb könnte uns seine Position sehr behilflich sein um auch antworten zu bekommen warum das so ist. Allein am Beispiel Ampelschaltung reden x Stellen mit und letztenendes wird meist gegen den ÖV entschieden. Wenn ich was zu sagen hätte würde es nur eine Verwalung geben die sowas zu entscheiden hat und maximal seitens des Rathauses noch der Einspruch kommen könnte und nicht so wie jetzt.
Und vielleicht schaffen wir es gemeinsam unsere Öffis Richtung 21jh zu schubsen.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

haidi

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #205 am: 17. August 2012, 12:44:26 »
Es genügte doch schon, wenn die Bezirke, verhindern sie eine optimale Bevorrangung des öffentlichen Verkehrs, die Mehrkosten die dem Verkehrsbetrieb erwachsen, aus ihrem Budget bezahlen müssen. Da würden viele Einsprüche gar nicht mehr angedacht werden.
Da hast du aber das Problem... wie definierst du eine "optimale Bevorrangung". Und wer ist "schuld", wenn sie nicht zustande kommt. Und wie berechnet man korrekt die Kosten? Das macht alles nicht einfacher, eher komplizierter.
Optimale Bevorrangung heißt, Straßenbahn und Bus bekommen Ampelschaltung, damit sie nicht anhalten müssen.
Kosten: MAn rechnet Fahrzeug- und Personaleinsatz aus für optimale Bevorrangung. Zusätzlicher Fahrzeug- und Personaleinsatz (durch zusätzliche Kurse, die benötigt werden um das gleiche Intervall zu bieten) muss der Bezirk tragen.

Hannes
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hema

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #206 am: 17. August 2012, 12:58:31 »
. . . . muss der Bezirk tragen.

Hannes
Klingt gut. Nur auf welcher Rechtsbasis? Außerdem wäre es ja erst wieder unser (Steuer-)Geld und nicht aus der Privatschatulle der gegen die Bim motzenden Bezirksbonzen!  >:(
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #207 am: 17. August 2012, 13:13:18 »
. . . . muss der Bezirk tragen.

Hannes
Klingt gut. Nur auf welcher Rechtsbasis? Außerdem wäre es ja erst wieder unser (Steuer-)Geld und nicht aus der Privatschatulle der gegen die Bim motzenden Bezirksbonzen!  >:(
Letztenendes ist das ja wurscht, der Steuerzahler wird es immer tragen müssen, nur wenn der Bezirk einen Teil seines Geldes den WL überweisen muß, kann er mit dieser Summe x nicht mehr anderes Haushalten und das wäre denk ich schon ein positiver Lerneffekt.
"Grüß Gott"

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moszkva tér

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #208 am: 17. August 2012, 13:20:05 »
..., nur wenn der Bezirk einen Teil seines Geldes den WL überweisen muß, kann er mit dieser Summe x nicht mehr anderes Haushalten und das wäre denk ich schon ein positiver Lerneffekt.
Dann kriegen die Bezirke einfach ein höheres Budget, damit sie nicht vom Fleisch fallen  ;)

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Re: Kosten der (Nicht-)Beschleunigung
« Antwort #209 am: 17. August 2012, 13:24:20 »
..., nur wenn der Bezirk einen Teil seines Geldes den WL überweisen muß, kann er mit dieser Summe x nicht mehr anderes Haushalten und das wäre denk ich schon ein positiver Lerneffekt.
Dann kriegen die Bezirke einfach ein höheres Budget, damit sie nicht vom Fleisch fallen  ;)
Das sehr wahrscheinlich, nur gibt trotzdem kein Bezirk gern was von seinem Budget an irgendwem anderem ab und dabei ist es egal wie hoch dieses ist.
"Grüß Gott"

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