Das darfst du nicht falsch verstehen: Es geht bei den Beschleunigungen nicht um eine schnellere Fahrweise (auf Kosten der Sicherheit), sondern um Verringerung der Hindernisse entlang der Strecke. Ca. 1/4 bis 1/3 der heutigen Fahrplanzeiten wird vor Ampeln verbracht (nicht auf allen Linien, manche sind besser, manche schlechter dran). Du kannst dir ausrechnen, wie viel man da gewinnen könnte, ganz ohne mehr Streß für den Fahrer zu haben (ganz im Gegenteil denke ich mir, dass es für die Fahrer doch eher weniger Streß bedeutet, nicht alle halben Minuten stop-and-go-Verkehr durchführen zu müssen, sondern gleichmäßig dahinzufahren).
Das Ideal der Tramway muss sein: Aufenthalt ausschließlich in Haltestellen und nach dem Fahrgastwechsel quasi sofort die Möglichkeit des Weiterfahrens. In all den Städten, wo ich in letzter Zeit war, hat man ca. seit dem Jahr 2000 entsprechende mehr oder weniger radikale Beschleunigungsprogramme umgesetzt, nur in Wien gibt's 1001 Ausreden, warum das nie funktionieren kann (vom Stau von Kaiserebersdorf bis auf den Cobenzl über unmöglich zu adaptierende Kreuzungen mit mehreren Linien, angebliche Einsprüche der Bezirke, von denen die Bezirke gar nichts wissen, wenn man sich direkt an sie wendet usw. usf.).
Hoffnung habe ich keine, dass sich in nächster Zeit etwas ändert. Der 26er wird - abgesehen von der Hochbahn mit dem unnötigen Linksverkehr - auch wieder nur eine Rumpeltramway nach Altwiener Vorbild mit Ampeln, wo es praktisch kein Verkehrsaufkommen gibt, werden. Solange man Straßenbahnen auf diese Art baut, ist es vielleicht eh besser, dass es nicht mehr Neubaustrecken gibt.