Und was ich nicht gewusst habe, dass Ablenkungen mit hinterlegten Fahrplan auch im Routing berücksichtigt wird. Was allerdings Fakt ist, dass eine Ablenkung erst dann berücksichtigt werden kann, wenn diese auch vom Disponenten in das System eingepflegt wird. Und das wird oft erst 5-10 min bevor die Ablenkung relefant ist, gemacht. Sprich 2-3 Haltestellen vor dem Ablenkungspunkt. Und was nützt mir jetzt eine Abfrage, wenn mir auf Grund dieser Tatsache das Routing vom nächsten Zug/Bus angezeigt wird, weil eben der Disponent diesen noch nicht manipuliert hat.
Es liegt das Scheitern im Auffassungsunterschied zwischen Disponent und Leitstellentisch-Mitarbeiter.
Der Leitstellenmitarbeiter ist unter "Druck von Oben" darin gezwungen, auf eine Störung so schnell wie möglich zu reagieren, Ablenkungen anzuordnen und dies nach einiger Zeit - nämlich dieser Zeitspanne, die der Leitstellenmitarbeiter für sein eigenes Aufgabengebiet selbst braucht um seine eigene Tätigkeitsaufgabe abzuarbeiten - dem Disponenten weitergibt, da dieser nicht selbsttätig tätig werden darf um auf eine Störung zu reagieren obwohl der Disponent vielleicht die anstehende Störung schon für sich realisiert hat und auch bereits Ideen für die Störung entwickelt hat. Aber: Er liegt in Hierarchie eine Stufe unterhalb des Leitstellenmitarbeiters und ist auf diese Anweisungen gebunden.
Und dadurch verpaßt dann der Liniendisponent eben die Möglichkeit, für einen Kurs die entsprechenden Daten einzugeben. Und somit entsteht eine nicht kurskonforme Anzeige im System. Es enteilt im sozusagen der Kurs in der Störung. Gleiches Problem haben ja auch die ÖBB bei ihren BFZen, wo durch die vielflut an notwendigen Dateneingaben im Störungsfalle oftmals ein Zug dem Disponenten davonfährt und eine nachträgliche Dateneingabe nicht mehr möglich ist.
Der Disponent kann nicht gleichzeitig Störungsmanagement auf der Strecke betreiben und gleichzeitig Störungsmanagement im System leisten. Das ist der wahre Grund, warum oft manches nicht funktioniert. Daran gehörte schon seit der Implementierung des RBL bei den WL oder der BFZ bei den ÖBB gearbeitet. Das kostet aber oftmals mehr Geld als ursprünglich, erfordert zusätzliches Personal, aber man will in so manchem BWL-Köpfen ja einsparen. Nur so funktioniert es eben nicht...