Der Fatalismus und der Strudel der pessimistischen Gewissheit in weiten Teilen der Szene sind manchmal schwer erträglich.
Ja, die Wagen kommen vom Netz. Ja, sie werden mittelfristig nicht fahren.
Nein, sie werden nicht verschrottet. Nein, sie verrosten nicht im Freien. Nein, sie werden nicht an Private verscherbelt, wo sie dann zu 90% auch vergammeln. Ja, sie bleiben wettergeschützt erhalten.
Würde man nur „aufs Geld schauen“ hätte man sie einfach verschrottet. Auch würde man sich kein Museum samt Werkstätte für zig Wagen leisten. Ein Kompromiss aus Liebhaberei und Wirtschaftlichkeit wird es halt aber immer sein müssen. Weder Geld noch Gleismeter sind unbegrenzt verfügbar.
Das bezüglich Öffentlichkeitsarbeit (und somit erhöhter Wirtschaftlichkeit!) des Museumssektors (z.B. Bewerbung historischer Fahrten, prominentere Platzierung bei Festen etc., Oldtimerlinie, Etablierung von Private-Public-Partnerships, Konnex zum Tourismus etc.) Luft nach oben ist, ist unbestritten, hier darf man aber durchaus Hoffnung in künftige Generationen haben, denke ich. Das Problem sind ja offensichtlich die Betonschädeln der Boomergeneration in den entscheidenden Posten. UND: Die „Hardware“ ist ja vorhanden.
Hier aber von „Untergang der Tramway“ zu sprechen, noch dazu wo im Planbetrieb endlich ein Perspektivenwechsel einzusetzen scheint (Umsetzung von Netzerweiterungen wie seit vielen Jahrzehnten nicht), ist schon recht realitätsfern. Dem „Untergang“ war man in meinen Augen in den letzten drei Jahrzehnten viel näher, als zwar ein städtischer angestellter im Museum seinem privaten Hobby frönen konnte, das Netz rundherum aber schrumpfte und anfing zu zerbröseln. Daran hat man jetzt heute zu liegen. Seien wir dankbar, dass wir so viele erhaltene historische Wagen haben und dass auch weiterhin aufbewahrt wird.
Edit: Ergänzungen zu nord22s Antwort, PPP ergänzt